Jo Danieli - UHURU

Здесь есть возможность читать онлайн «Jo Danieli - UHURU» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

UHURU: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «UHURU»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Oktober 1989. Eine Gruppe ÖsterreicherInnen zwischen 19 und 70 Jahren findet sich in einem ehemaligen Schlachthofgelände in Wien ein, um eine viermonatige Reise anzutreten: per LKW durch Afrika. Damals waren organisierte Overlandreisen durch den Schwarzen Kontinent noch nicht «modern», und es gab kaum Veranstalter. (Später wurden sie modern, aber nicht für lange, weil viele Länder aus politischen Gründen unpassierbar wurden. Und heute, 2017, kann man durch Afrika nicht mehr so reisen, wie damals, und genau das macht diese wahre Geschichte so wertvoll: Sie ist ein Zeitzeugnis, doch unwiederholbar.)

UHURU — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «UHURU», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ungeschlafener Schlaf lässt Beine und Lider bleischwer werden. Wenn dieses Phänomen in Massen auftritt, ist die Kommunikation zwischen den Betroffenen äußerst beschränkt. Sie kam während des dritten Reisetages erst wieder in Gang, als der erste Reifen gewechselt werden musste.

Eine Beule war an einem von »Tarzans« Zwillingsreifen erschienen.

Bert, »Tarzan«, der voran preschte, im Visier, begann wie wild zu hupen und zu beschleunigen. Präventiver Reifenwechsel wurde angeordnet, ehe das wertvolle Stück platzen würde. Brommel verbrachte eine Stunde unter Ächzen und Schnaufen an »Tarzans« Flanke, kaum unterstützt von Gerry und Bert. Und keiner der männlichen Mitreisenden begab sich auch nur in die Nähe des schwer Arbeitenden. Die Schrauben zu lösen brachte Brommel zum Schwitzen und Spucken. Anita und ich trugen uns mit dem Gedanken, ihm unsere Hilfe anzubieten. Karli gab jedoch zu bedenken, dass wir auch Rechte, nicht bloß Pflichten hatten, zum Beispiel das Recht auf ordentliche Reifen und Rastpausen. Türkisblaue Buchten vor suchenden Blicken belohnten uns für die Strapazen der Nacht. Leider gab es keine Möglichkeit, im Meer ein Bad zu nehmen.

»Es gäbe sie schon,« sann Anita, »... aber wie kommen wir über die Böschung und die Steilküste hinunter ... und würde Bert auf uns warten?« Wir ersparten einander die Beantwortung letzterer Frage.

Palermo – Reizwort für alle, die etwas übrig haben für wildromantische, kriminelle Nostalgie, huschte nachts um halb zehn an uns vorbei. Heute frage ich mich, weshalb wir nicht schon vor Antritt der Reise darauf bestanden hatten,wenigsten zwei Tage in Ruhe auf Sizilien zu verbringen, als Einstimmung auf Afrika. Wer von uns würde schon so schnell wieder auf diese Insel kommen? Wenigstens hätten wir, angesichts der ungesunden Eile, die Bert uns wegen seiner eigenen Unfähigkeit, die Reise terminlich zu organisieren, aufzwang, dazu beitragen können, diese eine Fähre eben zu versäumen. Er hätte uns nicht alle einfach stehen lassen können, irgendwo unterwegs in Italien, wie er es mit Elsie vorgehabt hatte. Die Woche auf Sizilien hätte uns gutgetan und uns vielleicht noch vor dem Übersetzen nach Afrika die Augen über unseren Reiseveranstalter geöffnet. Nichts dergleichen geschah. Wir preschten.

Wir waren die Kilometermacher.

Nach heißhungrigem Pizzaessen auf der Straße vor einer im Vorbeifahren auf das Geratewohl erwählten Trattoria ...

»... zehnmal Capricciosa, achtmal Napoli, neunmal Quattro Stagioni ...«

... nächtigten wir in einem Acker nahe Trapani. Selbst diese Nacht gab uns noch nicht genug zu denken.

Ich schlief auf einer Luftmatratze im Führerhaus, denn der ständige Luftzug und die fehlende Heizung zeigten bei einigen von uns, wie auch bei mir, bereits Wirkung. Milan litt unter Angina, ich konnte kaum noch schlucken, fieberte und hatte bereits erbrochen, und einige andere litten unter Hustenanfällen. Auf meine Frage, ob Milan, der zukünftige Mediziner, auch genügend Antibiotika mit sich führte, erfuhr ich:

»Was wir brauchen, ist eine Familienpackung Anti-Idiotika.«

Milan sollte absolut recht behalten.

Der Tag der vermeintlichen Überfahrt begann allzu früh. Es tagte mit dem Prasseln sizilianischen Regens auf das Stoffdach des Führerhauses und einem Scharren am Türgriff. Ilses verzweifeltes »Ach Gott, wer ist denn da drinnen? Bitte aufmachen!« riss mich aus qualvollem Schlaf voller Halsschmerzen und schlechter Träume wegen der Verrenkungen. Es regnete. Wir lagerten mitten in einem Acker und – es regnete tatsächlich! Ich sah die Schatten meiner Kameraden draußen herumirren und samt ihren völlig verdreckten Schlafsäcken Schutz suchen unter dem einsamen Olivenbaum in der Nähe, unter den Lastwagen ... Wer im Wagen keinen Platz gefunden hatte, suchte erbittert dem Durchnässtwerden zu entgehen. Ich schämt mich fast meiner Bevorzugung wegen des glücklichen Umstandes, dass Bert ob meiner Erkrankung Mitleid mit mir gehabt und mir den Platz in der Fahrerkabine geräumt hatte. Ilse brachte einen Gutteil der Schollen des erdigen Ackers zu mir herein, rollte sich dankbar wie ein Hündchen auf dem von mir abgetretenen Matratzenfleckchen neben mir zusammen. Wir zitterten beide wie das sprichwörtliche Espenlaub. Welche Schnapsidee unseres Leiters, ausgerechnet einen frisch geeggten Acker als Lagerplatz zu wählen! Der Erdgrund war auch ohne Regen bereits abends klebrig feucht gewesen war. Aber, erschöpft wie wir waren, hatte uns das kaum gekümmert, vor allem, da die meisten von uns über wasserdichte Unterlagsmatten verfügten und nichts gegen das Nächtigen im Freien hatten. Und finster war es gewesen, sehr, sehr finster und bewölkt, also stern- und mondlos.

Irgendwann öffnete Bert nichtachtend unserer leidlich wohligen Ruhe im Fahrerhaus die Tür, drängte und brachte vollgesogene Decken und erdignasse Jeans in unser »Schlafzimmer«. Draußen stapften die anderen schimpfend und die Schlafsäcke auswringend und beklopfend durch den Acker, bleich, mürrisch, uns im Führerhaus vielsagende Blicke zuwerfend. Die Morgenstimmung dieses neunten Oktober spottet jeglicher Beschreibung.

Vormittags übte ich mich in Egoismus. Ich blieb neben Bert in der Fahrerkabine sitzen. Um nichts auf der Welt hätte ich zu den anderen in die modrige Krisenstimmung zurückkehren wollen. So sehr ich mir auch vornahm, mit Bert im Namen aller über die Missstände zu sprechen – es gelang nicht. Bert nahm mir allen Wind aus den Segeln. Morgen, schwärmte er, morgen würden wir afrikanischen Boden betreten.

»Oh, ja, Afrika,« sagte ich müde, zuckte zusammen vor Halsschmerzen und wusste gar nicht mehr, ob ich mich freuen sollte.

Erste Schritte

Alle, die jemals Stunden neben dem Fahrer im Führerhaus ausgekostet haben, sind in dieser Zeit erst wahrhaftig »gereist«, haben die Gegend nahen, sich ausbreiten, vorüber gleiten und sich fort winden sehen, statt es der Phantasie überlassen zu müssen, aus den Sichtbruchstücken durch die kleinen Fensterluken eine Ahnung des Draußen für die erwartungsvolle Seele zusammenzubasteln. Es bedeutete mir schon beim ersten Mal quälende Freudlosigkeit, in rauchige Wagenhitze und mürrische Resignation gegenüber dem Platzmangel zurückzukehren. Aber meine Fototasche musste beaufsichtigt werden. Sie ins Führerhaus mitzunehmen erlaubte Bert nicht – aus Platzgründen, wie er sagte, und das klang nicht einmal höhnisch. Was, wenn er gar nicht bedachte, mangels Information gar nicht ahnte, wie es uns im Wagenfond erging, während der vorne der Kopf voller Sorgen hatte?

Allerdings strebten viele der Mitreisenden niemals das Panoramaerlebnis des Reisens in der Fahrerkabine oder auf »Tarzans« Galerie an. Sie vergruben sich in »Uhurus« düsterem Inneren stets aufs neu in ihr trügerisch sicheres Nest und dösten dahin, statt munter Ausschau zu halten nach Spielzeug für die Abenteuerlust. Dieses Verhalten war verständlich. Aber dazu später.

Die »Tirenia«/Capo Spartivento, Trieste, unser Fährschiff, erwartete uns bereits. Aber sie erwartete auch Massen schwarzgelockter Südländer, die, von »Tarzans« hoher Galerie besehen, wie eine Herde Karakulschafe den Freiraum zwischen einzuparkenden Autos, Gebirgen aus Gepäck und Bleichgesichtern mit hellem Fell füllten. Unsere zebragestreiften Fahrzeuge wurden bestaunt und verflucht, als sie sich mit massiger Konsequenz in die Warteschlange der kleineren Autos drängten. Für neun Uhr vormittags war die Abfahrt angekündigt worden. Nur noch zwei Stunden, die wir auf Europas Boden zu verbringen hatten, frohlockten wir unvorsichtig. Der frühe Morgen betäubte uns fast mit seiner Frische und zog uns die scharfe Atemluft von den Mündern, die müde seufzen wollten.

Dann geschah etwas, das unsere Herzen höher schlagen ließ: die bislang unentdeckt fürsorglichsten Mitglieder unserer Gruppe – wer es war, ließ sich später nicht rekonstruieren – versorgten alle mit Milch und Semmeln. Es war ein Frühstück gleich dem Ambrosia der olympischen Götter! Wir lachten zunächst viel an diesem Morgen. Ein wunderbar voller Bauch macht übermütig.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «UHURU»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «UHURU» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Dany Atkins - Fractured
Dany Atkins
Dany Laferrière - Heading South
Dany Laferrière
Jo Danieli - Regenlicht
Jo Danieli
Jo Danieli - DUNST
Jo Danieli
Jo Danieli - Wurmspuren
Jo Danieli
Jo Danieli - Feuersalamander
Jo Danieli
Jo Danieli - Neon
Jo Danieli
Jo Danieli - Monkey, Monkey
Jo Danieli
Jo Danieli - Die Schwelle
Jo Danieli
Jo Danieli - Flossen
Jo Danieli
Отзывы о книге «UHURU»

Обсуждение, отзывы о книге «UHURU» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x