Nadine Zacher - Der dunkle Ort

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Das Leben kann einen aus der Bahn werfen und uns zu Dingen bringen, die weder gewollt noch vorhersehbar sind. Betrug und Affären, Mord und Totschlag, alles ist möglich. Aber auch der Liebe zu begegnen und zu sich selbst zu finden kann hinter der nächsten Ecke auf uns warten. All dem müssen sich die Personen in «Der dunkle Ort» stellen, müssen umgehen mit dem Unerwarteten, was nach dem Frühstück einfach zur Tür herein spaziert und bleibt.
Charlotte verliert ihre große Liebe und auch sich selbst, Ingrid sieht Gespenster, die längst tot sein sollten, Anna und Paula entdecken die Macht des Voodoo. Frank traut sich, verliebt zu sein, Oskar findet bei einem Regenspaziergang zu sich selbst, Hannah küsst eine Frau, Anton nimmt erst sein Leben und schließlich das Gesetz selber in die Hand, und so manch einer ist nicht so klug wie er dachte und sich seiner selbst ein bisschen zu sicher.
"Der dunkle Ort" ist das Unvorhergesehene, aber auch der Teil in jedem von uns, in dem die Dinge gut verborgen sind und nur selten ans Licht kommen. Der Teil, der aus Eifersucht morden könnte, der sich ungeahnten Begierden hingibt, der sich das Unvorstellbare traut. Düster und hässlich, aber auch leuchtend und schön.

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Frederik zuckt ein paar Mal zusammen und bleibt dann bewegungslos liegen, aus der Wunde fließt immer noch Blut. Kann man so etwas überleben? Ich weiß es nicht.

Madonna

Sie hatte es ihr erzählt. Ja, sie hatte es ihr verdammt noch mal erzählt. Vollkommen aus freien Stücken. Annabell hatte sie noch nicht einmal bedrängt, und genau genommen war das eines der wenigen Male gewesen, bei denen sie sich nicht von Annabell bedrängt gefühlt hatte.

Sie erinnerte sich noch genau. Im Bett hatten sie gelegen, es war spät, schon fast im Morgengrauen gewesen, und Carla hatte es ihr erzählt. Als sie am nächsten Abend daran zurückgedacht hatte, war es ihr unangenehm gewesen, ein bisschen peinlich fast. Auf eine Art, die man schnell wieder vergessen wollte, so wie sich Teenager peinlich davon berührt fühlen, wenn sie sich auf einmal bei Verhaltensweisen ertappen, die vielleicht mit neun oder zehn Jahren noch zu ihnen gepasst hätten, aber mit denen man jetzt eigentlich nichts mehr zu tun haben wollte. Und schon gar nicht wollte man sich bei einer Art Rückfall erwischen lassen. Aber in dem Moment, so übermüdet und erschöpft im Bett... Carla wusste auch nicht genau, was mit ihr los gewesen war, aber irgendwie war es ihr richtig vorgekommen. Plötzlich hatte sich Annabell nah angefühlt, näher als sonst, und Carla war eigentlich nicht der Auffassung, dass Sex unweigerlich zu Nähe führte.

Was eigentlich so großartig an all dieser Kunst sei, hatte Annabell gefragt, und ob sich Carla nicht auch einmal vorstellen könne, etwas anderes zu machen. Und da hatte sie es ihr erzählt. Denn sie konnte sich eben nicht vorstellen, einfach mal so etwas anderes zu machen. Und genau das hätte sie Annabell auch genau so sagen können. War es denn wirklich nötig gewesen, ihr Innenleben hier in diesem Bett auszubreiten, Stück für Stück auf den weißen Laken zwischen ihnen darzubieten, so dass Annabell damit tun und lassen konnte was sie wollte? Und das hatte sie ja nun weiß Gott auch getan.

Es war mittlerweile so viele Jahre her, dass es Carla wie ein anderes Leben erschien. Sie war noch im Studium und verbrachte, wie sie es damals oft tat, den Sonntag allein in einem der Museen der Stadt. Es gab keine spezielle Ausstellung, die sie besonders interessiert hätte, sie ging einfach so durch die Sammlung des Museums, sah sich einiges nur flüchtig an und betrachtete einige Bilder dafür lange und intensiv. Sogar Notizen machte sie sich damals noch, notierte Namen von Künstlern, die sie nicht kannte oder über die sie gerne mehr wissen wollte. Sie ließ sich Zeit. Gemächlich ging sie von Raum zu Raum.

Sie wusste, dass das Bild hier in der Kunsthalle hing, und sie kannte es sogar schon von Abbildungen aus Kunstbüchern, die sich zuhause in ihrer winzigen Wohnung stapelten und den größten Teil der Regale und sogar des Fußbodens bedeckten.

Aber darauf war sie nicht vorbereitet. In keiner Weise. Sie sah das Bild sofort, als sie den Raum betrat. Es war einer der wirklichen Schätze der Sammlung, und so hatte man ihm Raum gegeben, es alleine an einer hellen, gut ausgeleuchteten Wand platziert. Sie fühlte sich in dem Augenblick, in dem sie es sah, angezogen. Wie ein ganz körperliches Hingezogensein war es, unerklärlich, aber so unausweichlich, dass Carla gar nicht in den Sinn gekommen wäre, es in Frage zu stellen.

Und da sah sie es nun. Sah es zum ersten Mal als Original vor sich und begriff zum ersten Mal wirklich, was es bedeutete, ein Kunstwerk wirklich zu sehen. Sie war von einer so tiefen Schönheit, die Carla auf eine so grundlegende Art berührte, von der sie nicht gewusst hatte, dass das möglich war. Da war etwas in ihr, das antwortete, aufnahm und reagierte, empfänglich war, ganz da war und ganz offen, um auf diese seltsame Art berührt zu werden.

Da war sie also. Die „Madonna“. Munchs Madonna.

Noch nie war es Carla gelungen, ein Bild zu betrachten, wie hier an diesem Sonntag die „Madonna“. Es war berauschend, wie eine andere Art von Wahrnehmung. Carla schien auf einmal in der Lage, gleichzeitig Details und das große Ganze wahrzunehmen. Sie sah einzelne Farbflächen, Übergänge, Pinselstriche, die geschwungene Linie des hochgestreckten Arms und wie er sich in einer dunkelbraunen Farbfläche verlor. Sie sah die strengen Linien des schwarzen Haares, die weichen, hellen Flächen von Bauch und Brüsten, genauso wie die harten, fast groben Pinselstriche, wo der andere Arm hinter dem Rücken verschwand. Sah dieses Gesicht, die tiefen Augenhöhlen mit den geschlossenen Lidern, das vorsichtige Rot der Lippen, die schmalen Wangen und dieses absolute Bei-sich-Sein, für das es nicht die geringste Rolle zu spielen schien, ob zufällig ein Betrachter da war oder nicht. Und gleichzeitig spürte Carla jeden Augenblick die ungeheuerliche Wirkung, die nur dadurch entstehen konnte, dass sich all dies zusammenfügte, dass jedes Detail, das sie betrachtete, genau so und genau dort an seinem Platz war.

Sie konnte im Nachhinein nicht mehr sagen, wie lange sie so dagestanden und nur geschaut hatte. Es hätten Minuten und genau so gut auch Stunden sein können. Die Zeit schrumpfte zusammen, wurde räumlich und sinnlich, fühlbar, spürbar, nicht nur mit den Augen, sondern mit allem, was Carla hatte.

Dass ihr die Tränen hinunter liefen, merkte sie erst, als ihr Gesicht schon ganz nass war. Sie konnte nichts dagegen tun, und es wäre ihr auch nicht richtig vorgekommen, denn das, was sie hier empfand, erschien ihr wie die einzig richtige, die einzig angemessene Reaktion auf dieses Bild.

Sie zitterte. Ihre Unterlippe zitterte, und ein Frösteln hatte jetzt ihren Oberkörper erfasst, das sie buchstäblich durchschüttelte, bis ihr schwindelig wurde und die Formen und Farben vor ihren Augen verschwammen. Doch sie konnte ihren Blick nicht abwenden.

Sie merkte, wie der Schwindel stärker wurde, sie zu schwanken begann und ihre Knie anfingen zu zittern. Sie konnte nicht das Geringste tun, außer sich selber dabei zuzusehen, wie sie langsam zu Boden sank, die Arme jetzt fest um ihren Oberkörper geschlungen, als würde man sich draußen im Winter vor der Kälte schützen wollen. Eine Frau vom Aufsichtspersonal fasste sie freundlich, aber doch bestimmt an der Schulter, und erst das war der Moment, in dem es Carla gelang, wieder etwas anderes wahrzunehmen als die „Madonna“, die ihr von der hellen Wand entgegenstrahlte.

Die Frau vom Aufsichtspersonal hatte sie vorsichtig nach oben gezogen, gefragt, ob ihr nicht gut sei, sie zu der Ledercouch geführt, die in der Mitte des Raumes stand, und sie dann dort sitzen gelassen, um einen Moment später mit einem Glas Wasser wiederzukommen.

Nur allmählich beruhigte sich Carla wieder. Die Haare an den Schläfen klebten ihr feucht an der Stirn, ihr ganzes Hemd klebte verschwitzt am Rücken, und nur nach und nach wurde ihr Atem wieder ruhiger, und ihre Hände hörten auf zu zittern, als sie das Glas zum Mund führte.

„Hier kippt immer mal ab und zu einer um“, hatte die Frau zu ihr gesagt. „Ist einfach zu wenig Sauerstoff in den Räumen, wegen der Bilder. Und dann noch das ganze auf der Stelle stehen, bringt den Kreislauf auch nicht gerade in Schwung.“

Carla war ihr irgendwie dankbar, dass es zumindest für diese Frau eine ganz normale Erklärung zu geben schien. Und jetzt, nach ein paar weiteren Momenten, und nachdem sie den Rest des Wassers getrunken hatte, konnte sie der Frau matt entgegenlächeln. „Ja, ja, der Kreislauf. Ist bei mir nicht so gut, und auch zu wenig gegessen heute.“

„Sehen Sie? Dann schaffen wir Sie jetzt erst einmal hier raus, und mit ein bisschen frischer Luft und einem ordentlichen Mittagessen wird es Ihnen schon besser gehen.“

Die frische Luft tat tatsächlich gut. Der Nachmittag war noch nicht einmal richtig angebrochen, und nachdem Carla ein paar Minuten verwirrt und ziellos durch die Straßen geirrt war, setzte sie sich tatsächlich in ein kleines Café und bestellte etwas zu Essen. Allerdings eher aus dem Bedürfnis, den bodenständigen Rat der Museumsangestellten zu befolgen, als aus einem tatsächlichen Hungergefühl heraus. Nach dem Essen ging es ihr tatsächlich besser, und der lange Spaziergang nach Hause erfrischte sie so, dass zumindest körperlich kein Gefühl von Schwäche mehr zurückgeblieben war.

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