Eric Scherer - Der dicke Mann und das Meer

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Charlie, ein zivilisationsmüder Anwalt, sucht das Abenteuer und begibt sich auf eine Seereise um Spitzbergen. Er folgt den Spuren eines Seefahrers des «Heroic Age», der vor 150 Jahren jenseits des 80. Breitengrades spurlos verschwand. Die Auseinandersetzung mit der Natur und ihren Elementen verlangt dem Mittvierziger jedoch weit weniger ab als die permanente Konfrontation mit seinen nervenden Mitreisenden. Die illustre Reisegesellschaft ist mit reichlich Konfliktpotenzial im Gepäck an Bord gekommen, das sich in der Enge des Zweimastschoners schon bald Bahn bricht. Während einer Sturmfahrt eskaliert die Situation. Es kommt zur Katastrophe – und Charlie muss auf einmal tatsächlich den Kampf auf Leben, Tod und möglicherweise sogar um seine große Liebe führen, den er sich in seinen Tagträumen immer zusammenphantasiert hatte.
Eric Scherers Abenteuerroman erzählt von einer Spurensuche und einem Schiffsunglück in arktischen Gewässern – und macht auf eindrucksvolle Weise klar: Die spannendsten, aber auch die amüsantesten Reisen führen am Ende doch immer ins eigene Ich.

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„Vielleicht werden spätere Jahrhunderte in die Arktis gehen, so wie Menschen in biblischen Zeiten in die Wüste zogen, um zur Wahrheit zurückzufinden.“

Christiane Ritter, Eine Frau erlebt die Polarnacht

ISBN: 978-3-8442-6127-1

Titel: Der dicke Mann und das Meer

Autor: Eric Scherer

Umschlaggestaltung: Karina Wilinski

Korrektorat: Gabriele Koske

© 2013 by Dr. Feelbook, Mainz

Alle Rechte vorbehalten

www.feelbook.de

Published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Inhaltsverzeichnis

I

II

III

IV

V

VI

I

„Der Mensch empfindet Zivilisation, Fortschritt und Sicherheit nicht als unbedingtes Ideal; es lebt ohne Zweifel unsterblich in ihm ein primitiv-heroisches Element, ein tiefes Verlangen nach dem Furchtbaren.”

Thomas Mann, Briefe aus dem Exil

Er war vollkommen allein in dieser Wildnis. Nicht einmal zwei Tage unterwegs, doch im Grunde schon am Ende.

Seine Fußgelenke schmerzten, die Außenbänder vermutlich. Genau wissen konnte er dies nicht, denn er war kein Arzt. Er war auch nie bei einem gewesen. Er hatte sogar immer damit geprahlt, seit über zwanzig Jahren keinen Mediziner aufgesucht zu haben, und dabei auch noch gescherzt, er sei überhaupt nur so lange gesund geblieben, weil er nie zu einem gegangen sei. Seine „wohlmeinenden“ – er wollte sich dieses Wort nur in Anführungsstrichen denken – Freunde und Bekannten, die Frauen natürlich vor allem, hatten ihn stets gewarnt, seine Gelenke würden sein Übergewicht nicht ewig tragen, spätestens ab vierzig fingen die überflüssigen Pfunde an, weh zu tun. Jetzt hatten sie recht behalten, und er war nicht einmal überrascht. Er haderte aber auch nicht mit sich, weil er es nicht hatte hören wollen. Er fand sogar, es machte seine Einsamkeit erträglicher, dass gerade niemand da war, der ihm den sorglosen Umgang mit seiner Gesundheit vorhalten konnte.

Die Fußgelenke schmerzten wirklich sehr. Der dicke Mann musste sich setzen. Stöhnend platzierte er seinen Hintern auf dem nächstmöglichen Felsen. Gestein, welches eine glatte Fläche bot, die breit genug war, dass sein Hintern darauf passte, und hoch genug, damit er sich nicht zu weit zu Boden lassen und später wieder mühselig in die Höhe quälen musste, gab es auf dieser Insel nicht sehr viel. Sie bestand zwar hauptsächlich aus Steinen, doch die waren fast alle nur so groß, dass man sie mit einer Hand umfassen konnte. Dicht an dicht bepflasterten sie alle Erde auf der Insel und türmten sich immer wieder zu Bergen auf, deren Gipfel mit Schnee und Eis bedeckt waren. Nirgends gab es Wege, nirgends Wälder, nicht einmal Sträucher, obwohl die Insel „im botanischen Sinne“ – auch das ließ sich nur in Anführungszeichen denken – stark bewaldet war. Die kaum fünf Zentimeter hohen Pflänzchen, die es überall zu sehen gab, wurden allen Ernstes als „Polarweiden“ bezeichnet, auch „Polarbirken“ existierten, wie der dicke Mann sich angelesen hatte. Ansonsten waren es Moose und Flechten, die in dieser steinernen Tristesse vereinzelt Farbtupfer setzten.

Wie erhaben hatte diese bergige Insel aus Stein und Eis doch gewirkt, von dem sicheren, gut beheizten Schiff aus, auf dem er die West-und Nordküste entlanggeglitten war, drei reichhaltiger Mahlzeiten am Tag gewiss. Die Unbarmherzigkeit der Natur auf diesem Eiland hatte sich bei den täglichen Landausflügen bislang nur erahnen lassen. Bislang. Jetzt spürte er sie bis in die kleinste Verästelung seiner Seele.

Wenigstens die Luft war noch die gleiche wie auf dem Schiff, sie war kühl und klar, nie war dem dicken Mann das Atmen angenehmer erschienen als in diesen Breiten. Auch die Sonne stand wieder hoch am Himmel. Das würde sie noch wochenlang tun, denn eine Nacht gab es um diese Jahreszeit nicht. Kein Wölkchen war zu sehen, sodass sich ein strahlendes Blau über der Küste erhob, und in der nur leicht aufgerauten See spiegelte es sich kräftig. Das Wasser selbst kräuselte sich kaum fünfhundert Meter unter ihm, und der Blick darauf beruhigte ihn etwas, so wie es ihn auch zu Hause immer beruhigt hatte, wenn er den großen Fluss entlangspaziert war und davon geträumt hatte, eines Tages ein Schiff zu besteigen und dem Strom zu folgen, den man auch den „deutschen Schicksalsstrom“ nannte.

Nun war er ihm tatsächlich gefolgt, freilich nicht im wörtlichen Sinne. Er hatte gewissermaßen eine Abkürzung genommen, war von Frankfurt aus mit dem Flugzeug nach Longyearbyen geflogen, der zentralen Siedlung in diesem Land aus Stein und Eis – Hauptstadt mochten wohl nicht einmal die sie nennen, die hier leben mussten. Fakt aber war, dass sich in das Nordmeer, auf das er gerade blickte, auch der deutsche Schicksalsstrom gemischt hatte, an der Flussmündung einige tausend Kilometer südlich, und dass der warme Golfstrom auch Rheinwasser bis in diese Breiten getragen hatte. Somit war auch ein Stück Heimat in seiner Nähe. Beruhigte ihn das denn? War er tatsächlich so gefühlsduselig geworden?

Jedenfalls stand er kein bisschen davor, panisch zu werden. Dabei hätte ihm das Herz bis zum Hals schlagen müssen. Denn nie war er dem Tod so nahe gewesen wie jetzt, mutterseelenallein inmitten dieser unbarmherzigen Natur, in der jede Kreatur, die in sie hineingeboren war, den lieben langen Tag mit nichts weiter beschäftigt war als zu töten oder darauf zu achten, nicht selbst getötet zu werden. Er hatte einen Weg hinter sich, von dem er wusste, dass er ihn nicht mehr zurückgehen konnte, und noch einen vor sich, von dem er nicht wusste, wie lang er noch war. Seine Gelenke schmerzten wie Hölle, und doch musste er nun laufen, laufen, laufen, um zu überleben. Das waren doch Gründe genug, irr vor Angst zu werden …

Doch der dicke Mann fand, als er in sich hineinhorchte, nur eine unerklärliche, heitere Gelassenheit. War dies am Ende eine perverse Ausformung von Verzweiflung, beginnenden Wahnsinns gar? Oder offenbarte sich in den Momenten dieser Grenzerfahrung eine Unerschrockenheit seines Wesens, die er bislang selbst nicht an sich gekannt hatte?

Die Idee gefiel dem dicken Mann natürlich sehr. Schließlich hatte er ja genau so immer sein, genau da hinkommen wollen. Seit diesem Morgen, an dem er entschieden hatte, dass es nun ein für allemal genug war.

Gut, es war nicht das erste Mal gewesen, dass er eine Zäsur in seinem Leben setzen wollte. Doch an diesem Morgen, an dem er erneut diesen Wasserflecken an der Wand in der Küche entdeckt und Corinna Uhl angerufen hatte, da war es endgültig so weit, das hatte er ganz deutlich gespürt. Von nun an hatte alles anders werden sollen.

Warum eigentlich musste es zwischen Frau und Mann mit den Jahren immer komplizierter werden, wo es doch immer einfacher hätte werden müssen? Er fand darauf einfach keine Antwort. Wie er überhaupt mit den Jahren immer weniger Antworten auf alle möglichen Fragen gefunden hatte, doch wenigstens dies vermochte er sich plausibel zu erklären: Früher hatte er sich nie so viele Fragen gestellt, daher hatte sich zwangsläufig auch die Zahl der Antworten, die er nicht fand, nicht erhöht.

Die Frau, die ihm gegenübersaß, war ungefähr so alt wie er, allenfalls fünf Jahre jünger. Vor zwanzig – oder, vielleicht doch besser: fünfundzwandzig – Jahren hätten sie und er sich sofort geduzt, und am Ende ihres Gesprächs hätte er gefragt, wo sie denn wohne und wo sie abends denn so hingehe, und ob man sich da nicht mal treffen könne. Und selbst das wäre noch der eher komplizierte Weg gewesen: Hätte man sich auf einer dieser Teenagerparties kennengelernt, hätte man womöglich noch am gleichen Abend, vom Apfelkorn enthemmt, zu knutschen begonnen.

Vor zehn – oder auch vor fünfzehn Jahren – hätten sie sich anfangs zwar gesiezt, wären aber wahrscheinlich schon bald zum Du gewechselt. Gegen Ende hätte er das Gespräch auf einen neuen Kinofilm oder ein anderes kulturelles Ereignis gelenkt, das in Kürze anstand, und falls sie sich daran interessiert gezeigt hätte, hätte er mit ihr einen gemeinsamen Besuch verabredet.

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