Jo Danieli - Willkommen im Exzelsior

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Eine Frau auf der Suche nach einer beruflichen Chance, Gloria, gründet einen Call-Boy-Ring und beglückt damit unzählige Frauen und dienstwillige Männer, bringt aber Moralapostel und Geschäftsneider gegen sich auf, weil das neue Verhalten von Seiten der sexuell befriedigten Frauen sich auf Familienstrukturen, Scheidungsraten, das Gesundheitswesen, die Politik und gar die Religiosität auswirkt. Gloria, mit ihrem Unternehmen im Hotel «Exzelsior», zahlt den ultimativen Preis für ihren Aufstand gegen das männerdominierte Geschäft mit der Prostitution.

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Jo Danieli

Willkommen im Exzelsior

Über käufliche Liebe und andere Ungereimtheiten

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Inhaltsverzeichnis Titel Jo Danieli Willkommen im Exzelsior Über käufliche - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Jo Danieli Willkommen im Exzelsior Über käufliche Liebe und andere Ungereimtheiten Dieses ebook wurde erstellt bei

Willkommen Im Exzelsior Willkommen Im Exzelsior Erotischer Kriminal-Roman Von Jo Danieli © 2017

Die Fahrt

Die Idee

Das Experiment

Das Missverständnis

Die Entjungferung

Die Abwehr

Die Ermutigung

Die Fantasterei

Die Herausforderung

Das Risiko

Der Deal

Die Feigheit

Die Knochenarbeit

Das Vertrauen

Die Warnung

Der Feind

Die Verbündete

Die Konfrontation

Die Feier

Der Fanatiker

Die Serenaden

Nachwort

Impressum neobooks

Willkommen Im Exzelsior

Erotischer Kriminal-Roman

Von Jo Danieli © 2017

Die Fahrt

Gloria (42, klein, mollig, dunkelhaarig, in Jeans und bunter Bluse), sitzt neben ihrem alten Freund Bernie (41, groß, etwas übergewichtig, brünett, in Jeans und hellem Hemd) in dessen kleinem Auto; Sie fahren durch einen städtischen Vorort stadtauswärts, durchqueren eine Pappelallee und biegen in eine Landstraße ein, die in die Hügel führt.

Gloria betrachtet Bernie aufmerksam von der Seite. “Was jetzt? Hat es dir die Sprache verschlagen?

Bernie zuckt beim Fahren die Schultern und gibt sich eine gelassen amüsierte Haltung. “Da gibt’s nichts zu sagen, Glori.”

Gloria runzelt die Stirn und seufzt, genervt: “A. Glori- a . Wie oft noch? Schlimm genug, dass ich so heiße, ich will nicht auch noch heilig klingen.”

Bernie kichert. “Ja. Gerade du.”

Gloria wendet sich ihm mit entrüstet verengten Augen zu. “Was soll denn das jetzt wieder heißen?”

“Das fragst du noch? Wer redet denn schon die ganze Zeit über Sex?”

Gloria schnaubt empört: “Na, wir beide!? Also bist du mindestens genausowenig heilig wie ich, wenn ich schon so unheilig bin!”

“Ich bin aber nicht sexbesessen, wie du.”

Gloria lacht laut auf. “Sex ... besessen? Ich?” (Schnaubt.) “Wie kann man von etwas besessen sein ...”

Sie lehnt sich provokant zu Bernie hinüber, schnippt mit den Fingern, “... an das man sich kaum erinnern kann?”

Bernie brummt, unbehaglich: “Könnten wir von etwas Anderem reden, bitte?”

“Wieso? Ist es dir peinlich?”

“Schon.”

Gloria kichert und schaut aus dem Fenster. “Na eben. Mir auch nicht.”

Bernie rollt die Augen; Gloria stößt ihn mit dem Ellenbogen an. “Komm! Es geht doch dir genau so!”

Bernie erwidert eilig, heftig den Kopf schüttelnd. “Nein.”

Gloria schaut ihn scharf an, kichert dann. “Oh Gott, oh Gott! Du wirst ja rot!” (Lacht.) “Jetzt kennen wir uns so lange ...”

“Eben!”

“Neunzehn Jahre!” Gloria kichert und schubst Bernie mit dem Ellenbogen. “Und ich hab’ nicht gewusst, dass es dir so peinlich ist, über Sex zu reden.”

“Ist es nicht. Ist nur - unnötig.”

“Wieso? Es ist ein sehr bedeutsames, trendiges Thema - “käuflicher Sex”!”

Bernie rollte die Augen und schaut aus dem Fenster (auf die letzten Ausläufer der Stadt und die grünen Hügel in einiger Entfernung. “Mit dem ich mich nicht befassen muss.”

Gloria gibt ihm einen leichten Schubs, und Bernie schubst leicht zurück, dass Gloria ihn nicht schubsen solle.

“Komm schon! Keinen Sex zu haben ist einfach nicht gesund.”

Bernie schnaubt und rollt wieder die Augen. “In einer platonischen Freundschaft ist das Reden über Sex-Haben aber auch nicht “gesund”.

“Wieso nicht? Ist doch ein Thema wie jedes –“

“Nein. Lassen wir das also.”

Gloria betrachtet ihn stirnrunzelnd und leicht irritiert von der Seite. “Über Krieg könnten wir wohl reden? Über Mord und –“

Bernie wirft Gloria eine tadelnden Blick zu. Gloria zuckt die Schultern. “Oder über das Thema ob es männliche Prostituierte geben sollte.”

Bernie seufzt tief und öffnet das Fenster. “Und ich hab’ gedacht, es wird ein entspannter Ausflug.”

Gloria wendet sich ihm auf ihrem Sitz voll zu.

“Wenn du nicht so herumzicken würdest, wenn ich ein Thema anspreche, das mir wichtig ist!”

Bernie seufzt, genervt und macht eine besänftigende Geste.

“Es ist dir wichtig, dich darüber aufzuregen, dass es mehr weibliche Nutten gibt als männliche?”

“Sag nicht “Nutten”.

“Wie dann? In-der-Kauf-mich-zum-Ficken-Branche-Beschäftigte”?

Gloria mustert ihn einige Momente lang schweigsam, zuckt dann die Schultern.

“Liebesdienerinnen und -diener. Tendenziell gigantisch unausgewogen, das Verhältnis, übrigens, prozentuell, gendermäßig.”

“Ist doch wurscht.”

“Mir nicht. Liebesdiener sollten –“

Bernie macht eine Geste, die Gloria das Wort abschneidet. “Was hat es mit “Liebe” zu tun, für Geld mit fremden Leuten Sex zu haben?”

Gloria prustet, aufbrausend. “Und was hat es mit Liebe zu tun, in einer Ehe gar keinen Sex zu haben? Oder zu wenig? Oder unbefriedigenden?”

Bernie seufzt und kneift Gloria ins Kinn; Sie weicht ärgerlich zurück.

“Glori? Wir werden uns doch nicht wegen so etwas streiten!?”

“So etwas beschäftigt zufällig Millionen Frauen! Täglich! Minütlich!”

Bernie tätschelt ihr Knie, grinsend. “Ist ja gut ...”

Gloria faucht und schieb seine Hand zur Seite. “Ist nicht gut! Wenn Männer sich in einer Ehe oder als Singles sexuell nicht ausgelastet fühlen, können Sie zu käuflichen Frauen gehen.” (Schaut herausfordernd.) “Und Frauen? Was können Frauen tun?”

“Vielleicht kommen die nicht in eine solche Situation.” Er schaut aus dem Fenster und beginnt ein Liedchen zu pfeifen. Gloria schaut ihn zornbebend an.

“Spinnst du? Du stellst dich jetzt absichtlich dumm, oder? Haben wir keine Bedürfnisse? In einer Ehe gibt es zwei Leute, du Ignorant!”

Bernie hört zu pfeifen auf und furcht seine Stirn, genervt. “Wieso Ignorant? Ich hab’ ja nur ...”

Gloria äfft seinen Tonfall in bitterem Spott nach. “... hab’ ja nur ...”

“... gemeint, dass Frauen vielleicht nicht so dringende Bedürfnisse haben, wie Männer.”

Gloria öffnet den Mund, um etwas zu sagen, starrt Bernie aber nur momentelang an, nach Worten ringend. Dann gestikuliert sie, lehrerinnenhaft. “Okay. Also gut, dann sag’ ich dir was über uns, die nicht-so-dringend-befriedigt-werden-müssenden Kreaturen! Ich, deine alte Freundin Glori-a, denke oft, sehr of daran, mit einem wildfremden Man zu bumsen.”

Bernie hält sich die Ohren zu; Gloria greift erschrocken aufs Lenkrad (weil Bernie beide Hände auf seinen Ohren hat).

“Spinnst du? Bist du ein kleines Kind, oder was? Böses Wort, bumsen, oder was?”

Sie neigt sich zu seinem Ohr. “Bumsen!”

Bernie ergreift das Lenkrad wieder, schüttelt den Kopf und drängt Gloria mit seinem Arm zur Seite.

“Ich sehe nicht ein, warum ich mir das anhören sollte!”

“Das? Was? Das perverse Geständnis von einem ... einem ... Serienkiller? Ich werd’s dir sagen: Weil ich gerade hier bin, und ich es dir sagen will! Weil es dich gefälligst du interessieren hat ... du ... du ... verklemmter ...”

Sie ringt nach Worten, schaut ihn zornfunkelnd an, und Bernie zuckt provokant ergeben die Schultern.

“Na gut. Aber wenn mir schlecht wird ...”

Gloria holt tief Luft und schaut durch die Windschutzscheibe, in einem Fantasiebild schwelgend.

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