Frauen wurde früher die Möglichkeit zur Bildung genommen. Männer hatten und haben zum Teil immer noch Angst vor gebildeten Frauen. Denn im Umgang mit ihnen reicht es nicht mehr, nur etwas zu behaupten oder einfach anzuordnen. Frauen fordern Begründungen. Das können die Männer oft nicht geben, oder nur mit Schwierigkeiten. Wegen der männlichen Probleme im Umgang mit selbstbewussten, ihnen geistig gewachsenen Frauen versuchen sie, die Frauen als Konkurrentinnen im Spiel um Macht und Einfluss von Beginn an auszuschalten.
Gegen solche gesellschaftlichen Strömungen muss man überall auf der Welt hartnäckig und entschlossen vorgehen. In Europa und den angelsächsischen Ländern ist die Entwicklung zur Gleichberechtigung von Mann und Frau weitgehend abgeschlossen. Aber es gibt weite Teile der Welt, wo die Frauen recht- und bildungslos sind und die Männer alle Rechte für sich reserviert haben (wie bei den Schimpansen). Bildung ist die Voraussetzung dafür, dass Frauen sich aus ihren Ketten befreien können. Sie alleine garantiert, dass Frauen die ihnen zustehenden Rechte erobern und bewahren können.
MÄNNLICHE ANGST VOR WEIBLICHER SEXUALITÄT
Auffallend ist eine Besonderheit, die im muslimischen Kulturkreis besonders stark ist. Es scheint so, dass die Männer kein hinreichendes Vertrauen zu ihren Frauen haben und in der Vorstellung leben, die Frauen suchten ständig sexuelle Erlebnisse und dazu immer andere Partner. Es bietet sich keine einleuchtende andere Erklärung dafür an, dass im muslimischen Kulturkreis die Frauen von klein an unterdrückt werden. Das mag zu Mohammeds Zeiten eine Berechtigung gehabt haben, könnte man einfach einmal unterstellen. In Gesellschaften aber, die sich weiterentwickelt haben, sind solche Zustände unhaltbar. Frauen werden zu Unterwürfigkeit erzogen und von jeder Bildung ferngehalten. Das gilt in dieser extremen Form nur noch für wenige muslimische Länder. Besonders deutlich ist das bei den mehrheitlich völlig ungebildeten und unwissenden Taliban in Afghanistan und bei den Terrorgruppe der Boko Haram in Nigeria und der ISIS-“Gotteskrieger“ im Irak.. Sie führen regelrecht Krieg gegen die Frauenbildung. Das geht soweit, dass sie Gasangriffe gegen Schulen durchführen, Schulmädchen mit körperlicher Züchtigung und Verstümmelung bestrafen, auf die Mädchen schießen, sie entführen und verkaufen oder sie umbringen. Kann man sich erbärmlichere Gesellen vorstellen als die bewaffneten Männer, die sich an wehrlosen Mädchen und Frauen vergehen?
Auch in Europa gab es die Furcht vor Frauen, vor allem vor den Weisen Frauen, denen besondere Kenntnisse und Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Aus dieser Furcht heraus kam es zu beschämenden Auswüchsen. Man denke nur an die Hexenprozesse und die Verfolgung der Frauen, ein großer Schandfleck auf Europas Geschichte.
WEIBLICHE GENITALVERSTÜMMELUNG
Eine weitere Folge der Angst der Männer vor der Sexualität der Frauen zeigt sich in dem grausamen Brauch der Genitalverstümmelung. Sie wird verharmlosend Beschneidung genannt, wobei gedanklich Ähnlichkeiten zur männlichen Beschneidung hergestellt werden sollen. Dabei ist die Beschneidung der Männer ein kleiner Eingriff, bei dem lediglich die Vorhaut des Penis entfernt wird. Dieser Eingriff hat in den Ländern seines Ursprungs durchaus seine Berechtigung. In den Trockengebieten des Orients ist es schwierig, die erforderliche Körperreinigung durchzuführen und die Ansammlung von abgestoßenen Körperzellen und Fett unter der Vorhaut zu entfernen. Diese Ansammlung kann zu Entzündungen führen und, wie man heute weiß, auch zu einem Genitalkrebs bei den Frauen. Der verhältnismäßig kleine Eingriff kann also viel Nutzen bringen. Und, wie so oft, wurde auch in diesem Fall eine allgemeine hygienische Vorschrift in das religiöse Gebotewerk aufgenommenen. Als religiöse Vorschrift war die hygienische Empfehlung viel leichter durchzusetzen.
Nicht der kleinste Vorteil ist zu entdecken, den die Frauen durch die Genitalverstümmelung gewinnen könnten. Ohne hier auf die einzelnen Formen der Geschlechtsverstümmelung eingehen zu müssen, kann sich jeder eine ungefähre Vorstellung davon machen, wenn er weiß, dass Mädchen die Geschlechtsteile ganz oder teilweise ohne jede Betäubung weggeschnitten werden. Dabei werden die Mädchen von mehreren Frauen festgehalten, von traditionellen Heilerinnen, Hebammen oder Barbieren ohne anatomische Kenntnisse verstümmelt. Als Instrumente dienen Rasierklingen, Messer, Scheren, Glasscherben, manchmal sogar Deckel von Konservendosen. Die Nachbarorgane werden häufig verletzt. Manchmal werden die Wunden grob vernäht, wieder ohne Betäubung, manchmal gibt es nur einen Druckverband. Das ist oft nicht genug, um die Blutung, die durch die Operation entsteht, zu stillen. Die misshandelten Mädchen sterben am Blutverlust. Weil bei dieser Operation nicht steril gearbeitet wird, gibt es Infektionen, die zu einer Blutvergiftung führen, die zum Tode führen . Bei dieser Operation wird häufig auch der Scheideneingang soweit zugenäht, dass eine höchstens bleistiftstarke Öffnung bleibt, durch die das Menstruationsblut abfließen kann. Die Verengung des Scheideneingangs wird erst dann wieder entfernt, wenn es zur Geburt kommt. Danach werden die Frauen wieder zugenäht. - Jährlich werden in Afrika etwa zwei Millionen Mädchen dieser Verstümmelung unterworfen. Es ist eine Sitte, die schon vor der Verkündung des Islam entstand und die unabhängig von ihm weiter lebt. So werden auch die Mädchen koptischer Christen und äthiopischer Juden ihr Opfer. (Niedersächsisches Ärzteblatt, 11/2006)
Beim Geschlechtsverkehr empfindet die verstümmelte Frau nur Schmerz. Die geschlechtliche Lust und Befriedigung ist ihr auf immer verwehrt. Die so geschaffenen Verhältnisse sind die gewollten Folgen dieser Barbarei, die die praktizierenden Völker als kulturell hoch stehende Überlieferung ansehen.
Auch wenn es im Angesicht des Leids, das durch diese rückständigen und grausamen Gepflogenheiten verursacht wird, etwas theoretisch anmuten mag, muss man sich doch nach den Gründen für solche Barbarei fragen. Es gibt vorgeschobene, unzutreffende Gründe wie die Behauptung, es diene der Schönheit des Genitalbereichs und einer besseren Hygiene. Eine lange Tradition, so heißt es, habe diese Praxis der Verstümmelung zu einem wesentlichen Teil der Kultur gemacht. Wenn schlechte, barbarische, grausame Gepflogenheiten über lange Zeiträume hinweg geübt werden, werden sie dadurch auch nicht um eine Winzigkeit besser. Man darf doch Schlechtes nicht deshalb beibehalten wollen oder müssen, weil man das Schlechte schon so lange macht. Ganz im Gegenteil! Man muss endlich damit aufhören! Über sehr lange Zeit hinweg hat der Mensch andere Menschen unterjocht, gequält und als Sklaven gehalten. Es ist auch eine alte Überlieferung, die leider immer noch nicht ganz von der Erde verschwunden ist. Möchten die, die der Verstümmelung das Wort reden, die Sklaverei wieder eingeführt sehen? Und möchten sie dabei dann Sklaven sein?
Der wirkliche Grund für die Vernichtung weiblicher sinnlicher Erfüllung ist die Angst der Männer vor der Sexualität der Frauen. Sie könnten sich selbst befriedigen, heißt es, und das dürfe nicht sein. Ich habe noch nie gehört, dass man dieselbe Forderung Männern gegenüber erhebt. Außerdem kann niemand eine zufrieden stellende Antwort darauf geben, warum das nicht sein darf. Was ist schlimm daran? Und hat man je von einer Verteufelung der Sexualität im allgemeinen und der Masturbation im besonderen gehört, wenn es sich um Männer handelt? Hat man Maßnahmen ergriffen, um deren Selbstbefriedigung unmöglich zu machen?
Genauso wenig gibt es eine nachvollziehbare Begründung für die Forderung, Frauen dürften den Geschlechtsverkehr nicht lustvoll erleben. Die größtmögliche Perversion der natürlichen Abläufe wird durch die Geschlechtsverstümmelung erreicht. Keine Lust, nur Schmerz. Eines allerdings wird dadurch sicher erreicht: kaum eine Frau dürfte unter diesen Voraussetzungen den Wunsch nach Sex verspüren, weder nach ehelichem noch nach außerehelichem. Dass sie den ehelichen Sex erdulden muss, ist schon schlimm genug.
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