Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr

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Das vierte ägyptische Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ägypten als Kriegsschauplatz und als Herberge für Flüchtlinge. Juden, die nach Australien auswandern wollten, bleiben in Ägypten hängen. Gleichzeitig versucht eine Gruppe die Prophezeiung ihres Führer, der vor etlichen Jahrhunderten verstorben ist, zu beleben. Nämlich, dass er eines Tages auferstehen wird, um seine Anhänger als Führer einer neuen Welt zu erheben.

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"Die Askouris glauben, dass Turanschahs beste Freunde die sind, die ihn auf Erden bekämpfen. Turanschah sagt, schickt sie zu mir. Aus meinen meist erbitterten Feinden mache ich meine besten Vorkämpfer. Im Jenseits empfange ich meine Erzfeinde mit offenen Armen. Dann haben sie keinen sehnlicheren Wunsch, als meine treuesten Diener zu sein. Eines Tages werde ich auf Erden erscheinen, spricht Turan, mit einem Heer, dessen Soldaten meine ehemaligen Gegner und Feinde waren. Schickt sie zu mir in einem Hemd, aus dessen Fasern frisches Blut sprießt."

Bekir hatte die Stelle mit einem eigenen Kommentar versehen:

"Diese Attentate erscheinen hier in einem anderen Licht. Morde und Hinrichtungen sind für Askouris nichts anderes als der Versuch, die Zahl von Turanschahs Anhängern zu vermehren, indem sie ihre Gegner vernichten."

Was für ein Schwachsinn, ärgerte sich Wagdi. Was will dieser Zwerg damit sagen?

Kinder spielten auf der Straße. Sie warfen sich einen Ball zu. Der Traum der verlorenen Kindheit. Hatte er eine schöne Zeit gehabt? Unbeschwert? Glücklich? Die verflossene armenische Kindheit. Manchmal kam der Café-Besitzer und vertrieb sie, wenn sie laut wurden. "Ya Aulad el-Kalb" - Hundesöhne, die ihr seid, haut ab!

Ein Straßenverkäufer, der nun laut: "Halawet Zaman" rief, Süßigkeiten der schönen alten Zeit. Früher verkaufte er Gelati. Nun konnten sich die Kinder kein Eis mehr leisten, weil es zu teuer wurde. So bot er ihnen Zuckerstangen, die in eine durchsichtige Folie gewickelt und beliebt waren, weil die Kinder davon rote Zungen bekamen. Die weiß bemalte Handkarre erinnerte an die schöne Zeit, als es noch Gelati zu kaufen gab. Ein majestätischer Deckel alle Kinder hätten schwören können, er sei aus Gold, weil er so wunderschön goldfarbig glänzte, krönte dieses Wunderwerk. Eine magische Welt, deren Flüsse aus Honig und Gelati bestanden.

Die Kinder sangen ein Lied, das ihn an die ersten Versuche, Arabisch zu sprechen und zu singen, erinnerte.

Regne, regne,

tropf, tropf, tropf, tropf,

auf der Nichte kahlen Kopf.

Schnappt der Wolf sie mit den Krallen,

trägt sie schleunigst gleich von dannen,

wird die Nichte fahl und bleich,

frisst der Wolf sie hinterm Teich.

Sie hatten es oft gesungen, obwohl er keine Nichte hatte. Die anderen Kinder wohl auch nicht. Vielleicht hatte ich eine Nichte, die in Saloniki zurückblieb. In Alexandrien gab es reichlich Regen, und wenn die ersten Tropfen fielen, stimmten die Kinder dieses Lied an. Das muß 1915/1916 gewesen sein, als er sechs oder sieben Jahre alt war. Damals machte er, als er noch Vahe hieß, die ersten Erfahrungen mit dieser neuen Sprache. Beim Singen merkte keins der Kinder, dass er noch seinen armenischen Akzent zu vertuschen versuchte. Angeblich war das die Zeit, in der der Mensch Abschied von jenem Traum nimmt, den man Kindheit nennt. Unbewusst und ohne sein Zutun. Völlig grundlos entfernt er sich von den Illusionen der frühen Zeit. Warum konnte man diese Jahre nicht verlängern, wenigstens um einen oder zwei Tage? Das Jahr 1916. Was habe ich damals gedacht? Ich sehe meine schöne, todkranke Mutter, wie sie durch die Wohnung wandelt und Ordnung schafft. Wovon habe ich geträumt? Vielleicht davon, Staatsanwalt zu werden? Oder ein Beamter bei der Ausländerbehörde, um meinem mit Schrott handelnden Vater die Aufenthaltsgenehmigung zu verlängern. Vater war fasziniert von ägyptischen Beamten, die allein mit ihrer Unterschrift eine Aufenthaltsgenehmigung verlängern konnten. Wenn’s so weit war, zog er seinen besten Anzug an, dazu die passende Krawatte. Er setzte einen frisch gedämpften Tarbusch auf und ging mit dem Sohn, damals noch mit Namen Vahe Amalrikian, zur Ausländerdienststelle und bat höflichst und devot um eine befristete Aufenthaltsgenehmigung. Ohne gebügelten Anzug aus englischem Tuch, ohne aristokratisch vorgegaukelte Manieren und ohne entsprechende zusätzliche finanzielle Leistung gab es keine Aufenthaltsgenehmigung.

"Fünfzig Pfund!", erklärte der Beamte. Fünfzig Pfund waren damals viel Geld. Ein höherer Beamter verdiente fünfzig Pfund in einem Jahr. Und dieser Beamte will fünfzig Pfund für eine fünfjährige Aufenthaltsgenehmigung kassieren, seufzte sein Vater. Georg Amalrikian, der Rechenkünstler, stellte fest, das sind zehn Pfund pro Jahr. Beim Hinausgehen murmelte er: "O, mein armer Vater, wenn er das hörte." Als wollte er sich trösten, erzählte er, dass der Herr Mardikian, ein Schrottgroßhändler, mehr als fünfhundert Pfund bezahlt hatte. "Aber", fügte er hinzu, "sie sind auch eine große Familie. Frau Mardikian bringt jeden Sommer ein Kind zur Welt, und das seit fünfzehn Jahren. Allerdings waren einige davon Totgeburten."

Sein Vater sah richtig gut aus, wenn er einen Anzug anhatte, wie ein türkischer Pascha. Tarbusch, Krawatte, Weste und Anzug aus englischer Wolle. Dazu hielt er einen Fliegenwedel in der Hand, hergestellt aus den langen Haaren eines Schimmelschwanzes, versehen mit einem Elfenbeingriff. Als er, Wagdi, etwas älter war, durfte er den Vater nach Saint Stefano begleiten, wo sich die reichen Ausländer von Alexandrien trafen. Sie saßen an der Promenade, tranken Bier, Whisky on the Rocks, Kaffee oder Tee mit viel Zucker und sprachen Französisch. Sein Vater sprach fließend Türkisch und trank ein Bier, und Vahe, damals noch ohne ägyptischen Namen, bekam eine Limonade. Mit fünfzehn Jahren durfte er dann einen ägyptischen Namen und einen ägyptischen Pass sein Eigen nennen, was den Beamten um mehr als einhundert Pfund reicher machte.

Es war spät am Nachmittag. Wagdi schlenderte am Ufer des Flusses entlang und wunderte sich, wie hartnäckig die Erinnerungen an vergangene Zeiten ihn manchmal verfolgten. Das Geäst der Bäume warf merkwürdige Schatten auf den Boden. Es war das Geflecht einer geheimnisvollen Geometrie, das ihn gefangen hielt, sobald er es betrat. Ein Netz von Schatten schob sich den Körper hinauf und hinterließ auf dem hellen Anzug die verzerrten und schattigen Ebenbilder von Ästen und Laubwerk. Die Blätter waren noch jung, sie gingen sparsam mit Licht und Schatten um. Am anderen Ufer lag eine Feluke. Einige Einwohner, vor allem Bauern, aber auch Reisende, standen am Steg und warteten. Viele kamen nach Askour, um einzukaufen. Das Holz des Fährhauses war durch die Witterung grau und rissig geworden. Die Bretter versuchten, sich vom Zugriff der Nägel zu befreien. Sie verloren dabei stellenweise ihren Halt, konnten sich aber der Klemme, in der sie sich befanden, nicht entziehen. Scheinbar dauerte dieser unvernünftige Kampf der Elemente lange Jahre, denn einige Nägel verloren dabei ihren Kopf.

Er ging auf der Landzunge spazieren. Von weitem sah er eine Pferdekutsche. Wenn das nicht Mahrus wäre! Vielleicht sollte er ihn wieder einmal zum Bürgermeister bringen. Falls ja, würde er klipp und klar erklären: "Sag dem Herrn Bürgermeister, ich kann nicht. Ich habe einen wichtigen Termin in Demiatta wahrzunehmen." Die sollen ja nicht denken, dass sie mit mir ganz nach Belieben umspringen können, schimpfte er.

Die Kutsche kam näher. Mahrus saß tatsächlich auf dem Bock, aber Wagdi konnte auch erkennen, dass zwei Personen in der Kutsche Platz genommen hatten. Der eine Fahrgast beugte sich etwas vor und grüßte förmlich. Es war der Mann, den er am Morgen im Haus des Bürgermeisters gesehen hatte. Wie hieß er noch? Neben ihm saß eine Frau, eine ausgemachte Schönheit. Obwohl keine Zeit blieb, sie länger anzuschauen, erfasste er mit einem Blick, dass sie eine ungewöhnlich reizvolle Erscheinung war. Sie schaute ihn nicht einmal an, während der Mann freundlich grüßte. Er versuchte, sich an dessen Namen zu erinnern, aber er fiel ihm nicht ein. Als die Kutsche an ihm vorbeifuhr, drehte Mahrus sich um und rief: "Wenn Sie nach Alexandrien schreiben, bringe ich den Brief zur Post!"

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