Inka Benn - Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden

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Die Verlorene Form - wie zwölf dänische Königspferde zu einem Guss wurden: краткое содержание, описание и аннотация

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Für den französischen Bildhauer Jacques François Joseph Saly wird die Suche nach der vollkommenen Ausdrucksform für die Reiterstatue des dänischen Königs Frederik V. zum Lebensinhalt. Anstatt sich an den künstlerischen Vorbildern des Genres zu orientieren, studiert Saly ausgiebig die Anatomie und das Verhalten der Pferde. Zunächst in Versailles, wo seine Künstlerkarriere mit der Büste von Madame de Pompadour im Auftrag des Königs begann, später in Kopenhagen. Saly gelingen faszinierende Skizzen von den dänischen Schulpferden, die ihm als Vorlage für den perfekten Entwurf dienen. Trotz politischer Intrigen und technischer Erschwernisse entsteht durch künstlerische Sorgfalt und handwerkliches Geschick innerhalb von zwanzig Jahren eine der schönsten Reiterstatuen der Welt: Das Amalienborg Denkmal.

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Rousseau sprang zwischen Arzt und Kranken und rief theatralisch:

„Nur über meine Leiche! Das Ausbrennen der Wunden verursacht unnütze Schmerzen und behindert wochenlang die Wundheilung. Saly, vertrau auf deine Eigenkräfte!“

Saly war unschlüssig. Der Mann hier war offensichtlich eine Kapazität in seinem Handwerk. Allerdings, wenn man an das Ausbrennen dachte, das erinnerte doch eher an Kriegsverletzungen, bei denen alles schnell gehen musste und nachher sowieso das Bein amputiert wurde...

Saly erschauerte und entschied sich für eine entgegenkommende, wenn auch abwehrende Haltung:„Was, Monsieur Leibarzt, halten sie davon, wenn wir es zunächst ohne die radikale Methode versuchen?“

Rousseau sprang ihm bei:

„Genau! Wenn das Bein sich entzündet, können wir euch ja immer noch rufen! Außerdem bin ich, ganz wie ihr, Monsieur Leibarzt, genauso dafür, an die Sonne zu gehen und Luft tanken! Aber das Kopfweh des Monsieurs! Dieser arglistige Kopfschmerz erforderte Dunkelheit!“

Schlitzohrig setzte er noch hinzu:

„Und - ich möchte gerne eure Salbe benutzen. An einigen Stellen zumindest. Andere Wunden werde ich weiter mit meiner Tinktur behandeln. Dann werden wir sehen, ob die Naturheilkunst der Medizin des Medicus standhält.“

Der Arzt lächelte, das liege ganz im Ermessen des Kranken. Abgesehen davon, sterben werde der Verwundete an keinem dieser Kratzer.

„Vergiftet habt ihr euch ja nicht, eigentlich ist jegliche Gefahr gebannt. Nur,“ erwies auf den Oberschenkel, „hier wird eine Narbe bleiben. Eine interessante Stelle für die Damen, will ich meinen.“

Saly errötete einmal mehr und Rousseau atmete auf.

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* * *

Saly blieben noch einige Tage bis zu seiner körperlichen Wiederherstellung am Rande des Parks, in der Hütte des Denkers. Er nutzte die Zeit zum Lesen der Bücher, die Rousseau in dem kleinen Nebenzimmer wie einen Schatz hütete. In den langen Gesprächen am Krankenlager waren sich beide Männer nicht wirklich näher gekommen. Über die prekären Verhältnisse zwischen Wissenschaft und Kunst hatten sie sich nicht einigen können.

Saly sah das Gefühl für und in den Dingen als maßgeblich an und Rousseau bemühte grundsätzliche Antworten aus den Gesetzen der Natur. Der eine sah das Schöne in der Erscheinung der Dinge, der andere fand Gefallen am Nutzen. Rousseau legte dar, dass es nichts Ursprünglicheres als die Natur an sich geben könne, da diese dem Menschen zu dienen habe. Deshalb übertrage sich die Natur per se auf den Menschen und erhebe ihn zum Menschsein. Saly hingegen behauptete, die Erhabenheit des Ichs würde allein durch Schönheit der Natur wahr werden. Zum Beweis seiner Theorie war Rousseau mit Saly durch Wald und Feld gewandert. Beide hatten sich gegenseitig auf formvollendete Naturdinge aufmerksam gemacht. Wenn Saly eine goldene Ringelblume sah und diese Schönheit an sich mit Worten zu beschreiben versuchte, so verlangte Rousseau nach der Schönheit des Zweckes der Calendula, aus der man ein Heilmittel herstellen könne. Zweck und Bedürfnis standen für den Philosophen im Vordergrund. Er, der Künstler, erfreute sich statt dessen allein an der Gestalt der Dinge.

Spitzfindig redeten beide immer öfter aneinander vorbei.

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* * *

Einmal besuchten sie das Dorf, welches unter Rousseaus Obhut stand. Anhand des Organismus dieser Gemeinschaft hatte er dem Künstler zu erklären versucht, wie die menschlichen Bedürfnisse am natürlichsten und somit auch zufriedensten erfüllt werden könnten. Er sprach als Beispiel vom sozialen Zusammenleben der Urvölker als Ziel der gesellschaftlichen Bestimmung und von der genügsamen Sicherung des Lebensstandarts, die sich auf Nahrungsbeschaffung, Fortpflanzung und Friedenserhaltung bezog. Saly wandte ein, dass bei den Urvölkern, wie er in Rousseaus Bibliothek gelesen habe, oft kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen stattfanden, brutale Sitten und sexuelle Ausschweifungen vorherrschten und sogar Religionen zu finden seien, die Menschenopfer forderten oder die Mehrehe zuließen. So wolle er jedenfalls nicht leben. Rousseau hatte geantwortet, dass er sich selbstverständlich gegen den Libertinismus wende, welcher das Ausleben der zügellosen Freiheit in ähnlicher Form bejahe.

„Hiergegen hat meine Philosophie ein wirkungsvolles Rezept, nämlich Bildung und Erziehung. Erziehung wirkt den groben Sitten entgegen und führt zum Erreichen der Tugend.“

Erziehung wende er im Namen der Aufklärung als seine vordringlichste Forschung hier im Dorfe an. Er sei eben für den Fortschritt. Der sei hier von Nöten. Selbstverständlich innerhalb der Grenzen der Natur.

Ob denn auch die Erziehung zur Kunst darin vorkäme, hatte Saly gefragt. Dem Philosophen war dieser Einfall noch gar nicht gekommen. Er versprach aber, darüber nachzudenken.

Saly, ganz damit beschäftigt, dem Herrn Belege zu diesem wichtigen Thema zu suchen, hatte plötzlich inne gehalten und fasziniert auf eine Szene vor seinen Augen gestarrt.

„Da, seht!“, hatte er gerufen und auf einen Knaben mit einem Zicklein im Arm gewiesen.

Sofort waren das Skizzenbuch gezückt und einige Eindrücke und Details gezeichnet worden. Glücklicherweise war der Hirte längere Zeit mit dem Beschneiden der Ziegenhufe beschäftigt, so dass Saly alle Eindrücke genauestens sammeln konnte.

„Wie friedfertig die Szene ist! Und wie natürlich Mensch und Tier einander vertrauen! Ein intimer Augenblick der Einfalt und Größe. Ja, so soll es sein...“, entzückt sogen sich die Konturen am Papier fest. Besonders das aufmüpfige Gesicht des Zickleins faszinierte den Künstler. Daran hielt er sich etwas länger auf. Langsam verfestigte sich ein Bild in ihm, Ideen flogen deine Vorstellungskraft an. Eine Partie nach der anderen wurde festgehalten. Dazu schlich der Künstler wie ein Hexenmeister um den Jungen mit dem Tierchen herum. Im seinem Bannkreis versteinerte das Paar. Festgestzt mit dem Griffel.

Rousseau indess langweilte sich. Er begann zu erklären, dass man die Hufe der Tiere pflegen müsse, da ein Tier, das ständig fressen und deshalb von Futterplatz zu Futterplatz ziehe, ja gut zu Fuß sein sollte. Ein hinkendes Tier, das sich vielleicht einen Dorn eingetreten und sich deshalb eine Entzündung zugezogen habe, würde beim Hinken zu viel Energie verbrauchen, zu wenig fressen und dadurch weniger Milch und Fleisch geben. Bei solchen alltäglichen Problemen habe der Mensch der Natur dienlich zuzuarbeiten. Und außerdem, ermahnte er den Hirten, warum habe er ihn so wenig bei seinem Unterricht zu Gesicht bekommen? Herrisch befahl er dem Jungen, bei der nächsten Unterweisung, wenn es um das das Leben der Bienenvölker ging, dabei zu sein.

Der Angesprochene ließ unwirsch das meckernde Zicklein vom Arm springen und erklärte grimmig, er habe keine Zeit, sich um das Leben der Bienen kümmern. Gott habe es so eingerichtet, dass man deren Honig zum Verspeisen einsammeln kann, damit sei die Sache für ihn erledigt. Er habe Ziegen zu hüten und bekäme selten Honig aufs Brot. Und überhaupt, seit Monsieur hier aufgetaucht sei, wäre eine Menge Arbeit, die sonst die Kinder zu verrichten hätten, liegen geblieben. In der Käserei zum Beispiel, dort müssten die Frauen nun länger rühren, als zuvor. Dadurch würden die Ziegen später gemolken, was dazu führe, dass er selber länger mit den Tieren auf der Weide bleiben müsse. Dort würde nun bei diesem heißen Sommer das Futter knapp. Da das Heu noch nicht eingebracht sei, denn die Kinder wären mit dem Binden der Garben nicht nachgekommen, würden die Ziegen in absehbarer Zeit zu wenig zu fressen haben. Also gäbe es weniger Milch. Die dann aber trotzdem genauso gerührt werden müsse. Und so weiter. So sähe die Sache aus. Er pfeife auf das, was so ein aufgeblasener Besserwisser ihm zu befehlen versuche!

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