Der Flug war traumhaft. „Wer sollte mir das glauben, ich fliege auf dem bösen Drache Suja! Ich könnte die ganze Welt aufwecken?“
Suja lachte sich krank. „Sei nicht so laut, sonst weckst du das ganze Schloss auf!“
Er ging ganz vorsichtig mit seinem großen Kopf an das Fenster. Sie stieg langsam in ihr Zimmer. „Nun flieg wieder weg, wir sehen uns bald!“ Sie winkte ihm und schloss das Fenster.
Suja flog aber nicht weit weg. Er wollte sie bei der großen Schlacht beschützen.
Nibe hatte sich gerade hingelegt, da wachte Pelus auf.
„Ich habe heute einen schlechten Traum gehabt.“ „Von was hast du geträumt“, sagte sie etwas verschlafen?
„Suja hat mit dir eine Reise durch die Luft gemacht.“ „Sag bloß“, lachte sie.
„Was für eine Vorstellung“, gab er zurück.
Da trat Jeda in das Zimmer. „Hast du hier geschlafen“, stammelte er hervor. „Ja das hab ich, aber nur um sie zu beschützen.“
Da fing Nibe an zu lachen. „Also ich hab mit Suja heute Nacht einen Rundflug gemacht. Du hast wie ein Toter geschlafen!“
„Aber das war doch mein Traum“, sagte Pelus.
Da fing Jeda an zu lachen. „Nun lasst uns gehen, sonst ist die Schlacht vorbei.“ Als sie in den Hof kamen war der voller Ritter. Sie sahen furchtbar aus, über und über mit Waffen behangen. Ihre Rosse hatten richtige Panzerungen.
„Das sind aber nicht viele“, sagte Lexe. „Nein“, lachte Jeda.
„Du wirst etwas sehen, das hast du noch nie erlebt.“ Dann gab der König das Kommando zum Abmarsch. Sie erreichten nach gut einer halben Stunde die Schlucht, wo sein gewaltiges Heer stand. So viele Krieger und Ritter sahen die Jungen noch nie.
„Das ist unser Heer“, sagte Jeda.
„Was, das ist nur das Heer deines Vaters?“ „Ja, warum seid ihr so entsetzt?“
Plötzlich vibrierte die ganze Erde.
„Was zum Kuckuck ist jetzt schon wieder los“, rief Kelas.
„Was soll schon los sein“, lachte der König. „Mein Bruder kommt gerade mit seinem Heer.“ Und dann übertraf das anrückende Heer alles was sie jemals gesehen hatten.
„Oh nein, Pelus, du musst etwas unternehmen!“ „Nein, das kann auch ich nicht aufhalten“, sagte er zu Jeda.
Er lief zum König und dessen Heerführer. „Ihr müsst die Krieger deines Bruders in die Schlucht locken!“
„Was ist das für ein Lächerlicher Knirps“, rief der Heerführer. Doch weiter kam er nicht. Sein Mund ging nicht mehr auf. Er war plötzlich zugenäht.
„Hast du mich verstanden Duba“, sagte Pelus. „Ich bin ja nicht taub“, rief er.
„Lass ihn wieder sprechen, sonst muss ich jedes Mal zum Heer reiten und die Befehle geben!“ Da war auf einmal der Mund des Heerführers wieder offen.
„Du hast gehört, was er gesagt hat“, zischte der König.
„Erst lassen wir sie angreifen, bevor die Truppen vorgehen!“ Pelus ging zu den anderen. „Ich glaube es wird sehr eng bei uns.“
„Du hast noch einen Trumpf im Ärmel“, sagte Lexe zu ihm. „Was meinst du damit?“
„Du kannst immer noch Gul rufen!“ „Wir werden sehen wie die Schlacht verläuft.“
Dann gab Duja den Befehl zum Angriff. Es regnete Pfeile vom Himmel. Doch die Krieger vom König Duba hoben die Schilder und sie prallten fast alle ab. Nur vereinzelte Krieger fielen um. Wie bei den anderen aus dieser Welt zerfielen sie zu Staub.
Die erste hälfte der Krieger die Dubas Leute angriffen fielen in die Gruben die Pelus mit den Freunden angelegt hatten.
Mit einem Schlag verlor Duja die Hälfte seines Heeres. „Was hat das zu bedeuten“, schrie er seinen Berater an. „Du hast uns den Sieg versprochen.“
Da gab Duba den Befehl zum Angreifen. Die Krieger prallten mit einer unvorstellpaarer Wucht auf einander.
Es sah gigantisch aus als die zwei Reiterarmeen aufeinander zuliefen. So etwas hatten die Jungen noch nie gesehen. Tausende schlugen direkt vor ihren Augen auf sich ein. Es dauerte nicht lange, da bekamen Dujas Leute einen kleinen Vorteil.
Pelus wollte gerade mit einem Zauberspruch Gul herbei rufen.
Da kam am Himmel mit feurigen Getöse Suja angeflogen. Er hatte die Gefahr der Niederlage von Duba bemerkt. Jetzt reduzierte er die Zahl der Krieger von König Duja erheblich indem er mehrmals Feuer spie.
„Das ist Verrat“, Duba. „Du hältst dich nicht an die Spielregeln.“
Suja flog einen Bogen und setzte zum entscheidenden Todesstoß an. Er schnappte im Vorbeifliegen König Duja und seinen Berater.
Nach einer Weile spuckte er nur noch ihre Rüstung aus. Sie waren zu Staub zerfallen.
Pelus ging zu König Duba. „Jetzt ist der Spuk vorbei. Wenn du wieder Krieg führst, nur so zum Spaß dann kommen wir wieder und vernichten dich. Dein Reich führt dann Jeda weiter. Wir müssen leider weiter.“
König Duba konnte vor Zittern nichts mehr sagen. Er sah immer nur auf Suja.
Der saß ganz ruhig neben Nibe.
„Wie furchtbar dieses riesen Vieh“, sagte er leise zu seinem Sohn. „Das ist unser Freund Suja, und kein Vieh.“
„Oh bitte entschuldige, ich meinte süßer Spielkamerad.“
Suja knurrte in Richtung des Königs. Sofort schreckten er und seine Ritter zurück.
Nubs biss den König in die Wade.
„Jeda nimm den lieben Hund weg.“ Da lachten die Jungen.
„Nun werden wir unsere Reise antreten, rief Pelus.“ Sie saßen alle auf.
Nubs durfte bei Jeda mitreiten. „Ich finde dich von Tag zu Tag netter“, sagte Jeda zu Nubs.
„Wo willst du hin“, schrie Duba seinen Sohn an!
„Wir kommen wieder, und wehe du bist kein guter König“, dann entfernten sich die Jungen.
Seit Stunden ritten sie nun durch Wiesen und Wälder. Suja wachte über sie, aus der Luft.
„Wann machen wir eine Pause“, fragte Kelas. „Ich kann nicht mehr reiten, mir tut mein ganzer Hintern schon weh.“
„Gleich, da vorn ist eine gute Wiese. Da könnten wir ein kleines Nickerchen“, machen rief Lexe. Als alle die Wiese erreichten und Platz genommen hatten, nahm Pelus die Kugel aus seinem Beutel.
„Will doch mal sehen, wo uns die Zukunft hinbringt.“
„Was ist das“, fragte Suja.
„Pass gut auf, da kannst selbst du noch was lernen.“ Er schüttelte die Glaskugel.
„Das sind ja Schneeflocken in der Kugel!“ „Ja, da hast du recht.“
Dann strich Pelus mit der Hand darüber. Doch als er in sie hinein sah, fiel er vor Schreck nach hinten um.
„Was ist geschehen“, rief Nibe. „Was hast du in der Kugel erblickt?“
„Schau selbst rein“, sagte er.
Alle kamen sofort herbei. Eine alte sehr krumme Frau, die sich auf einem Stock hielt, sah sie an. Auch die anderen schreckten zurück.
Pelus strich noch mal über die Kugel, dann war alles wieder weg.
„Das war die Hexe Mup “, rief Nubs laut.
„Hat jemand auf den Hintergrund geachtet“, fragte Nibe?
„Ja ich“, sagte Suja. „Es war ein sehr alter Wald und ich glaube, er ist nicht mehr weit weg von hier.“
„Dann last uns nach der Pause aufbrechen.“ „Woher willst du wissen, dass wir nicht in unser Verderben gehen“, fragte Kelas.
„Das weiß ich gar nicht, aber das ist mir auch egal“, lachte Pelus.
Sie sahen wie Nibe einen Korb mit Speisen auspackte. „Wo hast du denn den her“, fragte Nubs. „Aus der Küche, hab ich ihn mitgenommen.
Der Koch packte ihn, und fragte mich ob ich ihn dem König bringen könnte. Da hab ich nicht nein gesagt.“ Es breitete sich ein Gelächter aus.
„Was soll ich dir geben Suja, die Speisen sind alle zu klein.“
„Warte mal, sagte Suja.“ Er schloss seine Augen und im nächsten Moment nahm er seine menschliche Gestalt an.
„Jetzt ist Platz für deine Speisen, in meinem Magen.“
Sie sah auf einmal nur noch ihn.
„Wir sind auch noch da“, rief Nubs. „Bist du eifersüchtig“, lachte Suja.
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