Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr

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Das vierte ägyptische Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ägypten als Kriegsschauplatz und als Herberge für Flüchtlinge. Juden, die nach Australien auswandern wollten, bleiben in Ägypten hängen. Gleichzeitig versucht eine Gruppe die Prophezeiung ihres Führer, der vor etlichen Jahrhunderten verstorben ist, zu beleben. Nämlich, dass er eines Tages auferstehen wird, um seine Anhänger als Führer einer neuen Welt zu erheben.

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Er atmete die stickige Luft. Als er das Fenster zu öffnen versuchte, merkte er, dass der rechte Flügel ausgehoben und auf dem Boden abgestellt war und der linke Flügel nur noch wie durch ein Wunder gehalten wurde. Sobald er geöffnet war, fiel er wieder zu. Das erklärte, warum auf der Fensterbank ein Holzkeil lag. Wagdi schob ihn unter den Flügel, an eine Stelle, die, abgeschabt, wie sie war, offenbar schon seit Jahren dafür amtlich erwählt worden war.

Ganz und gar unleserlich war Bekirs Schrift nicht, seine schlimmsten Befürchtungen trafen also nicht zu. Aber trotzdem bereitete es große Mühe, die einzelnen Buchstaben zu Silben und Wörtern zusammenzusetzen. Erst dann konnte man den gewonnenen Text auf seine Bedeutung hin prüfen. Kaum glaubte er, eine Textstelle verstanden zu haben, vergaß er, was die vorherigen Abschnitte zu besagen hatten. Er ging dazu über, die vermeintlichen Stellen in seinen eigenen Sprachstil zu übersetzen, eine langwierige und mühsame Prozedur. Vielleicht hätte Bekir seinen Bericht mit Bildern versehen sollen, um seine Lesbarkeit zu erleichtern.

Der alte Mann war ein gründlicher Staatsanwalt. Er hatte eine Liste von allen Opfern angefertigt, die in den letzten dreißig Jahren bei Attentaten getötet worden waren. All diese Richter, Staatsanwälte, Justizbeamte, Staatssekretäre hatten mit Untersuchungen zu tun, in deren Mittelpunkt Askour stand. Damit wäre ein mögliches Motiv für den Mord gegeben. Der Innenminister bildete keine Ausnahme, denn immerhin überwachte er die Arbeit der Staatsanwälte, die sich mit den Turanschahis befasst hatten. So nehme ich mit meiner Arbeit in Kauf, dass ich eines Tages Opfer eines Attentats werde, meinte Wagdi. Aber Bekir hat diesen Schrecken überlebt. Vielleicht schaffe ich es auch, versuchte er sich zu beruhigen.

Das Lesen strengte ihn kolossal an. Er legte den Schreiber auf den Tisch und rieb sich mit beiden Händen die Augen. In der letzten Zeit häuften sich die Attentate. Im ganzen Land wurden Menschen erschossen, ermordet, erpresst oder entführt, die angeblich mit Turanschah nichts zu tun hatten. Doch durch spätere Untersuchungen wurden die Mörder als Anhänger von Turanschah entlarvt.

"Irgendwann komme ich auch an die Reihe", sinnierte er. Schöne Aussichten. Dieses Mal wollte er sich keine Hoffnung machen.

Er setzte sich so hin, dass er den Fluss sehen konnte. Die Akten lagen noch auf dem Tisch. Es war schon drei Uhr, und er verspürte leichten Hunger. Hatte er nicht gerade beim Bürgermeister gegessen? Ach nein, er war zwar bei ihm gewesen, doch heute hatte es nur Mokka gegeben. Einen Tag zuvor lagen noch die gebratenen Tauben auf dem Tisch. Ob die Langeweile schuld am Hunger war? Vielleicht verursachen Bekirs Sätze Hunger und Durst.

Er holte die belegten Brote aus der Tasche. Durch eine ungeschickte Bewegung wirbelte er Staub auf. Davon gab es genug, überall lag Staub auf den Akten, auf dem Tisch und auf den Brettern des Regals. Jede Bewegung verursachte eine kleine oder größere Staubwolke, so dass er hüsteln musste. Er stellte sich ans Fenster und aß seine Brote. Diesmal waren keine Tomaten dabei. Langsam bringe ich sie doch dahin, wohin ich sie haben will, in ein erträgliches und tomatenloses Verhältnis wie das zwischen Herrn und Knecht, dachte er.

Wenn er sich nach links beugte, konnte er unten im Café die Gäste sehen. Beugte er sich nach rechts, sah er die Holzhütte, die den Pendlern zwischen den Nilufern als Aufenthaltsort diente. Einige Boote segelten in beiden Richtungen über den Fluss. Er dachte wieder an Alexandrien. An das Meer. An die asphaltierten Straßen mit ihren himmelblauen Straßenbahnen. An die riesigen Schiffe, die im Hafen vor Anker lagen oder in den Hafen einliefen. Dann kamen die vielen Ausländer, die die Stadt bevölkerten. Griechen, Italiener, Libanesen, Türken, Syrer, Engländer und Franzosen. Kinder, Alexandrien ist der Mittelpunkt des Universums. Babylon mit ihren unzähligen Sprachen. Und Demiatta? Immerhin waren die meisten Straßen auch asphaltiert. Jawohl, sie waren asphaltiert und trugen dazu bei, dass der Glanz seiner Schuhe nicht von Lehm befleckt wurde. Einige Heimatlose fanden Exil in Demiatta. Hierher nach Askour aber hat sich kein Heimatloser verirrt.

Er setzte sich wieder an den Tisch und versuchte, Bekirs Schrift in seine Sprache zu übersetzen. Er hatte erwartet, dass sich Bekir auf die Attentate der letzten fünf Jahre beschränken würde. Nein. Wagdi stieß auf Daten, die zwanzig, sogar mehr als dreißig Jahre zurücklagen. Acht Ordner und Akten enthielten Berichte über lange zurückliegende Attentate. Außerdem verwies Bekir auf unzählige Ordner und Akten, die in den unteren Räumen des Gerichtsgebäudes aufbewahrt wurden.

Was wollte sein Vorgänger mit dieser Arbeit beweisen? Hatte Bekir nicht einen abschließenden Bericht über die Attentate der letzten fünf Jahre schreiben sollen? Warum schweifte er ab und verlor sich in alten Geschichten? Ein eindeutiges Motiv für die Morde war nicht erkennbar. Am wahrscheinlichsten war noch, dass sich die Askouris von der Zentralregierung hatten unabhängig machen wollen. Für ihn, Wagdi, waren diese Attentate nur als Protest gegen die Haltung der Zentralregierung zu verstehen. Aber davon war an keiner Stelle des Berichts die Rede. Vielleicht war sein Urteil etwas verfrüht, abgesehen davon, dass er nur einen Bruchteil des Berichts gelesen hatte? Hinweise, die seine Vorinformationen hätten ergänzen können, waren nicht zu finden. Bekir hat sich sicherlich darauf spezialisiert, Sätze zu schreiben, die ermüdend wirken, spekulierte er.

Zeugenaussagen, Polizeiprotokolle, Beschreibungen von Sachverhalten und mutmaßliche Motivationen füllten die Papiere, zumeist beidseitig beschrieben. Das erschwerte wiederum die Leserlichkeit. Die Tinte der einen Seite durchdrang das hauchdünne Papier, sodass ein Kampf zwischen den Buchstaben beider Seiten entstand: Welche neu entstandenen Worte waren eher in der Lage, den Leser durch Lesbarkeit anzusprechen. In einigen Wochen würde Bekir zurückkehren und wenig später in den Ruhestand versetzt werden. Von da an musste Wagdi die Arbeit allein verrichten. Aber was genau sollte er machen? Das wusste er nicht. Sein Scheitern war vorprogrammiert. Doch er wollte nicht scheitern. Er war entschlossen, den oder die Mörder zu finden. Wieder ging er ans Fenster, ein großes Segelboot zog vorbei. Ein Mann saß am Ruder, und ein anderer balancierte auf der Bootskante und hielt sich mal an einem Seil, mal an einem Mast fest. Der Portier ging unter dem Fenster vorbei. Vielleicht sollte er ihn fragen, ob er Bekirs Schrift lesen konnte? "Ich habe meine Brille vergessen. Wollen Sie mir bitte diesen Satz vorlesen?" Reichlich komisch, was würde der Portier von ihm denken?

Offenbar wollte Bekir Papier sparen, indem er beide Seiten eines Blattes beschriftete. In Kriegszeiten, in denen Sparen angesagt ist, ist das geradezu eine Tugend, eine patriotische Absicht, aber leider voll daneben. Ein Wort kämpfte sich durch die dünne Papierwand und erschien spiegelbildlich auf der anderen Seite desselben Blattes. Es kam manchmal vor, dass zwei Wörter um ein und dasselbe Stück Papier mit der gleichen Tinte kämpften. Jedes Wort wollte das Blatt durchdringen und diese Unnachgiebigkeit und die daraus resultierende Spiegelbildlichkeit am falschen Ort machten die entsprechenden Worte unleserlich.

In Gedanken haderte er mit Bekir: Wenn er ordentliche Arbeit von mir verlangt, muss er erst einmal eine ordentliche Schrift abliefern. Was will er überhaupt? Habe ich nichts anderes zu tun, als seine miese Schrift zu entziffern? Wer sagt das? Wo steht das? Wenn es mir hier nicht gefällt, lasse ich mich wieder nach Alexandrien versetzen. Ausgerechnet dieser Zwerg schreibt zwergenhafte Buchstaben, die Spekulationen nähren, die in das Gigantische gehen könnten. Verrückter Kerl.

Während er gelangweilt in den Akten blätterte, sah er eine Stelle, die mit einem Rotstift umrandet war. Die Stelle war gut leserlich.

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