Peter Schmidt - Kalter Krieg im Spiegel

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Ein faszinierender Blick auf die Welt der Komplotte und Intrigen, der politischen Denunziation, der geheimen Gefängnisse, Attentate und illegalen Todesurteile zur Zeit der Berlin-Blockade, des Mauerbaus und der Kubakrise mit der Drohung eines atomaren Schlagabtauschs … – Sammelband mit 3 ungekürzten, überarbeiteten Ausgaben der gedruckten Fassungen im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg und Ullstein Verlag Berlin. (Auch als Einzelbände erhältlich.)

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»Könnten Sie Ihre Position erläutern?«

»Ich vermeide es nach Möglichkeit, mich ideologisch festzulegen.«

»Dann allerdings verstehe ich nicht, warum man drüben solchen Wert darauf legte, Sie loszuwerden.«

»Oh, das hat wohl eher persönliche Gründe«, sagte er.

»Die wären?«

»Meine beiden Töchter. Sie setzten das Gerücht in die Welt, ich sei der maßgebliche polnische Dissident – Führer und Sprachrohr einer erst noch zu gründenden Opposition, die weit über die Ziele der Gewerkschaftsbewegung hinausgehen würde. Sie sind beide politisch ein wenig überengagiert. Was sie drüben publik machten, entsprach wohl eher dem Wunschbild ihres Vaters – so wurde ich ohne mein Zutun zu einem Zielpunkt der öffentlichen Kritik.«

»Das alles geschah, nachdem Sie den Lehrstuhl für Sozialpsychologie übernommen hatten? – also nach dem Parteiaustritt, den ersten Verwarnungen, dem Ressortwechsel und Ihrem Eintritt in die Gewerkschaftsbewegung?«

»Ja, es war später.«

»Aber ahnten Ihre Töchter denn nicht, in welche Gefahr sie Sie damit brachten?«

»Der Vater ist in den Augen von Töchtern entweder ein Held oder ein Schlappschwanz. Ist er ein Held, kann man ihm alles zumuten.«

»Danach war Ihre Oppositionellen-Rolle eher harmlos? Sie waren ein Führer ohne Gefolgschaft – von Ihren Töchtern und diesen obskuren Zirkeln an der Universität einmal abgesehen? Doch allein während der Zeit Ihres DDR-Aufenthaltes entstanden in verschiedenen Teilen unseres Landes Gruppen, die Ihren Namen für sich reklamierten. In zwei Bundesländern bewarben sie sich als Partei und überwanden bei Nachwahlen die Fünfprozentklausel. Prognosen für die nächste Bundestagswahl sagen voraus, dass die Bewegung – Ihre Führung vorausgesetzt – stark genug würde, eine weitere koalitionsfähige Partei abzugeben. Etwas, das die Parteienlandschaft unabsehbar verändern könnte – verändern im Sinne des Ostens. In Anbetracht der Tatsache, dass Ihre ideologische Position anscheinend eher zweideutig ist – sie scheint eine Art Sammelbecken für alle möglichen linken Ideologien zu sein – ist dieser Erfolg bemerkenswert. Worauf führen Sie ihn zurück?«

Er zuckte die Achseln. »Das alles geschieht nicht wirklich in meinem Namen. Ich habe keinerlei Verbindung zu diesen Leuten.«

»Jede Revolution, die nicht von der Partei geführt wird, ist nach marxistisch-leninistischem Grundsatz eine Konterrevolution, selbst wenn sie auf dem Boden des Marxismus steht. Daher schob man Sie ab. Das ist nur plausibel. Doch ergab sich dabei für die Parteiführung nicht ein wünschenswerter Nebeneffekt?«, erkundigte ich mich.

»Worauf wollen Sie hinaus?«

»Was der Osten nicht akzeptieren konnte – im Westen musste es den Männern im Kreml als interessante Alternative erscheinen.«

»Diesen Einfluss besitzen alle politischen Flüchtlinge, sofern sie sich nicht völlig von der marxistischen Weltanschauung distanziert haben. Ich sehe nicht recht, was daran ungewöhnlich sein soll?«

»Um meine eingangs gestellte Frage selbst zu beantworten, worauf ihr bemerkenswerter Erfolg zurückzuführen war – es ist Ihre Persönlichkeit. Sie haben Führungsqualität . Sie können kontroverse Meinungen vereinigen, Kompromisse herbeiführen.«

»Warum interessiert Sie das?«, fragte er. Sein Kopftick hatte sich plötzlich verstärkt. Die Spannung in seinen Zügen löste sich erst wieder, als es den beiden Komikern auf dem Bildschirm gelungen war, sich gegenseitig große Stücke Sahnetorte ins Gesicht zu werfen …

»Routinefragen.« Ich schob die Papiere vor mir auf dem Tisch zusammen und erhob mich.

Plötzlicher Abbruch, Neuaufnahme und Wiederholung von Fragen würden ihn noch einige Tage lang in Atem halten. Es war die altbekannte Verhörtaktik, die fast alle Delinquenten nervös machte. Man näherte sich mit unerträglicher Langsamkeit dem eigentlich Kern des Verdachtes. Und jedes Mal glaubten sie, nun sei es endlich soweit.

»Ach, übrigens – wie geht es Ihren Töchtern jetzt?«, fragte ich von der Tür her.

»Sie sitzen in einem Krakauer Gefängnis«, sagte er mürrisch.

5

Nachdem ich mich in meinem Zimmer aufs Bett gelegt hatte, warf ich einen Blick in die Papiere aus der Zentrale. Das Dossier stimmte mit den Daten aus dem L.D.A. überein.

Die Nachricht aus der Roßstraße wiederholte nur, was wir schon wussten: Man würde eine wichtige Einschleusung vornehmen. Da es sich um einen » Messias « handelte, konnte man nicht auf die übliche Weise verfahren und ihn mit falschen Papieren ausrüsten oder als Doppelgänger einer bereits in der Bundesrepublik lebenden Person ausstaffieren. Um im Westen Fuß fassen zu können, musste er bereits einen Namen besitzen. Also schickte man einen bekannten Mann herüber, und dieser Umstand war die offenkundige Schwachstelle solcher Unternehmungen. Man durfte keine Mühe scheuen, ihn unverdächtig wirken zu lassen. Die Strategie des »unschuldigen Opfers, des Dissidenten, den man in den Westen abschob«, bedurfte einer langen Vorbereitungszeit.

Ich nahm an, dass man schon zu seiner Zeit als Kriminologe damit begonnen hatte, Kofler aufzubauen.

Womöglich hatte er nie etwas anderes getan, als für das MfS und den KGB zu arbeiten, und seine Tätigkeit an der Universität war nur vorgeschützt. Universitätsdozenten können ihre Seminare und Vorlesungen mit etwas Geschick auf ein, zwei Tage in der Woche legen – so bleibt genügend Zeit für andere Aktivitäten.

Am Dienstag und Mittwoch – den in Frage kommenden Tagen – waren nur zwei Leute an den Grenzübergängen in Empfang genommen worden: Kofler und ein Briefträger aus der Gegend um Halle, der mit Frau und Kindern zu Verwandten nach Osnabrück ziehen würde. Der zweite Mann war zwar so unverdächtig, dass er schon fast wieder verdächtig wirkte; aber nur Kofler erfüllte die Voraussetzungen. Bisher waren alle Informationen, die uns der wiedergegründete »Leipziger Ring« hauptsächlich über den L.D.A. zuspielte, zuverlässig gewesen.

Seine Voraussage war eindeutig: Man arbeitete daran, die politische Landschaft im Westen durch eine fähige Persönlichkeit zu verändern, und es war nicht einzusehen, wer außer Kofler dafür in Frage kam.

Selbst wenn man sich die Lebensgeschichte des Briefträgers genauer ansah – es war zweifelhaft, ob er das Wort Ideologie überhaupt fehlerfrei buchstabieren konnte. Er schien ein völlig unbeschriebenes Blatt zu sein.

Seine Frau war eine breitgesichtige, hässliche Person, die Parolen gegen den Militarismus an Ostberliner Hauswände geschmiert hatte – eine entlassene Lehrerin. Doch das qualifizierte sie noch nicht für eine solche Rolle. Nach der Verbüßung einer Haftstrafe hatte sie sich ganz der Erziehung ihrer Kinder gewidmet. Die Ausreise Amrouches (so hieß ihr Mann, anscheinend besaß er französische Vorfahren) war genehmigt worden, weil er dem Staat wegen eines Arbeitsunfalls auf der Tasche lag. Ein Lastwagen hatte sein Bein, als er noch Briefträger war, so übel zugerichtet, dass er sich nur noch recht und schlecht mit dem Stock bewegen konnte (wir besaßen Kopien der Röntgenbilder).

Um jeden Zweifel hinsichtlich Amrouches Rolle auszuräumen, war von F. mit rotem Kugelschreiber ein Vermerk an das maschinengeschriebene Blatt angefügt:

Termin arrangiert, an dem Sie Amrouche persönlich in Osnabrück in Augenschein nehmen können.

Ich wusste, dass es einer dieser Vor-Ort-Termine war, die er weniger aus Überzeugung oder Vorsicht arrangierte als aus dem Gefühl heraus, meine Zweifel auszuräumen und mir Gelegenheit für eine kontrollierte Ausflugsfahrt zu geben, damit mir nicht die Decke auf den Kopf fiel. Genau die Art von Urlaub, die er seinen Leuten zugestand. Er plante zwei weitere Termine in Frankfurt und Bochum. Dort wollte er mich mit Gruppen bekannt machen, die Koflers Lehre propagierten.

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