Beate Morgenstern - Ausm leben mittenmang

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Aus dem Leben mittenmang schöpft die Autorin ihre dokumentarisch anmutenden Geschichten. Die Teilung von Ost und West scheint hindurch, sind die Protagonisten doch in einem Alter, in dem sie den Osten noch erlebt haben. Es ist ihnen sogar wichtig, dass sie ihn kennen, dass sie wissen, wovon sie sprechen, jeder aus seiner Perspektive. Manche mit einem gewissen Trotz. Oder mit einem Lachen, wie Frauen, die sich in eine der Nischen eingenistet hatten, in der sie als Junge ihre Kämpfe ausfochten, um sich ihren Platz in der Gruppe zu erobern. Sie wurden Freundinnen und fahren heute in die Feldberger Seenlandschaft, um eine der ihren zu feiern. Meist geht es um Liebe. Eine Frau nimmt bei einem Wochenendaufenthalt auf dem Lande Abschied von der Vorstellung, dass sie mit dem Mann, den sie über Jahre heimlich liebte, hätte glücklich werden können. Ein Schwuler kommt bei einer Begegnung mit einer entfernten ehemaligen Kollegin darauf, dass er sich in seinem Leben immer eine Freundschaft mit einer Frau gewünscht hat. Auf einer Jacht vor Cuxhaven entspinnt sich eine Romanze zwischen einem Lotsen und einer Ostberlinerin, die – wie er – in Cuxhaven geboren wurde. Ein großer Aquamarin wird einer jungen Frau aus dem Osten zum Symbol einer wunderbaren, merkwürdigen Welt, in der die Cousine lebt. Die Liebe zur Großmutter eint die beiden. Auf dem Begräbnis eines Verlegers erinnert sich eine Autorin der zarten Beziehung zu diesem grantigen wie großartigen Mann. Ein Sohn taucht unter. Das Wiedersehen haben sich die Eltern anders vorgestellt.

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Warum singst du nicht?, fragte Gernot Jana.

Ich singe eben nicht, sagte Jana ungerührt.

So ist Jana, sagte Gernot. Sie hat kein Gefühl, sie ist kein bisschen romantisch.

Stimmt, sagte Annette.

Es war das erste Mal, dass sie sich genau verstanden. Jana hatte ihr von Gernots Vorwürfen erzählt, sie erkalte schnell, war schroff und verletzte. Annette hatte lachen müssen, so recht hatte Gernot. Nicht ganz recht natürlich. Das war, was zunächst an ihr auffiel. Herz und Gemüt hatte Jana auch, und manchmal konnte man es merken.

Gernot nötigte Annette noch ein Lied auf und noch eines und noch eines. Darüber wurden Jana und Silvie schwermütig. Die Stube verraucht. Schon lange ging Gernot nicht mehr in die Küche.

Genug, genug, sagte Jana.

Noch eins, bat Gernot. Noch ein einziges. Der Mond ist aufgegangen.

Das eine noch, sagte Annette. Und dieses eine Mal kannte sie den Text.

Dreißig oder fünfzig Jahre haben wir noch, um uns zu entscheiden, sagen die Wissenschaftler, teilte Annette Gernot mit. Einzelinteressen dürfen nicht mehr gelten. Es geht um die Gattung.

Ja, ich habe davon gehört. Gernot nickte bedächtig.

In welcher Zeit wir leben!

Musst du jetzt so was sagen! An diesem Abend? Jana war ungehalten.

Endzeit hat man das in der Bibel genannt.

Oder totaler Neubeginn.

Redet nicht von so was, sagte Jana wieder.

Es ist herrlich, bei euch zu sitzen, sagte Gernot. Auf diesem Stuhl. Ich werde es nicht vergessen.

Die Stühle sind schön, nicht wahr, sagte Annette. Die lederbezogenen mit dicken Ziernägeln versehenen Stühle, die Jana mit dem runden Tisch einer alten Frau billig abgekauft hatte. lobte Annette oft. Schätze sie, sagte sie zu Jana. Und die sagte: Ja, ich schätze sie. Und wenn ich einmal sterbe, vermache ich sie dir. Aber davon wollte Annette nichts wissen.

Jana wird diesen Mann bekommen, dachte Annette. Und mit ihrem leicht alkoholisch vernebelten Gehirn begriff Annette Gernot mit einem Mal. Seine Verwunderung, seine Angst. Und seine Sehnsucht, mit Jana noch einmal eine Liebe zu erleben. Seine Sehnsucht wäre vielleicht stärker als seine Angst, seine Familie zu verlieren. Er war in dem Alter, wo Männer noch einmal einen Neuanfang wagten. Aber seine Kraft lag auch in seiner Rücksichtslosigkeit gegenüber sich selbst. Er rauchte, trank und arbeitete bis tief in die Nacht. Ein Mensch ohne Zukunft, dachte Annette. Ein Mensch, der sich zugrunde richtet. Ich würde so einen Mann nicht haben wollen. Ich würde mich fürchten, wenn er mich haben wollte.

Ich sitze hier auch gern, sagte Annette und dachte: Wenn er von Jana Besitz ergreift, werde ich kaum noch hierher kommen.

Sie hatte Gernot immer wieder gedrängt, von sich zu erzählen. Es war Interesse, aber auch Taktik gewesen, Teil der offensiven Verteidigung. Als sie ihn jetzt dazu bat, war er bereit.

Ja, er hatte mit dreizehn Jahren Gedichte geschrieben. Ja, er stammte aus dem Norden. War mitten im Krieg in Stettin geboren, woran er natürlich keine Erinnerung mehr hatte. Nach der achten Klasse ging er wegen seiner jüngeren Brüder in die Fabrik. Dann Qualifizierungen. Fachschulstudium. Hochschulstudium. Hatte Leistungssport getrieben. Nun war er hier.

Lesen Sie?

Wenig.

Schreiben Sie noch?

Lass das, verhöre ihn nicht, sagte Jana.

Silvie hing auf ihrem Stuhl. Annette nickte ihr zu. Zeit zu gehen, sagte sie.

Ja. antwortete Silvie müde.

Gernot bestand darauf, Janas Freundinnen zur Tür zu begleiten. Er schwankte nicht. Und noch immer gab es für seinen schwer angetrunkenen Zustand kein Zeichen. Seine dichten, eher blondrötlich gelockten Haare an der Stirn etwas verklebt. Und er fuhr sich ständig durch den Backenbart. Jetzt sah sie auch, die Nase hatte eine kleine Delle. Hatte er geboxt?

Herzlichen Dank, sagte Jana und schaute auf Gernot, damit die Freundinnen mitbekamen, wofür sie sich bedankte.

Auf Wiedersehen, sagte Gernot und hing auf einmal an Annettes Hals und konnte sich nicht trennen.

Die drei Frauen lachten. Wieder wunderte sich Annette, wie geduldig Jana diese Entgleisung hinnahm. Sie war vielleicht noch ein ganz anderer Mensch als der, den sie kannte.

Bis zur S-Bahn hatten Silvie und Annette einen gemeinsamen Weg. Sicher wird er nun dableiben, sagte Silvie.

Ja. An morgen möchte ich lieber nicht denken.

Nee. Sie wussten beide, was sie meinten. Wenn man morgens mit schwerem Kopf und einem fremden Mann neben sich im Bett aufwachte. Man kann nur hoffen, dass sie´s gut übersteht.

Ja, kann man nur hoffen, sagte Annette.

Sie sagten nichts über Gernots Frau, die diese Nacht umsonst warten würde. Aber vielleicht blieb er bei gelegentlichen Sauftouren auch irgendwo lange hängen und die Frau war das gewöhnt. Sie sagten auch nichts über Helmut, mit dem Silvie früher gegangen war. Das belastete die Beziehung immer noch. Obwohl Silvie ja froh sein konnte, dass sie nicht mehr in einer Beziehung mit einem verheirateten Mann steckte.

Vor dem alten S-Bahngebäude verabschiedeten sie sich.

Ja dann, sagte Silvie und hatte wieder ihr kleines unsicheres Lächeln, mit dem sie stets „Ich weiß ja auch nicht!“ zu sagen schien. Auch sie hielt den Arm fest am Körper und streckte nur die Hand aus.

Bis nächstes Jahr!, sagte Annette und lachte. Diesmal war´s eben … anders.

Kann man wohl sagen! Auch Silvie lachte, aber es klang bekümmert.

Annette ging über die Straße und dann eine Straße längs zur Allee hinauf. Sie hatte es nicht weit zur Wohnung einer Freundin. Ich habe Jana nichts vorzuwerfen, sagte sie sich immer wieder und versuchte, sich dies einzuprägen. Sie dachte daran, dass sie alle drei ausgekostet hatten, wie es war, allein zu leben. Und wie sie bereit waren, einen hohen Preis dafür zu bezahlen, nicht mehr ganz allein zu sein. Silvie war in ihrer Ehe nun augenscheinlich zufrieden und wunderte sich immer wieder über ihren kleinen Sohn. Jana nahm es hin, dass Gernot zu viel getrunken hatte. Und Annette? Manchmal sagte Jana zu ihr: So wie du zu leben, das hielte ich nie aus. Immer auf Ihn zu warten, nie was im Voraus zu wissen …

Am Montag rief Jana an. Sie war ausgelassen, glücklich. Ich hab von Silvie gehört, ihr habt euch Sorgen gemacht. Wieso bloß?

Ach. Manchmal mache ich mir eben Sorgen.

Anette traf Silvie nie wieder. Vorbei waren die alljährlichen Treffen zu dritt.

Jana hatte den Mann fürs Leben gefunden. Fortan musste sie nicht mehr auf Jana wie auf eine Schwester achten.

1986

Eine Telefonzelle.

Eine Telefonzelle. Die junge Frau sieht von weitem, da drinnen redet jemand. Und es steht noch eine Frau davor.

Die junge Frau stellt sich hinter die andere, die sehr groß ist mit einem gewaltigen Rücken, die blondierten Haare zu einem Schwänzchen gebunden, der dunkle Mantel eng, etwas zu eng, auch zu kurz, das sieht sie nun. Es bliebt viel festes Fleisch zwischen Mantel und Stiefel.

Kalt ist es. Der Atemhauch bleibt stehen. Und der Himmel ist, wie die junge Frau ihn am Sonnabendabend braucht, wenn die Menschen sich von der Straße in ihre Wohnungen zurückziehen und sie draußen allein rumläuft und auf niemanden trifft: rauchblau. So ein Himmel kann trösten.

Die junge Frau sieht in die Telefonzelle, die vor ihr auch. Sie sieht: Drinnen wird gestikuliert. Das Gespräch ist keines, das man jederzeit beenden kann. Die junge Frau hat Erfahrungen mit Telefonzellen-Gesprächen.

Die junge Frau denkt: Die Frau vor mir soll nicht ungeduldig werden. Meinetwegen nicht. Nicht, weil wir jetzt zwei sind gegen eine. Ich habe Zeit. Die Frau vor mir soll nicht denken, ich habe es eilig. Ich habe es kein bisschen eilig. Ich bin froh, wenn ich ein bisschen Gesellschaft habe. Und die da drin hat ein dringendes Gespräch, das sieht man doch.

Die Frau vor ihr wird nicht ungeduldig. Steht einfach da, groß, dick, beeindruckend. Aber die junge Frau kennt ihr Gesicht nicht.

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