Adrian Ambrer - Schule des Lesens

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Frank, Marcel, Lothar und Elke sind leidenschaftliche Leser, die es dazu drängt, ihre Leseeindrücke auszutauschen. Sie haben einen Lesekreis gegründet und versuchen sich bei ihren regelmäßigen Treffen tollkühn an mehr oder weniger großen Werken der Gegenwartsliteratur – an Roth und Updike, an McEwan, Kehlmann, Genazino, Safran Foer und anderen. Mal sind sie einig, mal zanken sie sich wie die Kesselflicker – immer aber reden sie auch du vor allem über sich selbst.
So vergehen die Jahre, doch auch das Leben bleibt nicht sehen. Frank durchlebt eine spannungsreiche und letztlich scheiternde Liebe mit er schönen Karin, Lothar versucht nach einer Scheidung wieder auf die Beine zu kommen, Marcel grämt sich über das mangelnde Interesse seiner Schüler an guter Literatur, und Elke, die Außenseiterin des Lesekreis, verfolgt einen geheimen Plan....
Im Mittelpunkt der Handlung aber stehen Bücher (insgesamt sind es achtzehn Romane) – beziehungsweise die unterschiedlichen Arten, wie Bücher gelesen werden können. Es geht um das Glück, das sie spenden, um die Kontroversen, die sie auslösen und am Ende um ihre Eigenschaft, immer auch Spiegel derer zu sein, die sie lesen.

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„Ich habe eine Idee, die ich aber nur als Entwurf vortragen möchte“, begann Lothar. „Aber auch diese Deutung würde ich gerne an zwei Stellen festmachen. Die eine befindet sich auf Seite 404 und handelt von Büchern im Allgemeinen, die andere steht auf Seite 228 und thematisiert die Liebe im Besonderen.“ Lothar suchte die Textstellen und las: „` Es stimme zwar, dass Bücher sich im Laufe der Jahre verändern können, genauso wie Menschen sich im Laufe der Zeit veränderten, aber der Unterschied liege darin, dass manche dich schließlich fast alle im Stich ließen, sobald sie keinen Nutzen, keine Freude oder kein Interesse oder einfach keinen Gefallen mehr an dir fänden, während Bücher dich niemals im Leben im Stich ließen. Ganz still und bescheiden würden sie im Regal auf dich warten, sogar jahrzehntelang würden sie warten, ohne zu klagen. Bis du eines Nachts plötzlich eines von ihnen brauchst. Es wird nicht mit dir abrechnen, keine Ausflüchte erfinden und sich nicht fragen, ob es sich für es lohnt, ob du es verdienst sondern wird einfach sofort kommen, wenn du es bittest zu kommen.´ Die Bücher sind also treu, verlässlich und immer für uns da. Wie die Geliebte könnte man meinen, aber weit gefehlt Denn die Liebe ist ganz anders. Dazu heißt es auf Seite 228. ` An allumfassende Liebe glaube ich nicht so recht. Das jeder jeden liebt, das überlassen wir vielleicht besser Jesus. Liebe ist etwas ganz anderes. Sie hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit Großzügigkeit und auch nicht mit Mitgefühl. Liebe ist eine sonderbare Mischung aus zwei Gegensätzen, aus egoistischstem Egoismus und vollkommener Hingabe.´ Die Liebe wählt man also nicht, man wird von ihr angesteckt wie von einer Krankheit, und wenn sie nachlässt, springt aus ihr der Egoismus und die Selbstsucht in einer Weise hervor, die man niemals für möglich gehalten hätte.“ Natürlich dachte Lothar in diesem Augenblick an den Untergang seiner eigenen Ehe, und das Unangenehme war, dass er das Gefühl hatte, dass die anderen das wussten.

„Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ bedeute für mich also nicht eine Geschichte von Alternativen“, fuhr Lothar fort, „sondern Liebe und Finsternis bezeichnen das gleiche Phänomen, ein Geschehen, dass mit der Liebe beginnt und mit der Finsternis endet. Und diesem Verhängnis gegenüber stehen die Bücher, die immer für uns da sind und uns in ein Reich der Phantasie entführen, in dem wir ganz bei uns selbst sind.“

IV Thomas Stangl Der einzige Ort Als sich der Lesekreis das nächste Mal - фото 4

IV

Thomas Stangl:

Der einzige Ort

Als sich der Lesekreis das nächste Mal traf, war Lothar gerade erst einige Tage vorher geschieden worden. Er hatte seine Frau nach fünfzehn Monaten zum ersten Mal wieder getroffen. Stumm hatten sie neben ihren Anwälten gestanden, nach einer Viertelstunde Verhandlung war alles vorbei gewesen. Nach der Scheidung hatten sie sich zum Abschied noch nicht einmal die Hand gegeben, sondern waren, jeder in eine andere Richtung, einfach davongegangen.

Dieses Ereignis hatte Lothar nachhaltig erschüttert. Einige Nächte schlief er schlecht, und nur mit Mühe konnte er sich auf den Lesekreis vorbereiten. Ein Buch über zwei Wüstenreisende stand an, eine Geschichte aus dem 19. Jahrhundert. Was sollte er damit in seiner Seelenverfassung anfangen? Oder war das Buch genau das richtige für ihn? Immerhin lenkte es seine Aufmerksamkeit auf etwas ganze anderes als „Liebe und Finsternis“, auch wenn die Geschichte ein finsteres Ende nahm. Trotzdem fühlte sich Lothar schlecht, als sich der Lesekreis bei ihm versammelte.

Im Mittelpunkt des Abends stand das Buch des Österreichers Thomas Stangl „Der einzige Ort“, ein Erstlingswerk, in dem ein junger Autor nach zehnjähriger Beschäftigung in allen erreichbaren Bibliotheken ein Buch über eine Weltgegend geschrieben hatte, in der er selbst noch niemals gewesen war. Hauptpersonen der Handlung waren der Engländer Gordon A. Laing und der Franzose René Caillié, die sich ab 1825 von ganz unterschiedlichen Ausgangspunkten aus der geheimnisvollen Stadt Timbuktu näherten. Gordon Laing begann seine Expedition als englischer Major im libyschen Tripolis, während der französische Schuster und Abenteurer René Caillié als Mohammedaner getarnt vom Senegal aus alleine seinen Weg nach Timbuktu suchte. Nach unsäglichen Mühen erreichten beide kurz nacheinander die Stadt, fanden aber nur Enttäuschung und schließlich den Tod.

Marcel begann die Aussprache schon während des Essens und bezeichnete Stangls „Der einzige Ort“ ohne große Umschweife als einen „Achttausender“, bei dem es keine Schande sei, zu scheitern.

„Achttausender“ ist gut, rief Elke. „Ich habe mich schon oft gefragt, warum vernünftige Menschen ohne Not Achttausender besteigen. So ist es mir auch mit diesem Buch gegangen.“

Lothar fand die Achttausender-Metapher nicht schlecht, gestand aber, dass er im Basislager hängen geblieben war. Er äußerte seine Anerkennung über das literarische Format des Buches, war aber zugleich ärgerlich über die prätentiösen Klammern mit langen Sondertexten, die das ganze Buch durchzogen und wunderte sich über die nahezu vollkommene Auslassung von Absätzen. „Hier hat sich ein Autor an einen Schreibtisch gesetzt und in einem los geschrieben, ehe ihm nach fast vierhundert eng beschriebenen Seiten der Griffel aus der Hand gefallen ist.“

„Was er aber geschrieben hat, ist fantastisch“, sagte Marcel. „Das wird ja wohl niemand abstreiten.“

„Fantastisch oder nicht – ich weiß gar nicht, wie wir uns einem solchen Buch überhaupt annähern sollen“, merkte Frank an. „Wir besitzen für den systematischen Einstieg in eine Buchbesprechung überhaupt keine Methode, das ist mir schon bei den letzten Sitzungen aufgefallen. Mal bemühen wir uns gemeinsam um eine Zusammenfassung, ein andermal beginnt einer mit einer Bemerkung zu einem Detail, mit einem Lob oder einem Gesamtverriss, dann antworten wir, was uns gerade einfällt, und so geht das weiter. Das ist unbefriedigend.“

„Ich würde das eher ein lebendiges Gespräch nennen“, widersprach Marcel. „Auf der anderen Seite frage ich mich, was die Alternative wäre.“

„Ich hätte einen Vorschlag“, antwortete Frank. „Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir bei unseren Interpretationsversuchen mit dem Titel anfangen? Den Titel als Schlüssel für das Verständnis eines Buches – das kann doch nicht ganz falsch sein.“

„Der Titel `Ulysses´ als Einstieg in den `Ulysses´? Klingt ein wenig dürftig, “ meinte Lothar.

„Finde ich nicht. Der Titel sagt sogar eine ganze Mange über das Konstruktionsprinzip des `Ulysses´ aus“, widersprach Frank.

„Aber nur wenn man den geistesgeschichtlichen Hintergrund kennt. Der Ansatz beim Titel eines Buches als Schlüssel für ein Werk wäre also ein Schlüssel, der selbst wieder eines Schlüssels bedarf.“ Lothar war nicht überzeugt.

Marcel hob die Hand. „Können wir uns vielleicht wieder dem heutigen Buch zuwenden?“ bat er. „Ob der Titel immer den Zugang zu einem Buch ermöglicht, weiß ich auch nicht, wir können es aber mal versuchen. Bei dem vorliegenden Buch erscheint mir das sogar möglich. `Der einzige Ort´ drückt nämlich recht genau aus, worum es in dem Buch geht: um einen Mythos. Und schon sind wir mitten in der Sache.“

„Und was wollen wir unter Mythos verstehen?“ fragte Elke.

„Die repräsentative Gründungsgeschichte einer Kultur, die ganz am Anfang steht und alles, was nachher folgt, beeinflusst“, meinte Lothar wie aus der Pistole geschossen.

„- und die meistens auch noch mit einem Ort verbunden ist“, präzisierte Marcel.

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