Nadine Zacher - Der dunkle Ort

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Das Leben kann einen aus der Bahn werfen und uns zu Dingen bringen, die weder gewollt noch vorhersehbar sind. Betrug und Affären, Mord und Totschlag, alles ist möglich. Aber auch der Liebe zu begegnen und zu sich selbst zu finden kann hinter der nächsten Ecke auf uns warten. All dem müssen sich die Personen in «Der dunkle Ort» stellen, müssen umgehen mit dem Unerwarteten, was nach dem Frühstück einfach zur Tür herein spaziert und bleibt.
Charlotte verliert ihre große Liebe und auch sich selbst, Ingrid sieht Gespenster, die längst tot sein sollten, Anna und Paula entdecken die Macht des Voodoo. Frank traut sich, verliebt zu sein, Oskar findet bei einem Regenspaziergang zu sich selbst, Hannah küsst eine Frau, Anton nimmt erst sein Leben und schließlich das Gesetz selber in die Hand, und so manch einer ist nicht so klug wie er dachte und sich seiner selbst ein bisschen zu sicher.
"Der dunkle Ort" ist das Unvorhergesehene, aber auch der Teil in jedem von uns, in dem die Dinge gut verborgen sind und nur selten ans Licht kommen. Der Teil, der aus Eifersucht morden könnte, der sich ungeahnten Begierden hingibt, der sich das Unvorstellbare traut. Düster und hässlich, aber auch leuchtend und schön.

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„Die sind schön, deine Zeichnungen.“ Ich zögere, habe das Gefühl nicht die richtige Art zu finden, wie ich mit ihm reden soll, nicht den richtigen Ton zu treffen.

Ich setze mich ans Fußende seines Bettes, so dass noch genügend Platz zwischen uns bleibt und lege das Regenwaldpuzzle zwischen uns aufs Bett.

„Ich habe dir etwas mitgebracht, und ich möchte dich um einen Gefallen bitten. Ich glaube, dass du dir Dinge, die du gesehen hast, gut merken kannst, und ich möchte, dass du dir ein Foto ansiehst und mir sagst, ob du diese Person hier schon einmal gesehen hast.“ Während ich das sage, lege ich das Bild von Paula auf den Puzzlekarton.

„Das Bild ist schon alt, viele Jahre alt, die Frau sieht jetzt viel älter aus, verstehst du? Wie eine Oma, mit langen grauen Haaren.“

Nichts an James´ Gesichtsausdruck verändert sich, als er den Blick auf das Foto vor ihm richtet. Ich hole meine Kalender raus und füge noch hinzu: „Vielleicht kannst du dich daran erinnern, wann sie hier war, ungefähr.“

James schaut mich an, dann wieder das Foto, dann streicht er mit einer vorsichtigen Handbewegung das Foto vom Karton und fährt in kreisenden, fast liebevollen Bewegungen über das Bild vom Regenwald.

Ich stehe wieder auf, will ihn nicht unter Druck setzen und gehe noch einmal zur gegenüberliegenden Wand, um mir die Zeichnungen anzusehen.

Was habe ich erwartet? Dass James anfängt, normal mit mir zu reden? Eine Frau auf einem schlechten, vierunddreißig Jahre alten Foto identifiziert? „Irgendwo ganz anders“ ist er, das hatte der Pfleger gesagt. Wie konnte ich nur glauben, dass es eine Verbindung zwischen mir und „Irgendwo ganz anders“ gibt.

Als ich mich von den Zeichnungen abwende und wieder zu James schaue hat er meine beiden Kalender aufgeschlagen vor sich liegen und ist dabei, mit einem roten Filzstift kleine Kreuze an verschiedene Tage zu machen. Dann ist er fertig und schiebt alles von sich weg in meine Richtung. Ich schaue mir die Jahresübersicht in beiden Kalendern an und zähle insgesamt sieben rote Kreuze, das erste an einem Mittwoch vor fünfzehn Monaten.

„Vor fünfzehn Monaten haben sie sich schon getroffen! Stell dir vor, was das bedeutet. Das bedeutet, dass zumindest Frederik, wenn nicht auch meine Mutter, mir seit mindestens fünfzehn Monaten verheimlichen, dass Paula lebt und wieder aufgetaucht ist!“ Meine Stimme klingt zu laut in meiner kleinen Küche.

Frank sitzt am Küchentisch und schaut auf die roten Kreuze in meinen Kalendern.

„Möglich“, sagt er langsam. „Oder auch nicht. Du hast die Aussage einer geistig und emotional stark eingeschränkten Person. Was heißt die Aussage, du hast sieben rote Kreuze, genau genommen hast du also gar nichts.“

„Du hast doch gerade selber gesagt, dass diese Art von Gedächtnisleistung theoretisch absolut möglich ist bei bestimmten psychiatrischen Erkrankungen.“

„Also gut, gehen wir mal für einen Moment davon aus, dass dieser James sich tatsächlich erinnert und zwar korrekt erinnert. Du wirst seine Aussage, seine roten Kreuze niemals als Beweis für irgendetwas verwenden können.“

„Na schön“, sage ich müde. „Lassen wir es als offiziellen Beweis mal beiseite. Trotzdem ist es doch eine weitere wichtige Information. Ich meine, was genau haben wir denn bisher? Wir haben eine für tot erklärte Frau, die nicht tot ist. Wir haben meine Erinnerung an die Tatnacht und die Vermutung, dass Frederik in den Therapiestunden danach irgendwie in meinem Gehirn herumgepfuscht hat. Und wir haben, wenn wir James ernst nehmen, die Bestätigung, dass Paula schon seit längerem mit Frederik und eventuell auch mit meiner Mutter in Kontakt steht, was weder mir noch der Polizei mitgeteilt wurde. Und jetzt frage ich dich, wonach hört sich das für dich an?“

„Nach Erpressung“, sagt Frank ohne zu zögern. „In der Tatnacht muss irgendetwas völlig schief gelaufen sein. Ich meine so schief, dass es offensichtlich anders passiert ist, als du es in Erinnerung hast, und so schief, dass Paula nicht nur in dieser Nacht nicht gestorben ist, sondern auch etwas weiß, womit sie Frederik und deine Mutter unter Druck setzen kann. Aber was es auch ist, niemand von denen wird es uns freiwillig verraten. Es muss für Frederik und deine Mutter schwerwiegend sein, wenn sie sich lieber von Paula erpressen lassen, als zur Polizei zu gehen. Und sollte das Ganze für Paula ein bisher lukratives und gut gehendes Geschäft sein, wird sie erst recht nicht mit der Sprache rausrücken.“

„Ich muss mich erinnern“, sage ich jetzt überzeugt, weil ich nun ganz klar und deutlich vor mir sehe, dass das der einzig mögliche und logische Weg ist. „Ich muss mich erinnern, an alles, was in dieser Nacht passiert ist und zwar an das, was wirklich passiert ist.“

Frank und ich schauen uns an. Ich weiß, dass ich einen Verbündeten habe, einen Komplizen, den ich kaum verdient habe in all den letzten Jahren. Für dessen Komplizenschaft ich nie eine Gegenleistung erbracht habe und auch nie eine eingefordert werden würde.

„Du weißt, dass du der Einzige bist, der mir dabei helfen kann“, sage ich leise. „Der weiß, wie so etwas geht und dem ich ausreichend vertrauen kann. Aber ich würde es auch verstehen, wenn du hier aussteigen willst, wenn das alles einfach zu viel ist, das meine ich ernst, Frank.“

Frank sieht mich lange an, ohne etwas zu sagen. Langsam steht er auf und geht zur Küchenanrichte, um sich noch ein Glas Rotwein einzuschenken. Alles wirkt so unendlich langsam, Zeitlupenbewegungen. Selbst der Wein scheint zu langsam ins Glas zu fließen. Ich merke auf einmal eine so tiefe Erschöpfung, dass ich mich nur noch in das Schwarz hinter meinen geschlossenen Augen zurückziehen will, wo zumindest für ein paar Stunden alles einmal zum Stillstand kommen könnte.

„Ich glaube nicht, dass Ereignisse in unserem Gedächtnis verloren gehen“, sagt Frank jetzt, immer noch mit dem Rücken zu mir gewandt und mit der Weinflasche in der Hand. Der Wein fließt wieder in normaler Geschwindigkeit, bis Frank die Flasche absetzt und sich wieder zu mir umdreht.

„Was verloren geht, ist höchstens die Fähigkeit, diese Ereignisse abzurufen, sich zu erinnern. Es gab Versuche mit Patienten, die an Amnesie litten. Man hat ihre Schläfenlappen mit Elektroden gereizt, und tatsächlich kamen Erinnerungen zurück, die vorher völlig verschollen waren. Alles war wieder da, Einzelheiten, Gerüche Farben, Ereignisse. Doch eigentlich waren all diese Dinge nie weg, sondern gut aufbewahrt. Es war nur nicht möglich gewesen, eine Verbindung herzustellen zwischen diesem Aufbewahrungsort und der Person im Hier und Jetzt. Wenn wir es schaffen wollen, dass du dich wirklich erinnerst, müssen wir diese Verbindung wieder herstellen. Doch möglicherweise sind deine Erinnerungen ein bisschen besser weggesperrt als die von anderen Menschen, und das hast du vermutlich Frederik zu verdanken. Das heißt, wir müssen etwas finden, was stark genug ist, eine solche Verbindung wieder herzustellen und gleichzeitig stark genug, um sich gegen die falschen Erinnerungen durchzusetzen.“

„Und das sollen Elektroden an irgendwelchen Stellen in meinem Gehirn schaffen können?“

Das alles hört sich nicht nur unwahrscheinlich für mich an, sondern verursacht mir auch sofort Empfindungen massiver Angst. Der Gedanke, dass noch einmal und so offensichtlich irgendetwas mit und in meinem Kopf passieren soll, was sich meiner Kontrolle entzieht, auch wenn es mit den besten Absichten geschehen würde.

„Nein“, sagt Frank. „Ich glaube nicht, dass das der beste Weg wäre, und ich glaube auch nicht, dass wir die Mittel für so etwas hätten. Aber wahrscheinlich gibt es noch eine andere Möglichkeit. Unser Gedächtnis besteht aus verschiedenen Systemen, die mehr oder weniger zusammenarbeiten und sich ergänzen. Eines davon ist das Episodische Gedächtnis. Das ist der Teil deines Gedächtnisses, mit dem du dich an ganz persönliche Erlebnisse aus deinem Leben erinnern kannst. Das heißt, du erinnerst dich ganz bewusst an etwas, was du einmal erlebt hast. Aber damit genau das funktioniert, muss hier und jetzt ein Reiz da sein, der es schafft, eine Verbindung zu einem vergangenen Erlebnis herzustellen. An einige Dinge aus unserem Leben erinnern wir uns, an andere nicht. Das heißt, wir finden nicht immer den richtigen Reiz, der es schafft, eine Erinnerung zu aktivieren. Man geht davon aus, dass Erinnerungen nur durch einige wenige Reize aktiviert werden können, und die Frage ist, welche Reize das sind. Was befähigt den einen Reiz dazu, eine schlafende Erinnerung zu wecken, während es dem anderen Reiz nicht gelingt? Ich denke, dass es ausschlaggebend ist, ob es ein Reiz schafft, die subjektive Wahrnehmung eines Ereignisses wieder herzustellen. Und ich glaube, die Chance, einen entsprechenden Treffer zu landen, ist dann am größten, wenn so viele Reize wie möglich, den Gegebenheiten der ursprünglichen Ereignisse gleichen.“

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