Peter Schmidt - Kalter Krieg im Spiegel

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Kalter Krieg im Spiegel: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein faszinierender Blick auf die Welt der Komplotte und Intrigen, der politischen Denunziation, der geheimen Gefängnisse, Attentate und illegalen Todesurteile zur Zeit der Berlin-Blockade, des Mauerbaus und der Kubakrise mit der Drohung eines atomaren Schlagabtauschs … – Sammelband mit 3 ungekürzten, überarbeiteten Ausgaben der gedruckten Fassungen im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg und Ullstein Verlag Berlin. (Auch als Einzelbände erhältlich.)

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Damals begann ich zu trinken. Ich trieb mich auf den Großmärkten herum und ernährte mich von Abfällen, als ich meine Wohnung nicht mehr bezahlen konnte. Ich landete in der Gosse. Es war eine schreckliche Zeit (doch ich habe dort einige der bemerkenswertesten Menschen kennengelernt). Valessa verließ mich endgültig wegen dieses Türken: sie war von meiner Schuld überzeugt …

Ich wählte F.s Nummer. Sie lief über den Zwischenanschluss in einer Rechtsanwaltspraxis. Er hob sofort ab.

»Es ist etwas Merkwürdiges passiert«, sagte ich. »Ein Stromausfall gestern Abend an der Grenze. Als das Licht wieder da war, fuhr ein grüner Kastenwagen ab – könnte ein Messwagen gewesen sein.«

»Wir überprüfen das bereits«, sagte er. »Keine Sorge. Wie steht‘s mit Kofler? Er ist schuldig, oder?«

»Ich denke schon.«

»Ja oder nein?«

»Lassen Sie mir noch etwas Zeit. Es spricht vieles dafür. Momentan bin ich nicht gut zurecht. Wenn ich an der verdammten Pension vorüberkomme …«

»Befallen Sie Zweifel. Gebranntes Kind scheut das Feuer «, lachte er und verschluckte sich leicht (vermutlich an den Gummibärchen, die er ständig vertilgte). »Gehen Sie durch eine Nebenstraße. Nehmen Sie eine andere Telefonzelle. Sie sind doch kein Psychopath, der magisch vom Ort seines letzten Verbrechens angezogen wird«, dröhnte seine Stimme durch die Leitung.

Ich war wütend und wollte den Hörer in die Gabel knallen.

Er schien meine Gedanken zu erraten. »Legen Sie nicht auf«, sagte er. »Das eben war geschmacklos von mir. Tut mir leid. Buchen Sie‘s unter Verluste …

Also: Ich gebe Ihnen eine Woche, in aller Ruhe, um jeden Zweifel auszuräumen. Er ist schuldig, und Sie bestätigen es durch eine lückenlose Beweiskette. Sie sind kein Henker, Sie fällen auch kein Todesurteil.

Alles, was Sie tun, ist, ein paar verborgene Zusammenhänge zu rekonstruieren. Sie haben einen Fehler gemacht und sind empfindlich geworden, sensibel . Ich kann das verstehen. Im Grunde ist es mir recht. Wir sind nicht auf Unschuldige aus.«

Er hatte eine seelsorgerische Ader, die mir manchmal auf die Nerven ging.

»Spannen Sie einen Tag aus«, fuhr er fort, »und gehen Sie nicht wieder über den Legiendamm. Pysik ist tot. Es stand ihm frei, seine Lösung zu wählen. Wir haben sogar die verdammte moralische Pflicht, sie ihm zuzugestehen, das ist meine unmaßgebliche Meinung.

Wenn er nicht frei war, wenn Sie und ich und all die anderen nur Marionetten an den Fäden des großen alten Puppenspielers da oben sind, dann ist es ohnehin müßig, sich weiter den Kopf zu zerbrechen. Ich besorge Ihnen ein Mädchen. Sie treffen es morgen Abend in – schreiben Sie mit …?«

»Ja, zum Teufel …«

»Krampnitzer Weg, Ecke Grimmelshausen. Es liegt unten in Kladow. Im Eckhaus ist eine Gaststätte.«

»Warum so weit aus dem Zentrum?«, fragte ich.

»Weil sie dort wohnt. Erwarten Sie etwa, dass sie zu Ihnen heraufkommt?«

»Nein, ich …«

»Pünktlich um sieben. Sie wird an einem Fenstertisch links vom Eingang sitzen. Ein Dummerchen, aber hübsch. Fällt auf unter den Kladowern«, lachte er. »Spazieren Sie mit ihr über die Pfaueninsel, wenn Ihnen nicht besseres einfällt. Das Wetter ist ja noch danach. Ach, übrigens, ich habe Ihre Bezüge erhöhen lassen. Machen Sie ihr ein hübsches Abschiedsgeschenk . Aber nicht so, dass sie sich wie eine Nutte vorkommt. Etwas Taktgefühl, wenn ich bitten darf. Und berichten Sie mir gelegentlich, wie es war. – Sonst noch was?«

Ich verschwieg, dass ich sein Notizbuch gefunden hatte.

»Sind Sie noch dran?«, polterte er mit lauter Stimme. Ich entfernte den Hörer ein Stück von meinem Ohr.

»Ja, aber wenn ich Sie reden höre, kommen mir Zweifel – vielleicht ist alles doch nur ein Albtraum …«

»Bin ein Scheusal, stimmt‘s? Rau, aber herzlich. Auf mich können Sie rechnen. Würde Sie persönlich aus dem Todesstreifen retten, wenn Sie sich im Stacheldraht verheddert hätten. Aber Sie legen‘s ja wohl kaum darauf an, die Seiten zu wechseln, oder? Und vergessen Sie nicht – wir waren es, die Sie aus der Gosse geholt haben. Keiner von Ihren sogenannten Freunden. Ihr Mädchen hat Sie wegen dieses Türken verlassen. Ohne uns würden Sie jetzt mit einer Rotweinflasche im Arm unter den Großmarktständen liegen …«

Nach dieser Unverschämtheit legte ich auf …

Draußen vor der Telefonzelle hatte ich mit einem Male das Gefühl, nicht zurückgehen zu müssen.

Ich bog in die Bergfriedstraße ein. Ein Mädchen mit langen Haaren und einem safrangelben Kattunkleid fütterte von ihrem Fenster aus Tauben auf dem Garagendach; einige Körner rollten herab, und die Tauben flatterten vor meine Füße.

Das Lächeln des Mädchens erinnerte mich an Valessa, sie war die Tochter eines im Rheinland stationierten englischen Offiziers und ihr Frohsinn hatte seine griesgrämige Soldatenart bei weitem aufgewogen. – Nicht wegen des Türken, dachte ich. Er war nur eine Gelegenheitsbekanntschaft und eine Chance, problemlos den Standort zu wechseln. Izmir oder Kairo – völlig gleichgültig. Sie hätte sich auch einem Hottentotten an den Hals geworfen. Nur weg aus dieser Stadt, weg von ihren Zweifeln, ihrem Misstrauen, ihrem schlechten Gewissen. (Als wenn ein paar tausend Kilometer daran etwas ändern könnten.) Ohne viel von dem Prozess gegen Pysik zu verstehen, hatte sie mit sicherem Instinkt erkannt, was der Grund für seine übereilte Verurteilung gewesen war.

Die Sonne schien, eine niedrig stehende Herbstsonne. Immer noch warm genug, um im Wannsee schwimmen zu gehen. Das Licht auf dem glatten gelben Verputz der Hauswände schien von einer Freiheit zu reden, die ich lange nicht verspürt hatte.

Was, zum Teufel, gingen mich F.s Probleme an?

Sicher: ohne ihn würde ich unter den Marktständen faule Äpfel sammeln. Ich hatte schon immer ein Faible für die für die Gosse und die unteren Gesellschaftsschichten besessen. Neben der Fähigkeit zu unbegrenzter Melancholie vielleicht meine bemerkenswerteste Eigenschaft, wie Valessa zu spötteln pflegte.

Es fiel mir leicht, mich in den Unrat zu Fischabfällen und leeren Obstkisten zu legen.

Meine Leber würde durch billigsten Alkohol verhärten, das Gesicht rotäderig und von der Sonne gegerbt werden, und womöglich würde ich dank meiner Bildung und der Fähigkeit, besser als sie mit Worten umzugehen, zu einem ihrer Anführer werden. Falls es so etwas unter diesen Leuten überhaupt gab? Ich glaube, bei ihnen hat die Hierarchie endlich ein Ende.

Und wenn ich nicht in die Wohnung zurückkehrte, mir irgendwo eine Reisetasche, eine Zahnbürste und ein paar andere Kleinigkeiten besorgte und verschwand? Es war, als braue sich etwas über mir zusammen, als könne ich ihm ausweichen, indem ich jetzt einfach geradeaus ging, immer weiter geradeaus.

Ich hatte noch ein wenig Geld auf dem Konto. Die Mädchen, die mir entgegenkamen, sahen hübsch aus. Etwas von einer beneidenswerten Ausgelassenheit und Unbekümmertheit war in der Art, wie sie gingen, den Arm um die Schultern einer Freundin legten oder mit der dicken Frau schwatzten, die im Hauseingang die Stufen wischte.

Ich dagegen erledigte für F. die Drecksarbeit, die moralische Drecksarbeit, ich bewahrte ihn vor den Anfechtungen seines schlechten Gewissens: ein »Spezialist« hatte schließlich über ihre Schuld befunden, ein Fachmann im Aufdecken dunkler Machenschaften. Er segnete die Todesurteile ab, die sie ohnehin längst beschlossen hatten. Aber konnte nicht noch mehr dahinterstecken?

Und während ich die sonnenüberflutete Straße überquerte, wurde mir plötzlich klar – zum ersten Mal klar seit zweieinhalb Jahren –, dass es noch einen weiteren Grund für meine Arbeit geben konnte:

Wenn sie es darauf anlegten, sich im Ernstfall der Verantwortung zu entziehen, würden sie mich womöglich als Verantwortlichen ausgeben …?

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