Heike Wenig
Erdbeeren im Winter
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Inhaltsverzeichnis
Titel Heike Wenig Erdbeeren im Winter Dieses ebook wurde erstellt bei
das glück ist ein kleiner scheuer vogel
ich verharre im augenblick
nebel über dem herbst des lebens
Mörikes blaues band
die natur eine künstlerin
nachtgespenster
Impressum neobooks
das glück ist ein kleiner scheuer vogel
meine gedichte –
nicht gelebte erinnerungen
sie öffnen dir
die tore aller möglichkeiten
nimm das wort
das verbindungen schafft
zu mir zu dir zu allen
steck es der friedenstaube
in den schnabel
und verfolge
vom boden des lebens aus
ihren flug in die unendlichkeit
ich schreibe
nicht um euch gefällig zu sein
nicht um mit wohlgesetzten worten
zu beeindrucken
nicht um die welt zu verbessern
nicht um zu ruhm zu gelangen
ich schreibe
um die worte
die mein unterbewußtsein zusammenfügt
in die freiheit zu schicken
atemlos läuft
der gedanke
er läuft hinterher
dem wort
er stolpert
und fällt
fällt hinein
in die gräben
den furchen des hirns
er klettert hinauf
zu den windungen
ohne sicheren halt
stürzt ab
ins bodenlose
er schlägt den
doppelten salto
in der trompete
des ohrs
er schwimmt
zerfließt
zergeht
zurück bleiben
einzelne buchstaben
heimatlos entwurzelt
geier zerschnäbeln sie
totenwächter
in schwarzen fräcken
in meinem kopf
entsteht ein gedanke
ich will ihn fassen
er bewegt sich fort
langsam wie eine spinne
krabbelt er an der decke
ich folge ich
will ihn erhaschen
schnell wie eine ameise
läuft er vor mir her
ich will ihn
mit beiden händen fassen
als fliege erhebt er sich
in die luft
fliegt davon
und kehrt zurück
immer dann
wenn ich ihn zu vergessen scheine
endlich erwische ich ihn
und betrachte ich
ihn besitzend
erscheint er mir unwichtig
ich vergesse ihn
das glück
ist ein kleiner scheuer vogel
er zeigt mir
die schönheit der schöpfung
ich folge
der spur meiner sehnsüchte
schaue
einen sonnenaufgang an
laufe
barfuss durch eine taufrische wiese
betrachte
den sternenhimmel
und finde
den raum der stille und freiheit
ich komme
endlich mit mir selbst in berührung
und fühle
die ruhe meines herzens
lass uns hochzeit feiern
geliebter
der davoneilende mond
hat das heute
wachgeküßt
führ mich hin zum altar
geliebter
über das blaue meer
die fischlein in der tiefe
werden uns
weiße lilien streuen
unsere seelen wandern
hand in hand
durch die waldkirche
venus und mars
sind unsere trauzeugen
duftende kamille
erfüllt die luft
vor dem alten weisen mann
beugen wir sanft
unser knie
und leisten den
ewigen schwur unserer liebe
wir feiern hochzeit
geliebter
zusammen sind wir stark
die welt ist unser
wir sind die welt
ein wort
auf der suche
nach dir
es durchstreift
die wogenden felder
es strömt hinweg
mit dem tosenden
fluss
es flattert im wind
wie ein wehrloser
schmetterling
es fliegt zu dir
auf den breiten schwingen
des adlers
bei dir angekommen
legt es sich als liebkosung
auf deine lippen
dort
ist es zuhause
bei dir
deine geträumten worte
sind geahnte liebkosungen
ich verspüre poesie
in meinem herzen
schreibe meine sehnsüchte
auf die segel der hoffnungen
und schicke das boot
hin zu dir
auf den flügeln des windes
du sendest worte
als liebkosung
auf meine gefurchte stirn
dein gehauchter atem
fächelt kühlung
für meinen dürstenden körper
deine liebe legt sich
wie tau
auf die narben meiner seele
ich pflücke dir
rosen im schnee
jage entlang der
wellentäler
hin über den gletscher
und wickle
deinen stern
vom horizont
ein in den
hauch der erinnerung
liebesworte will ich dir sagen
geliebter
untermalt von dem lockenden
jubilieren der himmelsvögel
liebeslieder will ich dir singen
geliebter
begleitet vom hellen gesang der
stummen fische
liebesglocken will ich dir leuten
geliebter
reflektiert von ungezählten glocken
der gesamten welt
liebesfunken will ich dir zünden
geliebter
verstärkt von den glitzernden sternen
am klaren himmel
liebesbilder will ich dir malen
geliebter
gestaltet aus den prächtigen farben
der natur
liebesfeuer will ich dir brennen
geliebter
befeuert von der unendlichen macht
der poesie
geliebter
ich will dich herausholen
aus der kälte der nacht
erlösen von deiner taubheit und blindheit
mit dem kuss meiner lippen
geliebter
hauche ich dir
meinen lebensatem ein
komm gib mir deine hand
lass uns zusammen
achterbahn fahren
hoch hinauf in den himmel
wir fahren hinauf
und sausen hinab
geniessen
den rausch der geschwindigkeit
ich spüre deine nähe
du hast deinen arm
um meine schultern gelegt
wir sind uns ganz nah
am höchsten punkt
erheben wir uns
gemeinsam in die luft
breiten unsere schwingen aus
wir fliegen arm in arm
zur sonne empor
landen weich
in einem wolkenflaum
abgetrennt von zeit und raum
lieben wir uns
engelgleich sanft und zart
gleiten wir zum höhepunkt unserer liebe
in meinem herzen
schlägt die russische seele
voll liebessehnsucht
balaleikamelodien
erfüllen mich mit wehmut
herzrevolte
im baumschatten
tanzt die feuerfrau
den jahreszeitenblues
wenn die nacht
den tag umarmt
die laute stille der zeit
atmet zärtlich
auf mondspuren und
sonnenpfaden
flüsternde wasserwesen
gleiten dahin
zwischen regenfingern
und sonnenküssen
zu den liebesnischen
im luftgeflüster
flirren alle sinne
geschmückt mit
lametta und kerzenschein
gefundene momente
verraten das erdgeheimnis
dem wasserzauber
staubkörner und steine
liegen am liebesstrand
ich biete keine garantie
tanze
lache
trinke
erröte
verliere scham
spüre genuss
stürmisch das wiedersehen
verschobene wünsche
in die zukunft eingewebt
zurückgezogene gedanken
dem nachtwind geschenkt
eine schwingung des nichts
dem abgrund geopfert
im stillgewordenem meerestosen
atemloses erlebt
mit dem silbernen band deiner zärtlichkeit
eingefangene glücksmomente
ich irre
durch die welt
suche den tag
an dem das glück
geburtstag hat
ich durchstreife
alle kontinente
höre
die verheißung
spricht tausend sprachen
ich komme
an den wurzeln
meines lebens an
greife hinein
und halte
in meinen händen
das kleine glück
das ich
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