Peter Schmidt - Kalter Krieg im Spiegel

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Ein faszinierender Blick auf die Welt der Komplotte und Intrigen, der politischen Denunziation, der geheimen Gefängnisse, Attentate und illegalen Todesurteile zur Zeit der Berlin-Blockade, des Mauerbaus und der Kubakrise mit der Drohung eines atomaren Schlagabtauschs … – Sammelband mit 3 ungekürzten, überarbeiteten Ausgaben der gedruckten Fassungen im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg und Ullstein Verlag Berlin. (Auch als Einzelbände erhältlich.)

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Was hatte Kofler uns mit diesem Ausflug beweisen wollen? Dass er clever war?

Eher das Gegenteil wäre in seiner Lage plausibel gewesen. War er einfach nur naiv, arglos?

Oder bestand seine Gerissenheit genau darin, das Unerwartete zu tun – uns von dem konventionellen Erwartungsschema, wie sich ein Mann in seiner Situation verhielt, abzubringen?

Aber welchen Sinn sollte das haben?

Ich zuckte die Achseln und setzte mich auf den Holzstuhl am Schreibtisch.

Nach einer Weile kam Kruschinsky herein.

»Er bittet uns, mit ihm zu frühstücken.«

»In Ordnung«, nickte ich. »Gehen Sie schon vor.«

Gewöhnlich frühstückten wir nicht mit unseren Klienten, obwohl es eine persönliche Atmosphäre erzeugt hätte, die der Verständigung dienlich war. F. besaß sehr genaue Vorstellungen darüber, wie solche Verhöre abzulaufen hatten. Er sah eine Gefahr darin, dass seine Kandidaten versuchten, den gegnerischen Agenten mit ihrer persönlichen Masche des Mitleids, der Sympathieübertragung und Anteilnahme einzulullen und übers Ohr zu hauen. Wenn Koflers Spaziergang einen ähnlichen Effekt hatte, dann wohl den, durch seine Rückkehr dem Verdacht ein wenig an Boden zu entziehen, Zweifel auszustreuen.

Womöglich hatte er aber auch draußen mit seinen Leuten Kontakt aufgenommen, neue Order eingeholt und über Komplikationen berichtet? Der Tag war günstig dazu. Wegen des Nebels war die Sichtweite gering, und für einen Verfolger wäre es schwierig gewesen, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, wenn Kofler es darauf angelegt hätte.

Als ich in sein Zimmer kam, hatte Kruschinsky gedeckt. Das Ganze erinnerte an eine mittelgroße, etwas biedere Frühstückspension mit seiner billigen karierten Wachstuchdecke. Sogar eine Vase mit gelben Osterblumen stand auf dem Tisch, Plastikblumen, nahm ich an.

Kofler goss sich Kaffee ein. Er forschte in meinem Gesicht, als ich mich setzte. Und als ich nicht reagierte, spielte ein dünnes Lächeln um seinen Mund …

»Sie beide hier in diesem öden Gefängnis – denn ein Gefängnis ist es doch, oder? – erledigen Sie Ihre Arbeit eigentlich aus Überzeugung?«

»Was bitte …?«, fragte ich.

»Vielleicht ist es ja eine indiskrete Frage. Aber ich bin doch wohl nicht der erste hier? Und ich kenne auch nicht den genauen Grund, warum Sie Ostflüchtlingen auf den Zahn fühlen.

Gut, man will mich vor neugierigen Reportern schützen. Ihre Leute scheinen das mehr zu fürchten als ich! Aber es setzt doch auf Ihrer Seite – bei Ihnen persönlich – ein gewisses Maß an Überzeugung, Konformität voraus, und darüber würde ich gern etwas mehr erfahren. Ich versuche die westliche Mentalität zu verstehen. Es hat ein wenig mit meinem neuen Buch zu tun, mit der Frage, welche Kräfte uns – auf beiden Seiten – in den Konflikt treiben.«

Kruschinsky setzte entgeistert seine Tasse ab.

»Wenn es wahr ist, dass man immer wählen kann«, fuhr Kofler fort, » – und ich glaube daran, unter allen Umständen –, dann ist das, was Sie hier praktizieren, doch selbst nach minimalsten moralischen Gesichtspunkten nicht jene offene und freie Gesellschaft, von der man auch im Osten träumt?

Einer meiner Kollegen im Westen hat einmal gesagt, wenn ich mich recht erinnere, war es in einem Interview, dass jeder letztlich dafür verantwortlich sei, was man aus ihm mache , selbst dann, wenn ihm später nichts anderes übrig bleibe, als nur noch die Verantwortung auf sich zu nehmen.

Er sei davon überzeugt, dass der Mensch immer etwas aus dem machen könne, was man aus ihm mache – oder zu machen versuche . So gesehen frage ich mich, was Sie beide eigentlich dazu bewogen hat, für ein Regime zu arbeiten, dem man zwar ein beachtliches Maß an Demokratisierung und Wohlstand bescheinigen kann, aber nur wenig humanitäre Impulse, und das bei seinem Reichtum allenfalls einen mehr oder weniger trägen, erzwungenen und kapitalistisch verwässerten Sozialismus praktiziert – obwohl doch gerade ein Land mit Ihrer wirtschaftlichen Kraft am ehesten in der Welt in der Lage sein müsste, der Humanität eine Bresche zuschlagen.«

Kruschinsky starrte ihn mit halbgeöffnetem Mund an. Er mochte alles erwartet haben – aber keinen akademischen Vortrag über politische Moral.

»Welche Humanität meinen Sie?«, fragte ich. »Die der kommunistischen Partei?«

Er schlürfte vorgebeugt an seinem Kaffee. »Ich habe nichts gegen Ihr Land«, erklärte er und blickte mich von unten herauf an. »Ich frage mich nur, warum die Reichsten nicht zugleich die Menschlichsten sind – warum Besitz in Habgier umschlägt und nicht vielmehr bei so günstigen Voraussetzungen die Grundlage für Vertrauen, Liebe und Aufrichtigkeit schafft …«

»Die es in Ihrem Lande – ich weiß nicht, ob Sie sich zu den Polen oder Ostdeutschen rechnen – weder gegeben hat noch geben wird«, warf ich ein (ich hätte jetzt gern ein Ampheton genommen, oder besser zwei, doch die Schachtel lag in meinem Zimmer …).

»Ich leugne das nicht. Es sind unvollkommene Staaten mit allen Zeichen menschlicher Fehler. Den Symptomen der Eigensucht und Machterhaltung, mit dogmatischen Lehren, bürokratischen Verknöcherungen, Meinungsmanipulationen und überflüssigen Indoktrinierungen. Wenn ich aber dort nicht einsehe, welche Notwendigkeit das alles hervorbringt – wegen der vollen Töpfe müsste es in Ihrem Lande um so humaner zugehen …«

Kruschinsky hatte den Tisch abgedeckt. Ich blätterte in meinen Unterlagen – dann fragte ich:

»Es gab Verbindungen Ihrer Universitätszirkel zu russischen Dissidentengruppen im Grenzbereich, oder? Zwei ihrer Führer sitzen zur Zeit in sibirischen Konzentrationslagern – einige untergeordnete Persönlichkeiten wurden verbannt –‚ einer starb bei einem Autounfall auf mysteriöse Weise, und ein vierter, den man lange zu den führenden Köpfen gerechnet hatte, verschwand spurlos.«

»Dolgoruki aus Brest«, nickte er etwas voreilig. Schwieg dann aber nach einer kleinen Pause – und das dünne Lächeln um seinen Mund erstarb …

»Sie sind näher bekannt mit ihm?«

»Ich … nein.«

»Sein Schicksal ist Ihnen nicht vertraut?«

»Nein, wieso?«

»Weil er Ihrem Kreis sehr nahestand.«

»Schon möglich«, sagte er achselzuckend. »Vielleicht habe ich gelegentlich etwa darüber gehört und es dann wieder vergessen.«

»Das ist kaum anzunehmen.«

»Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen«, meinte Kofler. Seine Stimme hob sich ungeduldig.

»Ist es nicht wahr, dass gerade jene Kontakte mit Dissidenten im russischen Grenzbereich zu Ihrer Abschiebung führten? Die damals vergleichsweise liberale polnische Regierung wäre ohne diesen Einfluss und den Druck Moskaus kaum so rigoros verfahren.

Doch kehren wir zu Dolgoruki zurück. Er verschwand. Schon bald erkannte er, dass es sich um einen Spitzel der Behörden handelte, wenn nicht sogar um einen Agenten des KGB. Sie gerieten selbst in den Verdacht, weil er monatelang in Ihrem Haus ein und aus gegangen war. Ich glaube, er hatte ein Verhältnis mit einer Ihrer Töchter.«

»Das ist eine Denunziation«, erklärte Kofler scharf und fuhr sich mit einer nervösen Gebärde über das Gesicht. »Er machte meiner Tochter Anträge, um sich bei uns einzuschleichen. Zu jener Zeit trafen sich in unserem Haus viele Gleichgesinnte und Dolgoruki war daran interessiert, komplette Namenlisten zu erstellen, weil es unter den russischen Dissidenten der Gegend ein weitverzweigtes Netz von Kontakten gab, in das kaum jemand genügend Einblick besaß.«

»Merkwürdigerweise fanden sich in der Namenliste – sie wurde später vollständig vor Gericht zitiert – einige Personen, die nachweislich erst nach Dolgorukis Zeit in Ihrem Haus verkehrt hatten. Das heißt, Dolgoruki hatte gar nichts von ihnen wissen können, und die Liste der Denunzierten musste entweder von jemand anderem stammen oder ergänzt worden sein.

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