Wilhelm Thöring - Unter dem Ostwind

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Der Roman eröffnet eine Trilogie, die so angelegt ist, dass jeder Band in sich eigenständig ist.
Dieser Band umfasst die Zeit von 1895 bis kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges: Polen unter zaristischer Herrschaft, Widerstand aus dem Untergrund, an dem sich auch deutsche Männer beteiligen, sozialistische und kommunistische Strömun-gen, Solidarität aber auch Spannungen zwischen der polnischen Bevölkerung und den Deutschen, Judenverfolgung … bilden den sozialen und historischen Hintergrund. Erzählt wird die Ge-schichte des Jendrik Erdmann mit seiner vielköpfigen Familie, der als Deutscher in dem polnischen Städtchen Zdunska Wola mit Fleiß und Glück die Weberei seines Vaters zu einem an-sehnlichen Betrieb, ja zu einer kleinen Fabrik hat ausbauen können.
Aber die Zeitläufte gefährden sein Lebenswerk. Die familiäre Situation bleibt von den Anstrengungen beim Aufbau der Exis-tenz, durch Erfolg und Gefährdung sowie durch die politischen Wirren nicht unberührt.
Starke, eigenwillige, widersprüchliche Charaktere geben dem Roman ein pralles Leben.

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„Ihr Mann hat eindeutige, ja: er hat mutige Worte gesprochen“, sagt die Frau des Fischhändlers Schönborn. Frau Schönborn ist eine sehr beleibte Person mit einem kugeligen roten Gesicht, in dem die Augen wie zwei kleine dunkle Knöpfe liegen.

„Sollten wir Deutschen nicht auch Patrioten sein?“ fragt die Pastorin von oben herab. „Das Land ist unsere Heimat.“ Ihr Arm reckt sich mahnend in die Höhe. „Wagen wir doch einmal etwas!“

Das kugelige rote Gesicht von Frau Schönborn beginnt zu glänzen. „Das meine ich!“, stößt sie tief überzeugt hervor und holt tief Luft.

Die Kantorin fällt dazwischen: „Sprechen wir doch endlich von dem, was wir der Frau Pastor vortragen wollen.“ Sie beugt sich etwas vor, damit sie jeden im Blick hat: „Es geht um die Gründung eines Hülfsvereins. Viele Familien in unserer Gemeinde leiden eine unbeschreibliche Not.“

„Ja, ja!“ rufen die anderen in einem unsauberen Chor dazwischen.

„Und da ist uns dieser Gedanke gekommen ...“

Er rückt noch enger zusammen, dieser Kreis von dunkel gekleideten Frauenspersonen, die in heftige Bewegung geraten; leise und eindringlich legen sie der Frau Pastor Wohlgethan ihre Pläne vor, bis aus der Gruppe der Männer zum Aufbruch gemahnt wird.

Frau von Lehndeckel hakt sich bei der Fischhändlerin Schönborn unter, während sie zu ihren Kutschen gehen. „Sie wird einen kalten Wind in die Gemeinde bringen. Das wage ich vorauszusagen. Mir scheint, dass sie nicht nur im Haus das Regiment führt.“

Davon ist Frau von Lehndeckel überzeugt. „Eine Suffragette. Ja, ja, dafür halte ich sie.“

„Was ist das denn nun wieder? Etwas Anstößiges?“

„Wie Sie vermuten: im Haus hat sie die Zügel fest in der Hand, das sieht man doch! Und in der Gemeinde, meine Liebe, wird es nicht anders sein! Wir hätten so ganz unauffällig bei der Kantorin nachfühlen sollen, die weiß mehr.“

„Warten wir es ab! Es wird sich alles zeigen.“

Wie eine kleine graue Maus kommt die schwerhörige Küsterin Klingseil durch Menschen und Wagen gehuscht. Sie friert, denn sie trägt beide Arme in ihr Schultertuch gewickelt. Geschickt umläuft sie die Gruppen und steuert auf Amalie zu, die für sich steht und den Frauen zusieht, wie sie die Köpfe zusammenstecken und sich hin und wieder derart ereifern, dass sie wie auf Kommando zurücktreten, in die Hände schlagen und sich wieder sammeln. Wie Hühner beäugen sie sich, findet Amalie, und gleich darauf strecken sie wieder ihre Köpfe einander zu.

„Dass du trotzdem gekommen bist!“, ruft die Küsterin. „In dem Zustand! Wie weit bist du denn, Malchen?“

„Es geht auf das Ende zu“, sagt Amalie Erdmann müde und leise, als könnte jemand gestört werden. Sie lehnt gegen den Wagen und drückt ihren Bauch noch auffälliger hervor.

„Dann sei froh“, ruft die Küsterin. Umständlich wickelt sie ihre rechte Hand zur Begrüßung frei. „ Es sollen heiße Monate kommen. Da wird jeder Tag zur Qual, wenn man das da mit sich herumschleppt. – Wenn nur nicht wieder eine Dürre kommt“, seufzt sie. „Die Zeiten sind doch schlecht genug, findest du nicht auch? Da braucht uns der Himmel nicht noch so etwas aufzuladen. – Es geht das Gerede, dass es zum Krieg kommen könnte. Von Russland aus. Die Anarchisten gehen jetzt aufs Ganze, sagt man. Und wie man weiß, die Polen heizen bei diesem Feuer kräftig mit ein. Nicht nur die da oben, nein, auch viele aus den unteren Schichten haben solche Gedanken im Kopf und sind bereit mitzumischen. Dann, das können wir uns an einer Hand abzählen, gibt es einen furchtbaren Flächenbrand. Das glauben alle. Ja, es sollen auch schon Deutsche hinübergelaufen sein, sogar hier aus Zdunska Wola, erzählt man sich!“

Amalie denkt an den heruntergekommenen Bruder ihrer Schwägerin, an Krystian von Zlotczinsky, der am vergangenen Neujahrsmorgen nicht nur über seine Verwandten in Lodz Unruhe gebracht hat, sondern auch über sie und ihren Mann. Sie hat mit Jendrik lange darüber gesprochen, und er hatte gemeint, wenn nach Krystian gesucht wird, dann werden alle Familien verhört und alle Häuser durchstöbert werden, die mit den Zlotczinskys in irgendeiner Weise zu tun haben; auch sie müssten damit rechnen, eines Tages die geheime Polizei vor ihrer Haustür zu sehen. Aber dann war der Vorfall schließlich vergessen; doch in ihr ist eine kleine Sorge geblieben: Edmund, ihr viertes Kind. Edmund, das glaubt sie zu wissen, ist für solche Gedanken und Taten empfänglich, von denen er meint, dass sie ihn zum Helden erheben könnten. Sie muss ihn mehr als die anderen im Auge behalten.

Die Küsterin fragt mit einem Blick auf Amalies Leib: „Malchen, ist dir nicht gut? Du bist still geworden und hast einen abwesenden Blick. – Sind deine letzten Kinder nicht die Zwillinge?“

„Ja, Johann und Gotthard.“

„Die sind doch noch sehr klein, nicht wahr?“

„Vom Januar vergangenen Jahres.“

„Nun, dann hast du alle Hände voll zu tun.“ Sie berührt so eben Amalies Schulter zum Abschied, dann huscht sie davon.

Jendrik holt mit seiner Kutsche die alten Braczinskis von der katholischen Kirche ab, wo die heute die Messe gefeiert haben. Sein Vater, der verstorbene Siegismund, hat mit diesem spindeldürren Polen in jungen Jahren bei einem Weber in der Kaliczer Gegend das Weberhandwerk gelernt, und später sind die beiden, als sie im selben Ort wohnten, Freunde geworden. Die Braczinskis sind schwerhörig und sie verstehen kein Deutsch, darum kann Amalie ihrem Mann ohne Bedenken alles das weitersagen, was sie an Neuigkeiten von der Küsterin erfahren hat und sie kann ihm auch gestehen, welche Sorgen sie sich um Edmund macht.

„Er ist noch ein Kind, Malchen. Erst neun Jahre ...“

„Mit dem jungen Zlotczinsky hat es auch sehr früh angefangen.“

„Malchen, was wird in zehn oder zwölf Jahren sein! Deswegen brauchst du dir doch jetzt noch keine Sorgen zu machen. Außerdem wird unser Sohn niemals dahin kommen, wo der junge Zlotczinsky gewesen ist. Der kennt Sankt Petersburg und Moskau, in Warschau und in Paris ist der auch gewesen. Das sind die Töpfe, Malchen, in denen revolutionäre Gedanken gekocht werden. Nein, mit Edmund machst du dir unnütze Sorgen. Wie soll der Junge dahin kommen?“

„Nein, ich will mir ja auch keine Sorgen machen. Ich will es nicht! Aber solche Gedanken und Sorgen lassen sich nicht lenken wie ein Pferd. Und so habe ich an manchen Tagen keine Ruhe ...“

Die alten Braczinskis sind angelangt und müssen absteigen. Die alte Frau beugt sich über Amalie und streichelt kichernd ihren Leib. „Jak dlugo to jeszcze potrwa? (Wie lange wird es noch dauern?)“ zischelt sie in ihr Ohr.

„Okolo Czterech tygodni (Ungefähr vier Wochen).“

Die Alte lacht laut und nickt befriedigt, und umständlich steigt sie vom Wagen herunter.

„Jetzt wird es Zeit, dass ich die Wiege ausbessere und dass ich die Bemalung erneuere“, sagt Jendrik, als sie weiterfahren.

„Wie willst du das machen, Jendrik? Du schaffst das nicht. Wenn du sie nur so weit herrichtest, dass sie wieder schaukelt.“

„Nein, nein, das muss alles sein. Jedes Kind, das du in die Wiege gelegt hast, hat eine frisch bemalte Wiege gehabt.“

„Dies ist nun unser neuntes Kind“, spricht die Frau mehr zu sich selbst. „Und alle sind sie uns geblieben, Jendrik. Das ist doch ein Segen.“

„Ja.“

„Jendrik, ich habe mir gedacht: wenn es ein Junge wird, dann soll er nach deinem Vater genannt werden.“

„Das hätte ihn sehr gefreut, Malchen“, sagt der Mann und sehr aufrecht und voller Stolz kutschierte er das Gespann nach Hause.

Kapitel 4

Das erste Gespann mit einem Webstuhl ist aus Lodz angekommen.

Es ist ein klarer, ein warmer erster Junitag, und die Luft ist noch erfüllt vom Geschwirr und Gesang der Vögel. Im Westen drängen Haufenwolken über den Horizont. Sie machen das Land klein und heben den Himmel weit hinauf. Die Kastanien, die Erdmanns Haus umstehen, leuchten mit ihren Blütenkerzen, und die Birken färben sich in ein satteres Grün. Die Straße ist leer heute, jeder hat bei diesem prächtigen Wetter im Garten oder im Feld zu tun. Nur ein paar Hunde lungern an den Zäunen entlang. Als aber das Fuhrwerk mit seiner aufsehenerregenden Ladung über den staubigen Schotter knirscht, werden die Menschen neugierig, sie lassen alles stehen und liegen und schließen sich dem Wagen an, um zu sehen, bei wem der Webstuhl abgeladen wird.

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