Und er selber, Pigalle, habe genug damit zu tun, das Atelier in Gang zu halten. Deswegen konzentriere er sich lieber auf prestigeträchtige Aufträge wie den Triumphbogen. Was nun aber von dem unfertigen Denkmal Ludwigs zu halten sei? Nun, dieses sei mehr als großartige und bedürfe höchsten Kunstverstandes. Ein Sinnbild der Zukunft sei das Werk. Im Postskriptum war zu lesen, dass Monsieur Bouchardon selber einen ehemaligen Schüler, nämlich Monsieur Saly, vorschlage. Dieser halte sich offensichtlich in Paris auf und habe einige Erfolge nachzuweisen.
Bernstorff, nahe am Rande des Aufgebens, setzte nun all seine Hoffnung in diesen Bildhauer. Noch am Tag vor der Abreise hatte er sich ein Exposé über den Künstler zusammenstellen lassen und Wasserschlebe mit der Kontaktaufnahme beauftragt. Er selber konnte in dieser Angelegenheit nun nichts mehr tun. Moltke und die Kompanie mussten weiterhin vertröstet werden.
Bernstorff war erst einen Tag fort, als Wasserschlebe die prompte Zusage von Saly bekam. Anhängig war ein Besuchstermin, der in Versailles stattfinden musste. Der Bildhauer weilte dort, da seine Büste der Madame de Pompadour mit großem Hof vor dem König enthüllt werden sollte.
Um sich auf das Treffen vorzubereiten, hatte Wasserschlebe jene drei Anregungen im Gepäck, die sowohl Bernstorff als auch ihm selber am ehesten gefielen. Es handelte sich zum ersten um eine Zeichnung von Marc Aurel zu Pferde, dann war da die Skizze Bouchardons und drittens der geheime Entwurf des Künstlers Falconet. Diesen hatte Coypel dem verzweifelten Bernstorff besorgt, mit dem Hinweis, dass man nicht darüber sprechen dürfe. Zarin Katharina habe das Denkmal ihres Gemahls als Überraschung vorgesehen. Und nur der Eitelkeit eines Monsieur Falconet sei es zu verdanken, dass eine gewisse Förderin die Skizze vorab erhalten habe und damit zu ihm, Coypel, gekommen sei um seine Ansichten darüber zu erfahren. Und diese besagte Dame fände den Entwurf etwas zu übertrieben.
Das empfand auch Wasserschlebe so. Allein die Skizze des Königs Ludwig zu Pferde sah er sich öfter an. Er tendierte mehr zu einer ähnlichen Lösung für das friedvoll aufstrebende Dänemark. Und da ihm Bernstorff freie Hand gelassen hatte, trug er dieses Bild ganz obenauf in der Mappe mit den verschiedenen Denkmälern, als er Monsieur Saly in Versailles aufsuchte.
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