Gerhard Schumacher - Wollschlägers

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Nicht jeder kann aus Lübeck stammen und nicht jede oder jeder hat einen Konsul oder Senator zum Vater.
Auch die Tochter eines Gastwirtes oder ein Posamentenhändler geraten trotzdem in den Strudel des täglich praktizierten Irrsinns.
Und wenn sich das Ganze in der hessischen Provinz und in den Wirren der Nachwendezeit am Ende des letzten Jahrhunderts abspielt, so steht auch dem würdevollen Untergang von Familiendynastien nichts mehr im Wege.
Es ist das unzweifelhafte Verdienst des vorliegenden Werkes, diesen Verfall mit Humor und Nachsicht in eine Familiensaga gefasst und so der Mit- und Nachwelt erhalten zu haben. Mit genügendem Optimismus, ausreichendem Lebensmut und einem gelegentlichen «Äbbelwoi» zur rechten Zeit überlebt frau/man so (fast) unbeschadet alle Irrungen und Wirrungen, die einem das Leben aufbürdet.

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Wildgruber selbst, der keinerlei Hunger verspürte, sondern nur losgeplappert hatte, weil er meinte, etwas sagen zu müssen, erwiderte den Augenkontakt mit eben selbiger Verträumtheit und vergaß Bier und Bestellung, nahm nur noch die Berührung von Blick und Hand wahr und fühlte sich losgelöst in Gastraum und Zeit schwebend. Das Leben ist schön, zog ihm, von irgendwo her kommend, durchs Gehirn.

Der örtliche Hütejunge hätte in diesem Augenblick eine stattliche Anzahl laut schnatternder Gänse von der Eingangstür quer durch das Lokal in die Küche treiben können, ohne dass Frau Czerny und Herr Wildgruber Kenntnis davon zu nehmen sich angemaßt hätten.

Wohl aber die Herren Röser Heinz und Linder Karl, deren Biergläser leer waren und die deshalb lautstark um erneute Füllung baten. Das rief einen hochgewachsenen, vollbärtig umrahmten Mann südländischen Aussehens auf den Plan, der aus der Küchentür kommend, sich nach einem Blick in die relative Leere der Gaststube wortlos aber unverzüglich am Zapfhahn zu schaffen machte.

Das sei der Kollege Ziegler, hauchte Frau Czerny dem Referendar zu, der eigentlich am Nachmittag Zwiebeln, Knoblauch und Gurken schneide, das Tzaziki rühre und auch sonst die anfallenden Arbeiten in der Küche erledige. Ein netter Mensch, auch wenn es nicht so aussähe, sei er nicht ein Viertel so grimmig, wie sein Bart und der Gesichtsausdruck es vermuten ließe.

Im Übrigen, fügte sie nach einem flüchtigen Blick auf ihre Armbanduhr hinzu, habe sie in wenigen Minuten Feierabend und würde sich freuen, ihn, den Herrn Wildgruber, noch auf ein Gläschen, was immer er wolle, zu sich nach Hause einladen zu dürfen, in allen Ehren selbstverständlich und ohne Verpflichtung, jedoch mit Freude und Engagement. Einen Salat würde sie ihm gerne auch in den eigenen vier Wänden bereiten, einen Salat, der zudem um ein Vielfaches besser sei als der, den der Kollege Ziegler ihm besorgen könne, denn jener sei zwar nett und willig aber ohne jedes Talent, die Grundlagen einer bekömmlichen Zubereitung von Speisen in der Küche umzusetzen, während sie, Frau Czerny, über die besagten Grundlagen hinaus auch die Feinheiten bis ins Detail beherrsche.

Der Referendar, der seit dem Betreten der griechisch-hessischen Gaststätte Hahn eher weniger denn mehr, schon gar nichts Wesentliches von sich gegeben hatte, war auch infolge des unverhofften aber sehnlichst erwünschten Angebots der Frau Czerny mit Sprachlosigkeit geschlagen und konnte nur, erneut errötend, durch ein bereitwilliges Nicken mit dem geschundenen Kopf Zustimmung der eifrigsten Art signalisieren, von der er hoffte, dass sie auch als solche angenommen werden würde. Da aber Frau Czerny eine sehr weibliche, praktisch und lebensnah veranlagte Frau war, hatte sie eine Ablehnung ihrer Offerte in keinem Moment, sondern vielmehr ausschließlich ein heftiges Bejahen als Antwort in Erwägung gezogen und lag damit auch völlig richtig.

Sie stand auf, schwebte hinter die Theke, flüsterte dem Kollegen Ziegler einige Sätze ins Ohr, der daraufhin, mürrisch schien, nickte, kam an den Tisch zurück, zog den in seiner Verlegenheit verschwiemelten Referendar aus dem Sitz und verschwand mit ihm aus der Wirtshaustür über die schmale Gasse zu der Behausung, in der sie zwei Zimmer bewohnte.

3

Nachdem sie das Wohnzimmer betreten hatten, setzte Frau Czerny den immer noch stummen Referendar auf die Couch, bat ihn einen Augenblick um Geduld und verschwand dann ohne weiteres Wort im Nebenzimmer.

Wildgruber fühlte sich sofort wohl in der ordentlichen Atmosphäre des Wohnzimmers und staunte über die geschmackvolle Einrichtung aus hellen Holzmöbeln mit bunt verspielten Bezügen und den vielen kleinen Stofftieren, die überall herumstanden und lagen. An den Wänden hingen, hübsch gerahmt, farbige Kunstdrucke mit mediterranen Genreszenen, in der Mehrzahl Netze auswerfende Fischerboote, die in Strandnähe unter starker Sonneneinstrahlung in der Dünung schaukelten.

Lange hatte der Referendar allerdings keine Zeit für seine Betrachtungen, denn so plötzlich, wie sie verschwunden war, stand seine Gastgeberin wieder vor ihm. Er hatte ihr Kommen nicht hören können, da sie barfuss war und ihr leichter Schritt sich im hohen Flor des flauschigen Teppichs verlor.

Als Wildgruber sie vor sich stehen sah, schnürte es ihm unverzüglich die Kehle zusammen und er spürte, wieder einmal, eine heiße Röte schlagartig sich in seinem gesamten Körper ausbreiten.

"Oh, Frau Czerny, du bist ja nackicht", stammelte er mit hervorquellenden Augen und wollte sich gleich darauf in die Zunge beißen, weil er das förmliche "Sie" ohne Ankündigung einseitig in ein vertrauliches "Du" gewandelt hatte.

"Ach, Herr Wildgruber", seufzte Frau Czerny und stieg graziös auf ihn und die Couch.

Am frühen Morgen erwachte der Referendar, vom Harndrang geplagt, in den Armen von Frau Czerny und wühlte sich durch Laken, Bettbezüge und unzählige, verstreut im Weg liegende Kleidungsstücke zu dem stillen Ort, der ihm Gelegenheit zur Erleichterung bot. Während er hinausließ, was hinaus musste, stellte er nicht ohne Erstaunen fest, dass er zwar im höchsten Maße ermattet, aber ohne jedes schlechte Gewissen war. Im Gegenteil. Als er sich, zurückgekommen, in die warmen Kissen neben Frau Czerny kuschelte, erwachte diese und beide setzten mit Freude die Tätigkeit fort, der sie schon einem großen Teil der Nacht, nur durch biologisch bedingte Pausen unterbrochen, konzentriert und eifrig nachgegangen waren.

Doch dann war Sense und sie lagen beflügelt von vergangenen Ergüssen in zerknüllten Weichheiten über- unter- mit- und irgendwann letztendlich auch nebeneinander.

Nachdem er meinte, wieder zu Sinnen gekommen zu sein, sprudelte es geradezu wasserfallartig aus dem Referendar Wildgruber hinaus, überspülte seine nicht enden wollende Tirade Frau Czerny in ihrer nackichten Blössigkeit mit allen ihm wesentlich erscheinenden Stationen seines bisherigen Lebens, bei Hege und Aufzucht beginnend, über Schule, Studium und Beruf bis hin zu seinem Verhältnis mit dem Erika und der ihm nach der letzten Nacht verhängnisvoll erscheinenden Verstrickung in das Wollschlägersche Wirtshausimperium. Er erleichterte sich um ein weiteres Mal.

Dabei sparte er keinesfalls seine eigene Rolle als Liebhaber der Wirtstochter und Hoffnungsträger von Vater und Mutter Wollschläger aus, dereinst die Nachfolge im Schankgewerbe anzutreten, nachdem die Verbindung mit dem Erika durch Brief, Siegel und Segen legalisiert worden sei.

Er vergaß auch nicht zu erwähnen, dass dies bis zum gestrigen Abend sein ureigenster Wunsch gewesen war, der infolge der Ereignisse auch seine Anwesenheit in Kilianstädten erklärte, einem Ort, den er vordem nicht einmal vom Namen her kannte, geschweige denn von Angesicht. Aber nun sei plötzlich, über Nacht sozusagen, alles anders geworden. Denn da sei sie, Frau Czerny, in das getreten, was er bislang als Leben angesehen hatte und, fügte er nicht ohne leichte Verlegenheit hinzu, er habe sie lieben gelernt, nicht nur körperlich, sondern in Gänze, mit Haut und Haaren quasi und gedächte auch nicht, davon wieder abzugehen, komme, was da kommen wolle.

Allerdings, fügte er an, sei er ein Referendar von Ehre und werde sich dieser auch ebenbürtig erweisen, denn er wolle seine bisherige Geliebte noch heute aufsuchen, ihr von der glücklichen Wendung in seinem Leben Bericht erstatten und darüber hinaus für die vergangene, durchaus nicht unglückliche Zeit, Dank abstatten. Zudem seien da noch die nicht unbeträchtlichen finanziellen Zuwendungen, die er aus dem Wollschlägerschen Vermögen zur Rückführung der verlorenen Tochter erhalten hatte und ihr zu seiner Entlastung in voller Höhe erstatten werde.

Da die Frau Czerny, wie bereits erwähnt, trotz ihrer Jugendlichkeit eine doch erfahrene und praktisch denkende Frau war, stimmte sie dem überschäumenden Herrn Wildgruber zunächst einmal in allen wesentlichen Punkten zu und schlug ihm als allerersten Schritt vor, umgehend sein Büdesheimer Quartier beim Eulerwirt zu kündigen und mit Sack und Pack in ihre hiesige Wohnung zu ziehen.

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