Fabian Fischer - Herr Gutermann
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Celestes Augen wanderten zu Felipe rüber.
Sie kannte das Mediengeschäft wie keine Zweite.
Nachdem sie acht Jahre in Potosí für ein großes Bergbauunternehmen und zwei Politiker Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gemacht hatte, kannte sie viele Tricks und Kniffe, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, die man wollte oder brauchte. Inhaltlich hatte sie diese Arbeit aber nie befriedigt, weswegen sie irgendwann wieder bei ihrer Mutter angeklopft hatte. Im Gepäck hatte sie damals ausreichend Bargeld und viele Visionen für ihr Dorf.
Eine davon würde sie heute vorstellen.
»Ich nehme an, dass Sie zu Beginn auch ein paar Fotos von mir einblenden möchten, korrekt? Von meinen Aktionen? Nun, wenn der Herr Bürgermeister schon zugestimmt hat, stimme ich natürlich auch zu. Aber nehmen Sie Fotos, auf denen meine Brustwarzen nicht allzu sehr zu sehen sind.«
Luis Arroy und der Bürgermeister grinsten.
Brustwarzen? Fotos? Wo bin ich denn nun gelandet?
»Aber selbstverständlich, Frau Mamani. Wir nehmen nur schöne Fotos für die Berichterstattung. Wollen wir nun starten? Mit Maske und Lichttests können wir, denke ich, in einer knappen Stunde mit dem Interview beginnen.«
»So machen wir’s.«
50 Minuten später führten Celeste Mamani und Bürgermeister Felipe das Interview mit dem zweitwichtigsten Fernsehsender im Land.
»Frau Mamani, ich freue mich sehr, Sie und den Bürgermeister dieses wirklich schönen Dorfes interviewen zu dürfen. Sie sind keine Unbekannte im Land, trotzdem möchte ich Sie unseren Zuschauerinnen und Zuschauern gern vorstellen. Sie sind 39 Jahre alt und hier in sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Sie haben an der Universidad Andina Simón Bolívar in Sucre studiert und mehrere Jahre in Potosí gelebt und gearbeitet. Unter anderem haben Sie auch für die Estaño-Gesellschaft für Zinnschmelze gearbeitet, ein, sagen wir mal, umstrittenes Unternehmen in der Region. Anfangs vertraten sie noch sehr wirtschaftsliberale Ansätze, beispielsweise haben Sie ...«
Celestes Laune hatte sich seit Beginn des Interviews zunehmend verschlechtert, daher nickte sie nur leicht und lächelte Luis Arroy an. Sie war davon ausgegangen, dass sie vor allem über ihr neues Projekt sprechen würden, das sanften Tourismus im Dorf und den angrenzenden Tälern ermöglichen sollte. Das Schutzgebiet, in dem sie lebte, war bedroht und darüber wollte sie sprechen.
Stattdessen sprach Arroy schon seit zehn Minuten über diesen alten Hut in Potosí. Sie wusste genau, worauf er mit seiner Einführung hinauswollte und hörte ihm deswegen nicht mehr richtig zu.
»Und dort haben Sie dann aus Protest gegen ein neu erlassenes Bergbaugesetz und die Umsiedlung von Anwohnern gekündigt und ...«
Aber Celeste war Profi.
Man merkte ihr keineswegs ihr Desinteresse an dieser oft erzählten Geschichte an. Sie nickte und grinste ihn an, warf ihre Haare immer mal wieder nach hinten und lachte an den passenden Stellen.
»... und sind dann vor das Abgeordnetenhaus gefahren, haben sich bis auf einen Slip ausgezogen und zwei Behälter voller Wasser vor die ... vor die Brüste gehalten. In einem Behälter war sauberes Trinkwasser, in dem anderen Wasser aus einem Absetzbecken aus der besagten Gegend. Die Bilder sind um die Welt gegangen und die Aufmerksamkeit hat letztendlich dazu geführt, dass das Gesetz zurückgenommen wurde. Ein voller Erfolg, wenn ich das mal so sagen darf.«
Der Reporter zog ein großes Foto aus der Tasche, das Celeste vor dem Abgeordnetenhaus mit den zwei Wasserbehältern zeigte. Natürlich hatte er das Bild genommen, auf dem ihre rechte Brustwarze sehr deutlich zu sehen war.
Er hielt es direkt in die Kamera und grinste sie dabei an.
»Ein nicht nur voller Erfolg, sondern auch ein wirklich schöner Erfolg, wenn ich das so sagen darf.«
Das sehe ich auch so. Wir können uns schon sehen lassen.
Celeste brodelte innerlich, das bekam auch Manuel mit.
Der Reporter war wie die meisten Männer im Land.
Brüste zählten oft mehr als Inhalte. Sie war kurz davor, ihm vor laufender Kamera eine Ohrfeige zu geben.
Doch sie wusste, was alles von einem positiv verlaufenden Interview abhing. Also behielt sie die Contenance und sprach noch einige einordnende Sätze zu diesem Ereignis.
Dann schaffte sie es sehr galant, das Thema zu wechseln und auf ihr neues Projekt zu sprechen zu kommen.
»Es heißt Proyeto Caluyo . Caluyo ist der alte Name des Flusses, der hier direkt unterhalb des Hauses vorbeifließt. Er ist ökologisch gesund und eine wichtige, ach was, die wichtigste Lebensader in der Gegend.
Aber nun kommt dieses Unternehmen aus der Stadt und will einen Damm bauen. Hören Sie, das soll kein kleiner Damm werden, sondern der drittgrößte im Land. Das ist nicht verhältnismäßig!«
Celeste fuchtelte wild mit den Armen und wurde lauter. Nun zog sie das Interview an sich.
»Die kleinen Seitentäler hier sollen geflutet werden und das heißt dann wohl auch, dass unser Dorf in den Fluten versinkt. Und wozu? Offiziell um Strom zu gewinnen. Aber der Strom soll exportiert werden. Haben wir denn nichts anderes zum Exportieren? Müssen wir dafür unsere Natur, unseren Lebensraum opfern? Ich will dieses zerstörerische Projekt stoppen. Und ich möchte unserer Wirtschaft etwas anderes anbieten. Wir sind ein armes Land, wir brauchen also Einnahmequellen. Nur keinen blöden Strom, herrje.«
Der Reporter beugte sich in einer dramatischen Geste zu Celeste vor und setzte ein interessiertes Gesicht auf.
»Und was schlagen Sie als alternative Einnahmequelle vor, Frau Mamani?«
Celeste warf ihre Haare nach hinten und grinste. Mit ihrem Zeigefinger machte sie eine bedeutungsschwere Geste und setzte dann an: »Tourismus. Genauer gesagt ökologischer Tourismus. Im Einklang mit Pachamama.«
Sie grinste gleich noch mehr.
»Sehen Sie, das ist doch für uns alle die Ideallösung: Unser Dorf wird nicht zerstört, unsere Natur wird nicht zerstört, unsere Kultur wird nicht zerstört. Es wird alles erhalten. Wir könnten unser traditionelles Kunsthandwerk aufblühen lassen. In Sucre und Santa Cruz kann man unsere Keramiken für viel Geld kaufen, wieso nicht hier direkt vom Erzeuger? Und wenn die ganzen Touristen aus dem Ausland hierherkommen, sehen sie, wie wunderschön es hier ist. Das ist doch ein perfektes Aushängeschild. Sogar für das gesamte Land. Und was den Bergbau angeht ... wir haben hier in den vergangenen Jahrhunderten zwei große Bergwerke gehabt. Da könnten wir manche Schächte wiederherstellen und begehbar machen und unsere Geschichte erzählen. Und über die Gefahren durch den Bergbau aufklären.«
Felipe war in diesem Interview zu einem Statisten geworden. Seitdem Celeste begonnen hatte, von Proyeto Caluyo zu erzählen, war die Kamera nur noch auf sie gerichtet.
Als sie aber auf die Gefahren des Bergbaus zu sprechen gekommen war, hatte sich Felipe geräuspert und dem Reporter ein Zeichen gegeben, dass er sich nun auch äußern wollte. Er nickte ihm zu, fokussierte sich aber sofort wieder auf Celeste.
»Gefahren des Bergbaus? Was meinen Sie damit? Dass Schächte manchmal einstürzen?«
Celeste formte ihre rechte Hand zu einer Faust und streckte dann wieder den Zeigefinger nach oben.
»Aber nein, nicht das. Ja, auch das vielleicht, das ist natürlich auch richtig. Aber ich meine damit die ganzen Umweltzerstörungen, die mit dem Bergbau zusammenhängen.
Schlamm, dreckiges, verschmutztes Wasser, viel zu hohe Mineralienansammlungen, Schutt, Dynamit und eben auch Staudämme.«
Felipe räusperte sich wieder, er wollte erneut ansetzen.
Manuel sah, dass der Bürgermeister seine Hand auf Celestes Unterarm gelegt hatte, um sich bemerkbar zu machen. Doch Celeste sprach weiter, ohne auf ihn zu achten:
»Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, dass die Presa Corporación hier nicht ihren verkackten Staudamm bauen wird! Sie haben schon genug Leid über die Menschen in Valle Rima und Santiago de Orina gebracht. Da sterben die Leute wie die Fliegen, weil Presa seinen Profit maximieren möchte!«
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