Wilhelm Thöring - Unter dem Ostwind

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Der Roman eröffnet eine Trilogie, die so angelegt ist, dass jeder Band in sich eigenständig ist.
Dieser Band umfasst die Zeit von 1895 bis kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges: Polen unter zaristischer Herrschaft, Widerstand aus dem Untergrund, an dem sich auch deutsche Männer beteiligen, sozialistische und kommunistische Strömun-gen, Solidarität aber auch Spannungen zwischen der polnischen Bevölkerung und den Deutschen, Judenverfolgung … bilden den sozialen und historischen Hintergrund. Erzählt wird die Ge-schichte des Jendrik Erdmann mit seiner vielköpfigen Familie, der als Deutscher in dem polnischen Städtchen Zdunska Wola mit Fleiß und Glück die Weberei seines Vaters zu einem an-sehnlichen Betrieb, ja zu einer kleinen Fabrik hat ausbauen können.
Aber die Zeitläufte gefährden sein Lebenswerk. Die familiäre Situation bleibt von den Anstrengungen beim Aufbau der Exis-tenz, durch Erfolg und Gefährdung sowie durch die politischen Wirren nicht unberührt.
Starke, eigenwillige, widersprüchliche Charaktere geben dem Roman ein pralles Leben.

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Wilhelm Thöring

Unter dem Ostwind

Roman

„Unter dem Ostwind“ ist die vollkommen überarbeitete Fassung des Romans „Saat ohne Ernte“, der 2005 in der Edition Octopus im Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat OHG Münster erschienen ist.

Imprint

Unter dem Ostwind, Roman

Wilhelm Thöring

Published by epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

Copyright: © 2013 Wilhelm Thöring

Cover: Aiga J. Janning

Foto: Renate Schindelka

ISBN 978-3-8442-6469-2

Kapitel 1

Die letzten Abende standen Jendrik Erdmann und seine Frau Amalie am Sterbebett des Vaters und sangen: „Wenn ich in Todesnöten bin und weiß kein Rat zu finden ...“

Jetzt war es soweit; für den alten Erdmann war die Zeit gekommen. Er starb seit Wochen, und in dieser Zeit war alles, was getan werden musste, erledigt worden. Der Pfarrer war gekommen, und zusammen mit seinen beiden Söhnen, die ihm geblieben sind, und deren Frauen, umringt von der Schar neugieriger, aber auch ängstlicher Enkel, hat der alte Erdmann laut alle seine Sünden bekannt und darauf das Abendmahl empfangen, seine ersehnte, große Erleichterung, wie er sagte.

Am anderen Tag hat er sich mit seinem Sohn besprochen, der mit ihm unter diesem Dach lebte, und mit einer immer schwächer werdenden Stimme hat er seine Anweisungen gegeben und hat versucht zu ordnen, was er nicht mehr ordnen durfte. Danach, als er meinte, es sei nun alles ins Reine gebracht, war er in seinem Bett zusammengesunken, so als hätte ihn jemand mit unerbittlicher Hand in die Kissen gedrückt. Er hat erlöst geseufzt und seinem Sohn ein letztes Mal zugelächelt. Dann hat er die Augen geschlossen und sie nicht wieder geöffnet. Von diesem Tag an konnte es jeder sehen, wie das Leben stetig, unaufhaltsam aus ihm herausfloss. Mit weit nach hinten gebogenem Kopf lag er in seinen Kissen, Kinn und Nase scharf gegen die Deckenbalken gestreckt.

Sein Sterbezimmer haben der Sohn und seine Frau ausgeräumt. Nur das hohe Bett des alten Erdmann stand mitten im Raum wie der Thron eines Herrschers; rings an den Wänden waren Stühle für Besucher aufgestellt worden.

Manchmal kam jemand herein, trat behutsam und leise an sein Bett und war bemüht, die Dielen nicht knarren zu lassen. Man betrachtete still den Sterbenden, beugte sich seufzend über ihn und ging ebenso behutsam zu einem der Stühle, um eine Weile da zu sitzen oder wortlos zu beten.

Wenn die Schwiegertochter zu ihm kam, dann saß sie auf seiner Bettkante und streichelte seine dürren Hände mit den weißen Nägeln und den blauen knotigen Adern.

„Herr Schwiegervater“, flüsterte sie, „mögen Sie einen Schluck trinken? Mögen sie vielleicht ein wenig Brühe? Wir haben extra eine Henne geschlachtet ...“

Aber der alte Erdmann antwortete ihr nicht mehr. Er atmete gleichmäßig und schwach und entfernte sich mit jedem Atemzug immer weiter von ihnen.

Die Schwiegertochter sah ihn jedes Mal gespannt und aufmerksam an. Es sollte ja schon vorgekommen sein, dass ein Sterbender für kurze Zeit in diese Welt zurückgekommen war. Aber der alte Erdmann schien seinen Weg beharrlich zu Ende gehen zu wollen.

Wenn die Schwiegertochter glaubte, lange genug bei ihm gesessen zu haben, dann stand sie still auf und ließ ihn allein. Aber hinter der Tür blieb sie meistens wartend stehen und lauschte, das Ohr am Spalt und eine Hand auf den Mund gedrückt.

Nein, von ihrem Schwiegervater konnte sie nichts mehr erwarten als nur das eine.

In diesem Jahr ist der Frost schon Anfang Oktober gekommen. Schlagartig waren die Temperaturen so stark gefallen, so dass der ganze Holzvorrat, der noch bis Ende November reichen sollte, früher als sonst aufgebraucht worden ist.

Jendrik Erdmann hat sein Fuhrwerk am Rand des Birkenwäldchens stehen. Von hier aus kann er die Straße nach Lodz übersehen, und sein Haus hat er auch im Auge. Manchmal kommt ein Fuhrwerk aus der Richtung von Lodz, aber es ist keine Kutsche, wie sie sein Bruder fährt. Heute wollte er eintreffen, hat er seine Verwandten in Zdunska Wola wissen lassen, denn es läge ihm daran, den Vater noch zu sehen und zu sprechen.

Nein, sein Bruder kommt nicht, und aus seinem Haus kommt auch niemand gelaufen, um ihn zu holen. Bedächtig, wie es seine Art ist, stapelt er die Holzstämme auf seinen Wagen, und jedes Mal, wenn es lauter wird als sonst, will das Pferd anziehen.

Die Unruhe des Pferdes, die auch zu seiner Unruhe geworden ist, lässt ihn ungeduldig mit dem Tier werden. Einmal versetzt er ihm einen solchen Schlag gegen den Bauch, dass es erschreckt in die Höhe geht und nur noch aufgeregter mit den Hufen stampft und an seinem Geschirr zerrt.

Amalie, seine Frau, kann er hinter dem hohen Weidenzaun sehen. Sie hängt Wäsche zum Trocknen darüber, die der Wind bläht und flattern lässt, solange sie noch nicht gefroren ist. Nein, Amalie winkt nicht und gibt ihm auch kein anderes Zeichen. Die Kälte treibt sie gleich wieder ins Haus zurück.

Eine Weile sieht Jendrik Erdmann, die Birkenstämme fest an seine Brust gedrückt, zu dem weißen Lehmhäuschen mit dem tiefen schweren Dach hinüber. Sogar die dichte Reihe gekreuzter Dachlatten kann er von hier erkennen, die wie aufgestellte Borsten auf einem Hunderücken aus dem Stroh herausragen. Flatternd steigt eine dünne Rauchsäule aus dem Schornstein in den frostigen blauen Himmel.

Jendrik liebt dieses Haus. Er liebt es mit allem, was es unter seinem wuchtigen Dach verbirgt. Und jetzt schickt sein Vater sich an, für immer hinauszugehen und es ihm und seiner Frau Amalie zu überlassen, die er vor fünfzehn Jahren, im Jahr achtzehnhunderteinundachtzig geheiratet hat und mit der er sofort nach der Hochzeit unter dieses Dach gezogen ist. Hier sind seine Kinder geboren, wie er selbst in diesem Haus geboren wurde: der dreizehnjährige Berthold, ein Jahr später die Adelheid und zwei Jahre danach die schwächliche Rosa. Auf die Rosa folgte nach gut zehn Monaten der Edmund, zwei Jahre nach ihm die Martha. Vor vier Jahren wurde Natalie geboren und im letzten Frühjahr die Zwillinge Johann und Gotthard. Ja, in seinem Haus ist Leben. Dieses Haus hat es nie anders gekannt, als dass in rascher Folge die Nachkommen es mit Geschrei und Unruhe und auch mit Sorgen füllten und dass sie, wenn ihre Zeit gekommen war, sich unter dem tiefen Strohdach ausstreckten um zu sterben.

Breit und behäbig steht es da, von einem dichten Kranz von Kastanien umstellt, die ihre kahl gewordenen Äste in die Höhe strecken. Es ist nicht immer so breit gewesen, nein. Er hat es nicht nur wachsen sehen, er selbst hat es wachsen lassen, er und Amalie, die seiner Mutter nach und nach die Zügel aus den Händen zu nehmen verstand und schließlich das Regiment in Haus und Garten führte.

Als Siegismund Erdmann, sein Vater, der sich jetzt anschickt Haus und Familie für immer zu verlassen, im Sommer achtzehnhunderteinundfünfzig seine Frau in dieses Haus holte, da soll es noch eine klägliche zugige Hütte gewesen sein, in die sie in manchem Winter die Kuh in die Stube holen mussten, um des Nachts ein wenig Wärme zu haben. Unter diesem Dach waren alle Erdmanns geboren, und unter diesem Dach starben sie auch. Und er selbst wird auch einmal so daliegen wie sein Vater und auf die letzte Stunde warten. Und seine Kinder und Enkel werden sich an seinem Bett versammeln, und sie werden ihn und sich selbst trösten, wie sie es alle vor ihm getan haben. Dieser Gedanke gibt ihm Kraft. Selbst in der Trauer behält man Boden unter den Füßen und wird nicht umgeworfen, wie er es bei den Polenfrauen oft gesehen hat. Die schreien und lamentieren und zerreißen ihre Kleider und wissen sich vor Schmerz und Trauer nicht zu lassen und laufen wie Irre durch die Straßen. Nein, hier vollzieht sich, was sich immer vollzogen hat und vollziehen muss, weil es einen gibt, der diese Ordnung weise beschlossen hat. Und das gibt Kraft und ist Trost.

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