Peter Schmidt - Kalter Krieg im Spiegel

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Ein faszinierender Blick auf die Welt der Komplotte und Intrigen, der politischen Denunziation, der geheimen Gefängnisse, Attentate und illegalen Todesurteile zur Zeit der Berlin-Blockade, des Mauerbaus und der Kubakrise mit der Drohung eines atomaren Schlagabtauschs … – Sammelband mit 3 ungekürzten, überarbeiteten Ausgaben der gedruckten Fassungen im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg und Ullstein Verlag Berlin. (Auch als Einzelbände erhältlich.)

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Dazu führte man mich einfach in jenen Unterlagen, die irgendwo über die Hierarchie der Organisation existieren mussten, als den maßgeblichen Mann. Dieser simple Trick erlaubte es zumindest, den größeren Teil der Schuld abzuwälzen.

Nicht ich hatte von F. die Anweisungen bekommen, sondern er sie von mir!

Es gab schließlich genügend Untersuchungsberichte, die meine Arbeit bestätigten. Natürlich würde ich, wenn es soweit war, meine Verantwortlichkeit leugnen: gegenseitige Beschuldigungen, Ausflüchte … die übliche Prozedur.

Niemand erwartete ernsthaft ein Geständnis von mir. Und weder F. noch seine Hintermänner und Helfershelfer würde an einer derart gefährlichen Zuspitzung der Ereignisse interessiert sein, sondern alles tun, um es zu verhindern. Sie sorgten nur für Eventualitäten vor.

Sie hatten die Lehre des Schreibtischtäters aus den Nürnberger Prozessen gezogen, sie hatten – auf ihre Weise – aus der Geschichte gelernt und für den Tag vorgearbeitet, an dem ihre Tätigkeit mehr Publizität erfuhr, als ihnen lieb sein konnte. Selbst ein Regimewechsel war nicht undenkbar, besonders in Berlin, dieser ungeliebten Enklave des Kapitalismus (wer glaubte schon daran, dass die Amerikaner für Berlin einen Atomkrieg riskieren würden?). Bei einem Machtwechsel waren sie die ersten, an denen ein Exempel statuiert wurde.

Der Gedanke erschreckte mich. Sicher war es nicht mehr als ein Verdacht. Dass eine derartige Institution auch ohne diesen Hintergrund in den Augen F.s und seiner Leute ihre Notwendigkeit besaß, daran bestand kein Zweifel.

Es gab genügend Fälle, bei denen man sich in der Tat fragen konnte, ob Mord nicht die einfachste und sicherste Lösung war. Beispielsweise wäre Wolters, ein Österreicher, der mit Ostgeldern ein Motorenwerk in Bayern aufkaufte, dann die Konkurrenz bei der Vergabe von militärischen Aufträgen unterbot und so die Entwicklung eines leichten Kampfpanzers um zwei Jahre zurückwarf – er hatte systematisch Konstruktionsfehler in das Aggregat geschmuggelt –, mit Sicherheit F.s Opfer geworden. Seine Leute hatten ihn nur zu spät enttarnt.

Da die Finanzierung des Projektes durch Moskau kaum schlüssig nachzuweisen war, hätte kein Gericht der Welt ihn verurteilen können. Erst seine Flucht nach Ost-Berlin bestätigte unseren Verdacht.

Weniger unbefriedigend war der Fall Balkowski ausgegangen. Balkowski war gebürtiger Schlesier und arbeitete im Brüsseler Sekretariat. Man hatte ihn unschädlich gemacht, weil er in dem Verdacht stand, geheime NATO-Berichte an den Osten verkauft zu haben. In der Amtshierarchie galt er als Senkrechtstarter mit eindeutiger politischer Haltung und untadeliger Vergangenheit.

Ehe man ihn kaltstellte, waren vier Berichte des Military Committee, des obersten militärischen Organs, aus der Standing Group weitergegeben worden.

Es gab nur drei Personen, die Zugang zu dem Safe besaßen, und wir verhörten sie der Reihe nach und kamen zu dem Schluss, dass es Balkowski sein musste. Doch die Indizien reichten nicht aus für eine Verhaftung. Man hätte ihn zwar von dem Posten entfernen können, aber dann wäre er höchstwahrscheinlich mit seinem Wissen in den Osten gegangen.

Das Dilemma, in dem sich auch wohlmeinende Mitarbeiter der betroffenen Organisationen in so einem Fall befanden, war offenkundig:

Die Gesetze ließen wenig Raum für Spürsinn und Intuitionen . Im Zweifelsfalle für den Angeklagten; was der sogenannte gesunde Menschenverstand sagte, interessierte nicht.

Man hätte ein Geständnis aus ihnen herausprügeln können – doch das wäre lediglich eine Bestätigung dessen gewesen, was wir ohnehin schon wussten und hätte vor Gericht keinerlei Beweiskraft gehabt. Insofern gab es keinen Zweifel an den praktischen Vorteilen, die F.s Methode boten.

Es waren dreizehn Fälle bisher, und nach seiner Überzeugung befand sich kein Unschuldiger darunter.

»Glauben Sie mir«, versicherte er bei jeder Gelegenheit, »wenn auch nur die geringste Chance besteht, sie durch ein ordentliches Gerichtsverfahren aus dem Verkehr zu ziehen, dann wählen wir diesen Weg …«

Bevor ich in die Wohnung zurückkehrte, warf ich einen Blick in den Eingang des ehemaligen Fahrradgeschäftes, dessen Schaufensterauslagen mit Packpapier verhängt waren: Der Arm des hölzernen Radfahrers, den man durch die staubige Türscheibe erspähen konnte, hing herab. Es bedeutete, dass in der Tiefgarage und in der Wohnung alles in Ordnung war. Sein Arm wurde über einen elektrischen Mechanismus ferngesteuert. Der Mann auf dem Fahrrad trug die Kleidung und den Hut eines Radfahrers der Jahrhundertwende. Die Spitzen seines aufgezwirbelten wilhelminischen Schnurbarts waren aus echtem Menschenhaar, und er sah mich unverwandt und freundlich lächelnd an.

Das Lächeln eines glücklichen Radfahrers, dem Beweglichkeit und Freiheit alles bedeuten. Er trat in die Pedale, aber er kam nicht voran …

Ich ging an der Hausfront entlang und durch die Toreinfahrt. Es dämmerte bereits. Der Lichtschein der Lampen jenseits der Mauer fiel bis in den Hof.

Ein hünenhafter Mann mit krausem, hellem Haar kam mir vom anderen Ende der Toreinfahrt entgegen. Er sah mich nicht an, sondern starr an mir vorbei, und versenkte eine Hand in der Jackentasche, als er an mir vorüberging.

Am Ende der Einfahrt, schon fast auf dem Gehsteig, blieb erstehen und wandte sich zu mir um.

»Hallo«, sagte er. »Wohnen Sie in diesem Haus?«

Bei seinen Worten zögerte ich kurz. Es schien, als klinge in seiner. Stimme ein irgendwie bedrohlicher (oder drohender?) Unterton mit. Dann schüttelte ich den Kopf und ging weiter. Während ich die Außenwand umrundete, hörte ich plötzlich seine raschen Schritte hinter mir.

»Sind Sie … Mahler ?«, fragte er und legte seine Hand auf meine Schulter.

Ich warf einen prüfenden Blick zu den Schatten des Trümmergrundstücks hinüber, auf dem hohes Unkraut wuchs. Es begann an der Hofgrenze. Rechts davon war die Zufahrt zur Tiefgarage des Nachbarhauses. Der ideale Platz, um jemandem aufzulauern. Dann wandte ich mich langsam um und sah ihm ruhig in die Augen.

»Nein, wieso?«

Er musterte mich ungläubig. Er schien etwas kurzsichtig zu sein. Sein Blick wanderte forschend in meinem Gesicht umher. »Schon gut«, meinte er. »Entschuldigen Sie.«

Er kehrte mit langsamen, ein wenig stelzenden Schritten zur Toreinfahrt zurück.

Ich betrat die Tiefgarage, in der nur eine grüne Deckenleuchte brannte, und suchte nach dem Schalter. Als die Neonlampen aufflammten, ging ich zum Fahrstuhl hinüber, schloss das Eisentürchen in Höhe der Scheibe auf und tippte den Kode ein.

Mahler? überlegte ich, während ich nach oben fuhr. Der Name erinnerte mich an jemanden … richtig: So hieß der »ostdeutsche Botschafter in Venezuela«, für den mich F. einem seiner Mädchen gegenüber ausgegeben hatte.

Ich erinnerte mich noch gut an sie. Ein etwas pummeliger und anhänglicher Typ. Auch ein wenig einfältig. Wie den meisten ihrer Genossinnen – vielleicht den Menschen überhaupt – fiel es ihr manchmal schwer, Wirklichkeit und Einbildung auseinanderzuhalten.

In unserem Gewerbe wird diese Unsicherheit zu einer Berufskrankheit; aber im Grunde ist sie so verbreitet wie die Atemluft. Es gibt gewisse Auffassungen, die als wahr gelten. Mehr weiß niemand. Offenbar haben sie die Funktion, sich selbst und andere zu manipulieren. Das junge Mädchen glaubt an die glückliche Ehe, der Marxist an die Ewigkeit der Welt; F. glaubt, dass er auf der richtigen Seite kämpft, und ich bin davon überzeugt, dass ein weiterer Fehler mich physisch und seelisch ruinieren könnte.

Vermutlich ist nichts davon wirklich wahr ( es ist tröstlich, das für einen Augenblick zu glauben ). Wäre es nicht denkbar, es ließe mich völlig kalt? Doch Regina – so hieß das pummelige Mädchen – schien noch verwirrter als alle, die ich vorher gekannt hatte.

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