Hans Müller-Jüngst - Besinnliche Geschichten (3)
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Nach seinen großen Worten bekam er von den Anwesenden Applaus. Zum Schluss rief er alle auf, beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser zu helfen und den Bausoldaten, die, wenn das Wasser zurückgegangen wäre, mit schwerem Räumgerät kämen, unter die Arme zu greifen.
Dann verschwand Wen Jiabao wieder, er hatte nicht den Eindruck eines aalglatten Politikers hinterlassen, vielmehr hatte er sich als mitfühlender Mensch gezeigt und das vor laufenden Kameras. Die Krankenschwestern nahmen sich der Kinder an und kümmerten sich um deren Verwandte, bei denen sie von da ab wohnen müssten. Mehr konnte fürs Erste nicht getan werden, wir mussten auch wieder los und weitere Menschen von ihren Dächern holen, es gäbe noch so viele. Wir sahen viele tote Tiere, auch Hunde und Katzen, wie sie am Boot vorbeitrieben, sie trieben aus Richtung Huang He, wahrscheinlich kamen sie von Yujiazhuang.
Wir fuhren mit unserer Schaluppe zum Dorf Xinwangfu, wo die Hubschrauber dabei waren, die Flutopfer von den Dächern zu holen, viele waren schon weg, es standen fast ausschließlich nur noch Männer und Jugendliche auf den Dächern. Sie hatten unter der Verwandtschaft Tote zu beklagen, wie andere in anderen Dörfern auch und waren am Boden zerstört. Kinay und ich stiegen wieder aus und machten den Opfern Platz. Wir unterhielten uns mit den Zurückgebliebenen und gaben ihnen Zigaretten, die wir aus dem Krankenhaus mitgenommen hatten. Wir sagten, dass Wen Jiabao in Jinan gewesen wäre und allen Mut zu gesprochen hätte, alle würden entschädigt, niemand müsste sich große Sorgen um seine Zukunft machen. Bausoldaten würden die entstandenen Schäden so weit wie möglich wieder in Ordnung bringen.
Aber wer machte die Toten wieder lebendig, fragte einer und alle schwiegen. Dann sagte Kinay, dass da natürlich niemand helfen könnte, man könnte nur Trost aussprechen, wenn der auch nicht sehr viel weiterhelfen würde. Als das Boot wieder zurück war, halfen wir den verbliebenen zehn Dorfbewohnern hinein und fuhren alle nach Jinan zum Krankenhaus, wo es etwas warmes zu essen und zu trinken gab. Der Pegel des Hochwassers sank unaufhörlich, an manchen Stellen in der Stadt konnte man schon die Überbleibsel der Fluten sehen: Unmengen an gelbem Löß, es würde Wochen dauern, den Löß restlos zu beseitigen, vor allem müsste der Löß aus der Kanalisation entfernt werden, die er hoffnungslos verstopft hatte.
Man hatte bei anderen Hochwassern des Huang He ein Verfahren entwickelt, bei dem die Kanäle mit Hilfe von Hochdruckreinigern freigespült wurden, in den Kanalschächten gäbe es dann eine Vorrichtung, mittels derer der Löß aufgefangen werden würde. In Jinan wären es tausende von Tonnen von Löß, die entfernt werden müssten, im Umland läge sicher noch mehr. Es gab in dreißig Kilometern Entfernung ein Lößgebiet, wohin man das geborgene Material bringen und es abkippen würde. Doch bis dahin wäre noch eine Menge Arbeit zu erledigen, erst einmal müssten alle Menschen in Sicherheit gebracht werden, es waren immer noch Hunderte auf ihren Dächern, die Boote und Hubschrauber waren pausenlos im Einsatz, die Hubschrauber brachten die Opfer auf den Heli-Port des Krankenhauses. Wir fuhren mit unserer Schaluppe ein letztes Mal raus, um Opfer von den Dächern zu holen, dann war ein Befahren des Überschwemmunsgebietes mit unseren Booten nicht mehr möglich, der Hochwasserpegel hatte sich zu sehr abgesenkt. Man konnte sich als Außenstehender kaum ein richtiges Bild von den Ausmaßen der Hochwasserkatastrophe machen, welche Folgen sich für die Opfer ergaben, keine Lebensgrundlage war mehr vorhanden, das Vieh, die Ernte, die Häuser, alles war verschwunden, es gab keine Familie mehr, zum Teil waren alle Familienangehörigen in den Fluten umgekommen, viele Kinder standen ohne Eltern da, manche standen vor dem Nichts.
Was bedeutete das, vor dem Nichts zu stehen? Es hieß zunächst, ohne materielle Mittel, aber auch ohne Zukunftsperspektive dazustehen und nicht weiterzuwissen. Am schlimmsten war es um die traumatisierten Kinder bestellt, ihnen die richtige Hilfe zukommen zu lassen, das war die Hauptaufgabe aller Katastrophenhelfer. Es war nicht damit getan, sie zu trösten und ihnen zu essen zu geben, in ihnen war alles zerstört! Das wieder aufzubauen, das war schwierig. Da waren besonders zwei Kinder, zehn und zwölf Jahre alt, die ihre Eltern verloren hatten und denen die Schwestern keine Verwandten zuordnen konnten, sie saßen völlig verstört und apathisch in der Ecke und waren kaum ansprechbar. Wie wir von ihren Nachbarn, die mit ihnen gerettet worden waren, erfuhren, hießen der ältere Junge Jun und das Mädchen My. Kinay und ich setzten uns neben sie, Kinay sprach sie leise und vorsichtig an, sie waren aber nicht in der Lage zu reden, sie hatten eine Sprachblockade, die aufgelöst werden müsste. Kinay gab ihnen etwas zu trinken, essen wollten die Kinder offensichtlich nicht, sie wiesen alle gereichten Speisen von sich.
Ihre Gesichter waren von den vielen Tränen, die sie vergossen hatten, ganz verklebt, man müsste ihnen einmal mit einem Waschlappen durch ihre Gesichter fahren. Ich lief los, besorgte mir bei einer Schwester einen Lappen, ging zur Toilette und machte den Lappen am Waschbecken richtig nass, dann nahm ich ein Handtuch mit und lief zu den Kindern zurück. Ich fuhr vorsichtig durch Mys Gesicht, sie ließ es sich gefallen und trocknete sich selbst ab, Jun tat das Gleiche. Zum ersten Mal blickten die Kinder hoch und sahen sich fragend um.
Kinay erzählte ihnen, dass sie Flutopfer wären, ihr Haus wäre zerstört, sie könnten nicht in ihr Dorf zurück, er wagte nicht zu sagen, dass ihre Eltern beide in den Fluten ertrunken wären. Längst hatte Kinay den Entschluss gefasst, Jun und My mit nach Peking zu nehmen und sich um sie zu kümmern, zumindest bis sie von ihrem Trauma losgekommen wären und sich um sich selbst kümmern könnten. Ich bewunderte Kinay wegen seiner großen Selbstaufopferung, er hatte doch schon zwei Kinder und zu Hause doch sicher nicht den Platz, um noch zwei Kinder unterzubringen. Er würde sich eben einschränken, sagte er und Platz genug wäre schon vorhanden, er und seine Frau bewohnten eine relativ große Wohnung, da würde sich schon noch ein Zimmer abteilen lassen.
Jun und My stammten aus Xin Wu, das Dorf war völlig von den Lößmassen zugeschwemmt, es war ganz zerstört und unbewohnbar. Es gab niemanden, der sich um Jun und My sonst kümmern könnte, für sie wäre nur ein staatliches Waisenhaus in Frage gekommen. Kinay klärte die Formalitäten mit der Krankenhausleitung ab und teilte mit, dass er die Kinder in seine Obhut nähme, er wies sich aus und offenbarte seine Einkommensverhältnisse. Dann sagte er, dass seine Frau Lehrerin wäre und er über genügend Platz in seiner Wohnung verfügte.
Er würde die fehlenden Dokumente nachreichen. Es war inzwischen Nachmittag geworden, die Sonne schien und es war warm, was das Entstehen von Seuchen begünstigte, das Wasser war abgeflossen und eine schmierige gelbe Fläche zurückgeblieben, die alles bedeckte. Die Räumfahrzeuge schoben den Löß von den Straßen, um ein Durchkommen für die Autos zu ermöglichen. Draußen auf dem Land aber ging es darum, die Leiber der Ertrunkenen zu bergen und zu bestatten. Wir trafen unsere Buspassagiere im Krankenhaus und fragten sie, wie es weitergehen sollte, sie meinten, dass wir zum Bus zurück und dann nach Peking weiterfahren sollten. Es gab einen Militärlastwagen, der vor dem Krankenhaus wartete und bei Bedarf als Transporter eingesetzt wurde. Alle Buspassagiere, auch wir mit den Kindern, setzten sich auf die Ladefläche und wir fuhren zur Autobahn. Die Fahrbahnen waren inzwischen geräumt, es fuhren schon wieder Autos auf dem „Jingfu“ Expy. Wir fanden dann auch unseren Bus, der Fahrer hatte soweit alles gereinigt und den Motor wieder ans Laufen gebracht, wir stiegen alle ein.
Wir nahmen Jun ud My mit nach hinten in den Bus, wo wir jedem von ihnen eine freie Bank gaben, sodass sie sich hinlegen und schlafen konnten. Sie schauten aber beide verwirrt und saßen lange nebeneinander gelehnt. Wir fuhren weiter Richtung Peking, wir passierten die große Huang-He-Brücke und sahen von oben den immensen Schaden, den die Hochwasserfluten angerichtet hatten, die ganze Landschaft, die wir überblicken konnten, war gelb von Löß.
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