Jo Danieli - UHURU

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Oktober 1989. Eine Gruppe ÖsterreicherInnen zwischen 19 und 70 Jahren findet sich in einem ehemaligen Schlachthofgelände in Wien ein, um eine viermonatige Reise anzutreten: per LKW durch Afrika. Damals waren organisierte Overlandreisen durch den Schwarzen Kontinent noch nicht «modern», und es gab kaum Veranstalter. (Später wurden sie modern, aber nicht für lange, weil viele Länder aus politischen Gründen unpassierbar wurden. Und heute, 2017, kann man durch Afrika nicht mehr so reisen, wie damals, und genau das macht diese wahre Geschichte so wertvoll: Sie ist ein Zeitzeugnis, doch unwiederholbar.)

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Eiskalte Nachtluft drang durch die Fensterritzen, und alle gesammelte Körperwärme reichte nicht aus, das Temperaturbedürfnis Schlaftrunkener zu befriedigen. Wir froren.

Damit hatten wir nicht gerechnet. Vielleicht war es die Ungeheuerlichkeit dieser Erfahrung oder die Hoffnung, der Zustand werde sich im nächsten Moment von selber zum guten kehren – wir beschwerten uns nicht. Kleidungsstücke über uns türmend, die uns beim kleinsten Manöver zur Änderung der Position in Erstickungsgefahr im Ruhen brachten, suchten wir den Schlaf wie Babies die Mutterbrust.

Die grauenvolle Nacht auf der Autobahn hatte erst ein Ende, als wir uns im winterweißen Morgenlicht mit steifen Beinen und bläulich verfärbten Lippen unsicher wie neugeborene Kälber nahe der Kärntner Grenze zu Italien in Arnoldstein an einer Raststätte aus dem Wageninneren befreiten.

Morgenröte

Sieben Uhr dreißig des ersten Reisetages

Die Kunde von der Öllache unter »Uhurus« Bauch machte ihre Runde unmittelbar nachdem wir uns gegenseitig aus den Wagen gedrängt hatten, steif wie erfrorene Heringe. Einige plötzlich Hellwache hatten Philipp, genannt »Brommel«, auf Knien über den Asphalt rutschend Morgenandacht unter »Uhurus« Bauch betreiben sehen.

»Nichts besonderes«, brummte Brommel, steckte sich mit zitternden Fingern eine geknickte Zigarette zwischen die Lippen und entzündete sie nach fünf, sechs vergeblichen Versuchen mit seinem Feuerzeug, und niemand mochte sich zur frühen Stunde noch eingehender mit einer Lappalie wie etwas, das aussah wie ein Ölfleck befassen. Wir waren auf einer Autobahnraststätte in Arnoldstein, an der Kärntner Grenze zu Italien, gelandet. Meine Füße waren so kalt, dass ich die Zehen nicht bewegen konnte.

Im Gastraum der Raststätte begrüßten wir den modrigen Geruch nach Rauch, Kaffee und Poliermittel als sei es bereits der Duft der warmen Tropen, den abgetretenen Holzboden und das neugierig, dicke Gesicht der Bedienerin als würden wir einen langersehnten, erholsamen Urlaub bei einer wohlmeinenden Tante antreten dürfen. Unsere Gesichter begegneten einander erstmals im unbarmherzigen Tageslicht, ungewaschen, erschöpft, noch schlafgezeichnet, doch lächelnd vor Erleichterung, das verkrampfte Unbehagen fürs erste ausgestanden zu haben. Wir wussten noch nicht, ob wie einander sympathisch finden sollten, bewegten uns langsam, als umschlichen Raubtiere einander, unschlüssig, ob sie zuerst die Artgenossen beschnuppern oder aus nagendem Hunger auf Jagd gehen sollten.

Der erboste Musikkritiker vom Vorabend lehnte, die Hände in den Hosentaschen vergraben, in blauem Anorak etwas abseits an der Theke. Nachdenklich wirkte er nun und ein wenig verlegen.

»Morgen,« krächzte ich, als ich an ihm vorüber schlich. Halsschmerzen kündigten sich an. Er musterte mich, als könnte er nicht fassen, dass jemand das Wort an ihn richtete. Er antwortete mit einem Heben des Kopfes und einem Lächeln, und dieses Lächeln wärmte mich mehr, als die Aussicht auf eine Tasse heißen, sehr, wirklich sehr heißen Kaffees.

Eine Frau mit blonden, mausfellkurzen Haaren beobachtete mich. Ich spürte ihren Blick im Rücken, ehe ich ihn sah, folgte ihm wie am Gängelband, augenblicklich einverstanden mit ihrer Art der Initiative. Irgendwann würde ich ohnehin ausforschen müssen, mit wem genau ich mich in ein Boot gesetzt hatte.

»Ich bin Silvia.« Ihre graublauen Augäpfel hafteten minutenlang an meinen Zügen, ihre Lippen blieben schmal und starr. Als sie mich anlächelte – ich hatte ihr wegen meines Erstaunens über ihren harten Blick nicht zugehört, was sie gesagt hatte –, zwangen ihre scharfen, weißen, fast bedrohlich gebleckten Schneidezähne mich dazu, mich fröstelnd abzuwenden. Eine Lehrerin, wusste ich aus ihren Reiseunterlagen.

Erleichtert entdeckte ich Anita in meiner Nähe. Sie war mir vertraut, als würde ich sie schon lange kennen. Vielleicht war es ihre muntere Aufmerksamkeit für alles und jedes und ihre unbefangene Art, sich unter den fremden Leuten zu bewegen, die mich ermutigte und zugleich beruhigte. Jeder von uns hatte bereits einen Mitreisenden an der Angel, zu dem er – und sei es nur durch die Sitznachbarschaft – einen stabileren Draht hatte als zu den anderen. Nur drei, vier der mitreisenden Burschen kannten einander privat schon länger, und die beiden Pärchen, Inga und Rudi und Dunja und Paul bildeten jeweils ihre eigene kleine Gruppe.

Inga und Rudi pflegten ihre Beziehung auffällig intensiv. Sie agierten, so weit ich das bislang beobachten hatte können, kaum jemals mehr als ein paar Meter voneinander getrennt. Auch während der Pinkelpausen. Inga streichelte Rudi den Rücken, fuhr ihm mit den Fingern durch die strubbelige Frisur. Rudi rieb Ingas Hände, hängte ihr die Jacke um. Ein wenig abseits im Restaurant blieben die beiden doch ständig in Blickkontakt mit dem Rest des Rudels, als wollten sie in stillem Einvernehmen vermeiden, uns den Rücken zuzuwenden.

Eine hübsche, zarte Frau um die vierzig, mit schulterlangem, glatten, dunklen Haar, hatte ihren Platz im »Uhuru« neben dem »Erich, dem jüngeren« (es gab auch einen »älteren«, hatten Anita und ich bereits herausgefunden) gewählt. Auch falls es umgekehrt gewesen sein sollte – die beiden blieben im Restaurant weiter beisammen und unterhielten sich angeregt. Dreister um mich blickend entdeckte ich weitere Gesichter, die mich ebenso neugierig betrachteten, wie ich sie, als versuchten sie, Gesichtszüge, Kleidungsstücke und Namen der neuen Bekannten auswendig zu lernen.

»Ach Gott,« seufzte die Lady im Safarianzug, die im Wagen hinter mir den Platz neben Karli innehatte, im Vorübergehen. Sie lächelte mich an, ein wenig leidend wie die Madonna, hob schwach die Hand und sang, gesenkten Hauptes, leise vor sich hin. Ihre weiße Haarsträhne auf dem Scheitel leuchtete.

»Hallo! Ich bin Dunja!« Ein blonder Lockenschopf umrahmte ein ausgesprochen hübsches, rundliches Gesicht. Von einem dicken Turnschuh auf den anderen hüpfend, ruderte die kleine Mollige mit den Armen und warf die Locken. Sie hatte sicherlich recht, sich durch Turnübungen aufzuwärmen, aber mir fehlte das Selbstbewusstsein, mich zum Amüsement der anderen auszutoben, »... scheußliche Nacht, was?« Der slawische Akzent klang allerliebst. Ehe ich antworten konnte, jubelte sie »Ach, da ist Milan! Kennst du Milan schon? Ach ja, klar kennst du Milan!« Sie fischte sich einen grinsenden, verblüffend attraktiven jungen Mann von seinem Thekenplatz her an ihre Seite und nahm ihn ins Schlepptau durch die morgendliche Versammlung. Ihr Lachen plätscherte unaufhörlich durch Tassenklirren und Gemurmel. Und Paul, seinem Namensvetter Newman nicht unähnlich, folgte ihr geduldig. Ilse schaute ihm versonnen nach. Keiner von uns sollte es je schaffen, der wahren Natur dieser seltsamen Ehebeziehung zwischen der polnischen Architekturstudentin Dunja und dem frischgebackenen Arzt Paul, vielleicht war er ebenfalls Pole, auf die Spur zu kommen. Sicher ist jedenfalls, dass die beiden sich viel Heilsames von dieser gemeinsamen Abenteuerreise versprochen hatten. Wir sollten dieses Ehepärchen lieben lernen und bald verlieren ...

Mein Gegenüber im »Uhuru«, Armin, rauchte auch im Restaurant eine Zigarette nach der anderen. Ich gewann den Eindruck, würde er den Nikotinspiegel in seinem Inneren absinken lassen, könnte der gesamte hagere junge Spund in sich zusammensacken wie ein kaputter Luftballon. Wir grinsten einander an, und ich nahm mir vor, ihm demnächst Schreckliches anzudrohen, würde im Wagen auch nur noch eine der von ihm achtlos produzierten Rauchschwaden mein Gesicht streifen.

Ein gutaussehender, kräftig sportlich gebauter Bursche grinste mit prachtvollem Gebiss, sobald jemand ihm zunickte. Luis. Sein klarer, fröhlicher Blick war an diesem modrig riechenden, klammen Morgen angenehm wie würziger, warmer Seewind. Vielleicht lachte er uns aber auch nur aus.

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