Isabelle Kerani - Der Teich der Tränen
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„Die kleine Meerjungfrau willigte schließlich jedoch trotz allem in den Tausch ein und ließ sich die Zunge abschneiden, um im Gegenzug den unheilvollen Trank von der Hexe zu erhalten. Sie verabschiedete sich im Geheimen von ihrem Palast und ging dann hinauf zum Strand vor dem Schloss der Menschen, wo sie ihren bitteren und schmerzhaften Trunk trank. Als die Sonne aufging, hatte sie ihren Fischleib verloren und besaß nun stattdessen zwei weiße Mädchenbeine. Sie wurde vom Prinzen gefunden und gefragt, woher sie stammte. Das unglückliche Wesen konnte ihm jedoch nicht antworten und so nahm er sie als ein stummes Findelkind bei sich im Palast auf, wo sie für den Hof des Schlosses lächelnd tanzte, obwohl ihr die Füße bluteten, und den Prinzen auf seinen Jagden begleitete, um ihm von nun an eine treue Begleiterin zu sein. Der junge Mann liebte das Mädchen sehr, küsste es oft und ließ es in seiner Nähe sein - jedoch auf eine freundschaftliche Art und Weise - und ohne den Gedanken im Hinterkopf, es jemals zu heiraten. Und als die Eltern schließlich bekannt gaben, dass er die Prinzessin aus dem Nachbarreich zur Frau nehmen sollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als dorthin zu reisen und seinen Schützling mitzunehmen, obwohl er im Grunde seines Herzens doch niemals das Gesicht des Mädchens vergessen hatte, welches ihn beim Kloster am Strand gefunden hatte und das ihn sehr an das Antlitz der kleinen Seejungfrau erinnerte. Und als er in der fremden Prinzessin das ehemalige Mädchen vom Tempel erkannte, wurde er überglücklich und freute sich sehr. Der kleinen Seejungfrau aber wurde das Herz gebrochen und sie wusste nun, dass der bevorstehende Sonnenaufgang nach der Hochzeitsnacht ihren Todestag bedeuten würde. Trotzdem ließ sie sich nichts von ihrem tiefen Kummer anmerken und nahm lächelnd und tanzend am Fest der Vermählung teil, welches, wie zuvor beim Geburtstag des Prinzen, auf dem großen Schiff auf dem Meer stattfand. Kurz vor der Dämmerung jedoch, als alle Leute schon zur Ruhe gegangen waren und der Prinz und die Prinzessin in einem Zelt auf dem Schiff schliefen, tauchten plötzlich die Schwestern der Seejungfrau aus dem Wasser auf und eine von ihnen hielt einen Dolch in den Händen. Sie beschworen das Mädchen, jene von der Hexe ausgehändigte Waffe, welche sie im Gegenzug für ihre Haare erhalten hatten, zu benutzen, um den Prinzen zu töten und sich durch sein Blut wieder zurück in eine Meerjungfrau zu verwandeln. Da nahm das Mädchen den Dolch und ging zum Zelt, wo das Pärchen friedlich hinter den Vorhängen schlummerte. Die kleine Seejungfrau brachte es bei diesem Anblick aber nicht übers Herz, den jungen Mann zu töten und warf den Dolch stattdessen weit hinaus aufs Meer. Dann verabschiedete sie sich ein letztes Mal von ihrem Geliebten und stürzte sich hinab in die Wellen, wo sie sofort zu weißem Meerschaum wurde.“
Joseph hielt inne und starrte mit leerem Blick in die Luft vor sich. Cherryfly selbst hingegen war noch immer wie gelähmt von der traurigen Vorstellung des jungen Mädchens, das sich beim Aufprall mit den Wellen in flüchtigen, kalten Schaum verwandelt und ihre Seele für immer verloren hatte. Erst nach einer Pause vermochte sie sich dazu aufzuraffen, dem Geschichtenerzähler schließlich ihre Frage zu stellen.
„Und dies ist wirklich das Ende?“
Ihre Augen waren mit Unglauben und Wehmut gefüllt und sie hoffte inständig, dass es noch weitergehen würde. Da schüttelte Joseph, welcher zuvor tief in seine eigenen Gedanken versunken gewesen war, flüchtig den Kopf, um zu erwidern:
„Nein, Andersen lässt uns hier noch einen Schimmer Hoffnung übrig. Er beendet seine Geschichte, indem er schreibt, wie das Mädchen, kurz nachdem es zu Meerschaum geworden ist, sich mit einer Art geistigem Körper von der Erde löst, um gemeinsam mit anderen überirdischen Wesen, welche ‚Töchter der Luft‘ genannt werden, hinauf in den Himmel zu gehen. Weil sie ein so gutes Herz bewiesen hat, darf sie sich nun diesen Geschöpfen anschließen, die zwar noch keine unsterbliche Seele besitzen, sie sich aber mit guten Taten während einer Zeitspanne von dreihundert Jahren eigenständig verdienen können.“
Cherryfly versuchte sich das Ganze vorzustellen, doch machte dies für sie die Geschichte nicht besser -; sie war der Meinung, dass die kleine Meerjungfrau all jene harten Strafen als Lohn für ihre Güte und Duldsamkeit nicht verdient hatte. Unterdessen musterte Joseph das enttäuschte Gesicht seines Gegenübers und sprach:
„Habe ich dir nicht gesagt, dass es keine gute Idee sein würde, sich diese Geschichte anzuhören? Sie wühlt die Leute auf und macht sie nachdenklich, um sie an den Rand ihres gesunden Menschenverstandes zu treiben. Du weißt ja nicht, was mit mir geschehen ist, als ich sie zum ersten Mal gelesen habe. Obwohl ich wusste, dass sie nur erfunden war, konnte ich danach einen ganzen Tag lang nichts mehr essen vor Gram.“
Da erkannte Cherryfly auf einmal die erstaunliche Ähnlichkeit zwischen der kleinen Seejungfrau und ihrer eigenen Schwester, welche ebenfalls ihren Vater und das sichere Zuhause verlassen hatte, um ganz allein und unwissend in eine andere Welt aufzubrechen. Ihr Herz zog sich ob der Bedeutungskraft ihrer neuesten Entdeckung fest in sich zusammen und plötzlich durfte sich das Mädchen wie durch eine unsichtbare Verbindung mit seinem Geschwister sicher sein, dass Honigbohne von einem fremden Menschen aus der Ferne verzaubert worden war. Als es danach auf das ungewöhnlich schöne Gesicht ihres Gastgebers blickte, schauderte das Wesen aus dem Tränenreich und erinnerte sich durch das Gedächtnis seines Vaters an den geheimen Teich.
War dies Zufall oder das verborgene Gesetz der Anziehungskraft? Cherryfly spürte instinktiv, dass Joseph der Grund für die Reise der unglücklich verliebten Schwester war, um in diesem Augenblick in Fleisch und Blut vor ihr zu stehen und ihr bei der Suche nach der verschollenen Honigbohne zu helfen. Sie dachte noch verwundert über dieses eigenartige Geschick nach und fragte sich, was jene Tatsache im Geheimen wohl zu bedeuten hatte, als der junge Mann vor ihr sich plötzlich an das Treffen mit dem mächtigen Vorgesetzten erinnerte und einen raschen Blick auf seine silberne Armbanduhr warf. Dann bemerkte er, dass er und sein Gast seelenruhig herumstanden, während es inzwischen fünf vor acht geworden war, und damit höchste Zeit, zur Besprechung mit dem ungeduldigen Oger aufzubrechen. Denn jene Gestalt ließ nicht gerne auf sich warten, um selbst die kleinste Verspätung als brüskierende Beleidigung aufzufassen. Nachdem Joseph Cherryfly also mit einer jähen Bewegung seines Arms auf die Dringlichkeit der Zeit aufmerksam gemacht hatte und sie etwas unruhig bat, schon einmal vorzugehen, nahm er ihr sanft das Buch aus den Händen und schickte sie zur Tür auf der anderen Seite des Raumes, wo im Korridor bereits die Wächter zur Führung des fremden Mädchens bereitstanden. Ehe es hinaustrat, blickte es noch ein letztes Mal unsicher zurück zu seinem Bekannten, doch Joseph nickte nur ermutigend und bat Cherryfly erneut, nicht auf ihn zu warten. Dann, als sie endlich aus dem Zimmer verschwunden war, stieß Joseph erleichtert die Luft aus seinen Lungen. Er starrte hinunter auf die Titelseite mit der kleinen Meerjungfrau und ging darauf mit eilenden Schritten zum Kamin gegenüber dem Bett. Anschließend holte er ein kleines Feuerzeug aus seiner Hosentasche und ließ eine hungrig tanzende Flamme aufflackern, die der junge Mann sogleich unter das Leder des scharlachroten Bandes hielt und ihn damit entzündete. Als er das Buch wenige Sekunden später in den dunklen Schlund des Kamins geworfen hatte, sah er zu, wie die unzähligen Seiten aus sich kräuselndem Papier langsam vom Feuer verzehrt wurden und als dichte schwarze Rauchwolken wie Ausdünste der Verzweiflung den Abzug hinaufstiegen. Es dauerte nicht lange und nur noch ein Haufen glimmender Asche blieb vom fantastischen Werk Andersens übrig. Dessen Zerstörer mit den grünen Augen starrte regungslos in die orange glühenden Kohlen zu seinen Füßen und fragte sich, wie es nur möglich gewesen war, dass er nach all den Jahren jenes Buch wieder in einem Regal dieses Hochhauses vorgefunden hatte. Zu jener Zeit, als er es zum letzten Mal mit Liliana las, hatte man kurz darauf angeordnet, es für immer zu vernichten und ein Bediensteter wurde beauftragt, den Band loszuwerden. Wie es nun jedoch aussah, hatte dieser es nicht für nötig gehalten, das Buch zu verbrennen oder in einen Mülleimer zu werfen. Er hatte es einfach in ein vergessenes Regal in einem der Gästezimmer hingestellt und darauf gehofft, dass man es nie mehr entdecken würde. Da hatte der Mann aber weit gefehlt. Joseph wandte sich um und ging zur Tür des Raumes, die einen spaltbreit offenstand, damit er einen letzten Blick zurück auf den Kamin werfen konnte. Das Loch in seinem Herzen - welches mit keinem Glück der irdischen Welt mehr zu füllen war - hatte sich von Neuem aufgerissen und ein dumpfer Schmerz breitete sich in seiner Brust aus, der ihm das Atmen schwer machte. Dennoch war sich Joseph bewusst, dass er sich für den Rest des Tages unbedingt zusammenreißen musste. Obwohl er seine Familie noch immer schmerzlich vermisste, schien es nicht möglich zu sein, sie aus den Untiefen des Todes zurückzuholen. So trat der schlanke junge Mann hinaus auf den Korridor und hinein in ein goldenes Gefängnis, um die Vergangenheit, welche er mit dem Band im Feuer kümmerlich zu verbannen versucht hatte, für seinen Herren namens „Oger“ hinter sich zu lassen.
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