Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr

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Das vierte ägyptische Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ägypten als Kriegsschauplatz und als Herberge für Flüchtlinge. Juden, die nach Australien auswandern wollten, bleiben in Ägypten hängen. Gleichzeitig versucht eine Gruppe die Prophezeiung ihres Führer, der vor etlichen Jahrhunderten verstorben ist, zu beleben. Nämlich, dass er eines Tages auferstehen wird, um seine Anhänger als Führer einer neuen Welt zu erheben.

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"Es wird ein böses Spiel mit Ihnen getrieben!" Immer wieder hämmerte dieser Satz in seinem Gehirn. Wer konnte der Verfasser sein? Vielleicht ein Beamter aus Demiatta, der ihn verunsichern wollte?

Was hatte er in Askour verloren? Er hätte sich nicht darauf einlassen sollen. Eine Fliege schwirrte im Raum und brummte dabei fürchterlich. Alle Wände im Zimmer waren mit Regalen zugestellt, die wiederum von Akten und Ordnern überquollen. Bekirs Stuhl war so platziert, dass er mit dem Rücken zum Fluss saß. Wahrscheinlich hatte er ein Leben lang in diesem Zimmer gehaust und gearbeitet, immer mit dem Rücken zum Fluss. Die Fliege schwirrte weiter. Das Geräusch war zu hören, aber sie blieb unsichtbar. Er wäre froh gewesen, wenn er in Demiatta hätte bleiben können. Alexandrien war unerreichbar. In den letzten Jahren hatten sich die Bedingungen, unter denen er arbeitete, fortwährend verschlechtert, so sehr, dass er fast schon Demiatta nachweinte. Ja, mit Demiatta hätte er sich abfinden können. Mit Askour? Wie sollte das weitergehen?

Er verließ das Gebäude, um mit dem Bus nach Demiatta zurückzufahren. Tagtäglich musste er nun diese Prozedur zwei Jahre lang wiederholen. Er hasste Busfahren. Den Traum von Alexandrien sollte er besser vergessen. Das einzige, was er wollte, war, in Ruhe zu arbeiten. Ohne Busfahrten, ohne Ölgestank, ohne das Übelkeit erregende Rütteln während der Fahrt. Ruhe brauchte er. Immerhin war er schon über dreißig Jahre alt, und obwohl er sich vor einigen Jahren verlobt hatte, traute er sich noch immer nicht zu heiraten. Die Geographie der Genitalien. Die Meridiane des weiblichen Körpers, ihre Nadire mit ihren zenitartigen Sphären. Nördlich der Liebe und südlich der abgekühlten Leidenschaften. Der sonnige Osten der Gefühle und der Sonnenuntergang der Tagträume. Heiraten, Kinder kriegen, behäbig leben und versuchen, wie alle anderen zu sein. Warum fiel ihm das so schwer?

"Vergiss nicht, dass du Amalrikian heißt!"

Er hatte sich an seinen ägyptischen Namen gewöhnt. Alle Amalrikians waren in Saloniki geblieben, oder waren sie vielleicht doch nach Amerika ausgewandert? Das war eine Frage, die seinem Vater, Georg Amalrikian, ein Leben lang keine Ruhe gelassen hatte. Mit dem Namen Hefnawi machte sein Vater vielleicht, ohne es zu beabsichtigen, eine Familienzusammenführung der Amalrikians zunichte.

Die Reise

Das Osmanische Reich hatte es nicht allzu leicht mit den Armeniern gehabt. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Armenier von ihren Nachbarn, den Türken, im Rahmen der Erschaffung einer besseren Welt, massakriert. Das Osmanische Reich unternahm damals den ersten Versuch im 20. Jahrhundert, das Paradies auf Erden zu errichten. Es sollten andere Versuche folgen. Die Armenier verkörperten für die damaligen Sultane den Ursprung des Bösen. Also weg damit. 1902 verließ die Familie Amalrikian den türkischen Hafen Trabzon. Trabzon war damals voller Flüchtlinge, die über das Schwarze Meer das Osmanische Reich verlassen wollten. Ein Kapitän nahm die Amalrikians bei Nacht und Nebel an Bord. Ziel der Reise war New York. Der Kapitän bestand darauf, die gesamte Summe für die Überfahrt zu kassieren. Wer nicht bezahlen konnte, wurde gar nicht erst an Bord gelassen. Banknoten wollte der Kapitän nicht haben, nur Gold. Wer kein Gold hatte, musste auf osmanischem Gebiet bleiben.

Sein Vater hatte ihm die Geschichte der gescheiterten Auswanderung, mit kleinen Variationen, immer wieder erzählt. Er berichtete davon, wie die beiden, Georg und Roxana, 1904 in Alexandrien gelandet waren.

"Dieser Kapitän war ein elender und gewissenloser Betrüger", beteuerte Georg. „Er kassierte Geld für die Überfahrt nach New York und ließ uns in Saloniki sitzen."

Zwei Jahre verbrachten sie dort, bis sie endlich nach Alexandrien kamen.

Er konnte sich daran erinnern, wie sein Vater in der Küche gesessen und immer und immer wieder mit endlosen Zahlenreihen beschäftigt gewesen war und verölte und zerschlissene Geldnoten zählte. Er erzählte von all denen, die dort in Saloniki geblieben waren. Tanten und Onkel, deren Namen Wagdi vergessen hatte, und unzähligen Kindern, Verwandten ersten und zweiten Grades und sonstigen Verwandten. Die Amalrikians waren zahlreich.

Seitdem er in Demiatta gelebt hatte, kam er kaum noch dazu, Armenisch zu sprechen. Zwar lebten einige Armenier in der Stadt, dazu gehörten ein Bäcker, ein Krämer, ein Textilkaufmann und ein Schneider, aber Wagdi hielt es für klüger, wenig Kontakt mit ihnen zu haben. Nur mit seinem Schneider sprach er gelegentlich Armenisch. Manchmal war es ihm peinlich, dass er einen ägyptischen Namen trug.

Er stand am Fluss und konnte von weitem die Fähre erkennen. Irgendjemand hatte ihm erzählt, dass er mit dem Zug sowohl nach Demiatta als auch nach Mansoura fahren könnte. Er brauchte nur mit der Fähre den Nil zu überqueren. Er fragte einen Bauern nach der Ablegstelle. Der Mann stützte sich auf eine Krücke. Er zwängte sie unter seine linke Achsel. Das linke Bein fehlte. Der Bauer zeigte auf eine Holzhütte. Einen Fahrplan gab es nicht. Warum auch, wenn selbst die Fahrpläne für den Zugverkehr nicht eingehalten wurden. Verspätungen gehörten zum Alltag. Es kam tatsächlich manchmal vor, dass ein Zug pünktlich ankam. Kurz danach hagelte es laute Proteste bei der Eisenbahnverwaltung; 'Wir haben die Verspätung einkalkuliert, warum handelt ihr nicht danach?' Diese Proteste waren ernst gemeint und enthielten nicht die geringste Spur von Ironie.

Er blieb unter einem Baum stehen und öffnete die Tasche. Das Brot, das ihm seine Haushälterin Zannuba als Proviant mitgegeben hatte, war in Papier gewickelt. Es fühlte sich nass an. Entsetzt musste Wagdi feststellen, dass auch das Untersuchungsprotokoll an einer Stelle feucht war. Tomaten! Diese Schlampe hatte wieder einmal das Brot mit Tomaten belegt.

"Zannuba", hatte er gleich am Anfang zu ihr gesagt, "wenn du die Arbeit bei mir behalten willst, darfst du keine Tomaten in meine Wohnung schleppen! Hast du gehört? Keine Tomaten! Das wäre ein Entlassungsgrund." Aber dieses Weib machte, was es wollte.

"Wie wollen Sie das trockene Brot runterkriegen?", fragte sie ein ums andere Mal.

"Verdammt, lass das meine Sorge sein!", schrie er sie an. Aber sie konnte es nicht lassen. Immer wieder verseuchte sie sein Brot mit Tomaten. Sein ganzes Leben verseuchte sie mit Tomaten. Fleisch kochte sie mit Tomaten, und alles, was sie sonst noch in die Hand bekam, ob nun Fisch, Gemüse oder Reis.

Zannuba, du Hundetochter, beschimpfte er sie in Gedanken, von mir aus kannst du Tomaten essen, soviel du willst, aber verschone mich damit! Es laut auszusprechen, wagte er nicht, denn Zannuba ließ sich nichts gefallen und wusste sich zu wehren. Sie schien unbelehrbar zu sein. Lesen und schreiben konnte sie nicht, aber die Vorzüge der Tomaten kannte sie auswendig. Wagdi wunderte sich über ihre sture Beharrlichkeit und fand dafür keine einzige juristische Begründung.

Das Brot tropfte. Vorsichtig, damit er seinen Anzug nicht beschmutzte, warf er es in den Fluss. Mit einem Taschentuch versuchte er, die rosa Stelle am Protokoll zu entfernen, doch vergeblich. Es blieb leicht gefärbt. Zannuba, du dummes Stück, du Brut des Teufels, du Hurentochter, du kannst was erleben!

"Sind Sie der Staatsanwalt?"

Wagdi drehte sich um. Eine Kutsche stand da, und der Mann auf dem Kutschbock wartete auf eine Antwort.

"Warum fragst du?"

"Der Bürgermeister bittet Sie herzlich, bei ihm vorbeizukommen. Er lässt sagen, dass er von Ihrer Ankunft leider zu spät erfahren hat."

Wagdi überlegte, ob er einsteigen sollte oder nicht. Spontan hätte er am liebsten einen schönen Gruß ausrichten lassen, verbunden mit dem Hinweis, keine Zeit zu haben. Aber das ging nicht. Er konnte nicht gleich am ersten Tag die persönliche Einladung des Bürgermeisters ausschlagen. Der Tag war ohnehin verpatzt, dachte er und fluchte insgeheim.

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