Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr

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Das vierte ägyptische Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ägypten als Kriegsschauplatz und als Herberge für Flüchtlinge. Juden, die nach Australien auswandern wollten, bleiben in Ägypten hängen. Gleichzeitig versucht eine Gruppe die Prophezeiung ihres Führer, der vor etlichen Jahrhunderten verstorben ist, zu beleben. Nämlich, dass er eines Tages auferstehen wird, um seine Anhänger als Führer einer neuen Welt zu erheben.

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"Die verlorenen Körperteile warten auf ihre Besitzer, und an dem Tag, an dem Turanschah aufersteht, werden die Verwundeten die ersten Begleiter Turanschahs sein. Alle, die für Turanschah gestorben sind, warten in seiner Begleitung auf den Tag der Auferstehung. Die, die vor Hunderten von Jahren starben, harren in ihren Gräbern aus, aber die Verwundeten sind die ersten, die die Erde betreten. Sie sterben nicht. Sie werden auch nicht in Staub verwandelt. Turanschah hat sie als seine Freunde auserkoren."

"Da, sehen Sie!", rief Mahrus. "Haben Sie Turanschahs Grabmal schon besichtigt?" Er hielt die Kutsche an.

Wagdi beugte sich vor. "Fahr mal hin!", sagte er.

Mahrus setzte die Kutsche in Bewegung und hielt in der unmittelbaren Nähe des Grabmals. Es war ein viereckiges Gebäude, das durch eine komplizierte geometrische Konstruktion in einen Kuppelbau überging. Es hatte nur eine Tür, die reiche Holzornamente aufwies. Wagdi blieb an der Tür stehen, schirmte die Augen mit beiden Händen ab und versuchte, in das Innere des Gebäudes zu schauen. Ein Schrein war mit einem Tuch verdeckt. Welche Farbe hatte das Tuch? Er konnte es nicht erkennen. Die Sonne neigte sich schon gen Westen. Er sah, wie sein Schatten Zickzack-Formationen auf die Treppe warf. Der Schrein und der Diwan Turanschahs bildeten eine Einheit. In einem anderen Buch über Turanschahs Diwan konnte sich Wagdi an folgende Episode erinnern:

"Der Diwan diente als Empfangshalle für Turanschahs Besucher, die sich ausschließlich aus berühmten Toten rekrutieren."

Vier Türme waren zu sehen, an jeder Ecke einer. Ein mächtiges Portal, zu dem je eine Treppe von links und rechts hinaufführte, bildete in der Mitte die Achse zu einer perfekten Symmetrie. Die Anzahl und die Größe der Fenster waren von der Mitte des Portals beobachtet gleich. Grüppchen von Menschen, offensichtlich Fremde, standen auf dem Vorplatz und waren damit beschäftigt, die Schönheit der Ornamente und die ausgewogene Geometrie zu bewundern. Das Mauerwerk war mit unendlich reichem Bildwerk bedeckt; es schilderte den Kampf und den Tod Turanschahs. Unter den einzelnen Bildern standen Texte, die die jeweils abgebildete Szene beschrieben. Wagdi hatte enorme Schwierigkeiten, den Text zu entziffern. Die Schrift war verschnörkelt, verknotet und durchzogen von kalligraphischen Formen. Alles schien einem obersten Gesetz untergeordnet zu sein, dem der Unleserlichkeit.

Mahrus, der an Wagdi herangetreten war, ahnte wohl seine Ratlosigkeit. Ohne, dass ihn jemand dazu aufgefordert hatte, begann er, die Bilder zu erklären. "Das ist Turanschah. Er betritt sein Zelt, nachdem er mit seinen Soldaten den Sieg über die Kreuzzügler gefeiert hat. Der Verräter Bundukdari befiehlt seinen Leuten, Holzscheite um das Zelt zu legen. Hier sehen Sie, wie die Verräter das Holz anzünden. Turanschah verlässt das brennende Zelt. Hier begibt er sich auf einen Holzturm. Die Meute umzingelt den Turm. Bundukdari will den Turm besteigen. Sehen Sie, er hält einen Dolch in der rechten Hand. Aber Turanschah springt in den Fluss und versucht, ans andere Ufer zu schwimmen. Ein Pfeil trifft ihn. Verwundet, wie er ist, kämpft er mit den Wellen. Bundukdari springt hinter ihm her und versetzt ihm den Todesstoß."

Mahrus schien kein Ende zu finden. Wagdi suchte vergeblich nach den Bildern, die Mahrus beschrieb. Fresken waren das. Der Staatsanwalt musste genau hinschauen, um die Bilder zu erkennen. Fragen stellte er nicht. Er wollte Mahrus in seinem Eifer nicht noch bestärken.

"Ständig kommen neue Besucher her", prahlte Mahrus und rückte ihm immer mehr auf den Leib.

"Woher kommen sie?"

Der Kutscher überlegte kurz, dann sagte er: "Unsere Glaubensbrüder sind in der ganzen Welt verstreut. Nur Turanschah kennt sie beim Namen. Sie kommen, wann sie wollen, und gehen, wann sie wollen."

"Woran erkennt man Turanschahs Anhänger?"

"Gar nicht", antwortete Mahrus, "es kann vorkommen, dass Sie jemandem begegnen, der ein leidenschaftlicher Turanschah-Anhänger ist, aber er wird seine Identität nie verraten."

Wagdi hatte früher ähnliche Hinweise zur Kenntnis genommen, hielt sie aber für übertrieben.

"Es kann auch sein, dass Sie ein glühender Turanschahi sind, trotzdem werden Sie sich als solchen nicht zu erkennen geben", sagte Mahrus. Der Staatsanwalt wollte wissen, ob er das Ernst meinte. Mahrus bejahte es mit Vehemenz und schaute den Staatsanwalt mit neugierigen Augen an. Humor, der schmerzt.

"Wird der Diwan den Besuchern von innen gezeigt?", wollte Wagdi von dieser Situation ablenken.

"Ich bin jetzt mehr als fünfzig Jahre alt und habe noch nie gehört, dass ein Mensch diesen Diwan jemals betreten hat. Es wird sogar behauptet, dass weder ein Fenster noch das Portal jemals geöffnet wurden. Sie sind so gebaut, dass es nicht geht."

"Warum macht man ein solches Geheimnis daraus?"

Mahrus schaute ihn mitleidig an. Er holte ein zerknittertes Heft aus seiner Tasche und zeigte auf eine Stelle und bat den Staatsanwalt, sie zu lesen. Wagdi nahm das Heft widerwillig in die Hand. Die äußeren Blätter waren gelblich. Die ersten Seiten wiesen gerollte Ecken auf. Stellenweise war die Schrift unleserlich, als wäre sie abgenutzt.

"Im Diwan treffen sich die Großen dieser Welt. Die erhabenen Toten dieser Erde, die ich nicht mit Namen kenne, kommen Jahr für Jahr hier zusammen. Keiner weiß, wann sie sich treffen, und keiner weiß, wie lange sie im Diwan tagen. Sie kommen, um mit Turanschah die Lage der Welt zu beraten. Das, was sie hier besprechen, fließt in ihre Schriften ein, und die Leute, die diese Bücher lesen, verstehen das Neue, das ihrem Leben noch größeren Sinn gibt. Ich habe in meinem langen Leben viele Bücher gelesen. Daher meine ich, dass Bücher leben, und das kommt daher, weil Turanschah den Wörtern, Buchstaben und Sätzen Tag für Tag neues Leben einhaucht."

Wagdi wollte nicht weiter lesen. Vielleicht bestand diese gelbliche Farbe aus den vertrockneten Resten von Mahrus Schweiß.

"Lesen Sie doch weiter", forderte ihn Mahrus auf.

Wagdi hörte darüber hinweg und tat so, als würde er das Grabmal bewundern.

"Nicht nur die großen Toten kommen zu ihm, sondern auch alle künftigen Großen, die erst in hundert oder zweihundert Jahren geboren werden. Sie finden zu Turanschah, suchen seine Nähe und wollen von ihm wissen, wie sie zu Größe gelangen können", zitierte Mahrus eine Stelle auswendig aus dem Heft.

"Du hast mir mal erzählt, dass du nicht lesen und schreiben kannst. Wieso kannst du plötzlich diese Stelle auswendig?"

"Ja, das stimmt. Ich kann weder lesen noch schreiben. Wir Askouris lernen alles auswendig", antwortete Mahrus.

"Und warum lernt ihr diese Bücher auswendig?"

"Jedes Wort besteht aus Buchstaben. Jeder Buchstabe hat eine Zahl. Je mehr wir Turanschahs Bücher auswendig lernen, desto näher kommen wir dem Herrn aller Welten."

"Woher weißt du das?", fragte Wagdi. Er war beeindruckt von Mahrus Rede, die einem Kutscher, der obendrein Analphabet war, gar nicht angemessen war.

"Hinter jedem Buchstaben steckt diese magische Welt von Turanschah. Nur er weiß, was diese Worte bedeuten. Und nur er hat das Geheimnis der Welt erfahren", interpretierte der Analphabet.

Der Staatsanwalt fand es müßig, mit ihm darüber zu sprechen.

"Bring mich zum Amtsgericht!"

Das Pferd zog an. Wagdi machte die Augen zu und versuchte, sich zu entspannen - vergeblich. Der Kutscher hielt direkt vor dem Gebäude. Die Aufschrift "Amtsgericht", oberhalb des Portals, ließ sich kaum noch entziffern. Die Buchstaben waren verblichen. Wahrscheinlich waren sie ursprünglich mit Blattgold belegt gewesen; Reste des verblassten Edelmetalls waren gerade noch zu erkennen. Das Gebäude sah auffallend hässlich aus. Die Farben des Mauerwerks, der Fenster und Türen waren abgeblättert. Risse waren deutlich sichtbar. An manchen Stellen war der Putz bereits abgefallen, an anderen warf er sich auf. Wagdi betrat das Gebäude widerwillig. Der Portier saß nicht an seinem Platz. Erst jetzt fiel ihm auf, dass zwei Aufgänge nach oben führten, einer von links und einer von rechts. Der architektonische Zustand deutete darauf hin, dass das Amtsgericht wie seine Angestellten an Ermüdungserscheinung litt. Er ging die rechte Treppe hinauf, schritt den Flur entlang, schaute von oben in den Innenhof und bog rechts ab, wo sich sein Arbeitszimmer, jedenfalls vorläufig, befand. Umständlich holte er den Schlüssel heraus und öffnete die Tür. Gewarnt, wie er war, achtete er darauf, ob ein Brief auf dem Boden lag. Nein, weder gab es ein offenes Schreiben noch ein in einem Umschlag verschlossenes. Er setzte sich hin, öffnete seine Tasche und holte den Brief hervor. "Es wird ein böses Spiel mit Ihnen getrieben!"

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