Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr

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Das vierte ägyptische Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ägypten als Kriegsschauplatz und als Herberge für Flüchtlinge. Juden, die nach Australien auswandern wollten, bleiben in Ägypten hängen. Gleichzeitig versucht eine Gruppe die Prophezeiung ihres Führer, der vor etlichen Jahrhunderten verstorben ist, zu beleben. Nämlich, dass er eines Tages auferstehen wird, um seine Anhänger als Führer einer neuen Welt zu erheben.

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Zidan hatte dieses Buch 1939 zum ersten Mal gelesen. In zwölf Jahren müsste also die Prophezeiung in Erfüllung gehen. Turanschahs Auferstehung sollte mit dem Auffinden des verloren gegangenen Buches einhergehen, aber weit und breit fanden sich weder für das eine noch für das andere irgendwelche Anzeichen. Das Buch blieb nach wie vor verschollen. Mutwalli hatte schon des Öfteren mit Zidan über den Verbleib der Schrift gesprochen. Sie waren sich einig, dass der Meister in diesem Werk das Geheimnis der Welt offenbart hatte. Tage- und nächtelang saßen sie zusammen, tranken Tee und stöberten in Büchern, die von Turanschahs Geheimnis handelten. Mutwalli fuhr sogar in die benachbarten Städte, um in den verschiedenen Buchhandlungen möglicherweise noch unbekannte Bücher zu entdecken.

Bei ihrer ersten Begegnung hatte es für Zidan ein einschneidendes Erlebnis gegeben. Seit langem litt er unter unerträglichen Kopfschmerzen. Mutwalli verschrieb ihm einen Talisman und legte ihm die Hand auf die Stirn. Plötzlich rief Zidan: "Mir geht es wesentlich besser!" Dieses Gewicht, das auf seinem Kopf lastete, löste sich langsam auf. Mutwalli gab ihm seine ungetrübte Sicht wieder. Klar, frei von Schmerzen, frei von Druck war plötzlich sein Kopf geworden.

Eigentlich gab es nichts, was die beiden verband, mehr noch, anfangs mochte Mutwalli ihn überhaupt nicht. Zidan war etwas dicklich, hatte einen kleinen Bauch, und sein Schnurrbart schien falsch platziert zu sein. Wenn er wollte, hätte er besser, ja richtig gut aussehen können. Aber irgendetwas in ihm stemmte sich dagegen. Vielleicht lag es an seinem rundlichen Kopf, der an den einer Katze erinnerte. Sein Bart und sein Schnurrbart gaben sich redliche Mühe, dieses Bild zu perfektionieren. Mit Erfolg.

Schon lange schwebte ihm vor, ein Buch über Turanschah zu schreiben. Nur ließ ihm seine Arbeit in der Schule zu wenig Zeit dafür. Der sehr reiche Kaufmann Slim Afifi wollte ihn nicht finanziell unterstützen, weil er gegen seine Willen als Lehrer arbeitete, anstatt das Geschäft seines Vaters zu übernehmen. Trotz aller Schwierigkeiten arbeitete Zidan unermüdlich in seiner Freizeit an dem Manuskript. Aber ach, nach drei Jahren harter Arbeit lagen nicht mehr als dreißig Seiten vor, und die strotzten auch noch von Wiederholungen.

Schon früh hatte er begonnen, für die Zeitung "Al-Ahram" als Korrespondent zu arbeiten. "Nachrichten aus der Provinz" lautete die Rubrik, und er war stolz darauf. Er berichtete über Ereignisse in Askour oder Umgebung. Brandstiftung, Kindesentführung, Mord aus Rache: kleine Meldungen, die ihm wenig Befriedigung verschafften. "Unser Korrespondent aus Askour berichtet, dass ...", hieß es meistens. Nur selten wurde sein Name genannt, etwa wenn es hieß: "Unser Korrespondent aus Askour, Zidan Afifi, hat uns den folgenden Bericht geschickt ..." So spärlich die Ausbeute auch war, es sollten alle Verwandten und Bekannten davon erfahren. Einen nach dem anderen suchte er auf, jedem wurde der neueste Bericht gezeigt, gar vorgelesen, und ob die Leute wollten oder nicht, es gab kein Entkommen.

Zidan hatte sich nicht mehr und nicht weniger vorgenommen, als ein Standardwerk über Turanschah zu schreiben. Ein Werk, das alle Menschen von der Wahrhaftigkeit dieser Religion überzeugen sollte. Doch woher so viel Zeit nehmen? Sein Vater verlangte, dass er das Geschäft übernehmen sollte. "Solange du als Lehrer arbeitest, kannst du von mir keine Unterstützung erwarten!"

Aber Kaufmann wollte er nicht werden. Kaufen und verkaufen und um jeden Milliem feilschen, das war nichts für einen wie ihn, der von der großen Idee beseelt war, dass sich Turanschahs Wiederauferstehung bis zum Jahr 1950 vollziehen würde. Siebenhundert Jahre nach seinem dreifachen Tod würde er wiederauferstehen. So stand es in Bugdadis Buch, das im Jahr 1851 erschienen war. "Bis dahin“, hieß es, "werden viele Köpfe rollen. Die Gewaltigen und Herrschenden werden vor Turanschahs Erscheinen mit Heulen und Zähneknirschen zittern. Sein Blut, das einst floss, wird durch das Blut der Gewaltigen gesühnt."

"Ist nicht Gaafers Ermordung ein Zeichen dafür, dass Bugdadi Recht hat?", fragte Zidan.

"Bugdadi hat vorausgesehen, was jetzt geschieht. Denk bloß an die vielen Richter, Staatssekretäre und Polizeikommandanten, die bisher ihr Leben gelassen haben", pflichtete ihm Mutwalli bei.

Zidan schlug eine andere Stelle auf und las: "Turanschah wird erst dann auferstehen, wenn Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Grausamkeit ihren Höhepunkt erreicht haben. Es werden Festungen des Unglaubens in die Schlucht stürzen, die Gemächer der Abtrünnigen werden brennend vom Himmel fallen. Ihre Türme werden in Staub verwandelt werden. Merkt ihr, die ihr dieses Buch lest: 'Alle Menschen werden eines Tages erfahren, dass sie ihr Leben einzig mir verdanken. Durch den Glauben an mich haben sie sich ein Leben auf Erden erkauft, daher wird meine Strafe blind sein. Sie wird sowohl die Schuldigen als auch die Unschuldigen treffen. Nur die wenigsten meiner Anhänger wissen warum. Ich allein verwalte meine Wahrheit. Glaubt und wartet."

Beide schwiegen, Zidan, weil er ergriffen war, und Mutwalli, weil er sich von Zidan gelangweilt fühlte. Diese Langweile vereitelte jede Neigung zur Ergriffenheit, weil Mutwalli plötzlich an Sausan dachte. Irgendwie meinte er, ihre Schritte gehört zu haben. Es war keine Einbildung. Wenn Sausan bloß erschiene und Tee brächte! Tee mit viel Zucker, der unzählige Berührungspunkte mit ihren Fingern aufwies, da sie die Zuckerwürfel Stück für Stück in den heißen Tee förderte.

"Kann es noch mehr Ungerechtigkeit geben, als in unserer Heimat wie Fremde behandelt zu werden?"

Mutwalli wusste nicht, was er antworten sollte. Dieser Scheißkerl versucht mir immer zu imponieren, wenn er bloß wüsste, wie stumpfsinnig er gerade wirkt, dachte Mutwalli.

"Turanschah wird mit Hellas Heer und Roms Schwadronen erscheinen. Er wird mit den Horden der Barbaren die Gewaltigen von ihren Stühlen stürzen und die Mühseligen und Beladenen zu den Herren dieser Welt ernennen", las Zidan weiter.

Zidan war sicher, dass diese Prophezeiung stattfinden würde. Vielleicht war er auserkoren, diese Wiederauferstehung vorzubereiten? Er sollte einen Artikel schreiben: "Widerlegung einiger Thesen über Turanschahs Lehre". Genau, so könnte der Titel lauten. Er begann laut zu überlegen, und Mutwalli musste notgedrungen zuhören. Zidans Enthusiasmus konnte er nicht verstehen. Eigentlich ging ihm der Kerl auf die Nerven. Jedes Mal, wenn Zidan sprach, fürchtete er, dass dessen Wortschwall einen Anfall von Wut bei ihm auslösen könnte. Am liebsten hätte er sich mit beiden Händen die Ohren zugehalten, stattdessen rief er nur: "Bitte, nicht so laut!" Dabei hatte Zidan gar nicht laut gesprochen, nur enthusiastisch. Mutwalli wollte lauschen, ob Sausan sich doch in der Wohnung aufhielt. Ihre seidenen Schritte über den Flur wirkten wie Balsam auf sein rastloses und pochendes Herz.

Eines Tages hatte Zidans Vater, Slim Afifi, Mutwalli zu sich gebeten. Sein Sohn würde wieder unter starken Kopfschmerzen leiden.

"Und warum kommt er nicht zu mir?"

"Er kann nicht, er liegt im Bett."

Als Mutwalli hinging, öffnete ihm Sausan die Tür. Er hatte sie noch nie zu Gesicht bekommen. Mutwalli hätte schwören können, niemals zuvor eine hübschere Frau gesehen zu haben, und das, obwohl er bisher, wie er glaubte, nur mit schönen Frauen zu tun hatte. Plötzlich erschien ihm Zidan in einem ganz anderen Licht. Dieser Mann war als einziger Mensch dafür auserkoren, eine solche Schönheit zu besitzen. Nur er durfte sich an sie schmiegen, nur er durfte ihre Kostbarkeiten genießen. Sein bis dahin sich in Grenzen haltendes Interesse für Turanschah war von nun an voll entfacht. Er kaufte noch mehr Bücher, las noch mehr über den Meister, diskutierte eifrig mit Zidan, schenkte ihm sogar dann und wann eine Schrift, die er doppelt erwarb. Zidan wurde durch Sausan aufgewertet, auch erträglicher, blieb aber nach wie vor nichts anders als Mittel zum Zweck. Eine Brücke, die zu Sausans Rosengarten führen sollte.

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