Inka Benn - Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden

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Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden: краткое содержание, описание и аннотация

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Für den französischen Bildhauer Jacques François Joseph Saly wird die Suche nach der vollkommenen Ausdrucksform für die Reiterstatue des dänischen Königs Frederik V. zum Lebensinhalt. Anstatt sich an den künstlerischen Vorbildern des Genres zu orientieren, studiert Saly ausgiebig die Anatomie und das Verhalten der Pferde. Zunächst in Versailles, wo seine Künstlerkarriere mit der Büste von Madame de Pompadour im Auftrag des Königs begann, später in Kopenhagen. Saly gelingen faszinierende Skizzen von den dänischen Schulpferden, die ihm als Vorlage für den perfekten Entwurf dienen. Trotz politischer Intrigen und technischer Erschwernisse entsteht durch künstlerische Sorgfalt und handwerkliches Geschick innerhalb von zwanzig Jahren eine der schönsten Reiterstatuen der Welt: Das Amalienborg Denkmal.

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„Was willst du, Junge? Morgen erst haben wir wieder Unterricht!“

Der Kleine fuhr mit der Hand in die Hosentasche, holte den angeküllten Brief heraus und überreichte das Papier mit einem Bückling. Dann schmunzelte er frech und hüpfte davon.

Rousseau riss das Couvert auf. Oh, nein! Jetzt will sie ihren Leibarzt schicken. Sie vertraut meinen Heilkünsten nicht. Wie unverschämt das ist! Dieser Saly muss ihr viel wert sein. Oder besser seine Hände. Noch ist die Büste wohl nicht fertig...

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* * *

Von draußen schlichen sich zarte Flötentöne an sein Ohr. Immer wiederkehrende Weisen. Als ob jemand probte. Rein und sorglos war der Klang. Leicht und flatterhaft schwebte die Melodie dahin. Als wollte der Spieler Elfen anlocken. Saly hustete, sein Mund war trocken. Er bewegte ein wenig seine Glieder. Hatte das Flötenspiel aufgehört? Die schmerzenden Risse waren wie betäubt. Der Heiler verstand wohl doch sein Werk. Leise wurde die Tür geöffnet, im Gegenlicht stand der dürre Mann. Es sah so aus, als stünde dort ein Knabe. Ein schmächtiger, kleiner Herr. Mit wachem Antlitz, das immer einig wenig verstimmt schien. Beim Näherkommen spiegelte sich das Herdfeuer in den erzürnten Augen. Saly hob ein wenig seinen Kopf und flüsterte:

„Wasser, bitte.“

Schnell schaltete Rousseau um. Freundlich beugte er sich zu Saly hinunter.

„Oh, ihr seid wach! Wie schön!“

Er legte vorsichtig die zierliche Flöte auf den Holztisch und goss Saly ein:

„Dann darf ich mich euch jetzt vorstellen! Jean - Jacques, mein Name. Jean- Jacques Rousseau“, fügte er bestimmt hinzu.

Saly stutzte. Wieder einmal durchfuhr ihn eine Welle von Peinlichkeit und Hitze stieg in ihm auf. Der berühmte Rousseau! Der, den Madame so verehrte! Und dieser pflegte und beherbergte ihn. Wo befand man sich? Sich zu bedanken lag nahe und er musste sich vorstellen:

„ Allerhöchsten Dank, lieber Rousseau!“

Eine kurze Atempause. Würde der Philosoph ihn, den Künstler Saly, kennen?

„Saly, meine Name, François- Joseph Saly.“

„Ich weiß, wer ihr seid, Monsieur Saly. Ihr seid der Bildhauer, auf den Madame so große Stücke hält. Von dem sie überaus angetan und mit dem sie eine innige Freundschaft verbindet.“

Eine kleine Kunstpause sollte den kommenden Esprit hervortun:

„Ganz offen, mein lieber Saly, ich bin ein wenig eifersüchtig ob eurer Gunst bei Madame! Da wir uns aber auf unterschiedliche Gebieten bei ihr bewegen, denke ich, werden wir uns schon nicht in die Quere kommen!“

Rousseaus Gesicht entsprang ein gekünsteltes Lachen. Offensichtlich verbarg sich Ironie in seiner Rede. Ein Stich in Salys Herz und das Aufflammen des Blutes im Hirn. Wusste Rousseau etwa von der Liaison? Unmöglich! Verwirrt stotterte er:

„Die Bildhauerkunst, ja. Ich denke nicht so viel, müsst ihr wissen. Ich schaffe mit meinen Händen, sie verstehen.“

Saly versuchte, dem Gegenüber seine Hände entgegen zu strecken, blieb aber schmerzerfüllt in der Bewegung hängen.

„Um Gottes Willen, lieber Mann, halten sie ihre Hände ruhig! Die Handflächen sind am meisten betroffen! Wenn sie je wieder mit ihren Händen arbeiten wollen, bitte ich sie, halten sie ein paar Tage still! Vertrauen sie mir, François,! Ich darf sie doch bei ihrem Rufnamen nennen? Da wir ein paar gemeinsame Tage miteinander verbringen werden, denke ich, wir sollten alle Förmlichkeiten ablegen und die Konventionen beiseite schieben.“

Saly nickte.

„Wo befinden wir uns hier?“

Rousseau stutze.

„Wie soll ich es erklären? Es handelt sich um eine Art - sagen wir - Experiment. Ein Labor in freier Natur. Nein, das wäre zu wissenschaftlich ausgedrückt...“, er überlegte kurz, „Es handelt sich - äh - um ein Leben zurück zur Natur! Du verstehst? Ich bin der Naturmensch in der Natur. Frei und uneingeschränkt. Beschäftigt mit mir und dem Leben. Wasser holen, Holz hacken, melken, Mehl mahlen, Brot backen. Ihr seht, ich nehme auch Verrichtungen des anderen Geschlechts auf mich.“ Er lachte angestrengt und suchte nach anderen Worten:

„Das war scherzhaft gemeint. Der Mensch, in diesem Fall ich selbst, lebt hier so nah an der Natur, wie möglich. Allerdings,“ er zögerte, „will ich ehrlich sein. Wir befinden uns am Rande des Parks von Bellevue, dort wo das geordnete Grün in die Natur über geht. Sozusagen an der Grenze der Zivilisation. In meiner kleinen Hütte.“

Saly erinnerte sich an den Spaziergang im Park. Adoree hatte die versteckte Hütte entdeckt. Und Poisson hatte gesagt...

„Ihr seid also der Lehrer?“

Rousseau nickte.

„Wenn ihr so wollt. Ich wandere mehrmals Mal in der Woche zum Dorf und unterweise dort die Kinder. Auf unseren Spaziergängen erkläre ich ihnen die Pflanzen, wir bauen Gemüse an, haben einen Abort errichtet, eine Art Damm am Bach gebaut und lesen ein wenig in meinen Werken. Auch eine Vorführung hatten wir schon, ein wenig Theater für die armen Menschen, um ihnen ihre Lage klar zu machen, sie verstehen?“

Saly fühlte sich an irgendetwas erinnert.

„War es das kleine Musikstück mit dem Schäfermädchen und dem geläuterten Jüngling, welches ihr dort gezeigt habt?“

„Ihr kennt meine kleines Singspiel schon? Wie das?“

Madame habe ihm darüber erzählt und auch berichtet, dass es auf dem Fest gespielt würde.

„Darin ging es auch um das Zurück zur Natürlichkeit, wenn ich mich recht entsinne. Auf ihre Oper hin stritten wir uns, Madame und ich, um Kunst und Wissenschaft, um Geist und Seele.“

Die Diskussion stand wieder ganz vor seinem inneren Ohr. Er stellte dem Gelehrten eine Frage:

„Sagt mir, lieber Rousseau, teilt ihr eher die Ansicht Madames, dass ihr, der Denker, auch ein Künstler seid?“

Bis zu diesem Augenblick hatte Saly nicht gewusst, wie wichtig ihm jener Gedanke war.

„Wir wollten doch nicht förmlich sein, François. Nun, das ist ein wenig diffizil. Dürfte ich einen längeren Monolog anstimmen, entnommen aus meinem letzten Essay, über die Wirkung der Künste und der Wissenschaft auf die Gesellschaft?“

Saly nickte interessiert.

„Ich gewann damit sogar einen Preis. Übrigens hat Diderot mich darin unterstützt, am Wettbewerb über das Thema teilzunehmen. Bei meinen Besuchen bei ihm, im Gefängnis, da hatte der Arme ja genügend Zeit und Muße, meinen Text zu redigieren...Ich verliere mich wieder.“

Er lachte gekünstelt und begann seinen Exkurs:

„Lasst uns ein wenig in der Geschichte zurück blicken. Ich meine die Antike, die griechische, sowie die römische Klassik. Als Beispiele für unsere Kunstauffassung der Zeit. Gegründet auf den philosophischen Ansichten eines Sokrates, Platons oder Aristoteles – die römischen Gelehrten können wir einfach außer Acht lassen – vereinigte man die Kunst zu schreiben mit der Kunst zu denken. Also, die Wissenschaft folgte der Natur. Auch jeder andere künstlerische Ausdruck entspringt dem Bedürfnis der Äußerung. Nimmt es jedoch Überhand, so Sokrates, sind halten sich Künstler und Denker für die weisesten Leute auf der Welt! Und bald schon gerieten wir an Punkt den Punkt der Eitelkeit, wo sich die Gefallsucht über die Kunst erhebt, wo die Künstler versuchten, einander und der Welt durch ihre Kunstwerke zu imponieren. Irgendwann begann die Kunst, unser äußerliches Wesen zu formen und uns eine gekünstelte Sprache in den Mund zu legen. Vielleicht nach der römischen Zeit, in der Dekandenz und Machtbesessenheit der Welt zum Vorbild wurden. Nicht umsonst bediente sich ein Cäsar des edlen Stils der griechischen Kunstwerke, um sich tugendhaft darzustellen!“

Saly dachte an den grünen Cäsar und ihm wurde schwer ums Herz. Ihm ging es doch nur um die Darstellung an sich, den Umgang mit dem Material, in das er seine Idee einmeißelte, seine Botschaft an die Welt. War das so verwerflich? Warum durfte jemand eine Oper schreiben, der Musik nur oberflächlich bediente, um seine Botschaft zu vermitteln? Das war doch Gebrauch, Benutzen der Kunst zu Gunsten des Denkens. Unter diesen Gedanken hatte er dem Fabulierenden gar nicht mehr zugehört. Etwas unwirsch unterbrach Saly den enthusiastischen Menschen:

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