Hans Müller-Jüngst - Besinnliche Geschichten (3)
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Langsam kamen auch Rettungsboote angefahren, die zu den Häusern gesteuert wurden und die Menschen von den Dächern aufnahmen. Ein solches Rettungsboot kam auch zu uns an den Bus, die Besatzung sagte, dass sie uns nach Jinan bringen wollte, Frauen und Kinder zuerst. Also wurde eine große Rettungsaktion gestartet, bei der alle Buspassagiere in Booten in die große Stadt gebracht wurden, wo sie durch ein Fenster in den ersten Stock eines Krankenhauses kletterten. Kinay und ich zählten zu den Letzten, die geholt wurden und wir waren gar nicht so sehr darauf erpicht, gerettet zu werden, viel lieber wollten wir helfen, die Menschen in den Dörfern zu retten. Das sagten wir auch dem Einsatzleiter im Boot, einem Soldaten mittelhohen Ranges.
Der ließ uns Regenzeug geben und nahm uns in seinem Boot mit, von da ab waren wir Mitglieder der Rettungsmannschaft und unterstanden der Befehlsgewalt des Einsatzleiters, wie er uns ausdrücklich mitgeteilt hatte. Unser Boot war eine etwas größere Schaluppe, die im Maximalfall zwölf Leuten Platz bot, sie war 6.50 Meter lang und 2.30 Meter breit, sie hatte einen Dieselmotor und machte einen außerordentlich robusten Eindruck. Wir tuckerten zu einem größeren Dorf mit Namen Shizhuang, das zwischen einem großen Wasserspeicher und dem Huang He lag, von dem Wasserspeicher war allerdings nichts mehr zu sehen, er war mit den Wassermassen des Gelben Flusses eins geworden. Als wir mit dem Boot am Dorf ankamen, sahen wir alle Dorfbewohner auf ihren Dächern, unser Einsatzleiter orderte über Funk sofort weitere Boote, bis die eintrafen, stiegen Mannschaftsmitglieder aus unserem Boot zu den Menschen auf die Dächer, um sie zu beruhigen und ihnen zu sagen, dass Boote angefordert wären, um sie alle aufzunehmen. Es erschienen kurze Zeit später vier weitere Boote und wir begannen, die Dorfbevölkerung zu evakuieren. Zum Glück herrschte keine Kälte, sodass niemand zu frieren brauchte, aber die nasse Kleidung war auf Dauer doch extrem unangenehm.
Wir brachten fünfzig der Wartenden in das Krankenhaus nach Jinan, wo sie mit warmen Sachen und Tee versorgt wurden, es gab auch etwas zu essen. Dann fuhren wir wieder zurück und kümmerten uns um die restliche Dorfbevölkerung, es waren ausschließlich junge Männer und Jugendliche zurückgeblieben, die in aller Seelenruhe auf uns warteten, sie rauchten teilweise und saßen in großen Runden oder sie unterhielten sich mit ihren Nachbarn von Dach zu Dach. Wir fragten die Leute nach Toten und Verletzten.
Einer sah uns mit Tränen in den Augen an und sagte, dass seine Eltern ertrunken und noch unten im Haus wären, er hätte sie nicht retten können, das Wasser wäre so schnell gekommen, da hätte er sich nur noch um seine kleinen Kinder und seine Frau kümmern können. Ein andere junger Mann starrte vor sich hin, den Kopf gesenkt, auf unsere Frage hin sagte er, dass er seine Großeltern unten im Wasser hätte lassen müssen, genau wie die anderen hätte er nur seine Familie retten können, da wäre es für seine Großeltern schon zu spät gewesen. In den Ställen war das gesamte Vieh ersoffen. Die Kühe, die auf den Weiden standen - tot, die Schweine in den Gattern - tot, Gänse, Hühner und Enten - tot.
Es herrschte betretenes Schweigen unter den Männern, man müsste die Toten doch bergen, um sie beerdigen zu können, sagten einige. Unser Einsatzleiter forderte Taucher an, die die Aufgabe übernehmen sollten, aber in der gelben Brühe, die mit Gülle und Dünger vermischt war, war Tauchen praktisch unmöglich und lebensgefährlich. Plötzlich sahen wir im Wasser treibende Viehleiber, es waren Kühe, die Beine nach oben gestreckt, leblos. Wir fuhren mit allen Männern von den Dächern nach Jinan zum Krankenhaus.
Inzwischen war eine nicht enden wollende Kette von Helikoptern damit beschäftigt, das nicht weit entfernte Deichloch mit Sandsäcken provisorisch zu verschließen. Man flog einfach über das Loch im Deich, entlud seine Ladung und machte Platz für den nächsten Hubschrauber. Die Soldaten bekamen das Loch nach und nach in den Griff. Der Druck des ausströmenden Wassers ließ nach, der Huang He wurde wieder in sein altes Flussbett zurückgezwungen.
Sofort wurde von einem Bautrupp der Armee damit begonnen, eine Spunddielenwand hinter den Sandsäcken zu ziehen, damit die Sandsäcke nicht wieder fortgespült wurden. Mit dem Abdichten des Deichloches war das Wichtigste vollbracht, das Wasser, das das gesamte Umland bis zu einer Höhe von 3.50 Meter überflutet hatte, konnte langsam abfließen, es kam kein neues Wasser nach. Als wir mit unserer Schaluppe von Jinan wieder wegfuhren, war der Pegel des Wassers schon deutlich abgesunken, das Wasser stand aber immer noch hoch genug, um Menschen ertrinken zu lassen. Wir fuhren zu einem Weiler mit Namen Xinxucun, südlich des Wasserreservoirs gelegen, wo die Menschen auch auf den Dächern saßen und auf Hilfe warteten. Auf dem Dach des ersten Hauses, an das wir gelangten, saßen Kinder unterschiedlichsten Alters, ich schätzte sie auf acht, zwölf und vierzehn, sie winkten. Als wir sie fragten, warum sie allein auf dem Dach säßen, antwortete das älteste Kind, dass sie ihre Eltern in den Fluten verloren hätten, ihr Vater hätte sie alle drei nach oben geführt, wäre dann noch einmal zurückgegangen, um seine Frau zu holen, in dem Moment wäre eine regelrechte Flutwelle durch Xinxucun getost, ihre Eltern wären darin ertrunken. Wir trösteten die Kinder, so gut wir konnten, Kinay redete auf sie ein, das entsetzliche Erlebnis blieb, eine Erfahrung, die die Kinder in ihrem ganzen Leben nicht vergessen würden. Wir nahmen die drei Schluchzenden ins Boot, der Einsatzleiter legte eine Decke über sie. Wir fuhren noch zu den anderen Dächern und nahmen nur Frauen und Kinder auf, Kinay und ich stiegen auf das Dach eines Gebäudes und machten so Platz für weitere Dorfbwohner. Es würde ausreichen, wenn das Boot noch einmal zurückkäme und den Rest der Menschen nach Jinan brächte. Wir unterhielten uns während der Wartezeit mit den Zurückgebliebenen. Sie schilderten, wie sie aus den Betten gesprungen wären, sie hätten keine Zeit gehabt, sich anzuziehen, das Wasser wäre in Windeseile angestiegen, man hätte gerade einmal Frau und Kinder auf das Dach bringen können, zu mehr war keine Zeit.
Wieder trieben Viehkadaver vorbei, die Beine nach oben gestreckt, sie waren aufgedunsen und nicht sehr schön anzusehen. Man müsste sehen, dass um Jinan herum und in Jinan selbst keine Seuchen ausbrachen, die Gefahr bestand immer, wenn es viele verwesende Leiber gab, man müsste die Toten schnell beerdigen und die Viehleiber verbrennen. Was denn aus ihnen werden würde, wollten die Männer von uns wissen, ihr Vieh wäre ersoffen, die Ernten wären vernichtet, das Dorf unbewohnbar, ihr Privatbesitz wäre zerstört. Darauf wussten wir natürlich auch keine erschöpfende Antwort zu geben, Kinay sagte aber, dass der Staat helfen würde, darauf könnten sie sich verlassen.
Endlich kam unser Boot zurück und lud die verbliebenen Männer und uns ein. Als wir in Jinan ins Krankenhaus kamen, herrschte hektisches Treiben, Scheinwerfer leuchteten in den Gängen, Fernsehkameras waren aufgebaut, man erwartete den Vorsitzenden des Staatsrates der Volksrepublik China, den Premierminister Wen Jiabao. Und tatsächlich, wir waren gerade durch das Fenster in den ersten Stock gestiegen, erschienen Sicherheitsbeamte und ebneten dem Premierminister den Weg. Wen Jiabao war da. Das Krankenhauspersonal stand gesenkten Hauptes an den Wänden des Krankenhausganges, Wen Jiabao bat aber darum, dass die Hilfskräfte ihrer Arbeit nachgehen und den Flutopfern helfen sollten.
Dann ließ sich Wen Jiabao einen Überblick über die Lage geben und die Opferzahl nennen. Wir waren in einen Krankenhaussaal gegangen, in dem wir alle Platz hatten und wo Wen Jiabao eine kurze und bündige Rede hielt, er sagte allen Opfern sofortige Hilfe des Staates zu, es würde Ersatz für verlorenes Vieh, für Ernetausfälle und für zerstörte Häuser gezahlt, die Menschen sollten sich keine Sorgen machen, der Staat würde alles bezahlen. Und dann sah er die verschüchterten weinenden Kinder, die ihre Eltern verloren hatten, er ging zu ihnen, nahm ein Kind nach dem anderen in den Arm und versprach, dass an sie zuerst gedacht werden würde, sie sollten sich um ihre Zukunft keine Sorgen machen, ihnen würde geholfen werden. Wen Jiabao hatte Tränen in den Augen, als er die verstörten Kinder sah, die Fernsehkameras filmten auch den weinenden Premierminister, er war eben auch nur ein Mensch und zeigte die entsprechenden Regungen.
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