Uwe Romanski - Immer der Sonne nach, aber erst gegen Abend.

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Ob Schillers Ode, Einsteins Zunge oder Chopins Herz.– alles ist miteinander verwoben. Zumindest für Clemens, der jugendlichen Hauptfigur in einer Coming-of-Age-Geschichte, der den Herausforderungen und Absonderlichkeiten seines heranwachsenden Lebens trotzt. Ob Jugendweihe, Musterung & renitente Genossen, die Konsequenzen sozialistischer Erziehung bis zur Party im Stasi-Mietbau, Tramps in die Bruderstaaten und Reisen über Grenzen hinweg – Clemens stellt sich. Dabei begleiten ihn die sprichwörtlichen Weisheiten seiner Oma oder die Sprachlosigkeit der Norddeutschen, der Erzkumpel Malte und die Geliebte Claire, die Landschaften Mecklenburgs und in nah & fern, der eine oder andere Gedanke sowie drei Männer vom Stadtring. Doch irgendwann wird Clemens dieses Land spürbar zu klein für seine großen Pläne. Er entfernt sich, und macht sich schließlich auf den Weg.

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Es war schließlich keine große Sache, es war nur ein kleines Auto. An große Sachen erinnert man sich ohnehin erst viel später, und die kleinen vergisst man meist zu Recht! Vielleicht hatten wir kollektiven Unsinn fabriziert, möglicherweise aber auch nur Schabernack getrieben. Passiert ist passiert. Ich überlegte noch kurz, ob mir eine passendere Weisheit aus dem Erfahrungsschatz meiner Oma einfiel. Doch die hatte mit Autos noch weniger am Hut als ich.

Im Gegensatz zu Claire war ich beständiger Frühaufsteher. Vielleicht sollte ich es in Anlehnung an spätere Zeiten einfach postnatale Bettflucht nennen. Allerdings war mir egal, welcher Fachbegriff dafür am geeignetsten wäre, ich wollte nur funktionieren. Das Verlieren von Kontrolle war mir genauso unverständlich wie das Vergeuden von Zeit mir nicht geheuer erschien. Es ist nicht statthaft, sich auf etwas einzulassen, dessen man nicht Herr werden kann! Die Zeit ist eben eine Einbahnstraße, auf der man sich lediglich umsehen kann, aber niemals umkehren. Deshalb kommen wir am Ende alle irgendwann am gleichen Ziel an.

Erzähl mir einer von den wahren Dingen!

Ich hätte zugehört. Mein Biotop umfasste auch den Abgrund. Zumindest dachte ich hin und wieder genau so, also eine Spur zu erwachsen für mein Alter. Was auch immer mit mir geschah, es geschah mir ganz recht. Unter uns Freunden nannten es manche Schicksal. Bei meiner Mutter klang es nach Wetterbericht. Sie sprach von „pubertären Ausläufern“, wie ich erfahren musste, als ich hörte, wie sie mit einer ihrer Freundinnen über mich redete.

Erst wusste ich nicht so recht, was ich von alldem halten sollte. Mit der Zeit jedoch gewöhnte ich mich daran und dachte weniger darüber nach, was mit mir passierte. Fragte ich Claire danach, sagte sie meist gar nichts dazu, sondern schaute mich einfach an; ganz eine frühe Versteherin. Dann kamen halt so Momente. Ihr Blick wanderte an mir runter und ich küsste sie, und mehr.

Nachdem ich aus meinen Grübeleien erwacht war, schaute ich nach Claire. Sie lag still sowie friedlich nach Luft schnappend in ihrem Zimmer. Ich ging wieder raus in den Garten. Nirgendwo war ein Käfer zu sehen. Nichts summte durch den frühen Morgen. Es herrschte eine unnatürliche Ruhe, als hätten sich die üblichen Gartenviecher still und heimlich zum Boykott verabredet. Sei’s drum. Doch mir war nicht nach Aufruhr.

Ich horchte. Aus der Stadt, von den Kurven zum See hin, dröhnten Autogeräusche. Ein Auto ratterte den Hang neben dem Haus runter. Es roch nach Zweitakter. Aber, was heißt, roch …

Ich starrte dem Trabi hinterher. Alles erinnerte an Bracke.

Punkt acht schrillte ein Kuckuck mit blecherner Stimme aus dem Wohnzimmer. Wenigstens ein weiterer Vogel, der schon wach war. Im Gegensatz zum munteren Uhrvogel wurde ich jedoch wieder müde. Deshalb legte ich mich zu Claire, die meine mürben Gedanken zerstreichelte. Bald war ich weg.

Kafka & Party: Es war zu ahnen, dass dies nicht unbedingt zueinander passte.

VII Das Rom des Nordens.

Die Eiszeit hielt uns hier gefangen.

Es hat etwas gedauert, ehe mir dieser Zusammenhang so richtig klar wurde. Obwohl es angesichts der Hügel und Kuppen recht offensichtlich war, was diese Stadt prägte, und uns vermutlich gleich mit.

Klar, woanders redete man vom Ankommen, wir hingegen sprachen vom Weggehen, von der Ferne, von Orten eben, die uns vielleicht heimischer machen könnten. Aber wahrscheinlich war das auch nur so ein Gerede. Das man so von sich gibt, wenn man nicht ahnt, wo man hingehört, und nicht weiß, worüber man an Orten wie diesem sprechen soll. Ich sag nur Heimat, und mehr sag ich nicht dazu.

Hier oben war die Stille noch zu hören. Für mich war Mecklenburg eine Gegend, in der jemand die Melancholie hätte erfinden können. Doch allzu viel war hier oben scheinbar noch niemandem so richtig in den Sinn gekommen. Bismarck wird wohl anderes im Sinne gehabt haben. Ich hingegen fand es recht schön, dass die Welt da draußen uns noch einige Jahrzehnte in Ruhe ließ, ehe sie alle mit ihrem Fortschritt behelligen würde.

Wer weiß, vielleicht hätte es sogar Sinn ergeben, in dieser gottverlassenen Gegend nach diesem sagenumwobenen Gottesteilchen zu suchen? Für derartige Grundlagenforschung reichten meine naturwissenschaftlichen Ambitionen freilich nicht aus. Man kann schließlich nicht überall dabei sein, wenn es um die Grundfesten unserer Anschauung geht. Klappe halten, und ein bisschen betrübt dreinschauen, als wäre einem gerade ein kapitaler Fang von der Angel gesprungen. Dies passte viel besser zu uns, und zu diesem Landstrich.

Keine Frage.

Kurz und gut, womöglich war also die Eiszeit daran schuld, dass diese Stadt so kühl auf mich wirkte. So gesehen lebten wir nämlich in einer der sprödesten Städte im Land. Ein frostiges Erbe hatte diesem Ort den Grund bereitet und brachte weiter Kälte über uns. Um Abhilfe zu schaffen, hätte grundsätzlich etwas verändert werden müssen. Doch leider reichte es bei den meisten von uns nicht dazu, rundherum die Berge zu versetzen. Die Moränen, diese unausgeglichene Hinterlassenschaft einer bewegten Zeit, ließen sich nicht einfach beliebig verschieben wie unsere Gedanken. Die ihren Ursprung auch hier oben hatten, ehe sie sich auf die Reise machten. Ich konnte an diesem Ort vieles denken, an weniger allerdings noch viel besser. Das Einzige, was mir in dieser Angelegenheit etwas merkwürdig vorkam, war lediglich der Fakt, warum ich nicht schon viel früher darauf gekommen war.

Auf den Hügeln unserer Stadt versuchten sie währenddessen mit aller Gewalt, sprich Fünfjahresplänen (doch mit in deutlich kürzeren Etappen denkenden Menschen), eine neue Welt zu erschaffen. Darin eingeschlossen: ein sozialistisches Himmelreich, das Eiapopeia der Menschheit, die Lösung aller Fragen. Die sich hier ohnehin so gut wie niemand zu stellen traute, und ich. Wir selbst fragten auch nur selten nach, sondern bemerkten lediglich, wie jeden Tag in unseren Niederungen um noch so kleine Fortschritte gerungen wurde. Zwar auch nicht von allen, vor allem nicht von uns. Ihre entscheidende Schlacht um die ökonomische Weltherrschaft sollten sie dann doch lieber allein ausfechten. Ein Opfer zu bringen, beziehungsweise seinen Beitrag zu leisten für ihre Mission oder Erlösung, dazu waren nur die wenigsten bereit. Und, unter uns, insgeheim waren es sogar noch weniger.

So, oder so ähnlich dachte ich, wenn ich einen Grund dafür suchte, warum mich dieser Ort im Großen und Ganzen kalt ließ. Doch die Eiszeit war verdammt lang her, der heutige Tag fast schon rum, und was wird eigentlich morgen? Genau, darum ging es. Woran würde ich mich erinnern? Dies war für jeden von uns eine Frage, die im Laufe der Zeit immer entscheidender wird. Und welche Rolle würden dieses Land, und wir selbst darin, eigentlich dabei spielen?

Doch zurück zur aktuellen Lage.

141 Kilometer entfernt von der Hauptstadt der größten DDR aller Zeiten galt Neubrandenburg als Die Stadt der vier Tore. Auch wenn zu Faschingszeiten immer mal wieder jemand den Spruch wagte, dass es hier doch viel mehr Toren gäbe, und wir insgeheim sowieso vornehmlich von vier Notausgängen sprachen. Dennoch ging diese Narrenweisheit im kollektiven Schunkeln verschämt unter und somit glücklicherweise verloren, wie so einiges. Neben der für mich eher belanglosen Geschichte der Stadt war schon der lange Ortsname eine Zumutung. Deshalb sagten wir einfach N.; zu über achtzig Prozent im letzten Weltkrieg zerstört, anschließend jahrzehntelang vernachlässigt, alsbald pompös geplant. Erst kamen wir, dann die Partei, oder doch umgekehrt?

Jedenfalls wurde eine glorreiche Idee geboren: Eine sozialistische Agrar-Großstadt musste her! So lautete bereits zu Beginn der 70er Jahre ein Beschluss der Partei. Am besten mittig zwischen Ostsee und Hauptstadt gelegen, mit reichlich Platz zum Austoben für Aktivisten und Fünfjahrespläne. Gut Ding will ja bekanntlich Weile haben. Eine gelobte Stadt, hoch im Norden, sollte entstehen. Hier, wo sich bis dato Bauer und Pferd Gute-Nacht sagten, der Dialekt noch nach Landes-Sprache klang und Perspektiven auf weitläufigen Kartoffeläckern endeten.

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