Simone Wiechern - Zwischen Wüste und Meer

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Seit acht Jahren lebe ich jetzt bei den Beduinen auf der Halbinsel Sinai. Das Märchen wie aus 1001 Nacht hat sich in ein Drama verwandelt. Mein beduinischer Mann, von dem ich drei Kinder habe, ist heroinabhängig geworden und sitzt seit einem Jahr im Gefängnis. Ich muss mich allein durchschlagen, denn die Ausreise nach Deutschland wird mir von den ägyptischen Behörden immer wieder verwehrt. So sehr ich das Leben bei den Beduinen liebe, beschließe ich, dass ich alles daran setzen muss, aus diesem Land zu entkommen, als mein Sohn in die Schule kommt und dort mehrfach den Prügelstrafen durch die Lehrer ausgesetzt ist. Werde ich es schaffen?

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Würde ich das?

›Du machst dir etwas vor, wenn du immer noch hoffst, mit Samir eine glückliche Ehe zu führen‹, sprach die Vernunft immer und immer wieder die nächsten Wochen. ›Er wird nicht aufhören können, das hat er dir oft genug gezeigt.‹

Ich hatte fürchterliche Nächte nach dieser Trauerfeier, in denen ich oft bis zum Morgengrauen wachlag.

Nach einer dieser durchwachten Nächte, stand ich morgens völlig gerädert auf. Ich ging in die Küche und machte mir einen Kaffee, mit dem ich mich an den Strand setzte, um dem wunderschönen Sonnenaufgang beiwohnen. Den Wellen lauschend meditierte ich über das Loslassen. Ich musste mich trennen und diese langsam auch mich krankmachende Verbindung endlich kappen, um wieder ein vollständiger und vor allem lebendiger Mensch werden zu können.

Während ich Frühstück machte, wurden Ghanem und Salama gerade wach und fingen direkt an, sich um ein einfaches Legohaus zu streiten. Unverhältnismäßig laut schrie ich die beiden an, sofort aufzuhören mit der ständigen Streiterei. Kurzerhand entriss ich ihnen das Spielzeug, um es in einem hohen Bogen über unsere Mauer nach draußen zu werfen. Augenblicklich wurde ich mir meines unmöglichen Verhaltens bewusst, das absolut übertrieben und falsch gewesen war.

Ich war vollkommen übernächtigt und fertig mit den Nerven. Auch bei der Meditation hatte ich keine Gelassenheit und inneren Frieden finden können. Ich setzte mich zu meinen Kindern und sprach in Ruhe mit ihnen. Wir einigten uns, gemeinsam das Frühstück zu machen und dann an den Strand zu gehen. Es war Freitag und Ghanem hatte keine Schule. Vorerst sammelte ich das in viele Teile zerbrochene Legohaus wieder ein und wünschte mir, dass man mich auch so leicht und einfach wieder zusammensetzen könnte.

Die Vernunft rügte mich mit einem: ›Na da kannst du ja mal froh sein, dass das Spielzeug niemanden am Kopf getroffen hat.‹

›Ich denke auch, du solltest dir langsam mal darüber klar werden, wie es weitergehen soll. Du kennst dich lange genug, um zu wissen, dass keine Entscheidung zu treffen oftmals viel schlimmer ist, als die Falsche‹, bestätigte die Erkenntnis den fordernden Verstand.

›Gute Idee, denn ich würde nur allzu gern mal wieder an die Oberfläche kommen‹, sprach auch die Zufriedenheit.

Ich blieb einen Moment vor der Haustür stehen und schaute auf die Berge von Saudi Arabien. Eine Dunstwolke lag über den Hügeln und man konnte kaum etwas erkennen. So sah es auch in mir aus. Ich wusste um die hohen Berge hinter den Wolken. Wusste, wie wunderschön sie in der Morgensonne erstrahlen können. Das einzig Unklare war der Nebelschleier davor. Ich brauchte Klarheit in meinen Gedanken und meinem Handeln, um meinen weiteren Weg wieder deutlich vor mir sehen zu können.

Als ich wieder ins Haus ging, hatte ich endgültig entschieden, mich von meinem Mann scheiden zu lassen. Ich konnte nicht mehr einfach so weitermachen. Alles was ich jetzt noch herausfinden musste war, wie ich es schaffen könnte, dadurch meine Kinder nicht zu verlieren.

Eine riesige Erleichterung gepaart mit großer Trauer überkam mich. Mit neuer Zuversicht sprang ich die nächsten Tage in wechselnde Gemütsebenen.

Doch meine Gefühle waren wieder rein und kein unverdaubarer Cocktail mehr, der mir ständig sauer aufstieß. Wenn ich traurig war, war ich nur traurig und nicht mehr zusätzlich verzweifelt und zerrissen. Wenn ich erleichtert war, legte sich entschlossener Tatendrang auf meine Unternehmungen. Ich hatte endlich neue Ziele, die ich schon bald umsetzen wollte.

Als Allererstes musste ich mir ein neues Domizil suchen. Ich hatte weder Lust noch die ausreichende Kraft, mich mit Samirs Brüdern auseinanderzusetzen und für dieses Stück Land zu kämpfen. Ein Sieg war meines Erachtens unwahrscheinlich. Mein Mann hatte mich bei einem Besuch im Gefängnis damals gebeten, vor allem auf unser Land und das Haus achtzugeben. Ich hatte ihm gesagt, ich würde es versuchen. Aber wie oft hatte er mir versprochen, er würde versuchen, von den Drogen loszukommen. Ich war zu müde um zu kämpfen und zermürbt von all den Sorgen um meinen Mann und den Folgen seiner Sucht für die Kinder und mich. Alles, was ich jetzt noch wollte, war das Drama meines Mannes auf allen Ebenen hinter mir zu lassen und es nicht mehr als unser aller Schicksal anzusehen.

Ich war mir durchaus bewusst, dass diese Entscheidung das Leben von mindestens fünf Menschen immens beeinflussen würde, war aber endlich überzeugt, das Richtige zu tun. Ich wollte Samir nicht als Vorbild für meine Söhne. Ich wollte, dass meine Söhne sahen, dass solch ein Verhalten inakzeptabel ist und ich es nicht mit einem “Trotz-allem-zu-ihm-stehen“ unterstützte.

Tagelang schlich ich durch das Dorf und suchte nach einer geeigneten Bleibe für mich und meine Kinder, bis ich eine Bekannte traf, Gudruns Freundin, die mir damals den Strom in meinem Haus verlegt hatte. Sie erzählte mir, dass sie neu gebaut hatte und so erfuhr ich, dass der vordere, abgetrennte Teil ihres Hauses nun leer stand. Sie bot mir an, dort einzuziehen. Wir einigten uns auf einen fairen Mietpreis und ich traf die ersten Vorbereitungen für unseren Umzug. Die Kinder waren alles andere als begeistert, aus dem schönen Haus am Meer wegzuziehen, aber ich wollte einen endgültigen Schlussstrich. Diesen konnte ich nur vollziehen, wenn ich mich auch von unserem gemeinsamen Haus verabschiedete. Mir tat dieser Schritt mindestens genauso weh wie meinen Jungs und noch heute vermisse ich es, morgens aufzustehen und mich an den Strand direkt vor der Haustür setzen zu können. Ich hatte hunderte wunderschöne Sonnenaufgänge dort bestaunen dürfen. Aber dies war nicht mehr mein Zuhause. Nicht mehr der Ort, den ich schon mein ganzes Leben lang suchte.

Würde ich diesen Ort jemals finden, oder war ich ein Mensch, der nie wirklich ankommen sollte? War ich eine ewig Suchende, die nie finden würde, wonach ihr Herz sich sehnte?

Der Trennungsprozess war mit sehr vielen Tränen und tiefem Leid verbunden, aber trotz alledem bekam ich täglich mehr Zuversicht, den richtigen Schritt gegangen zu sein.

Meine Schwiegereltern waren zu Besuch bei Samirs Bruder und Hadia, meine Schwiegermutter, kam am Nachmittag zu mir an den Strand. Sie hatte von meiner Schwägerin erfahren, dass ich ausziehen wollte und so kamen wir recht schnell auf dieses Thema zu sprechen. Hadia versuchte noch, mich umzustimmen, aber merkte schnell, wie entschlossen ich war. Ich fragte sie, ob sie mir garantieren könne, dass ihre anderen Söhne das Haus und das Land nicht selber nutzen wollten. Das konnte sie wie erwartet natürlich nicht. Auch sie hatte von den Plänen der Brüder gehört. Traurig nahm sie meine Entscheidung hin, versicherte mir aber, dass sich an unserem Verhältnis nichts ändern und sie mich nach wie vor wie ihre eigene Tochter ansehen würde. Ich war sehr erleichtert über ihr Verständnis und nahm sie unendlich dankbar in meine Arme. Sie versprach mir, mit ihrem Mann zu sprechen, den ich am nächsten Tag besuchen wollte.

Als ich bei Sabeiha, meiner Schwägerin eintraf, saßen dort mein Schwiegervater und drei seiner Söhne am Feuer. Ich ging vorerst ins Haus und begrüßte Sabeiha und ihre Mädchen. Mona erzählte mir von den Vorkommnissen in der Schule und ihre ältere Schwester berichtete mir stolz, dass sie vorhabe, in Kairo zu studieren. Sie wollte unbedingt Lehrerin werden. Ich sagte meiner Schwägerin, wie klasse ich es finden würde, dass sie den Mädels das Lernen so ans Herz gelegt hatte. Ich spähte durch das Küchenfenster nach draußen. Noch immer waren die Männer in Gespräche vertieft. Ich trank mit den Mädchen ein Glas Tee und sie erzählten farbenfroh von den Plänen ihrer Zukunft. Meine Nichten machten mir Hoffnung für die Frauen dieses Landes. Sie wussten, was sie wollten und auf meine Frage hin, was sie machen würden, wenn ihr Mann dagegen wäre, dass sie später arbeiten, antworteten beide fast gleichzeitig dasselbe: »So einen heiraten wir erst gar nicht«.

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