Jan Pelzer - Indiskretionen

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Der 50jährige Fürst von Frost und Zeul ist nach einem ausschweifenden Leben schwer herzkrank. Es gibt für ihn kaum Hoffnung seine Krankheit und seinen finanziellen Ruin zu überstehen. Eine engagierte Psychotherapeutin versucht ihm zu helfen und ihm einen neuen, solideren Lebenswandel nahe zu legen. Ein Aufenthalt in einem Kloster und die Liebe zu einer jungen Frau haben Einfluss auf eine Besserung seiner Gesundheit. Leider holen ihn seine Vergangenheit in Gestalt eines unehelichen Sohnes und einer verflossenen Geliebten wieder ein und erschweren die weitere Normalisierung seiner Verhältnisse.

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In dieser Angelegenheit scheint aber die Sache ziemlich gewiss zu sein, dass Ihre Mutter Sie wie eine Puppe besitzen wollte, was allerdings auch keine normale Mutterbeziehung war, denn dieser mütterliche Besitzanspruch verhindert die Entwicklung der Selbständigkeit des Kindes. Und wenn vom Vater diese Besitzansprüche gestellt werden, dann wird das Kind selten ein unabhängiger Erwachsener werden.

Man kann durch Beobachtung der Natur viel über diese Eltern-Kindbeziehung lernen! Wir haben in den Ferien in Südfrankreich Rotkehlchen beobachtet, die brüteten. Zunächst haben die Eltern das Kind gefüttert, wie man es kennt, aber als das Junge flügge war und wir etwas Vogelfutter auf die Terrasse unseres Ferienhauses gestreut hatten, haben sich Eltern und Junges um das Futter gestritten. Natürlich muss bei Menschen solch eine Situation nicht in Streit ausarten, aber die Eltern müssen die Rechte des Kindes auf sein Eigenleben respektieren und die Kinder vice versa auch! Aber fahren Sie in Ihrer Erzählung fort, denn ich bin sehr neugierig, was Sie mir über Ihre Affäre mit der besagten Carlotta zu berichten haben.“

„Man sagt mir allerhand unmoralische Affären nach“, begann ich, „aber diese Beziehung möchte ich ausdrücklich davon ausnehmen. Ich war auch schon etwas älter, als ich Carlotta begegnete. Es muss bald nach dem Tod meiner Mutter gewesen sein – also vor ungefähr sechs Jahren. Ihr Tod hatte mich doch mehr getroffen, als ich es vermutet hätte. Und so beschloss ich, nachdem die Bestattungsfeierlichkeiten vorbei waren, die Tapeten zu wechseln und eine mehrwöchige Reise nach Brasilien zu machen. Ich wollte auf diesem Wege meine Farm besuchen und mich in das Nachtleben von Rio de Janeiro stürzen, um auf andere Gedanken zu kommen und meine ‚Vorfahren’ so total wie möglich zu vergessen.

Ich fuhr also mit dem Schiff von Hamburg bis Rio de Janeiro. Bereits am ersten Tag der Reise gab es eine große Aufregung unter der Schiffsbesatzung und den Passagieren, als ein Mädchen dabei erwischt wurde, wie es in der Schiffsküche Lebensmittel stehlen wollte. Man ging der Sache nach und es stellte sich heraus, dass das Mädchen sich als ‚Blinder Passagier’ auf das Schiff gestohlen hatte und seine Ernährung mit Diebstählen aus der Schiffsküche, die nicht immer besetzt war, bestreiten wollte.

Da wir nicht mehr in Zeiten leben, in denen Blinde Passagiere in einem Rettungsboot auf dem Ozean ausgesetzt werden, so bestand die Strafe der jungen Person, die von zu Hause ausgerissen war, um die weite Welt kennen zu lernen und um sich mit ihrer musikalischen Begabung durchzuschlagen, darin, dass sie jeden Abend im Musiksalon unseres Schiffes einige Stunden zu singen und Klavier zu spielen hatte.

Mit diesen Darbietungen könne sie sich die Überfahrt und Verpflegung verdienen, entschied der Kapitän. Allerdings werde keine Gage – nur ein kleines Taschengeld bezahlt – und die Rückreise werde sie auch nicht auf diesem Schiff antreten können, sondern sie müsse sich das Geld für die Rückfahrt in Rio verdienen, um sich ein Schiffsticket zu kaufen und auf ordentliche Weise die Rückkehr zu ihren Eltern anzutreten, die man selbstverständlich sofort informieren werde. Vielleicht könnten diese ihr auch die Rückreise bezahlen. Dann sehe alles anders aus. Das bezweifelte allerdings Carlotta, da ihre Eltern, ein Hausmeisterehepaar in einer Schule für lernbehinderte Kinder, zu arm seien.

So weit war also der Sprachgebrauch zu diesem Fall auf dem Schiff bekannt, und man kann sich denken, dass am Abend desselben Tages der Musiksalon mit Neugierigen bis zum Rand gefüllt war. Auch ich hatte meinen Platz in der animiert tuschelnden Menge. Jeder hatte eine andere Vorstellung von dem Mädchen, und die meisten stellten sich ein ausgemergeltes, blasses und eingeschüchtertes Geschöpf vor, das ihnen auf kindliche Weise ein paar Volksliedchen vorträllern würde und sich vielleicht noch soeben auf dem Klavier dabei begleiten könnte.

Umso überraschter waren wir alle, als ein pausbäckiges, kraftvolles, selbstbewusstes, bäuerliches Mädchen im Matrosenanzug mit frischem Gesicht und blondem Lockenkopf aus der Seitentür trat, das Publikum knapp grüßte, um sich sofort ans Klavier zu setzen und in die Tasten zu hauen, dass uns ‚Hören und Sehen’ verging.

Das etwa fünfzehnjährige Mädchen spielte also nicht ‚Hänschen klein’ oder ‚Fuchs, du hast die Gans gestohlen’, sondern Liszt, den Mephisto Walzer, Beethoven, die Mondscheinsonate, Chopin, die zweite Sonate, Bach, Schumann, Schubert. Und die, wie sich jetzt zeigte, junge Virtuosin spielte hinreißend, mitreißend, beseelt, erzeugte einen Kosmos von Gefühlen und einen Klangzauber, der uns Zeit und Raum vergessen ließ. Technische Schwierigkeiten schien es nicht für sie zu geben und sie musste über ein phänomenales Gedächtnis verfügen, denn sie spielte alles auswendig.

Nachdem sie einige Stücke, völlig in sich versunken und nur mit der Musik fühlend und lebend, gespielt hatte, was einen Orkan von Ovationen bei dem hypnotisierten Publikum auslöste, wendete sie sich dem Publikum zu und kündigte ihre Stücke an. Schließlich, nach dem donnernden Schlussapplaus, wendete sie sich noch kurz ans Publikum und bat um Verständnis dafür, dass sie als Blinder Passagier an Bord gekommen sei. Aber dies sei die einzige Chance gewesen, ihrem unmusikalischen und ländlichen Milieu zu entfliehen und die Welt zu erkunden und vor allem der ‚Welt der Musik’ zu begegnen und sich musikalisch weiterzubilden.

Der Organist ihres Dorfes, bei dem sie bis jetzt Unterricht gehabt habe, habe ihr erklärt, dass er ihr nichts mehr beibringen könne, und ihre Eltern hätten leider kein Geld, ihr ein Musikstudium zu bezahlen oder ihr, solange sie noch nicht bekannt sei, passende Musiksäle zu mieten, damit sie vor Publikum auftreten könne.

Daher habe sie es sich seit ihrem dreizehnten Geburtstag zur Gewohnheit gemacht, sich in gewissen zeitlichen Abständen in der benachbarten Kleinstadt in den Zug zu setzen und in die weite Welt zu fahren. In einer der vom Zug angesteuerten Großstädte habe sie den Zug dann verlassen und sich ein größeres Hotel gesucht, in dem auch ein Klavier zu finden gewesen sei. Sie habe sich dann in der Regel daran gesetzt und gespielt, bis der Geschäftsführer gekommen sei, der ihr dann meistens, nachdem er auf ihren Wunsch mit ihren Eltern telefoniert und deren Zustimmung eingeholt habe, angeboten habe, in dem Hotel zu wohnen und zu essen und abends Konzerte zu geben.

Fast immer habe sie solch ein Hotel gefunden und sei dann 14 Tage dort geblieben, um zu konzertieren. Ihre Eltern hätten sich mit der Zeit denn auch mit ihren ‚Ausbrüchen’ aus der Enge des Landlebens abgefunden. Sie habe in diesen 14 Tagen durch großzügige Spenden ihrer Zuhörer auch immer so viel Geld verdient, dass sie die Rückfahrkarte habe bezahlen und das Haushaltgeld ihrer Mutter habe aufbessern können, und diese ihre Angewohnheit, nach jeweils 14 Tagen wieder nach Hause zu fahren, habe sie bisher noch nie gebrochen. Diese Fahrt sei allerdings eine Ausnahme, aber sie habe ihren Eltern bereits angekündigt, dass sie in drei Monaten wieder zurück sei, und ihre Eltern wüssten, dass sie sich auf ihre Versprechen verlassen könnten.

Unter den Zuhörern waren viele tuttige Muttis, die in besorgte Ausrufe ausbrachen wie: ‚Hast du denn keine Angst, dich so mutterseelenallein in fremden Städten rumzutreiben? Was machst du, wenn irgendein Sittenstrolch dich in sein Auto ziehen will oder nachts in einer einsamen Straße überfällt? Wo bleibst du, wenn du kein Hotel findest?’ Aber die junge Virtuosin lachte nur und meinte, sie bleibe nie lange alleine und finde in jeder Stadt neue Freunde und Freundinnen. Im Übrigen könne sie Karate und sie, die Zuhörer sollten sich mal ihre Pranken ansehen. Sie könne damit nicht nur in die Tasten hauen, sondern, wenn nötig, auch auf empfindliche Körperteile. Und was das Übernachten betreffe, so gebe es ja immer noch die Bahnhofsmission, Jugendherbergen und kirchliche wie kommunale Einrichtungen, wo sie Unterschlupf finden könne. Sie habe zudem ihren Schlafsack immer dabei und sei als Pfadfinderin immer in der Lage, ein geschütztes Eckchen zu finden, wo sie übernachten könne.

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