Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr

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Das vierte ägyptische Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ägypten als Kriegsschauplatz und als Herberge für Flüchtlinge. Juden, die nach Australien auswandern wollten, bleiben in Ägypten hängen. Gleichzeitig versucht eine Gruppe die Prophezeiung ihres Führer, der vor etlichen Jahrhunderten verstorben ist, zu beleben. Nämlich, dass er eines Tages auferstehen wird, um seine Anhänger als Führer einer neuen Welt zu erheben.

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Bloß von deinem Schwachsinn hat er dich nicht geheilt, dachte Azmi. Er hätte es gern ausgesprochen, aber er wollte sich beherrschen.

"Sie nehmen mich nicht ernst?", protestierte Zidan.

Azmi fühlte sich bemüßigt, eine Entschuldigung zu finden. "Nein, nein", beteuerte er, "vielleicht sollte ich auch Mutwalli einmal aufsuchen."

Zidan ging sofort darauf ein. "Das kann ich Ihnen nur empfehlen. Lesen Sie das Interview, das er damals "Az-Zaman" gegeben hat. Da steht einiges drin, was Sie interessieren könnte."

In diesem Moment war in Azmis Kopf die Idee entstanden, Tahiya zu Mutwalli zu schicken. Azmi ging ins Archiv, um sich die Ausgabe mit dem Interview herauszusuchen. "Turanschah hat mich aus dem Reich der Toten geholt", verkündete Mutwalli darin.

Die Turanschah-Bewegung hatte Azmi nie sonderlich interessiert. Erst als im Land Gerüchte laut wurden, dass die Turanschahis mit den Deutschen in Verbindung stünden und den „Führer“ als Befreier ansähen, begann Azmi, sich Gedanken über die Bewegung zu machen. Sie schien ihm ein weiteres Indiz dafür zu bieten, dass seine Theorie von der unabänderlichen, ausweglosen Verrücktheit der Menschen stimmte. Mehr wollte er nicht. Wie hatte er in einem seiner Artikel geschrieben? "Trotz Reformation, trotz Aufklärung, trotz Humanismus, trotz Parlamentarismus, trotz allem anderen, das uns die Jahrhunderte beschert haben, sind die Menschen Gefangene ihrer ursprünglichen Ohnmacht geblieben."

Und ich? Er geriet ins Grübeln. Ich bin genauso schwachsinnig wie meine Zeitgenossen. Ich glaube noch immer an den Sozialismus, und das in einer Zeit, in der alle nur noch vom Übermenschen träumen und faseln. Aber ist nicht der Sozialismus die wahre Rettung von allen gesellschaftlichen Krankheiten? Erst wenn wir die Gleichheit aller Menschen erreichen, schreiten wir einer lichten Zukunft, einer heilen Welt entgegen. Die Verstaatlichung von schönen Frauen, das wäre was, spottete er in Gedanken. Sie, die wahren Reichtümer dieser Erde, vermarktet in Form einer Aktiengesellschaft. Mit Renditeausschüttung. Leider vergeht Schönheit zu schnell in dieser grausamen Welt. Aber bis dahin verwelken wir auch, aber sie wächst überall auch wieder heran. Also gibt’s neue Aktien und neue Hoffnung.

Er dachte an Tahiya. Sie war eine dieser schönen Frauen. Einige Journalisten beneideten ihn um sie. Na und, habe ich sie nicht verdient? Für ägyptische Frauen war sie groß. Ihr Gesicht, an dem Generationen von Griechen, Römern, Ägyptern und sonstigen Völkern gearbeitet hatten, wurde durch einen ebenso hübschen Hals zur Schau getragen. Sie zog sich so an, dass jeder ahnte, dass dieser Körper außergewöhnlich war. Nur wenige waren auserwählt, sie auszuziehen und zu erfahren, wie ein Körper alle Gaben der Natur in sich vereinigen kann. Wenn sie tanzte, waren die Zuschauer bezaubert. Sie wurden still und applaudierten, um zu nur zeigen, dass sie ihrer Macht nicht völlig ausgeliefert waren. Sie waren alle von ihr hingerissen, auch Azmi.

Nach dem Sturz veränderte sich Mutwallis Leben. Wodurch? Das hätte er nicht sagen können, jedenfalls nicht präzise. Er empfand neue Lebenslust. Seine Begierde war scheinbar nicht mehr zu bändigen. Er entdeckte die Frauen von Neuem. Die Artisten schliefen bis zur Mittagsstunde. Die Frauen kümmerten sich um Wäsche und Kinder, aber meistens kümmerten sie sich um Mutwalli. Er traf eine strenge Auslese. Die Frau des Zirkusdirektors gefiel ihm von jeher, nur hatte es ihm bisher an Mut gefehlt, sie anzusprechen. Die zweite Frau war mit einem Artisten verheiratet. Vor seinem Unfall hatte er nicht gewagt, weder die eine noch die andere auch nur anzusehen. Nach dem Ereignis war er wie verwandelt, und nicht nur er, sondern die Frauen auch.

Selbst das Licht gewann plötzlich neue Dimensionen. In jedem Moment erfuhr er es anders. Licht war etwas Kompliziertes und Einfaches zugleich. Das Licht durchflutete alle Wesen und alle Gegenstände, es verwandelte und durchdrang sie. Die Blätter der Blumen und Rosen und der Bäume waren ursprünglich Licht, das sich im Grün der Bäume verewigte. Dasselbe Licht hat seine Sinne, er wusste nicht wie, berauscht. Die ganze Welt bestand auf einmal aus nichts anderem als aus unendlichen, kleinsten Partikeln, die Helligkeit auf ihren Rücken trugen. Seine Bewegungen wurden langsamer, bedächtiger. Manchmal blieb sein Blick an einem Gegenstand haften, sei es ein Teppichmuster oder Ornament, eine Pflanze oder eine Holzmaserung, und nicht lange, und das Objekt begann zu leben. Alle Gegenstände unterlagen einer solchen Verwandlung. Alles, was gerade noch in Ruhe verharrt hatte, sehnte sich nach Bewegung, nach Leben.

Verzierungen krümmten sich, Linien und Striche streckten sich. Was gerade war, bog sich, wurde zur Kurve. Und die Kurve wandelte sich zur Ellipse, die Ellipse zum Kreis, der Kreis zur Kugel, die Kugel explodierte. Unzählige Formen von Licht, Schatten und Farben schwirrten vor seinen Augen.

Er kletterte auf den Mast. Die Perspektive war trügerisch. Von oben, der Spitze des Zeltmastes aus betrachtet, waren die Menschen mit dem Erdzentrum verbunden. Ein Akrobat versuchte, sich einer Tänzerin anzunähern, während sie Wäsche zum Trocknen aufhängte. Offenbar war es nicht das erste Mal, denn sie war willig und erwiderte seine Annäherungsversuche, indem sie mit dem Aufhängen der Wäsche aufhörte und mit dem Aufknöpfen seines Hosenschlitzes begann.

Er klammerte sich an die Spitze des Mastes, der hin und her schwang, und da verlor er anscheinend das Gleichgewicht. Die Schreie der Frau, die kurz davor Schreie der Lust waren, verwandelten sich in Hilferufe, dann verstummten sie. Regungslos lag er da. Ein Stück von Mutter Erde. Alles ruhte in sich, alles war unendlich still. Keinerlei Regung. Der Egel verspeist die Schlange. Alles ruht.

Mutwalli entdeckte die Macht der Frauen. Aber er entdeckte auch die Wirkung, die er auf Frauen ausübte. Einer, der aus dem Tod auferstanden war, musste ja wohl Verbindung zum Jenseits haben, musste das Geheimnis von Leben und Tod kennen. So entdeckten seine Mitmenschen seine Heilkraft. Das Schreiben von Talismanen, Handauflegen, Augenkontakte, Dämonenaustreibung und Geisterbeschwörung, Wahrsagen und erotische Ausstrahlung gegen alle bösen Kräfte dieser Welt. Die Menschen strömten ihm zu. Seine Patienten erhoben ihn zu einem Heiligen.

Einmal wurde er zu einer kranken Frau gerufen. Sie lag im Bett, an dem Mutter und Schwester standen. "Schick sie weg", flüsterte sie ihm ins Ohr. Als die beiden Frauen gegangen waren, nahm sie seine Hand, legte sie erst auf die Stirn, dann auf die Brust, umklammerte mit beiden Händen seine Finger und ließ sie den Bauch entlang hinunter gleiten.

Mutwalli bestand darauf, dass jede Frau, mit der er zu tun hatte, ihm ein kleines Büschel ihrer Haare schenkte. Die meisten Frauen machten aber Gebrauch von der modernen Technik unter dem Aufwand der Hygiene. Trotzdem hielten viele Frauen ihr Versprechen und brachten ihm, sobald das Haar nachgewachsen war, das ersehnte Büschel. Am liebsten schnitt Mutwalli selbst das Haar ab. Er zwirbelte es zusammen, ließ die Frau es halten, bündelte es mit einem Faden und schnitt es mit einer kleinen Schere ab. Im Verlauf der Zeit verfügte er über eine Sammlung von mehr als dreihundert Mustern. Er bewahrte sie in einem Beutel, den er um den Hals trug. Immer wieder verspürte er den Wunsch, daran zu schnüffeln. Besonders schlimm war es, wenn der Blitz wieder durch seinen Kopf zuckte. Dann griff er zum Beutel und hielt ihn sich schnell an die Nase. Es wirkte wie ein Wunder. Der Geflimmer vor seinen Augen wurde weniger grell, schoss nicht gleißend in die Höhe und erlosch schließlich.

Er sammelte noch etwas, jenes Teilchen nämlich, das bei der Beschneidung der Mädchen übrigblieb. Woche für Woche brachte ihm die Hebamme die amputierten Klitorides. Er ließ sie in einem Nebenraum trocknen, fädelte sie auf und schuf auf diese Weise einen Rosenkranz menschlichen Fleisches. Wenn er der Ruhe und inneren Einkehr bedurfte, zog er den Beutel heraus, den er um den Hals unterm Hemd trug, und schnüffelte daran. Die Mischung der dort aufbewahrten Schamhaare und halbwegs trockenen Kitzler ergab einen anregenden Duft, der ihn an die Gesichter mancher Frauen erinnerte. Sie boten ihm eine üppige Weide aus lichtscheuen Haaren an, die reiche Ernte versprach.

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