„Wenn ich wieder die Gestalt des Drachen habe, nehme ich dich auf meinem Rücken mit.“
„Oh ja, dann fliegen wir eine Runde.“ „Das werden wir.“
„Nun lasst es euch schmecken“, sagte sie. Jeder von ihnen packte herzhaft zu.
„Dein Vater wird ganz schön toben“, lachte Lexe.
Jeda musste ein wenig grinsen. „Wobei er doch so gerne speist“, sagte er.
Es dauerte nicht lange da war der Inhalt des Korbes völlig leer.
„Jetzt haben wir so richtig gegessen. Nun wäre ein kleines Schläfchen richtig“, rief Jeda.
„Bei mir zu Hause war das immer nach dem Mittagessen an der Tagesordnung.“
„Ich kann mich fast gar nicht mehr an mein Zuhause erinnern“, flüsterte Suja. „Nur Mutter sehe ich manchmal im Traum.“
„Wie viele Jahre lebst du schon mit diesem Fluch?“
„Vielleicht hundert Jahre, oder noch mehr! So genau weiß ich das nicht mehr.
Vor vielen Jahren habe ich aufgehört zu zählen.“
„Aber wo dein Königreich liegt, weißt du noch“, fragte Nibe?
Er sah vor sich hin, aber es kam keine Antwort. „Wie kann ich das nur vergessen“, sprach er leise. Es klang sehr traurig.
„Sei nicht traurig, wir werden dir helfen! Alles was du vergessen hast, wird dir eines Tages wieder einfallen.“
„Auf diesen Tag, freue ich mich, doch mehr sehne ich den Tag herbei, wo mein Fluch abfällt.“ „Auch der wird kommen“, sagte Kelas. „Nun lasst uns den alten Wald suchen.“
Suja fing sich an zu schütteln und schloss seine Augen.
Mit einem kleinen Schütteln, gewann der Drache wieder die Oberhand. Der Fluch schlug erbarmungslos zu.
„Weißt du was Suja“, sprach Nibe. „Du wirst von Tag zu Tag liebevoller.“
„Ja, das ist mir auch schon aufgefallen“, rief Nubs.
„Steig auf meinen Rücken, ich nehm dich ein Stück mit.“
Die anderen schwangen sich in die Sattel ihrer Pferde. Dann gaben sie ihnen die Spuren.
Nach ein paar Stunden gemäßigten Rittes rief Suja aus der Luft: „Ich sehe den alten Wald. Wir sind bald angelangt.“
Auch die alte Hexe sah durch ihre Kugel die herankommende Meute.
„Was haben wir den da“, lachte sie gruslig.
Ihre Stimme klang wie ein Reibeisen. So kratzig war sie. Sie sah auch Suja, bei den jungen Leuten.
Das bedeutet nichts Gutes für mich. Sie murmelte einen Spruch und plötzlich flog ein kleiner Habicht aus der Hütte.
„Ich beobachte sie lieber von einem der riesigen alten Bäume. Hier können sie mich nie entdecken“, lachte sie.
Nach einer Weile erreichten sie den uralten Wald.
Die Bäume waren riesengroß und sehr knurrig. „Wie alt ist dieser Wald schon?“
„Ich weiß es nicht, doch noch nie ist einer wieder rausgekommen, der diesen Wald betreten hat, schrie Nubs aus der Luft.“
„Geht das schon wieder los, Nubs! Du mit deinen Ratschlägen treibst einen die Angst in die Knochen.“
„Kelas, lass ihn in Ruhe. Er warnt uns doch nur“, sagte Lexe.
„Was ist mit euch“, rief Suja? Der kreiste schon eine Weile über dem Wald.
„Siehst du etwas“, rief Pelus?
„Ich habe eine alte Hütte entdeckt. Es steigt Rauch aus dem Schornstein.“
„Dann ist die Hexe Mup auch zu Hause.“ Pelus stieg von seinem Pferd.
„Es ist besser wenn wir sie hier lassen.“
So kam es, das alle abstiegen und hinter Pelus herliefen.
Nach einer Weile schrie Kelas: „Hilfe, der Baum hat sich bewegt.“ „Lass das Kelas, wir sind doch schon ohne deine Scherze ängstlich.“
„Nein ganz ehrlich, da hat sich ein Baum bewegt!“
Pelus sah sich ganz ruhig um.
„Seit mal alle leise!“ „Seit mal alle leise“, sagte Nibe mit ängstlicher Stimme.
„Ihr werdet es nicht glauben. Ich kann die Bäume reden hören.“
„Was sagen sie denn“, lachte Pelus?
Dann auf einmal bildete sich ein Kreis aus Bäumen um sie herum.
„Wir sind gefangen“, rief Kelas!
Pelus hob langsam seine die Arme und dann schloss er die Augen. Mit einmal schnellten seine Arme vor die Brust und mit all seiner Kraft stemmte er die Hände nach vorn.
Mit ungeheurer Wucht, flogen die Bäume im hohen Bogen durch die Luft.
Erst ein paar Meter weiter schlugen sie auf.
„Was für ein junger Zauberer“, dachte die Hexe Mup die als Falke rechts oben in einen der Bäume saß.
„Das hat die böse Hexe Mup angerichtet! Sie hat die Bäume verzaubert“, sagte Pelus.
„Wir sind auf dem richtigen Weg zu ihr.“
Nach ein paar Metern verschlug es Kelas fast die Sprache.
„Da, da seht doch mal“, rief er. „Was hast du denn schon wieder“, fragte Lexe?
„Sieh doch da drüben!“
Lexe drehte sich in die Richtung in die Kelas zeigte.
„Oh Pelus, das ist nicht gut“, rief auch er.
„Was ist los“, kam er angerannt. Dann sah er das riesige Wildschwein.
Es war fast so groß wie ein Humba und hatte zwei riesige Hauer.
„Was wollen wir jetzt tun?“ „Wir führen es hinters Licht“, rief Pelus.
„Jeder stellt sich an einen riesigen Baum. Ich glaube zwischen den Beiden wird es nicht hindurch passen. Wenn es auf mich losgeht, springe ich im letzten Moment rüber.“
„Wenn das mal gut geht“, sagte Nibe.
Dann reizten sie das Ungeheuer. Das riesige Wildschwein griff sofort an. Erst knallte es gegen Kelas Baum. So hart es auch auftraf, es merkte den Knall gar nicht. Doch dann griff es Pelus an. Mit vollem Galopp rannte das Ungetüm auf Pelus zu, den Kopf nach unten gerichtet konnte es die Gefahr nicht sehen.
Im letzten Moment sprang Pelus zur Seite. Mit all seiner Kraft, wollte es durch die zwei Bäume hindurch brechen.
Doch es kam wie es kommen musste. Die Baumlücke war viel zu klein und so blieb das rissen Wildschwein stecken.
Es quietschte und schrie, doch so sehr es auch mit den Beinen im Dreck scharrte, es blieb stecken.
„Verdammt“, rief die Hexe Mup! „Diese Bengel sind mit allen Wassern gewaschen. Ich werd lieber das Weite suchen, bevor sie mich erkennen.“ Sie flog zwischen den Bäumen davon.
Nicht immer lebte sie in dem riesigen Urwald. Weit von hier hatte sie ein grimmiges Schloss. Jeder der es sah, nahm reis Aus vor lauter Angst. So fürchterlich sah es aus. Doch sie fühlte sich hier zu Hause. Sie konnte gar nicht mehr sagen, wann sie jemals Besuch gehabt hatte.
Gleich als sie heim kam, schüttelte sie ihre Kugel. Es fing wieder an zu schneien in der Kugel. Dann strich sie mit ihrer Hand darüber.
Fast immer, blieb sie mit ihren langen spitzen Fingernägeln an dem Sprung in der Kugel hängen. Dann fluchte und schimpfte sie wie ein Rohrspatz.
Es erschien das Bild, auf das sie gewartet hatte. Die Jungen erreichten die Hütte.
Ich gehe nicht als erster rein“, sagte Kelas. „Dann ziehen wir Stöcke.“
„Was ist das“, wollte Nibe wissen.
„Wir nehmen vier kleine Stöckchen. Einer wird von ihnen, wird ein wenig gekürzt.
Wer den zieht muss als erster in die Hütte gehen.“
„Das ist ein gutes Spiel“, sagte Nibe.
Pelus hob die Stöckchen auf. Dann mischte er hinter seinem Rücken die Stöckchen.
„Halt sie in die Mitte von uns“, sagte Lexe.
„Du als erster Nibe“, sagte Pelus. Sie griff ohne Überlegung zu.
„Das ist ein kleines“, sagte er. „Dann muß ich gehen“, lachte sie.
„Doch als sie losgehen wollte“, tippte Suja Pelus ganz vorsichtig auf die Schulter.
„Zeig mir mal die anderen Stöckchen.“ „Warum?“
„Weil ich auch deine Gedanken lesen kann.“
Nibe kehrte um und sagte grinsend: „Zeig die anderen Stöckchen!“
Pelus hielt die restlichen drei hin. „Die sind ja alle gleich lang“, rief Nibe!
„Du hast mich reingelegt.“ Die anderen lachten sich halb tot.
„Nun da ihr alle Angst habt, als erster in die Hütte zu gehen, helfe ich euch“, sagte Suja. Er packte die Hütte am Dach und hob sie hoch.
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