Isabelle Kerani - Der Teich der Tränen

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Die sagenhafte Gestalt Honeybean nähert sich verbotenerweise dem Teich der Tränen und verliebt sich durch dessen Spiegelung in einen weinenden jungen Mann. Indem sie in der Welt der Menschen verloren geht, wird ihre Schwester Cherryfly mit der Mission beauftragt, das Mädchen vor dem nächsten Vollmond wieder zurückzubringen. Bald erfährt sie von der Existenz eines machthungrigen Dämons und gerät durch ihre anfänglichen Helfer, welche ein erschreckendes Geheimnis bergen, in große Gefahr …

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„Du hast also gesagt, dass es Geschöpfe wie Meerjungfrauen nicht wirklich gibt, weil diese in den Köpfen der Leute entstanden sind. Für mich aber scheint es nicht schlüssig, unsere vielfältige Welt in einer einzigen materiellen Realität zu beschränken.“

Sie drehte sich zu Joseph um und blickte ihm eindringlich in die Augen.

„Woher wissen wir denn überhaupt, dass nicht auch wir lediglich erdacht sind und in diesem Augenblick in einer geschriebenen Geschichte vorkommen, die jemand mit Vergnügen liest? Vielleicht gibt es keine Grenze zwischen dem Erdachten und der Wirklichkeit. Wir fühlen uns alle nur so lange als Person lebendig, wie wir von jemand anderem entsprechend wahrgenommen werden. Oder wir existieren als der Jemand, welcher wir im Moment sind, weil wir uns auf eine gewisse konstruierte Identität rückbesinnen können. Gerät dann unser Ich alleine durch den eigenen Geist in Vergessenheit, scheinen wir in der Form, in welcher wir uns einmal verstanden haben, niemals existent gewesen zu sein. So ist es für kurze Zeit auch mit mir selbst passiert, als ich bei meiner Ankunft in der Menschenwelt alle Erinnerung über mich selbst verloren habe. Kaum vermochte mein Gedächtnis jedoch wieder meinen Namen und meine Lebensgeschichte zu fassen, stahl sich die Person ‚Kirschfliege‘ abermals in die Welt des wahrnehmbaren Lichts. “

Der junge Mann hatte nach diesen hervorsprudelnden Worten seinen Mund leicht geöffnet und schaute das Mädchen überwältigt an. Mit einer Antwort wie dieser hatte er nicht gerechnet und befand sich darum noch in einer Art Schockstarre. Als er sich wieder gefasst hatte und hinunter in die kirschgroßen pechschwarzen Pupillen seines Gegenübers blickte, funkelten seine Augen aufgebracht. Er wollte schon etwas erwidern, um zu einem ausufernden Satz auszuholen, als Cherryfly ihre Hand mit dem roten Buch ausstreckte und es ihrem Gastgeber fragend entgegenhielt.

„Bitte erzähl mir jetzt die Geschichte der Meerjungfrau auf diesem Titelbild, die ich ja so gerne erfahren möchte. Eine Viertelstunde müsste uns dafür noch bleiben, wenn mich nicht alles täuscht …“

Joseph hielt die Luft an und sah hinunter auf den ledernen Band des dicken kleinen Tintenwerks, um verdrossen zu nicken.

„Na gut, abgemacht, Kirschfliege. Ich schätze, wir verfügen tatsächlich noch über genug Zeit bis zum Treffen, um dir die Geschichte zu erzählen. Doch muss ich dich auch warnen …“

Seine grünen Augen hatten sich so weit verfinstert, dass sie in jenem Moment, als er einen bohrenden Blick auf Cherryfly warf, dem Dickicht eines bedrohlich schlummernden Dschungels glichen.

„Mit diesem einen Märchen verhält es sich nicht so, wie mit anderen Erzählungen für Kinder - und es ist nun wirklich nicht besonders fröhlich, um dich am Ende vielleicht sogar in große Trauer zu versetzen.“

Darauf erwiderte das Mädchen nichts und schaute ihr Gegenüber stattdessen bloß erwartungsvoll an. Sie wollte die Erzählung unbedingt zu hören bekommen, um mehr über die geheimnisvolle Verbindung des Märchens mit ihrem Gastgeber herauszufinden. Also seufzte der junge Mann, räusperte sich und begann wegen Zeitgründen aus seinem Gedächtnis die Geschichte Andersens verkürzt nachzuerzählen. Erst waren seine Worte und die Aussprache noch zögerlich, doch dann wurden diese ungewollt immer bewegter und entwickelten schließlich eine solche Ausdruckskraft, dass es den Anschein erweckte, als hätte Joseph das Märchen lange hinter der Bühne eingeübt.

„Schön, dann lass mich beginnen … Es geht also, soweit ich mich erinnern kann, um diese kleine rothaarige Meerjungfrau, welche mit ihrem verwitweten Vater, dessen Mutter und fünf anderen Geschwistern auf dem Boden des blauen Meeresgrundes in einem Palast lebte. Immer wenn eines der Kinder sein fünfzehntes Lebensjahr erreicht hatte, durfte es zum ersten Mal in seinem Leben an die Oberfläche des Wassers reisen und die Menschenwelt über sich sehen, welche sich grundsätzlich vom Reich des Meeres unterschied. Das jüngste Mädchen, die kleine Seejungfrau, konnte es nicht abwarten, diese an ihrem fünfzehnten Geburtstag endlich mit eigenen Augen zu sehen und lauschte den Erzählungen ihrer Schwestern und der alten Großmutter jeweils gebannt. Als ihr großer Tag dann endlich gekommen war und sie zum ersten Mal aus dem Wasser des Ozeans tauchte, blieb sie staunend an der Oberfläche des Meeres verharrend und beobachtete bis weit in den Abend hinein ein großes Schiff, auf dem die Menschen Feuerwerke zündeten und den sechzehnten Geburtstag ihres schönen Prinzen feierten. In diesen Prinzen also verliebte sich das Mädchen.“

Die Augen des Erzählers verfinsterten sich an jener Stelle und er fuhr mit leicht zitternder Stimme fort:

„Dann jedoch zogen mit dem fortschreitenden Abend plötzlich dunkle Wolken auf und ein Sturm begann über das Meer zu fegen, welcher das Schiff mit dem jungen Mann schließlich unbarmherzig in Stücke riss. Als sie sah, wie dieser hinunter in das Wasser fiel und darin schwamm, freute sich die arglose kleine Meerjungfrau zunächst darüber, erinnerte sich darauf aber erschrocken, dass die Menschen ja nicht in ihrer Welt überleben konnten und half dem Prinzen, der langsam ermattete und ohnmächtig wurde, an der Oberfläche des Meeres zu bleiben. Gemeinsam trieben sie durch die Nacht und wurden am Morgen schließlich an den Strand eines einsamen Klosters gespült. Dort küsste die kleine Seejungfrau ihren Liebsten auf die Stirn und als die Glocken des Klosters läuteten und viele junge Mädchen herausströmten, verschwand sie scheu wieder unter Wasser, um zurück zu ihrem Palast zu kehren. Fortan fand ihr Herz jedoch keine Ruhe mehr. Sie konnte nicht aufhören, an den hübschen Prinzen zu denken und erfuhr von ihren Schwestern, wo er wohnte. Oft besuchte sie ihn dann des Abends am Ufer seines Schlosses und schaute ihm zwischen den Schilfrohren verborgen zu, wie er mit seinem Boot hinaus auf das Meer segelte. Er hingegen wusste nichts über sie und kannte noch nicht einmal die Wahrheit darüber, wer ihn gerettet hatte. So wuchs der Wunsch der kleinen Seejungfrau, hinauf zur Welt der Menschen zu steigen. Sie fragte ihre Großmutter, ob diese Wesen denn, sofern sie nicht ertrinken würden, unsterblich seien und bekam als Antwort zu hören, dass die Lebenszeit der Menschen sogar noch kürzer sei als ihre eigene, welche dreihundert Jahre betrug. Dafür würden die Meerleute nach ihrem Tod jedoch zu Schaum und besäßen keine unsterbliche Seele, während die Seelen der Menschen nach ihrem kurzen Leben hinauf zu den ewigen Sternen steigen würden. Da wurde die kleine Seejungfrau sehr traurig und fragte, ob sie denn keine unsterbliche Seele erlangen könnte. Die Großmutter antwortete ihr, dass dies nur möglich sei, wenn ein Mensch sich in sie verlieben würde, die Leute oberhalb des Wassers Fischschwänze aber sehr hässlich fänden. Für die Meerjungfrau genügte dieser Hoffnungsschimmer allerdings schon und sie beschloss, in ihrer Verzweiflung zu der finsteren Meerhexe zu gehen. Diese bot ihr im Tausch für ihre schöne Stimme einen Trank an, den sie bei Sonnenaufgang am Strand trinken sollte, damit ihr anstelle des Fischleibes zwei Menschenbeine wachsen würden. Sie warnte das Mädchen aber auch, dass jener Schritt nicht widerrufen werden konnte und sie nach ihm niemals mehr zu ihrer Familie ins Meer zurückzukehren vermochte. Außerdem würde ihr fortan jeder Schritt, den sie mit ihren Füßen tat, so schrecklich wie Messerstiche schmerzen. Und sollte sich der Prinz nicht in sie verlieben und ein anderes Mädchen heiraten, würde sie während des darauffolgenden Sonnenaufgangs zu Meerschaum zerfallen und ihre unsterbliche Seele sowie ihr langes Leben verspielt haben.“

Cherrfly hielt sich unwillkürlich die Hände vor den Mund und schüttelte entsetzt ihren Kopf. Ein schweres, unheilvolles Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit und sie befürchtete schon, dass im Verlauf der Geschichte etwas schief gehen könnte. Joseph indes fuhr unbeirrt mit seiner Erzählung fort.

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