Katharina Gato - Bittere Erdbeeren

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Die kleine charmante Katharina wächst in der Großstadt Hamburg im typischen Wandsbeker Milieu der sechziger Jahre auf. Geprägt von Misshandlungen und Vernachlässigung durchlebt sie offenen Herzens und mit Resilienz ihre Kindheit und Jugend. Warum sie ein weißes Krankenhausbett mehr liebte als ihr Zuhause und trotzdem daran festhielt, wird eindrücklich in diesem autobiografischen Roman geschildert. Ein langsamer und stiller Weg zu einer «Systemsprengerin mit Prinzipien».

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Die Mutter nahm sie ziemlich unwirsch an die Hand, ärgerlich über die weite An- und Rückreise und die damit verbundene Arbeit und Zeitverschwendung. Aber es mischten sich durchaus andere Gefühle darunter. „Habe ich nicht auch ein bisschen Schuld, weil ich das Kind dorthin geschickt habe? Wäre ein Psychiater nicht doch besser gewesen, die Verschickung damals zu verarbeiten?“

Trotzdem musste sie im Zug natürlich schimpfen. „Wie kann das nur sein? Drei Tage hast du es nur ausgehalten? Wir haben dir extra etwas Schönes ausgesucht!“ Kathi schwieg und starrte aus dem Zugfenster.

„Britta ist ja da!“ Verwundert begrüßte sie ihre geliebte große Schwester. Ein Gefühl von Zuhause in ihr, aber auch ein Gefühl, von Nichtverstehenkönnen, warum Britta nicht wegmusste. Immerhin hatte Britta ihre Eltern ganz für sich allein? Sonst mussten sie doch alles teilen. Kathi trug die alten Sachen von Britta auf. Wenn Besuch kam, wurde die Tafel Schokolade geteilt. Aber in Trauer, in Strafe, in Verlassenheit waren sie jede für sich ganz allein.

Papa war mittags gekommen. Es gab Pfannkuchen, Kathis absolutes Lieblingsessen. Kam noch vor Milchreis.

„Was war denn los, Kathi, warum warst du so ungezogen in Westerland?“

Kathi wusste nicht, was sie sagen sollte, denn sie wusste es ja irgendwie selbst nicht.

Diese Frage passte der Mutter überhaupt nicht, ihre Nerven waren wieder sehr angespannt. „Was soll die Frage? Es klingt ja beinah so, als wenn du das für gutheißt, Hans! Sie braucht eine Tracht Prügel, um wieder zur Besinnung zu kommen!“

Bei diesem Satz zuckte Kathi zusammen. Der Vater wollte beschwichtigen, aber die Mutter ließ ihn gar nicht zu Worte kommen. „Mach das du in dein Zimmer kommst, Hans! Zu essen gibt es nichts für dich!“

Der Vater stand wortlos auf. Er sah sehr traurig aus und ging in sein Bastelzimmer, wo er all die Flaggen und Mitbringsel aus seiner Seefahrtzeit hängen hatte, die ihm Trost spendeten und die Sehnsucht nach Meer und Freiheit aufrechterhielten. Kathi blieben die Pfannkuchen im Halse stecken. In einem unbemerkten Moment warf sie ihren Pfannkuchen auf den Schoß ihrer kleinen bunten Flügelschürze. Nahm sich einen neuen vom Teller, der in der Tischmitte mit vielen fertigen Pfannkuchen stand und schlang in sich hinein. Während sie aß, stopfte sie mit einer Hand ganz vorsichtig den Pfannkuchen in die Tasche der Schürze. Das hatte sie schon öfter heimlich mit sehr fettem und ekligem Fleisch vom Eisbein oder Grützwurst getan, denn es musste aufgegessen werden, sonst durfte man nicht aufstehen. Sie hatte es einmal getestet und saß über fünf Stunden vor dem fetten Fleisch. Seitdem tat sie so, als ob sie kaute und spuckte das Fett unbemerkt in die Hand und ließ es dann flink in der Schürzentasche verschwinden.

Eilig trug sie das Geschirr in die Küche. Während Mama und Britta noch diskutierten, wo der Abwasch und wo das trockene Geschirr diesmal stehen sollten, weil alles mal wieder voll stand, schlich Kathi sich zu ihrem Papa. Strahlend stand sie in der Tür, mit Stolz sagte sie: „Papa, ich habe für dich einen Pfannkuchen aufbewahrt!“, nahm den zermatschen Pfannkuchen ganz vorsichtig heraus. Sie bedauerte, dass weder Zimt und Zucker noch Apfelmus dabei waren. Die Enttäuschung war ihr anzusehen, als der Papa sagte, dass es lieb sei von ihr, aber er keinen Hunger hätte. Sie konnte gar nicht verstehen, wieso er keinen Hunger hatte! Traurig und unsicher legte Kathi den Pfannkuchen auf seine Bettcouch und lief schnell zurück in die Küche.

Sie fühlte sich so nah mit ihrem Papa, hatte so viel Mitleid, immer wenn das geschah. Sie beide hatten einen schweren Stand bei der Mutter. Im Vergleich zu Britta, die immer still war und nie Widerworte gab. Britta versteckte sich häufig und hoffte, nicht gesehen zu werden. Aber auch sie bekam hin und wieder Prügel von der Mutter.

Kathi hatte wegen ihres schlechten Benehmens, wie die Eltern es nannten, Stubenarrest. Zum Glück musste sie nicht in der Ecke stehen, sondern nur in ihrem Zimmer ausharren. Sie verstand nicht, warum sie erst ihr Lieblingsgericht bekam und danach Bestrafung.

Samstag. Papa hatte wieder Dienst.

Die Kinder durften in die Badewanne. Britta war schon neun Jahre alt und die Mutter hielt sie für zu groß, um mit der kleinen Schwester zusammen zu baden. Erst durfte Britta baden, dann stieg sie heraus, alles dampfte und Kathi legte sich in die Wanne und ließ viel warmes Wasser nachlaufen. So herrlich war das, in diesem lauwarmen, schon etwas schmutzigem Wasser, frisches heißes nachlaufen zu lassen. Eine halbe Badebrausetablette, die Britta ihr übriggelassen hatte, die soo gut nach Fichtennadeln duftete, löste sich langsam an ihren Füßen ganz kribbelig auf. Das war schön. Reinigung, Wärme. Kathi genoss es sehr. Wenn das Wasser immer heißer wurde, bekam sie davon eine Gänsehaut. Sie spürte sich. Sie fühlte sich lebendig.

„Kathi, bist du so weit, dass wir Haare waschen können?“, rief die Mutter aus der Essdiele. Der Zauber war vorbei. Nun kam wieder das grobe Haarewaschen, wo die Augen so schrecklich brannten. Die Mutter baute sich vor der Wanne auf und Kathi tauchte rückwärts mit den Haaren unter, um die Haare nass zu machen. Dann schnell den Waschlappen vor die Augen gedrückt, so hatte sie es mal im Friseursalon Meier gesehen, wo Mama zur Kaltwelle ging. Da bekam sie immer einen weißen Waschlappen beim Haarewaschen auf die Augen. Kathi war stolz, sich das gemerkt zu haben, denn so war das Brennen in den Augen erträglicher.

Die Mutter massierte den Kopf und es ziepte in dem langen lockigen Haar. „Aua! Es brennt, es brennt so in den Augen!“, Kathi wollte schnell Wasser für die Augen nachlaufen lassen.

Aber die Mutter kochte innerlich. Wieder lief alles aus dem Ruder und dieses störrische Kind machte nie, was es machen sollte. So packte sie nicht nur die Wut, sondern auch den Nacken der kleinen Kathi und drückte sie mit dem Kopf unter Wasser und schimpfte dabei unentwegt.

Kathi kämpfte. Kathi packte nackte Angst. Drückte sich hoch, zappelte mit den Armen, prustete. Doch der eiserne Griff der Mutter ließ kein Entkommen zu. Da besann sie sich in all der Panik auf ihre Technik, die sie immer wieder mit Britta geübt hatte: „Wer kann länger unter Wasser die Luft anhalten?“ Kathi ließ bewusst und plötzlich los, so wie sie es zigmal geübt hatte. Sie hielt still die Luft an, das Gekeife der Mutter drang wie dumpf wie durch Watte zu ihr durch. Im Kopf rauschte es, ihre Arme wurden locker, keine Gegenwehr mehr. So verharrte sie sekundenlang.

„Kathi! Kathi! Was ist?“ Die Mutter riss schnell ihr Kind hoch. „Oh Gott, was habe ich getan, oh Gott, was habe ich gemacht?“ Sie war außer sich, während Kathi schlapp halb in ihren Armen, halb über dem Wannenrand hing. Instinktiv blieb sie in der Haltung, schnappte aber nun kräftig nach Luft.

Der Papa war zum Dienst, kein Beschützer da. Mama rief nach Britta. Britta kam aufgeregt herangeeilt, sah erfasste die Situation.

„Hilf doch mal, Kathi aus der Wanne zu ziehen!“, bat die Mutter sichtlich verstört. Mit vereinten Kräften holten sie sie raus. Kathi hustete und war rot angelaufen im Gesicht. Es war eine wirkliche Leistung gewesen, so lange die Luft anzuhalten, aber sie hätte es sogar für länger, wenn nicht sogar für immer getan.

FÜNFZIG PFENNIG

Kathi mochte die Schule nicht besonders. Sie durfte mit sechs Jahren nicht eingeschult werden und musste in den Schulkindergarten, weil sie Linkshänderin war und auf rechts umerzogen werden sollte. Sie fühlte sich damit oft anders, am Rande. Eine weitere Verschickung war erfolgt. Dieses Mal mit den Eltern, die sich freiwillig gegen einen Obulus als Betreuer dem Jugendhilfswerk zur Verfügung stellten. Die Mutter war gelernte Kindergärtnerin und der Vater konnte als Turnlehrer von Kinder- und Jugendgruppen im Sportverein und somit mit pädagogischen Erfahrungen aufwarten.

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