Simone Wiechern - Zwischen Wüste und Meer

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Seit acht Jahren lebe ich jetzt bei den Beduinen auf der Halbinsel Sinai. Das Märchen wie aus 1001 Nacht hat sich in ein Drama verwandelt. Mein beduinischer Mann, von dem ich drei Kinder habe, ist heroinabhängig geworden und sitzt seit einem Jahr im Gefängnis. Ich muss mich allein durchschlagen, denn die Ausreise nach Deutschland wird mir von den ägyptischen Behörden immer wieder verwehrt. So sehr ich das Leben bei den Beduinen liebe, beschließe ich, dass ich alles daran setzen muss, aus diesem Land zu entkommen, als mein Sohn in die Schule kommt und dort mehrfach den Prügelstrafen durch die Lehrer ausgesetzt ist. Werde ich es schaffen?

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All das machte mir rein gar nichts aus. Ich war recht anspruchslos geworden und sehr froh, wieder einen eigenen Ort zu haben. Mit der Zeit würde ich es mir schon behaglich einrichten. Der Winter, in dem es regnen könnte, war noch einige Monate entfernt. Bis dahin wollte ich Geld für ein Holzdach zusammengespart haben. Auf das Holz käme dann eine Plane und Zement. Ich hatte schon einmal viele meiner Fotos und Bücher verloren, weil Samir und ich nicht im Haus gewesen waren, als ein starker Regen alle überrascht hatte. Damals hatten wir anfangs auch solch ein Dach aus Palmwedeln gehabt. Als wir von unserem Ausflug wiederkamen, hatte eine unansehnlich dicke braune Soße aus Staub, Dreck und Wasser viele meiner Habseligkeiten unbrauchbar gemacht. Dies sollte mir nicht noch einmal passieren.

Während des Aufbaus aßen wir regelmäßig bei Sahis Schwestern und ich war dankbar, dadurch zusätzliche Zeit nutzen zu können, um an unserem Haus arbeiten zu können. Außerdem war das Essen bei meinen Schwägerinnen einfach köstlich. Sie kochten immer riesige Mengen, denn unangemeldete Gäste fanden sich dort fast täglich ein. Für das Wüstenvolk war es eine Selbstverständlichkeit jeden Besucher am Mahl teilhaben zu lassen.

Am meisten Spaß hatte ich an dem kleinen Garten. Ich besorgte mir von einem fahrenden Händler ein paar Bananenstauden und legte mir einen Gemüsegarten an. Schon nach wenigen Wochen begann es in meinem Garten zu blühen.

Die Kinder waren froh wieder in der Nähe des Meeres zu wohnen und ich konnte sie getrost mit den anderen Kindern an den Strand gehen lassen. Immer waren ein paar ältere Mädchen dabei, die mir versprachen auf meine Jungs aufzupassen. Das Meer vor dem Anwesen von Sahis Familie hatte den Vorteil, dass es dort ein sehr breites Riff gab, in dessen Mitte nur eine einzige, etwa zehn Meter breite, runde Vertiefung mit Meeressand war. Alle Beduinenkinder des Umkreises lernten darin das Schwimmen. So auch einer meiner Jungs. Das überschaubare Loch war immer so voll mit dem Nachwuchs des Dorfes, dass es unmöglich war, dort unbeobachtet zu ertrinken. Die ersten Male war ich noch mit hinunter an den Strand gegangen, aber schon bald stellte ich fest, dass ich erstens die einzige Mutter war, die sich um ihre Kinder sorgte und zweitens, dass diese Sorge vollkommen überflüssig war.

Glücklich und zufrieden kamen meine Jungs am frühen Abend zum Abendessen heim und waren kurz danach eingeschlafen. Im Sinai musste ich meine Kinder kein einziges Mal ins Bett schicken. Tagtäglich waren sie so müde vom Herumrennen an der frischen Luft, dass sie abends gern und vollkommen stressfrei einschliefen. Schlafengehen war für meine Jungs dort zu keiner Zeit mit diesem negativen Beigeschmack behaftet, den ich aus Deutschland kannte, wo die Kleinen nie ins Bett wollen. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Kinder kein eigenes Zimmer haben, in das man sie steckt. Hier schliefen sie meist einfach in den Vorhöfen, neben den sich unterhaltenden Erwachsenen, seelenruhig ein. Dazu kam, dass man hier sehr früh aufwachte. Wenn die Sonne aufging, wurde es schnell heiß und spätestens um sechs Uhr war die ganze Bande wach und hielt mich auf Trab.

Endlich wieder frei von den meisten Sorgen lebten wir einige Monate sehr glücklich und zufrieden.

Die einzigen Probleme waren die Schule und dass ich nach wie vor große Sehnsucht nach meiner Familie in Deutschland hatte. Vor allem nach meiner Mutter, die sich nach einer Herzoperation den langen Flug nicht mehr zutraute. Mein Sohn weigerte sich immer hartnäckiger, in die Schule zu gehen. Die Schläge nahmen nicht ab und oft war es nahezu unmöglich, Ghanem morgens zum Losgehen zu überreden. Dass seine Abneigung von Tag zu Tag stärker wurde, verstand ich natürlich, wenn er mal wieder mit Striemen auf den Händen heimkam, weil es eine Kollektivstrafe für die Jungs gegeben hatte. Ich ging nach wie vor oft in die Schule und redete mit dem Rektor, aber meine Einwände brachten immer nur kurzzeitig etwas. Eine schlimme Situation, sowohl für mein Kind als auch für mich. Und ein nicht enden wollender Kampf, den ich oft verlor. Ich wusste jedoch keinen Ausweg aus diesen fatalen Umständen .

Ich besprach mich sehr oft mit Sahi und irgendwann stimmte er zu, mit mir an den Flughafen zu kommen. Wir hofften, man würde vielleicht denken, dass Sahi der Vater meiner Kinder wäre, und mich ausreisen lassen. Mein Ziel war es, in Deutschland zu arbeiten und nur noch die Ferien im Sinai zu verbringen. Zumindest so lange, bis die Kinder die Schule beendet hatten.

Sahi war zwar traurig, dass ich gehen wollte, aber er konnte mich verstehen und hat mein Glück und das meiner Kinder über seines gestellt. Dies ist ein weit verbreiteter Charakterzug in Sahis Familie. Aida, seine älteste Schwester, war da ganz besonders. Sie kümmert sich den ganzen Tag nur um andere und schaut nahezu nie auf sich selbst. Sie scheint am glücklichsten zu sein, wenn andere sich bei ihr wohlfühlen. Ich hatte bis dato nie erlebt, dass Aida auf ihre Bedürfnisse achtete. Es war fast so, als hätte sie keine.

Ich packte ein weiteres Mal all meine Habseligkeiten, die mir besonders am Herzen lagen, zusammen und verabschiedete mich von meinen engsten Freunden. Ich sagte nicht allen Bescheid, da ich wie schon bei den früheren gescheiterten Ausreiseversuchen Angst hatte, Samirs Brüder könnten von meinen Plänen erfahren und meine Ausreise unterbinden.

Nervös fuhren wir in einem Minibus an den Flughafen. Wie zuvor, bläute ich meinen Kindern ein, nur Deutsch zu sprechen und sich bitte nicht zu streiten. Ghanem hielt sich nicht daran, denn er wollte nicht nach Deutschland und brachte seinen Unmut durch Streitereien mit mir und seinem jüngeren Bruder zum Ausdruck. Am Flughafen in Sharm el Sheikh angekommen, war ich mit meinen Nerven vollkommen am Ende, und hoffte, diesmal durch die Kontrollen irgendwie geschickt durchschlüpfen zu können. Sahi blieb draußen bei den Taxis.

Die erste Hürde des Eincheckens war genommen und wir warteten in einer langen Schlange auf die Passkontrolle. Ich hatte Glück, denn nicht ein einziger Beamter, der mich kannte, war in den zahlreichen Glaskästen, in denen die Bediensteten saßen, zu sehen. Ich versuchte, nicht allzu nervös zu wirken, als ich endlich an die Reihe kam. Der betagte Herr nahm sich meinen deutschen Pass, in dem alle meine Kinder als deutsche Staatsbürger eingetragen waren. Er fragte mich nach meinem Mann und mir wurde sehr mulmig zumute. Ich sagte ihm, dass er draußen warten würde. Der Beamte erhob sich und bat mich, ihm zu folgen. In einem Büro angelangt, forderte er mich auf, meinen Mann zu holen. Ich ging und fand Sahi vor dem Eingang in ein Gespräch verwickelt. Mit einem unguten Gefühl folgte er mir. Im Büro angekommen wollte er gerade bestätigen der Vater meiner Kinder zu sein, als ein anderer Mann in den Raum kam. Ich glaubte es nicht. Wieder ein alter Bekannter. Der Beamte, der mich schon einige Male am Ausreisen gehindert hatte. Er begrüßte mich mit einem: »Sie mal wieder, Sie wissen doch, dass Sie den Vater der Kinder mitbringen müssen und wenn ich mich recht erinnere, sitzt Ihr Mann doch nach wie vor im Gefängnis. Oder ist er frühzeitig entlassen worden?«

Das durfte doch nicht wahr sein. Und wie kann dieser Mensch so ein verflucht gutes Gedächtnis haben?

Sahi und ich sahen uns an und wussten beide, dass wir hier in einer brenzligen Lage waren.

Die beiden Beamten unterhielten sich und auch Sahi wurde befragt. Ich verstand kaum einen Satz, da ich dem ägyptischen Dialekt nicht gut folgen konnte und die Männer viele Wörter benutzten, die mir völlig unbekannt waren. Ich zitterte innerlich und hoffte ganz stark, dass Sahi die richtigen Antworten geben würde. Eine ungeheure Angst hatte mich beschlichen, meinen Mann in eine fatale Situation hineingezogen zu haben. Angestrengt versuchte ich immer wieder zu verstehen, was der Beamte fragte, aber ich verstand nur unzureichende Wortfetzen. Doch dann konnte ich mir endlich einen Reim aus Sahis Antworten machen und seinen Worten entnehmen, dass er begriffen hatte, dass meine Reise hier beendet war. Wahrheitsgemäß erzählte er dem Beamten von meiner verzwickten Lage. Der Bedienstete schlug Sahi lachend auf die Schulter und ich wurde wieder etwas ruhiger. Man sagte mir, dass sie mich auch dieses Mal nicht fliegen lassen würden. Sie könnten aber versuchen, mir ein Schreiben auszustellen, damit ich die Tickets erstattet bekäme. Das war ein faires Entgegenkommen, doch leider hinfällig, da mein last minute-Ticket nicht erstattungsfähig war. Ich hatte also wieder viel Geld, das ich hart gespart und mit Brot-und Kuchenverkauf erarbeitet hatte, verloren. Aber immerhin hatten Sahi und ich keine Schwierigkeiten bekommen. Der Beamte wollte mich zwar nicht fliegen lassen, konnte jedoch durchaus meine Lage vom rein Menschlichen her verstehen und war nicht auf Ärger aus. Ich fuhr, anstatt nach Deutschland zu fliegen, wieder mit Sahi zurück nach Dahab. Ghanem und mein Mann freuten sich sehr darüber. Nur mir wurde einmal mehr bewusst, dass ich in diesem Land gefangen war.

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