Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr
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Mutwalli ging es nicht so sehr um Lügen oder Nichtlügen, sondern er wollte um jeden Preis vermeiden, dass sein Ruf durch unnötiges Gerede in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Frauen selbst hatten Interesse daran, dass von seiner Hilfe niemand erfuhr. Die eine oder andere Frau redete wohl darüber, das war nicht zu vermeiden. Die Mehrheit der Frauen aber bewahrte sein Geheimnis, und zwar aus ureigenem Interesse. Schweigend sah er die Frau an. Sie hatte ein hübsches, ovales Gesicht und war ein wenig füllig. Genau nach seinem Geschmack. Sie wirkte verschüchtert, blickte unterwürfig zu Boden.
"Du willst also ein Kind haben."
Sie nickte.
"Ich kann dir kein Kind versprechen. Ich werde aber alles tun, damit dein Wunsch in Erfüllung geht. Du musst mir allerdings etwas zusichern."
Sie schaute ihn an. Was für Augen, dachte Mutwalli. Ihre Lippen, die Nase und die Augenbrauen standen miteinander in einer Harmonie, die diesen Augen etwas Rätselhaftes verlieh. Mutwalli sah ihr noch einmal in die Augen und wusste, dass er solchen Frauen ausgeliefert war.
"Du musst mir versprechen, niemals darüber zu sprechen. Alles, was wir vereinbaren, bleibt unser Geheimnis. Bist du damit einverstanden?"
Tahiya nickte heftig.
"In Ordnung", sagte er, "überleg es dir trotzdem gut. Und wenn du meinst, du bist dazu imstande, dann komm in einer Woche wieder!"
Sie hüllte sich in die Milaja und ging.
Scheich Mutwalli war zweiundvierzig Jahre alt. Mit seiner großen und kräftigen Statur machte er einen stattlichen Eindruck. Ein kurzer Bart umrandete sein Gesicht, und die kleinen flinken Augen verrieten die tätige Unruhe, die ihn beherrschte. Die Leute nannten ihn "Abu Dakn", "Vater des Barts". Scheich Mutwalli hatte mehr als zehn Jahre als Volksschullehrer in Mansoura gearbeitet. Dann wurde er entlassen, weil die Schulbehörde ihm vorwarf, Turanschahs Lehre unter den Schülern verbreitet zu haben. Außerdem war ihm nachgewiesen worden, dass er nicht, wie angegeben, in Assiut geboren war, sondern in Askour. Er hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er seinen Schülern die wahre Lehre vermitteln wollte. Allerdings verstanden ihn die Kinder nicht und wandten sich mit bestimmten Fragen an ihre Eltern. Die Eltern wiederum waren besorgt und alarmierten die Schulbehörde. Das alles geschah, bevor Minister Gaafer die Turanschahis als gleichberechtigte Bürger anerkannte.
Mit dreiunddreißig Jahren wurde Mutwalli arbeitslos. In Askour fand er keine Stellung. So reiste er durch die großen und kleinen Städte des Landes. Nil aufwärts, Nil abwärts. Er arbeitete als Privatlehrer, Landarbeiter, Angestellter in einem Kontor und als Verkäufer in einem Lebensmittelgeschäft. In all diesen Berufen betrachtete er sich als Versager. Eines Tages, das war in Suez, nahm er an einer Zirkusvorstellung teil. Am Ende der Vorstellung erfuhr er, dass der Zirkus einige Arbeiter brauchte. Er meldete sich und zog von da an mit den Schaustellern durch das Land. Seine Aufgabe war es, bei Aufstellung und Abbau des Zirkuszeltes mitzuhelfen. Die Arbeit machte ihm keinen Spaß. Aber der Kontakt mit den Akrobaten und Artisten ließ ihn diese Tätigkeit leichter ertragen.
In Ismailiyya, einer Stadt am Suezkanal, fiel er beim Errichten des Hauptmastes aus etwa vier Metern Höhe auf den Boden. Ein herbeigerufener Arzt stellte den Totenschein aus. Das war am 16. August 1933, ein heißer Tag, und an eben diesem Tag sollte die Beerdigung stattfinden. Seine vermeintliche Leiche lag auf dem Waschtisch. Der Leichenwäscher goss einen Eimer kalten Wassers über Mutwallis Körper, und da richtete der sich plötzlich auf. Der Leichenwäscher schrie um Hilfe und ergriff die Flucht. Im Nu sprach sich diese "Auferstehung" herum; für die Leute war ein Wunder geschehen. Die "Az-Zaman" druckte ein Interview mit ihm. Für drei Wochen war er sehr berühmt. Viele Leute kamen in den Zirkus, nur um ihn zu sehen. "Abu-Dakn, der zweite Lazarus!", hieß es überall. "Ich bin vom Tode auferstanden!", lautete eine Schlagzeile in "Az-Zaman".
Damals hielt sich Azmi in Paris auf. Später, als er für die "Az-Zaman" arbeitete, las er das Interview mit Mutwalli. Zidan hatte ihn darauf aufmerksam gemacht. Zidan schrieb unter der Rubrik Nachrichten aus der Provinz, und Azmi Allam unterhielt sich mit ihm des öfteren in der Redaktion.
"Mutwalli ist ein Heiliger, ein Kenner sowohl des Diesseits als auch des Jenseits. Es heißt, dass er sich während seines Todes mit Turanschah traf, der ihm Macht über die Lebendigen verlieh."
Azmi wollte wissen, über welche Kraft Mutwalli verfügte. "Er kann die Krankheit ins Reich des Todes bannen. Nach der Lehre von Turanschah besteht der Körper aus Teilen des Todes und Teilen des Lebens. An sich gehört die Krankheit zum Reich des Todes, aber sie versucht, den Menschen in Beschlag zu nehmen, um ihn dem Reich des Todes anzuvertrauen. Mutwalli gelingt es, den Menschen aus den Krallen des Todes zu befreien, indem er ihn von der Krankheit heilt."
Zidan schrieb einen Artikel in Az-Zaman. Dieser Artikel beruhte auf einem Interview, das er mit Mutwalli führte. Die Geschichte um seinen Unfall, während er beim Zirkus gearbeitet hatte, erhielt einen Nachtrag. Während er sich im Jenseits aufhielt, vertraute ihm Turanschah das Geheimnis der Welt an. Alle Ereignisse, die von da an folgen werden, hatte ihm Turanschah vorausgesagt. Mutwalli durfte darüber nicht reden.
„Wenn ich das, was mir Turanschah prophezeit hatte, verlautbaren würde, werden Säuglinge und alle Kinder dieser Welt innerhalb des Bruchteils einer Sekunde in Greise verwandelt. Sie schießen in die Höhe, erhalten einen krummen Rücken, ihr Haar wird weiß oder sie bekommen einen kahlen Kopf. Bevor der Tag zu Ende geht, wird kein Mensch lebendig auf der Erde kriechen. Mutter Erde wird mit Leichen bedeckt sein, und keiner wird dieses Geschehen auch nur für den Bruchteil einer Sekunde miterleben.“
Az-Zaman musste die Ausgabe einundzwanzig Mal verlegen. Sogar Menschen, die weder lesen noch schreiben konnten, kauften die Zeitung in der Hoffnung, ein Lesekundiger würde ihnen die Geheimnisse jenes Interviews offenbaren.
Die Zentralregierung verhängte einen Druckstop, trotzdem wurde die Zeitung außerhalb des Zeitungsgebäudes weiterhin verlegt. Schmuggler mit Hilfe von Fischkuttern und Kamelkarawanen sorgten dafür, dass die benachbarten Länder mit der Auflage der Az-Zaman versorgt werden. Ein Exemplar kostete bis zum Zwölffache seines ursprünglichen Preises. Polizei und Armee der benachbarten Länder gaben sich Mühe, den Strom der geschmuggelten Zeitung zu stoppen. Das Ganze scheiterte daran, dass die beauftragten Kräfte das Angebot, sich am Gewinn zu beteiligen, nicht ablehnen konnten.
Die ganze Menschheit ist verrückt, dachte Azmi. Seitdem ich das weiß, seitdem ich davon überzeugt bin, kann ich in jeder beliebigen Gesellschaft leben, ohne allzu sehr zu leiden. Was Zidan über Mutwallis Heilkraft erzählte, bestätigte ihn in seiner Meinung. Auch die Geschichte, dass Turanschah ihn zu sich berufen habe, fand er zwar ulkig, aber viele Zeitgenossen glaubten daran. Sogar die gebildeten Stände jener, denen er im Alltag begegnete. Verrückter ging es nicht mehr.
Allawi, Zidan, Mutwalli bis hin zu Hitler und Stalin sind handfeste Beweise dafür, dass die Menschen für die Sklaverei geboren sind. Verrückte, die danach trachten, geknechtet und versklavt zu werden. Auch Bildung befreit nicht. Dieser Kerl hat ein akademisches Studium absolviert, trotzdem glaubt er an Dinge, die total jenseits aller Vernunft sind. Allawi nennt sich auch einen Vollblutakademiker. Was hat ihm die angebliche Bildung geholfen? Was für ein Irrtum, zu meinen, Bildung könnte die Welt verändern, grübelte er.
"Ich weiß, dass Sie an solche Dinge nicht glauben", erklärte Zidan. "Sie sollten mal mit den Leuten reden, die er von allen möglichen Krankheiten geheilt hat!" Leise fügte er hinzu: "Ich gehöre auch zu den Menschen, die das Wunder seiner Heilkraft am eigenen Leib erfahren haben."
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