Jo Danieli - UHURU

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Oktober 1989. Eine Gruppe ÖsterreicherInnen zwischen 19 und 70 Jahren findet sich in einem ehemaligen Schlachthofgelände in Wien ein, um eine viermonatige Reise anzutreten: per LKW durch Afrika. Damals waren organisierte Overlandreisen durch den Schwarzen Kontinent noch nicht «modern», und es gab kaum Veranstalter. (Später wurden sie modern, aber nicht für lange, weil viele Länder aus politischen Gründen unpassierbar wurden. Und heute, 2017, kann man durch Afrika nicht mehr so reisen, wie damals, und genau das macht diese wahre Geschichte so wertvoll: Sie ist ein Zeitzeugnis, doch unwiederholbar.)

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Im Hafen von Trapani, von strengen Beamten, deren Sprache ich kaum verstand, gequält, verfluchte ich Bert zum ersten Mal aus ganzem Herzen. Ich hasse Obrigkeit jeglicher Art, und Bert hat mich gezwungen, mich ihr zu stellen, als es gar nicht meine Aufgabe gewesen wäre. Wahrscheinlich hasst Bert die Obrigkeit auch, zumindest aber verachtet er sie. Das sollten wir noch merken.

Die Menschenschlange am Pier glitt die steilen Metalltreppen zum Schiffseinstieg hinan. Bert erschien gut gelaunt. Alle Formalitäten seien erledigt, aber nun hätte er es sehr eilig, Brommel sollte »Tarzan« nehmen und losfahren, und auch »Uhuru« verschwand im Schiffsbauch.

Eisiger Wind und vertraut klare Regenluft im Hafen zurücklassend, gerieten wir beim Eintritt in das Schiff in beunruhigende Atemnot. Die stickigen Sammelkabinen mit unbequemen Schlafsesseln waren aufdringlich grell erleuchtet und überfüllt. Nach halbstündigen Irrläufen im Passagierraum glaubte ich mich in einem frisch aufgegossenen Dampfbad aus brackiger Lauge.

Ungläubig lauschten wir im folgenden zwischen Jausensessions im Zwischendeck mit Brot, Butter und Tomaten, die wir uns natürlich selbst gekauft hatten, inmitten herumlungernder oder provozierend stolzierender schwarzwolliger Südländer oder gar Afrikaner, verschleierter Frauen und umherwandernder, blöde unschlüssig gaffender Touristen, den Durchsagen der Mannschaft. Die Fähre würde nicht ablegen, noch nicht. Man müsse das Ende eines Sturmes abwarten.

Es wurde mittag. Immer noch Sturm über dem Mittelmeer, dazu kam angeblich ein kleiner Defekt am Schiff, der uns festsitzen ließ.

Während der Stunden der Deckrundgänge auf den vier Schiffsebenen versuchten wir tapfer, dräuender Übelkeit Herr zu werden, sturmgeschüttelt und frierend, aber immerhin durch Frischluft belebt und nahe der Reling erfrischend gischtbesprüht. Die Versuche, auf den Kunststoffböden im Schlafsack oder in den Sesseln ein wenig Ruhe zu finden, raubten mehr Kräfte, als wir noch entbehren konnten. Wer glaubte, ruhig liegen zu dürfen, wurde durch stoßende Fußspitzen, stolpernde Kinder, fallengelassene oder achtlos anstreifende Gepäckstücke sowie lautes Geschrei eines besseren belehrt. Das Schiff war mit Menschen vollgestopft, und mir war übel, wie ich es noch nie erlebt hatte. Nach dem achten Rundgang durch die Schiffsdecks war auch meine hartnäckig gegen das Unwohlsein kämpfende Erkundungslust versickert.

Als es dämmrig wurde, durchlief mächtiges Zittern den Schiffsrumpf. Wir legten ab, als wir schon nicht mehr daran glaubten. Ein lächerlich winziges Boot zerrte uns den Bug Richtung Afrika. Das Schiff schlingerte und schlingerte weiter und weiter, später wogte es großzügig unter uns, und wir beteten um gnädige Ohnmacht, wenn wir schon nicht schlafen konnten und auch nicht richtig erleichternd erbrechen. Schlafmangel schien unser ständiger Begleiter zu werden. Horden von Menschen drängten sich in den Gängen. Die Toiletten gerieten zu Zentren verzweifelter Kommunikation. Urin, Wasser, Erbrochenes und Kot bedeckten den Boden, und wem durch den Seegang noch nicht übel genug war, der erbrach sich in Toiletten und Waschräumen wegen der entsetzlichen Zustände selbiger. Noch nie hatte ich so viele elendiglich leidende Menschen an einem Ort gesehen.

Überteuerte Getränkepreise in verrauchten, überfüllten Bars verhinderten allzu großzügigen Konsum von Limonade und Alkoholika. Kaum jemand unserer Gruppe verspürte Lust, sich eine Stunde lang anzustellen, um an ein Getränk zu kommen.

Afrika glomm undeutlich hinter sehnsuchtsvoll gerunzelter Stirn. Fast zärtlich begegneten die einzelnen Mitglieder unserer Gruppe einander in den Tiefen des Schiffes, da diese ersten gemeinsam durchlebten Krisen uns aneinanderzuschweißen begannen. Erste Briefe nach Hause entsprangen aus einem Überschuss an Muße, als das Schiff ruhiger dahinglitt. Was erzählen? Die Heimat war noch klar vor Augen. Blicke aus den Bullfenstern. Wogende, graue See, wartendes Mittelmeer.

Das große Kotzen schritt fort, und die Nacht geriet neuerlich zu einem Alptraum in den unbequemen Schlafsesseln. Man rutschte ab, wenn man sich in Rückenlage ausstrecken wollte, fand keine Gelegenheit, sich abzustützen, kauerte man sich seitlich zusammen. Die Klimaanlage übertrieb maßlos. Nach erstickender Hitze während der Wartezeit wurde es eiskalt in den Sammelkabinen. Kaum jemand hatte etwas zum Zudecken bei sich.

Ilse litt besonders unter der Seekrankheit. Wer zunächst darüber geschmunzelt hatte, die zarte Frau kreidebleich Grimassen schneiden und sich den Magen haltend herumtaumeln zu sehen, fand sich bald selber schweigsam gegen die Wand gelehnt voll konzentriert gegen die drohenden Dämonen des Reisens auf dem Meer kämpfend.

Bert versammelte uns um sich, den Kopf voller Pläne. Geschmückt mit maskulinem Dreitagesbart und Shorts stand er lächelnd vor uns, die weißen, sommersprossigen, spärlich behaarten Beine ein wenig gespreizt, unablässig in den Knien wippend, die Fingerspitzen im Hosenbund verborgen. Rissige Lippen und schwere Lider über grasgrünen Augäpfel ließen ahnen, dass drei Tage nahezu pausenloser Fahrt im Führerhaus seine provokant präsentierten Reserven doch erschöpft hatten. Unbegreiflich, wie ein Mann sich Tage und Nächte hinter dem Steuer eines schweren Fahrzeuges wie »Uhuru« halten konnte, ohne Zeichen von Erschöpfung zu zeigen. Brommel und Gerry wechselten einander hinter »Tarzans« Steuer immerhin ab. Sabine hatte vielleicht recht gehabt, und wir sollten weniger streng mit Bert sein.

Nur einige von uns maßen Berts Machenschaften mit Stempelkissen, Filzstift und einem kleinen Glas viel Bedeutung bei. Dass an Bord Reisedokumente für die Wagen gefälscht wurden, kümmerte uns nicht besonders. Dass weder wir als Insassen der Wagen noch die Wagen selbst versichert waren, wussten wir nicht, und da wir es bis auf die Fähre geschafft hatten, fühlten wir uns einigermaßen sicher. Sollte Bert herummalen und stempeln, wie er wollte. Ich jedenfalls fand es besser, reglos im Sitz zu verharren und zu hoffen, die Nacht möge bald vorüber sein, als sich mit allzu viel Grübeln auch noch Magenweh aus Sorge zu züchten. Mit steifen Gliedern fuhr ich aber immer wieder aus seichtem Dösen empor.

Eine Stimme verkündete von irgendwo her die Nähe einer Küste in der Morgendämmerung ...

... Afrika ...

... und wenn schon.

Die nötige Euphorie verlangte nach Erster Hilfe. Wie gerne hätten wir uns die Zähne geputzt! Allein, mein Magen erhob sich zum Aufstand, sobald ich die Tür zu einem der Waschräume öffnete. Wir lächelten einander aus unseren unbequemen Schlafsesseln zu oder machten einander auf friedlich schlafende Kollegen aufmerksam. Viele husteten oder schnäuzten sich immer wieder. Weil Trauben von Schiffspassagieren an den Bullaugen hingen, ging uns schließlich auf, dass etwas Besonderes draußen zu sehen sein musste. Mein Halsweh trieb mir die Tränen in die Augen und ich fror, als ich mich, unwillig fast, aus der Verkrampfung der Nach schälte.

Die Küste Nordafrikas.

Funkelnde Lichter, die den Tag anlockten.

Ein rosiger Streifen am Horizont gab Kunde von der bevorstehenden Ankunft des Sonnenballs. Die Sonne und wir würden Afrika zur selben Zeit erreichen.

Unsere Gruppe fand auf wunderbare Weise zusammen, als es hieß:

»Wir legen in Tunis an!«

Wie ein einziger, zäher Körper schob sich die Masse der Passagiere an die Ausgänge heran, noch ehe die »Tirenia« ruhig im Hafenwasser lag. ,Am Ziel‘ wollte ich jubeln, aber mir fehlte die Kraft. Sie reichte gerade aus, die anderen anzulächeln.

Ein wenig beschämt, doch froh über die Existenz derartiger Privilegien für Touristen, genossen wir fast zwei Stunden später die bevorzugte Behandlung durch Beamte der Emigrationsbehörde am Hafen von Tunis. Einander besorgt im Auge behaltend, rotteten wir uns zunächst in der Abfertigungshalle inmitten eines brodelnden Menschenmeeres zusammen. Allerdings galt diese Sorge wohl weniger dem Verlust eines Kameraden als den drohenden Verzögerungen durch die Suche nach demselben. Wir wurden aus der stickigen Masse der Schiffspassagiere gelotst.

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