Wilhelm Thöring - Unter dem Ostwind

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Der Roman eröffnet eine Trilogie, die so angelegt ist, dass jeder Band in sich eigenständig ist.
Dieser Band umfasst die Zeit von 1895 bis kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges: Polen unter zaristischer Herrschaft, Widerstand aus dem Untergrund, an dem sich auch deutsche Männer beteiligen, sozialistische und kommunistische Strömun-gen, Solidarität aber auch Spannungen zwischen der polnischen Bevölkerung und den Deutschen, Judenverfolgung … bilden den sozialen und historischen Hintergrund. Erzählt wird die Ge-schichte des Jendrik Erdmann mit seiner vielköpfigen Familie, der als Deutscher in dem polnischen Städtchen Zdunska Wola mit Fleiß und Glück die Weberei seines Vaters zu einem an-sehnlichen Betrieb, ja zu einer kleinen Fabrik hat ausbauen können.
Aber die Zeitläufte gefährden sein Lebenswerk. Die familiäre Situation bleibt von den Anstrengungen beim Aufbau der Exis-tenz, durch Erfolg und Gefährdung sowie durch die politischen Wirren nicht unberührt.
Starke, eigenwillige, widersprüchliche Charaktere geben dem Roman ein pralles Leben.

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Kapitel 3

„Der Winter dauert aber in diesem Jahr lange“, klagen die Leute.

Um Feuerholz zu sparen, gehen die Armen, die kein Waldstück haben, jetzt schon wieder Tannenzapfen sammeln, mit denen sie, wenn sie abgetrocknet sind, den Ofen heizen. Trotz der an manchen Tagen mörderischen Kälte hacken die alten Männer in den Höfen Holz. Sie lassen das Beil in der Sonne blinken, arbeiten wie wild, dass die Scheite nach allen Seiten spritzen. Später schichten sie die Kloben an den Hauswänden bis zum Dach hin auf, dass die Fenster wie tiefe Augenhöhlen wirken.

Abseits der Straßen und Wege liegt noch alter Schnee, grau und von Flecken bedeckt, als habe eine Krankheit sich ausgebreitet.

Die Krähen, die sich diesmal nicht von den Dörfern verabschieden können, lassen vermuten, dass der Winter sich noch weit bis in den Frühling hineinziehen wird.

Jendrik ist damit beschäftigt gewesen, die Webstube zu vergrößern. Er hat die Wand zwischen der Stube seines Vaters und dem Stall ausgebrochen. Als er den Lehmputz und das Flechtwerk entfernte, da beschlich ihn das Gefühl, etwas Unerlaubtes getan zu haben. Ihm war, als würde er am Vermächtnis seiner Vorfahren fleddern. Seine Frau stand die ganze Zeit schweigend dabei und sah zu. Jendrik hat von ihr Gejammer und Vorwürfe erwartet, die seine Unentschlossenheit, seine Schuldgefühle nur noch verstärken würden. Aber Amalie hat nur zugeschaut und geschwiegen, die Arme über den schweren Leib gelegt.

„Geh hinein“, hat er schließlich gesagt, weil er es nicht mehr ertragen konnte, sie dabei zu haben. „Es ist zu kalt für dich ...“

Ihn ärgert, dass sie schon wieder schwanger ist. Und diesmal hat er es so spät bemerkt. Er musste erst darauf gestoßen werden! Auch darüber ist er verärgert.

Der Gemischtwarenhändler Herschel Sylberstein meinte zu ihm, als er ein Paket Nägel von fünf Zoll kaufte, um damit lose gewordene Balken zusammenzunageln: „Was willst du denn mit diesen langen Nägeln anfangen? Für eine Wiege brauchst du sie nicht. Eineinhalb Zoll vielleicht. Und Leim, Jendrik Erdmann. Aber nicht solche Nägel!“

Am Abend hat er sie dann ausgefragt, er wollte vor allem wissen, wann dieses Kind kommen werde.

„Im frühen Sommer.“

„So, im Sommer. Dann wirst du wieder jemanden brauchen, der dir hilft.“

„Ich brauche niemanden. Ich werde meine Arbeit schon schaffen. Bei den anderen Kindern habe ich auch niemanden gebraucht.“

„Dann sind die Zwillinge gerade ein Jahr alt.“

„Ich stille sie schon lange nicht mehr.“ Und dabei hat sie etwas geseufzt.

Seit Jendrik mit seiner Frau und den Kindern aus Lodz zurückgekommen ist, hat er darauf gebrannt, mit dieser Arbeit beginnen zu können. Arbeit, dachte er, muss man mit den Händen tun. Arbeit, wie mein Bruder sie macht, befriedigt nicht. Nur über Planungen und Anweisungen sitzen, den Leuten auf die Finger schauen ... Nein, solche Arbeit fordert nicht genug von mir. Stanislaus’ Arbeit macht ihn nur für unsinnige und verderbliche Dinge empfänglich. Das ist fast wie Müßiggang; damit macht er sich selbst und anderen das Leben schwer.

Wie hat Jendrik darauf gewartet, mit dieser Arbeit beginnen zu können! Jeden Morgen sah er nach dem Wetter, ob es sich nicht bald ändern werde. Und jeder Morgen ließ ihn wissen, dass es noch nicht so weit ist.

„Mit deiner Unruhe kannst du auch mich verrückt machen“, hat seine Frau geklagt. „Vielleicht soll es nicht sein, dass du Vaters Stube niederreißt.“

Das konnte ihn ärgerlich machen; aber er antwortete ihr nie darauf.

Im frühen März, in den Vertiefungen der Äcker und in den Wäldern lag noch Schnee, ging Jendrik daran, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

In den ersten Tagen stand Amalie da und sah zu, wie Jendrik die Mauer in seinem Elternhaus niederriss und die tragenden Deckenbalken abfing.

Einmal fragte sie ihn: „Drei Webstühle also willst du hier noch unterbringen? Ja, der Platz ist schon da – aber das Geld dafür, Jendrik?“

„Mein Bruder gibt mir Webstühle. Wenn es sein muss auch vier oder fünf. Er hat sich neue kommen lassen. Ich glaube aus Frankreich oder aus England.“

Er ist auf sie zugegangen, sah ihr fest ins Gesicht, als er die Antwort auf ihre Frage gab: „Sie kosten uns nichts, Malchen. Gar nichts!“

„Uns wird aber der Stall fehlen“, wandte sie ein.

„Wir machen es so, wie man es schon immer mit diesem Haus gemacht hat und wie du, Malchen, es mit den Kindersachen machst: wir stricken an!“ Jendrik lachte dazu, so dass auch sie wieder einmal laut lachen musste. Darauf machte er sich wieder erleichtert an die Arbeit. Das, so dachte er, genügt ihr; Amalie ist zufrieden, vorerst wird sie nichts mehr dazu sagen. Denn die Frau machte kehrt und ging ins Haus zurück, schwerfällig und schaukelnd wie ein behäbiges Tier.

Von Tag zu Tag fällt Amalie die Arbeit schwerer.

Sie steht auf die Hacke gestützt hinter dem Zaun und sieht ins Land. Die Bäume fangen an grün zu werden, sie leuchten gegen den wässerig blauen Himmel, an dem unbeweglich ein paar Wolkenfetzen hängen. Die Luft ist erfüllt vom Gesang der Vögel. Es ist noch sehr früh. Sie muss die ersten Stunden des Tages nutzen, wenn sie etwas schaffen will. Die geringsten Arbeiten laugen sie aus, und zu arbeiten gibt es von früh bis spät genug. Darum verrichtet sie zuerst das, was ihr die meisten Kräfte abverlangt.

Gartenarbeit hat sie immer tief befriedigt, auch jetzt in diesem Zustand. Aber sie geht ihr nicht so leicht von der Hand wie sonst. Amalie muss häufig längere Pausen einlegen.

Im Haus hört sie die Kinder. Wenn sie im Frühjahr oder bei schlechtem Wetter im Garten zu tun hat und die Kleinen nicht dabei haben kann, dann öffnet sie stets eins der Fenster auf einen Spalt, um verfolgen zu können, was die in der Stube treiben.

Langsam, mit gesenktem und baumelndem Kopf, kommt die bucklige Wanda die Straße herauf. Sie ist auf dem Weg ins Feld oder in den Wald, um die ersten brauchbaren Blätter, Stengel oder Knollen für ihre Tees zu sammeln, auf die sie schwört, weil sie damit allerlei Krankheiten heilt. Trotz ihres hängenden Kopfes entgeht ihren Augen nicht, wo sich jemand aufhält, mit dem sie ausgiebig plaudern oder tratschen kann.

Mit beiden Händen hält die Wanda sich am Lattenzaun fest und streckt sich in die Höhe.

„Du bist stark wie bei allen letzten Kindern“, sagt sie und rollt bedeutungsvoll mit den Augen. „Diesmal wird es wieder ein Junge werden, das sieht man.“

Amalie wischt sich die Stirn, sie lacht. „Ob Junge oder Mädchen - wenn es nur gesund ist.“

Die bucklige Wanda winkt Amalie zu sich heran, als wollte sie ein Geheimnis loswerden. „Du musst achtgeben“, raunt die Bucklige. Ihre krumme Hand legt sich wie ein Tier auf Amalies Bauch. „Ich habe einen Stern gesehen, Amalie. Kein guter Stern, kein guter ... Wann wirst du dein Kind auf die Welt bringen?“

Amalie stößt die Hand weg. „Im Sommer. Im Juni wird es sein“, sagt sie ärgerlich.

„So, so. Weißt du, dass das die Zeit der Nachtschwalbe ist? Keine gute Zeit, ein Kind auf die Welt zu bringen. Ich rate dir: geh nicht in den Wald! Meide ihn. Du weißt, da ist die Nachtschwalbe zuhause. Sie hat Macht über die Kinder, ja auch schon über die ungeborenen ...“

„Bist du gekommen um mir Angst zu machen, Wanda? Geh weiter. Ich glaube das nicht.“

„Sei auf der Hut, Malscha, du trägst ein Kindchen, einen Jungen. Junges Leben ist immer in Gefahr. Und dann war da noch der Stern, den ich gesehen habe ... Nichts Gutes für uns alle, glaube mir. Unheil liegt in der Luft. Großes Unheil, großes Unheil.“

„Geh du zu deinen Kräutern. Meine Kinder schreien. Sie brauchen mich!“ Amalie lässt die Hacke fallen und läuft ins Haus.

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