Katharina Gato - Bittere Erdbeeren

Здесь есть возможность читать онлайн «Katharina Gato - Bittere Erdbeeren» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Bittere Erdbeeren: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Bittere Erdbeeren»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die kleine charmante Katharina wächst in der Großstadt Hamburg im typischen Wandsbeker Milieu der sechziger Jahre auf. Geprägt von Misshandlungen und Vernachlässigung durchlebt sie offenen Herzens und mit Resilienz ihre Kindheit und Jugend. Warum sie ein weißes Krankenhausbett mehr liebte als ihr Zuhause und trotzdem daran festhielt, wird eindrücklich in diesem autobiografischen Roman geschildert. Ein langsamer und stiller Weg zu einer «Systemsprengerin mit Prinzipien».

Bittere Erdbeeren — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Bittere Erdbeeren», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Musik mit all ihren unterschiedlichen Schwingungen und Botschaften. Die Musik schaffte unsichtbare Mauern um sie herum, die sie schützten. Eine Welt mit dem Gefühl von Sicherheit, Wärme und Freude.

Kathi ging schon länger zum Ballett, war fast täglich im Turnverein, denn der Papa war ehrenamtlicher Aushilfstrainer. Hier mussten Britta und Kathi die Vorzeigemädchen spielen. Flickflack vom Kasten, Geräteturnen, Bodenturnen. Kathi fiel auf, dass der Papa die anderen Mädchen häufig mit diesem komischen Blick anschaute und wenn er Hilfestellung beim Überschlag oder vom Kasten gab, versuchte er sie zwischen den Beinen zu berühren. Das war ihr sehr unangenehm und sie konnte es gar nicht deuten. Warum machte er das? Selbst bei den Cousinen beobachtete sie seine gierigen und lüsternen Blicke. Die Angst, dass er ertappt würde, schien für sie unerträglich zu sein.

Auch beim Training trug Kathi einen Turnanzug mit Ärmeln bis zum Ellenbogen, damit wirklich niemand die durch die Mutter hinzugefügten Blessuren sehen konnte. Niemand! Der Schutz der Familie war ihr extrem wichtig und das einzige, was zählte. Sie wollte doch, dass alle glücklich sind!

Durch ihre Turnbegabung und dass die Eltern durch die Musiktruhe entdeckt hatten, wie schön ihre Tochter singen konnte, wurde Kathi dann ein wenig zum Vorzeigeäffchen. So fühlte sie sich zumindest. Egal ob Kollegen vom Papa, Freunde der Eltern oder Verwandtschaft, nun hieß es immer: „Kathi mach mal Handstand! Kathi sing doch nochmal etwas von Nana Mouskouri!“

Und sie tat es. Fühlte sich unter Druck, aber der Applaus und die Komplimente taten ihr gut. Und wenn sie sang, war sie woanders. Sie war einfach da. Ganz im Lied, getragen von der Melodie, gab sie ihre glockenklare Stimme zum Besten. Es war ein Sein und Fühlen im Hier und Jetzt, keine Schläge, keine Schreie, keine Ertränkungsgefühle, keine Wut, keine Übergriffe durch den Vater. Einfach nur Musik und ein Herz, das in diesem einen Moment bis hinauf zu den Sternen weit geöffnet war.

Nach Außen, da war diese vierköpfige Familie mit dem wunderschönen Elternpaar, entzückenden begabten Kindern, die Flöte spielten, sangen, turnten, Ballett tanzten, einfach nett. Und jedes einzelne Familienmitglied arbeitete an diesem Außenbild auf seine eigene Weise. Niemand durfte hinter die Kulissen schauen. Darin sah Kathi ihre Aufgabe, auch wenn Alpträume sie plagten. Es waren meist wiederkehrende Albträume, Einbrecher, die ihr Zuhause nahmen und die Mutter, den Papa sowie die Schwester töteten. Nur sie blieb unter dem Bett unentdeckt und wusste, dass sie verhungern und sterben musste. Und überall Blut. Dann wurde sie von ihrem eigenen Schluchzen geweckt.

Manchmal ergänzte sich der Traum, indem ein Mann kam, sie unter dem Bett hervorholte und sagte: „Vertraue mir, du bist in Sicherheit“, steckte seine Hand in ihre Hose und flüsterte: „Wenn du ganz still bist, passiert dir nichts.“ Der Mann sah mal aus wie der Jens von oben, mal wie der Organist der Kirche, der sie auch in der Realität häufig auf den Schoß nahm und besabberte und befingerte und mal sah er aus wie der Papa. Wie ihr geliebter Papa. Der sie vor der oft brutalen Mama beschützen wollte. Kathi hatte doch nur ihn! Der Preis war hoch. Aber das wusste Kathi damals nicht. Sie war ein Kind von fünf Jahren und all das war ihre Normalität. Nichts weiter.

PURE FREUDE

Ein tiefes Einatmen. Luft anhalten und spüren, wie sich die Luft im Brustraum ausbreitet, im Zwerchfell, im Bauch. Mit dem langen Ausatmen formt sie leise und doch kräftig einen hellen klaren Ton. „Mii_______“

Kathi, mit blonden, langen Korkenzieherlöckchen, den blauen Augen und einem so fröhlichen und liebenswerten Gesicht, steht eingereiht zwischen den Sopranstimmen neben ihrer Schwester. Britta sieht sehr schlank, ernst und hübsch aus mit ihren pechschwarzen, langen Haaren, die sie heute zu einem Pferdeschwanz gebunden hat. Stolz und zufrieden lässt Kathi den Ton klingen. Wie aus einem inneren Gefängnis schwebt er auf einer Wolke durch den kleinen, weit geöffneten Mund hinaus. Ein langer, wohlklingender, klarer Ton, der aus ihrem tiefsten Inneren kommt.

Oma und Opa waren selten zu Besuch zu Hause. Aber sie sagten schon früher, dass einmal etwas aus ihr werden würde, bei dieser wunderschönen Stimme.

Mama hatte tatsächlich nach Kathis sechstem Geburtstag im Hamburger Kinderchor der Hauptkirche St. Petri nachgefragt, ob ihre Töchter in den Chor könnten. Kathi tanzte sich inzwischen wöchentlich auf Spitzenschuhen in der Ballettschule Boter-Adam die Füße wund und blutig und hasste diese Schmerzen in den Füßen. Aber das sei normal, wenn man schon mit vier Jahren Spitzenschuhe bekomme. Sie ging täglich zum Turnen. Blockflöte spielte sie bereits und auch hier fiel den Eltern das bemerkenswerte musikalische Talent ihrer kleinen Tochter auf. Nun also auch noch Chor.

Kathi war furchtbar aufgeregt. Die Mutter zog ihr die Sonntagssachen an, weiße, kratzige, gestrickte Kniestrümpfe, einen karierten Faltenrock, eine weiße Bluse und eine Klubjacke mit Hamburgemblem und goldenen Knöpfen daran. Britta durfte etwas legerer gehen, sie war nun schon fast neun Jahre alt. Mit der U-Bahn einmal Umsteigen am Hauptbahnhof, bis Mönckebergstraße die U3. Die gelbe Linie. Dann durch einen langen Bahnhofsgang, Treppen hoch und vor ihnen ragte hoch hinaus die imposante Kirche St. Petri.

Mama kämmte Kathi noch einmal durch die Locken vor der Tür zum Gemeindehaus, was schrecklich ziepte und feuchtete ihre Hand mit Spucke an, um die Stirnlocken im Zaum zu halten. Dieser Geruch von Spucke, ob es das Taschentuch war, mit dem sie ihr die Mundwinkel oder Wangen versuchte, sauber zu machen oder die Haare zurückstrich, dieser Geruch, war für Kathi unerträglich. Ihr war häufig kurz vorm Sich-Übergeben, ein Ekelschauer lief ihr von den Zehen über den Rücken bis in den Nacken. Ein: „Mama, nein, bitte nicht“, wurde ignoriert.

So standen sie zum ersten Mal alle drei vor Frau Koller. Frau Koller war eine kleine Frau, die sehr selbstbewusst wirkte. Mittelblonder Kurzhaarschnitt und ein leicht gerötetes Gesicht, das großes Engagement und Begeisterungsfähigkeit ausstrahlte.

Kathi war immer noch vom Ekelgefühl der Spucke gebannt und ihr saß die Angst vor dem Vorsingen im Nacken. Sie wusste nicht, was auf sie zukam und das machte ihr Angst. Da sie die Kleinste, aber auch die Pfiffigste war, sollte sie beginnen.

Mama, wie immer wunderschön, mit schickem Kleid und moderner Frisur, setzte sich hinten mit Britta auf die Stühle. Kathi stand neben Frau Koller am Klavier. Frau Koller stimmte Töne an, die sie nachsingen sollte. Hohe Töne, tiefe Töne. lange, kurze. Je höher die Töne wurden, desto klarer wurde ihre Stimme, desto fester und doch weicher, melodischer, fließender. In dieser Form und mit diesem Gefühl, hatte Kathi das selbst noch nie erlebt.

Frau Koller ermutigte sie, spielte kleine hohe Melodien und Kathi folgte immer leichter, immer leidenschaftlicher, fröhlicher und inniger. Es gab kein Richtig oder Falsch.

Frau Koller fragte, ob sie denn ein Lied singen könne, aber vor Aufregung fiel Kathi gar nichts ein. Frau Koller stimmte auf dem Klavier: „Wenn ich ein Vöglein wär“ an und fragte, ob sie das nachsingen könne. Und ob. Kathi sang glockenklar und hell, dass selbst Mama vor Rührung zwei Tränen herunter kullerten, Britta den Mund geöffnet hielt und Frau Koller, nachdem der letzte Ton verklungen war, ergriffen der Mutter sagte, dass Kathi hier in jedem Fall richtig sei. Sie würde sich glücklich schätzen, wenn Kathi dabei sein könnte in ihrem Kinderchor der Hauptkirche St. Petri. Kathi hätte ein so gutes, musikalisches Gehör, dass es gar nichts ausmachte, dass sie nicht nach Noten singen könne.

Nun war Britta dran. Sie tat sich etwas schwer, weil sie, perfekt wie sie nun einmal war, nur nach Noten singen wollte und durch die Blockflöte könne sie es ja schon, im Gegensatz zu ihrer kleinen Schwester, die „nur“ immer nach Gehör spielte und sang. Doch Britta sollte auch nach Gehör singen, was für sie weitaus schwieriger war. Die Unterschiedlichkeit der Schwestern wurde wieder einmal hier sehr deutlich. Sie wurden beide im Chor angenommen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Bittere Erdbeeren»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Bittere Erdbeeren» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Bittere Erdbeeren»

Обсуждение, отзывы о книге «Bittere Erdbeeren» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x