Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr
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Nun ja, das verstand man in dieser Gegend unter Gastfreundschaft. Zugegeben, die Tauben hielten, was der ehemalige Polizeioffizier versprochen hatte. Das Fleisch war zart und knusprig, nur leider gab es einen Beigeschmack, der ihm Widerwillen bereitete. Wassans behaarte Pranken, die Druckspuren auf dem zarten Taubenfleisch hinterließen, blieben unverdaulich in seinem Magen. Der Polizeioffizier erkundigte sich, ob ihm die Taube wirklich schmeckte, und da Wagdi nicht mit vollem Mund sprechen wollte, nickte er lediglich. Erst jetzt merkte er, wie hungrig er war. Hunger gemischt mit einer Spur von Ekel. Zwei konträre Gefühle, die er beim Essen nicht miteinander versöhnen konnte.
"Mein Großvater hatte mehr als fünfzehntausend Tauben, mein Vater nannte dann schon vierzigtausend Tauben sein Eigen, und ich, ich weiß gar nicht, wie viele Tauben ich besitze."
Was wollte der Bürgermeister damit sagen? Da Wagdi unsicher war, begnügte er sich damit, die gebratenen Tauben zu loben. Insgeheim ärgerte er sich. Da wurde vor ein paar Wochen der Innenminister ermordet, und die haben über nichts anderes zu reden als über Tauben. Möglicherweise wollen sie von dem Mord ablenken? Vielleicht haben sie den Minister in die Todesfalle gelockt? Abwegig wäre das nicht, dachte er.
Hassan Wassan fühlte sich bemüßigt, das Thema auszubauen. "Die Familie Ackawi gehört zu den besten Taubenzüchtern des Landes."
Gerade wollte Wagdi mit einer freundlichen Geste Anerkennung bekunden, da stockte ihm der Atem. Der Herr Bürgermeister nahm das Gebiss aus dem Mund und steckte es in die Tasche. Merkwürdig, brauchte er die Zähne nicht zum Essen? Seltsam, sehr seltsam. Wagdi war außerdem aufgefallen, dass die Frau des Bürgermeisters sich ständig zu ihm hinüberbeugte. Flüsterte sie ihm etwas ins Ohr? Von jetzt an beobachtete er die beiden, nur saß er leider ungünstig, und deshalb konnte er nicht alles genau verfolgen. Wagdi fiel auf, dass der Bürgermeister keinen Teller und kein Besteck vor sich hatte und trotzdem kaute. In einem engen Spalt zwischen Kinn und Nase, die aussahen, als wären sie gelegentlich zusammengewachsen, verschwand das Essen. Klar, der Bürgermeister war zahnlos. Die Frau kaute ihm das Essen vor, und wenn sie sich zu ihm hinüberbeugte, flüsterte sie ihm nicht, wie anfänglich vermutet, etwas ins Ohr, sondern sie presste ihre Lippen auf seinen Mund und beförderte auf diese Weise das von ihr Vorgekaute hinein. Es gab keine andere Erklärung für diesen einzigartigen Vorgang.
Wagdi brauchte etwas Zeit, um das Geschehen zu verstehen. Er tat, als würde er weiteressen. Er verlangsamte absichtlich seine Bewegungen und versuchte, den Vorgang genau zu beobachten. Kein Zweifel, er hatte Recht mit seiner Vermutung. Die Frau aß einen Teil, dann kaute sie eine Portion für ihren Mann vor, übergab sie ihm und nahm dann wieder eine Portion für sich selbst. Die Abfolge war genau eingeteilt, es gab keine Unterbrechung.
Das Fleisch wirkte betäubend auf Wagdi und narkotisierend. Er dachte an sein Bett in Demiatta, an sein Nachmittagsschläfchen, an den Wasserturm aus Stahl und Beton, der bewegungslos wie ein Schicksal in der Luft stand. Dann dachte er an die Ruhe, von der er nach dem Essen träumte. Er war ein Nachmittagsschläfer, und alle Versuche, sich diese Gewohnheit abzugewöhnen, schlugen fehl.
Zeit zu gehen, dachte er. Abrupt stand er auf und bedankte sich. Doch bevor er sich verabschieden konnte, sagte der Bürgermeister: "Ist ein Gast zum ersten Mal bei mir, pflege ich mich nicht über dienstliche Dinge zu unterhalten. Aber beim zweiten Mal ist so ein Gespräch fällig." Diese Verlautbarung sollte sich humorvoll anhören. Tat es aber nicht.
Kurz zuvor hatte der Mann das Gebiss wieder aus der Tasche geholt und es verstohlen in den Mund gesteckt. Alle eigenen Zähne fehlten, vermutete Wagdi. Der Bürgermeister konnte die Worte nicht festhalten, dazu saß das Gebiss zu locker. Sie rutschten ihm buchstäblich durch die Lippen, noch bevor sie an Form durch die Zähne gewonnen hatten. Wie sollte er sich also ernähren, wenn ihm seine Frau das Essen nicht vorkaute?
"Wann sind Sie wieder in Askour?"
Wagdi überlegte kurz, dann antwortete er: "Morgen früh."
Der Bürgermeister umklammerte mit beiden Händen den Stock und sah nachdenklich aus. "Sagen Sie Mahrus Bescheid, wann Sie an der Bushaltestelle eintreffen. Er wird Sie abholen."
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Es war wieder einer jener Tage, an dem Eberhard Blessner ein mulmiges Gefühl hatte. Gertrud war wieder hippelig, zitterte am ganzen Körper und klagte über Kopfschmerzen. "Du hast einmal gesagt, dass es nicht zum Krieg kommen wird", keifte sie.
"Mama, Papa ist kein Prophet, und wie du ihn sicherlich kennst, liegen bei ihm Wunsch und Gedanke oft dicht beieinander", verteidigte Luise ihren Vater. Eberhard empfand das nicht unbedingt als Kompliment. Um Schlimmes zu verhüten, sagte er vorerst nichts.
Er griff beschwichtigend ein: "In der Zeitung wird angezweifelt, ob Italien in den Krieg einziehen würde. Es steht immer noch im Konjunktiv."
"Bald ist es Vergangenheit. Italien wird in den Krieg eintreten", behauptete Gertrud.
"Wenn es mal soweit ist, dann ..." Eberhard stockte.
"Dann?", provozierte Gertrud.
"Dann wandern wir nach Australien aus", versuchte Eberhard sie zu beruhigen. "Du sagst immer dasselbe", warf ihm Gertrud vor.
Sie saßen nun zu dritt am Frühstückstisch, weil es Sonntag war und weil Eberhard nicht ertragen konnte, wenn es seiner Frau nicht gut ging. Er war bemüht, lässig zu erscheinen, der Erfolg gab ihm wenig Recht. "Ob nun Italien in den Krieg zieht oder nicht, es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht." Während er diese Worte aussprach, war ihm bewusst, wie lapidar diese Behauptung war. Auch den Vorschlag, an die Mole zu spazieren, konnte sie nicht beherzigen. Um diese Zeit gingen sie sonntags spazieren. Gertrud war dazu nicht zu bewegen. "Geht ihr doch zu zweit!", schlug sie vor.
"Mama, ohne dich macht das Spazierengehen keinen Spaß", versuchte Luise sie zu erheitern.
Auf keinen Fall wollte Eberhard seine Frau in diesem Zustand allein lassen.
"Wenn ich in der Praxis bin, lass deine Mutter nicht aus den Augen", bat Eberhard einmal seine Tochter. Luise besuchte die Schule tagsüber. Wie sollte sie auf ihre Mutter aufpassen? Eberhards Bitte war eher ein Hilferuf an seine Tochter. Manchmal fühlte er sich nicht in der Lage, seine Aufgaben als Ehemann, als Vater und als Ernährer der Familie zu erfüllen. Hinzu kam der Polizeikommandant, der ihm nahelegte, nach Deutschland zurückzukehren, weil ihm möglicherweise die Ausweisung drohe. Eberhard müsste den Kommandanten beschwichtigen. Mit Geld konnte er sein Wohlwollen für eine Weile erkaufen.
"Mon ami, Ihre Prostata macht mir Sorgen", vertraute ihm Eberhard an. Mit diesem Hinweis wollte Eberhard den Kommandanten auf seine Bedeutung für sein Wohlbefinden aufmerksam machen.
"Du weißt mein Freund, ich werde für dich alles tun. Aber ich bin nicht der französische Staat", beteuerte der Kommandant.
Gertrud legte sich hin, weil die Kopfschmerzen nicht zu ertragen waren.
"Ist das immer noch die alte Geschichte?", fragte Luise.
Sie wusste, dass es immer noch die alte Geschichte war. Oft wollte sie diese Frage stellen, scheute aber davor zurück, weil dies alte Erinnerungen weckte. Bittere Erinnerungen, die ihre Eltern teilten, ohne dass sie sich halbierten. Eberhard schaute sie bejahend an. Mit geknicktem Kopf und Trauer, die nicht zu verstecken waren.
"Was war da genau passiert?", flüsterte sie leise.
"Wir wissen es nicht", sagte er sehr schwach.
Sie saßen am Tisch in der Küche und tranken die kalten Kaffeereste aus den Bechern. Als alles das damals geschah, war sie zehn Jahre alt und ahnte viele Jahre später, dass in der Wohnung, die sie damals in Breslau bezogen hatten, etwas ganz Schlimmes passiert war. Eduard, ihr einziger Bruder, starb. Wieso starb er mit sechzehn Jahren? Damals kam sie aus der Schule zurück, und da sah sie, wie ein Sarg aus dem Haus getragen wurde. Sie hatte sich dabei nichts gedacht. Auf jeden Fall nichts Schlimmes. Während der Zeit danach machte sie sich einen Reim darauf. Kindliche Phantasien, Gerüchte, Mitleid mit ihrer Mutter und mit ihrem Vater und diese Trauer, die sie nirgendwo festmachen konnte, waren Hauptbestandteile dieses Reimes. "Das ist die Schülerin, deren Bruder ..., du weißt schon", wurde hinter ihrem Rücken getuschelt. Dann zogen sie in ein anderes Viertel, zu einer anderen Schule, und eine Stille und undefinierbare Trauer zog mit ihnen aus. Damals verstand sie diese Welt nicht, und viele, viele Jahre danach wagte sie nicht, Fragen zu stellen. Einige Fragen taten weh. Das konnte sie damals ahnen.
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