Jo Danieli - UHURU

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Oktober 1989. Eine Gruppe ÖsterreicherInnen zwischen 19 und 70 Jahren findet sich in einem ehemaligen Schlachthofgelände in Wien ein, um eine viermonatige Reise anzutreten: per LKW durch Afrika. Damals waren organisierte Overlandreisen durch den Schwarzen Kontinent noch nicht «modern», und es gab kaum Veranstalter. (Später wurden sie modern, aber nicht für lange, weil viele Länder aus politischen Gründen unpassierbar wurden. Und heute, 2017, kann man durch Afrika nicht mehr so reisen, wie damals, und genau das macht diese wahre Geschichte so wertvoll: Sie ist ein Zeitzeugnis, doch unwiederholbar.)

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»… – werd’ ich meine Füße daneben ausstrecken, gut?«

Ich reckte meine Hals, um den jungen Mann hinter mir anzusehen, der mich doch allen Ernstes über seine Absichten informierte, ehe er seine Füße mit meiner Fototasche Körperkontakt aufnehmen ließ. Karli. Ihn hatte ich schon beim ersten Treffen als recht gesprächigen, freundlichen Burschen kennengelernt. Mathematiker, im Studieren begriffen. Von Beruf Fahrradbote, vorüberfahrend, sozusagen. Blass, blond, kurzes Haar, schmaler, sensibler Mund, ausgeprägte Nase, feinnervige Hände. Der Typ, dem es zuzutrauen war, dass er meine Fototasche wirklich schonen würde, selbst da sie unter meinem Sitz vor seinen Füßen am Boden stand.

»Ich weiß nicht, wo ich sie sonst hinstellen soll, ...« entschuldige ich mich für seine Mühe. Er neigte sich zum Spalt zwischen meinem Sitz und dem Sitz neben mir, auf dem gerade ein junger Mann saß, der Buffalo Bill verblüffend ähnelte und grinste. Neben ihm lächelte mir eine schwarzhaarige Dame mit weißer Haarsträhne auf dem Scheitel schläfrig zu, da ich meine Augäpfel verdrehte um die Lage hinter meinem Rücken endlich zu erkunden. Der Safarianzug, den die Dame trug, ließ auf ein schrulliges Wesen schließen.

Er würde schon aufpassen, ich sollte ruhig schlafen, salbte Karli meine Nervosität sanft, und ein Blick in sein freundliches Gesicht ließ wahre Aufrichtigkeit meine Antwort nähren:

»Dir traue ich das zu.«

Es sei ihm eine Ehre. Und er freue sich über mein Vertrauen. Erste Konversation kurz vor dem Einschlafen. Dass er mir letzteres wünschte, konnte den Vorgang des Müdewerdens vielleicht magisch beeinflussen. Ich war bereit, es zu hoffen. Mein Gesäß brannte nämlich lichterloh. Gewicht verlagern. Seitlich rutschen. Zurückrutschen, weil die Sitzlehne sich in die Rippen bohrte. Die Beine anziehen. Beine ausstrecken. Den Kopf gegen die Schulter neigen wollen und feststellen, dass bei aufrechter Haltung der Hals zu lang ist, um das zuzulassen. Den Kopf gegen den Sitz lehnen und mitbekommen, wie der eigene Mund beim Dösen aufklappt und Spucke sich in den Mundwinkeln sammelt. Verlegen das Genick steif machen und wieder vollends wach, wenn auch von Schwindelgefühl geplagt werden ... Das Knarren der Sitze bewies, dass auch einige der anderswo Anwesenden soeben derart unerfüllbaren Bedürfnissen wie bequemes Ruhen oder Entspannung wehrten.

Jemand schaltete das Licht aus.

Wir waren sicher schon stundenlang unterwegs, und ich stellte mir vor, wie wir an der italienischen Grenze Aufsehen erregen würden ...

Plötzlich Gelächter. Ich erschrak ... also war ich wohl tatsächlich ins Dösen abgeglitten. Diese Tatsache gab Anlass zur Hoffnung auf Schlaf.

»Wisst ihr, wie weit wir jetzt gefahren sind?« fragte jemand. Zweihundert Kilometer, schätzte ich.

»Knapp sechzig Kilometer. Gerade habe ich eine Tafel gesehen ...«

Die Discomusik war verstummt. Jedes Flüstern war verstummt. Sogar das Quietschen der Sitze blieb minutenlang aus. Dann erhob sich Raunen wie bei einem zweifelhaften Manöver des Starkickers während eines Fußballspiels. Sechzig Kilometer. Wir würden Tage bis Sizilien brauchen! Der Erboste von vorhin schüttelte den Kopf. Trotz Ohropax hatte er wohl die peinvolle Information mitbekommen. Das Gemurmel erholte sich, schwoll an.

Mein Gegenüber starrte mir Löcher in die Müdigkeit. Ich konnte diese blitzenden Augäpfel im Scheinwerferlicht der entgegenkommenden Autos leider genau erkennen. Sicher schaute ich furchtbar aus, bleich, mit vor Müdigkeit winzigen Augen, zerzaust ... das geschah ihm recht, dem Gaffer. In diesen ersten Stunden verfluchte ich mein Schicksal, das mich nicht mit Hexenkräften bedacht hatte. Armin hätte die ersten vierzehn Tage der Reise verschlafen. Oder besser, gleich die ersten Monate.

Die Müdigkeit ließ mich gerade noch die erste Pinkelpause auf der Autobahn überstehen, zu deren Abhaltung erstmals unser Interkomman-Sprachrohr beitrug. Die Sprechverbindung zum Fahrer sah aus wie ein Elefantenrüssel: ein gerippter Schlauch, der aus der Trennwand zur Fahrerkabine ragte.

»Bert!« rief Armin, mein Gegenüber, so laut in den Rüssel, dass ein paar Dösende erschrocken Laut gaben. Keine Reaktion aus der Fahrerkabine. Nur Motorenlärm. Das Sprachrohr wurde an Armins Oberlippe und Kinn gepresst. ,Pfui Teufel,‘ dachte ich, ,... wer weiß, woher dieses Rohr stammt.‘

»Bert!« schrie Armin.

Nichts. Aber ich war sicher, Gekicher aus der Fahrerkabine zu vernehmen. Hörten die beiden da vorne, Bert und der Reservefahrer Gerry, Radio?

»Bert!« schrien wir.

»Ja?« ertönte fast unhörbar Bert’s Stimme aus dem Führerhaus.

»Pinkelpause!« brüllte Armin in das Rohr, sodass es Berts Trommelfell nahezu zerreißen musste am anderen Ende der provisorischen Telefonleitung. Alfi, der Erboste, schüttelte den Kopf und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.

»Die Heizung funktioniert auch nicht, sag’ ihm das,« murrte er.

»Sag’s ihm selber!« Armin bot Alfi den frechen, brennenden Blick, mit dem er mich seit Stunden beglückte und das Rohr. Alfi winkte ab.

»Keinen Bock.«

»Jetzt schon?« forschte Bert’s Grabesstimme aus dem Führerhaus.

»Das Bier. Es kommt zurück! Gleich! Auf den Sitz!«

Immerhin hielt der Wagen ziemlich bald nach der fünften Aufforderung zum Halten. Später sollte Bert uns nicht mehr dermaßen verwöhnen.

In der eisigen Nachtluft einer Autobahnstation zwischen gähnenden Gestalten und prasselnden Geräuschen umherirrend, geblendet vom Scheinwerferlicht vorüberfahrender Autos, entdeckte ich so schnell keinen Platz, der Blase und Schamgefühl gleichermaßer als passend zur Entspannung erschien. Die Absicht, zu pinkeln zu verwirklichen, war schwieriger, als ich immer geglaubt hatte.

Ein wuschelhaariger, bebrillter Mann, einem zornigen Waldkauz gleichend, eingehüllt in Zigarettenrauch, widmete meinen Nöten schielend seine Aufmerksamkeit. Ein verwirrender Kobold ...

»Suchst du den gestrigen Tag?«

Ich ließ ihn stehen.

»Brommel, der Fahrer vom Tarzan« erklärte Anita, eine fröhliche Burgenländerin, vielsagend meinem müden Ohr. Der Mann grummelte tatsächlich vor sich hin, während nun Bert mit ihm sprach. Brommel hielt den Kopf gesenkt, als müsste er eine Standpauke über sich ergehen lassen.

Anita und ich stapften ins nachtfeuchte Gebüsch.

Später standen wir etwas besser gelaunt in Uhurus Schlagschatten auf der von der Autobahn abgewandten Seite und beobachteten die anderen beim Rauchen oder Sichstrecken. Kaum ein Gesicht, zu dem ich auch den Namen wusste. Anita fasste mich am fröstelnden Arm und deutete auf den vormals so erbosten Discofeind, der soeben seine hagere Gestalt über das Metallgestänge der kleinen Stiege ins Innere des »Uhuru« schwang.

»Könnten wir den nicht gleich hier lassen?«

Schließlich kamen wir überein, dass wir ihn doch erst ein wenig unter die Lupe nehmen und uns eventuell im Dschungel seiner entledigen würden.

Danach dösten wir unseren ersten, unruhigen, unbequemen Schlaf im »Uhuru«, gegen Sitze gestemmt, zusammengerollt und selbst im Schlaf noch jeder Bewegung des Fahrzeuges gewahr, um uns im Falle einer Notbremsung oder ähnlichem rechtzeitig festhalten oder in eine stabile Sitzposition zurückkehren zu können – eine notwendige Geschicklichkeit, die uns in Fleisch und Blut übergehen sollte. Heute noch verhalte ich mich beim Bahnfahren zuweilen so, sagt man, als könnte der Zug jederzeit durch ein Schlagloch holpern und als müsste ich mich rechtzeitig abstützen, um nicht meine Hirnschale, meine Armknochen oder meine Rippen irreparabel geschädigt zu sehen ...

Erfahrungsaustausch am nächsten Morgen ergab, dass keiner von uns bislang seine Hinterbacken als so empfindliche Körperteile kennengelernt und seine Rückenmuskulatur für derart unzureichend gehalten hatte, wenn es darum ging, den Körper eines Bipeden auf einem schmalen Sitz aufrecht zu erhalten und dennoch Schlaf zu finden. Beine schrien nach zwei Stunden und dann in immer kürzeren Abständen danach, ausgestreckt zu werden – doch, wohin? Jeder hatte ein Gegenüber oder doch die Lehne des Vordersitzes und darunter das Gepäck des Vordermannes vor sich. Hüftgelenke und Wirbelsäule schienen aus ihren Verankerungen geraten zu sein, wollte man sich endlich bewegen, nach Ewigkeiten des Stillhaltens aus Rücksicht auf den Nebenmann. Gelenke begannen zu knirschen, zu schmerzen, als seien sie mit zersetzendem Gift gefüllt. Dann starben sie einfach ab, oder wir wurden bewusstlos – wer weiß das schon heute noch?

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