Fabian Fischer - Herr Gutermann

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Manuel beschließt zu sterben, denn ihm fehlt der Sinn im Leben. Nicht nur in seinem, sondern im Leben aller. Doch kurz bevor er springt, zögert er. Daraufhin taucht eine mysteriöse menschenartige Gestalt auf: Herr Gutermann. Er nimmt Manuel mit zu sich und schlägt ihm dort ein Spiel vor. Ein Spiel um Manuels Leben. Dieser willigt ein, doch scheint das Spiel letztendlich nicht zu gewinnen. Wird er nun sterben müssen?

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Es gibt so viele Gründe. Natürlich gibt es auch viele Fehlentscheidungen. Bei dir habe ich daher so meine Fragezeichen. Erst warst du ganz entschlossen, dann scheu wie ein Reh. Erst hast du zufrieden gewirkt, dann warst du ängstlich. Ja, was ist denn nun? Warum hast du überhaupt diesen Plan gefertigt? Du bist nicht besonders dick oder hässlich, du hast einen Job, deine Blutwerte scheinen auch weitgehend im Normalbereich zu sein und du hättest bald deine Traumfrau gefunden. Wenn auch nur für die nächsten zehn Jahre, aber manche finden die große Liebe gar nicht. Also, was soll das übertriebene Wunschdenken? Kommt das aus den ganzen Serien und Liebesschmökern, die ihr Menschen euch zu Gemüte führt?«

Manuel wollte antworten, zumindest versuchen, eine Antwort zu formulieren. Ohne Erfolg.

»Und was das natürliche Sterben angeht: Wenn ich auf meiner Liste suche ... tauchst du erst auf Seite 1503 auf. Und das nach dem Update vom Februar, wohlgemerkt.«

Manuel war von seinem Gegenüber fasziniert. Irritiert auch, ganz klar. Aber vor allem war er fasziniert. Er hatte immer noch nicht verstanden, wer oder was dieser Herr Gutermann war, aber er fühlte sich in seiner Gegenwart nicht unwohl. Und obwohl es ein kalter, grauer Novembertag war und über Herrn Gutermanns Wohnzimmer dicke Wolken hingen, war Manuel wohlig warm. Auch die bleiernen Füße, die er noch an der Klippe gespürt hatte, waren verschwunden. Er atmete tief ein und schnaufte aus.

Dann zuckte er kaum sichtbar mit seinen Schultern und begann zu sprechen: »Du fragst nach dem Grund und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn dir gut zusammengefasst nennen kann. Ich habe das Gefühl, dass der Sinn des Lebens fehlt. Damit meine ich nicht speziell meinen eigenen, vielleicht auch den. Aber ich meine auch den Sinn allen Lebens. Warum arbeiten wir? Wir mühen uns 70, 80, 90 Jahre ab, um dann abzukratzen. Mühsam aufgebaute Firmen gehen den Bach runter, Existenzen enden. Was bringt das dann, überhaupt zu arbeiten? Warum wachsen Pflanzen? Wieso gibt es so viele unterschiedliche Tiere?

Was hat es für einen Sinn, dass es Berge und Täler und Flüsse und Wälder gibt? Das ist alles schön und gut, ich bin früher auch gerne im Wald spazieren gegangen. Aber wohin führt das? Was ist der Zweck des Ganzen?

Vor allem, wenn es gleichzeitig so viel Chaos und Zerstörung gibt. Kriege, Umweltverschmutzung. Wir essen Tiere, Tiere fressen sich gegenseitig. Irgendwie macht das doch alles keinen Sinn.

Vielleicht kann man es so zusammenfassen: Die Welt ist sinnlos, alles scheint aus der Bahn zu laufen und das möchte ich nicht mehr miterleben. Ich will einfach meine Ruhe haben.«

Herr Gutermann musste schmunzeln.

»Also, da bin ich fast schon sprachlos. Ich muss kurz nachdenken, ob mir dieser Grund schon einmal untergekommen ist. Dass die Frage nach dem Sinn des Lebens von irgendwelchen Philosophen oder Universalgelehrten gestellt und diskutiert wurde und wird, ist klar. Aber als Grund, sich von der Klippe zu schmeißen? Weil Wölfe Rehe reißen? Weil Bäume in die Höhe wachsen und dann wieder gefällt werden? Oder weil die meisten Menschen arbeiten, obwohl sie wissen, dass sie irgendwann sterben? Meist hat es doch mit einem selbst zu tun. Oder mit jemand anderem.

Aber dass jemand die ganze Welt, zumindest diese Welt, bemüht, ... Ich muss mal Ahone fragen, was er davon hält. Aber nicht jetzt. Was fangen wir denn nun mit dir an? So einfach nach Hause gehen kannst du nicht. Ich bin ja nicht die Wohlfahrt. Und ich muss gleich schon zum nächsten Termin.«

Herr Gutermann erhob sich von seiner Bank und schritt langsam zu seinem Gegenüber.

Manuels wohlig warmes Gefühl verschwand sofort. Auch die Bäume um ihn herum schienen sich nun im Wind zu bewegen. In einer Pfütze neben der Bank landeten erste Tropfen aus einer dicken Regenwolke. Manuel verspürte einen kalten Lufthauch im Nacken. Als Herr Gutermann in seiner düsteren Erscheinung schließlich bei Manuel angekommen war, schauderte es ihn regelrecht. Er fragte sich, was nun als Nächstes passieren würde. Herr Gutermann führte seine rechte Hand zum Kinn und streichelte andächtig darüber. Seine Augen wurden schmal und spitz und fokussierten das menschliche Häufchen Elend vor sich. So stand er minutenlang vor seinem Gast und bewegte sich nicht. Herr Gutermann wirkte auf Manuel wieder wie ein Riese. Er wünschte sich, doch gesprungen zu sein.

Doch im nächsten Moment schmunzelte Herr Gutermann und ließ sich neben Manuel auf die Bank fallen. Der Regen stoppte so plötzlich, wie er eingesetzt hatte und auch der Wind hörte auf zu blasen.

»Ich möchte gern ein Spiel mit dir spielen. Spiel ist für dich vielleicht das falsche Wort, denn der Ausgang dieses Spiels hat Auswirkungen auf dich und dein Leben. Aber für mich ist es ein Spiel, denn wir sind ja nicht befreundet. Dafür kennen wir uns nicht gut genug.«

Herr Gutermanns Mimik ließ ihn schelmisch, fast schon spitzbübisch wirken. Seine bislang eher kleinen Augen vergrößerten sich um ein Vielfaches. Sein Mund verlängerte sich nach links und rechts und zog eine grinsende Furche in die Wangen. Und aus dem geöffneten Mund blitzten bläulich-weiße Zähne hervor. Manche scharfkantig wie ein Feuerstein, manche breit und kräftig wie ein Vorschlaghammer. Er rückte Manuel näher und legte ihm eine seiner kalten, aderigen Hände auf den Oberschenkel. Seine Haut wirkte unmenschlich, wie eine alte Eichenrinde, die von Flechten und Moosen durchzogen war. Manuel konnte Herr Gutermann nun riechen. Sein Geruch erinnerte ihn an eine Mischung aus Wurzelgemüse, Holz und Metall.

Ihn schauderte es erneut. Er machte eine regelrechte Achterbahnfahrt der Emotionen durch. Am liebsten hätte er nun Reißaus genommen. So, wie er es schon oft in seinem Leben getan hatte. Dass das hier aber nicht möglich war, wusste er. Ihm war die Erinnerung an seine bleiernen Füße an der Klippe ins Gedächtnis gebrannt. Also blieb er regungslos sitzen.

»Die Idee, die ich dir nun vorstellen werde, habe ich vor Kurzem bei einem ordentlichen Glas Portwein entwickelt. Im Hintergrund lief ein schöner Brahms und das Feuer im Kamin knisterte. Es war ein sehr schöner Abend. Und man sollte seine Fähigkeiten auch nutzen und weiterentwickeln, nicht wahr? Sonst verkümmert man im Alter.«

Manuel nickte schüchtern. Er fragte sich, wie alt wohl Herr Gutermann war.

»Schau mich nicht so an. Ich kann dir keine Zahl nennen. Hunderte, Tausende Jahre vielleicht. Ich kann mich nicht an den Tag meiner Ankunft erinnern. Aber ist das gerade so relevant? Verstehst du den Ernst der Lage?«

Manuel erschrak. Er erinnerte sich, dass ihn Herr Gutermann auf sein fehlendes Pokerface hingewiesen hatte. Daher versuchte er nun, neutral und unbekümmert zu schauen.

«Netter Versuch, Manuel. Aber ich habe sehr viel Erfahrung im Lesen von Gesichtern. Und du hast null Erfahrung im Verstecken deiner Emotionen und Gedanken.

Weglaufen kannst du wohl ganz gut, aber das meine ich nicht mit verstecken. Kurzum: Man sieht dir genau an, woran du denkst. Also konzentrier dich jetzt bitte auf das, was ich sagen möchte. Ich wiederhole mich nur ungern.«

Manuel nickte und erwiderte nichts.

«Na also. Ich erkläre dir jetzt mal das Spiel: Du wirst die nächsten sieben Tage jeden Tag ein anderes Leben führen. Wenn es dir dort gefällt, kannst du dort neu beginnen. Vielleicht gibt dir das mehr Sinn im Leben? Wenn dir das Leben dort nicht taugt, sprechen wir am Abend darüber und ich stelle dir eine andere Person vor. Und dann kannst du entscheiden, ob dir dieses Leben mehr taugt. Und so weiter und so fort. Sieben Tage, mehr nicht. Ich muss auch auf meinen Ressourcenaufwand achten. Die Auswahl muss natürlich mit Bedacht getroffen werden, aber dazu später mehr.«

»Sieben Tage? Aber was ...«

»Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, was mit deiner Arbeit als Manuel und deinem Abschiedsbrief, deinem Leben insgesamt passiert: Keine Sorge, dein jetziges Leben wird für die Zeit eingefroren, da passiert also erst einmal nichts.

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