1 ...7 8 9 11 12 13 ...18 „Wir kommen alle um“, schrie er.
„Hör auf damit“, sagte Pelus. „Was glaubst du, warum ich all diese Fallen baue? Ich habe gesehen, was unser Fehler war! Und morgen werden wir es anders machen als wir es in der Kugel gesehen haben. Deswegen werden wir morgen gewinnen. Wir werden noch ein paar Gruben mit Wasser anlegen. Dujas Heer wird zur Hälfte ertrinken und in den anderen Gruben umkommen. Den Rest seines Heeres werden wir angreifen und vernichten.
Was glaubst du, wer dann der Sieger ist?“ „Du musst dich doch nicht so anstrengen, warum benutzt du deine Zauberkraft nicht?“
„Weil sie nicht bei allen Dingen funktioniert.“
„Also bist auch du verwundbar!“ „Wer ist das nicht Jeda“, sagt Pelus.
„Nun können wir gehen, denn morgen wird die Schlacht nicht so verlaufen, wie der Berater von Duja es will.“
„Die Augen von König Duja will ich sehen, lachte Jeda.“
Als sie die Hälfte der Strecke hinter sich hatten, stoppte sie plötzlich ein Trupp Ritter. Sie sahen aus, als kämen sie aus der Unterwelt. An ihren Helmen hatten sie riesige Hörner, andere Drahtgeflechte und alle waren in Schwarz gekleidet. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet.
„Wen haben wir denn hier“, lachte Dujas Heerführer?
„Wer seid ihr Wichte“, wandte er sich an Pelus. „Wir sind dein schlimmster Alptraum“, sagte er ruhig.
Pelus konzentrierte sich auf die Waffen der Krieger. Als der Anführer sein Schwert ziehen wollte, war keine Waffe mehr an seinem Körper.
„Was ist hier los“, rief er? „Wart ihr das?“
„Nun pass mal gut auf, und greif an deine Nase!“ Der Anführer merkte auf einmal dass seine Nase zweimal so groß wurde wie sie eigentlich ist.
„Du, du…“, wollte er sagen, aber dann wurde ihm klar dass der kleine Pelus ein Zauberer war.
Er riss sein Pferd herum und die ganze Truppe ritt ihm nach.
„Wir sehen uns wieder“, grölte er aus der Ferne.
Da bogen sich die Jungen und Nibe vor lauter Lachen. Nubs rannte eine Weile hinter den Rittern her und schrie aus voller Kehle: „Ich verlängere euch allen die Ohren.“
Alle hielten sich auf den Pferden fest, so bogen sie sich vor lauter Lachen. „Nubs“, rief Pelus. „Komm wieder her.“
„Jetzt hast du die Ritter des bösen Königs Duja kennen gelernt. Wenn du das ganze Heer siehst, schaudert es dir über den Rücken“, sagte Jeda.
„Bei uns gibt es so etwas gar nicht“, sagte Kelas. „Wir kennen keine Ritter und Bösewichte.“
„In so ein Land möchte ich gerne reisen“, lachte Nibe leise. Ihr Blick wurde traurig und leer. „Habt keine Angst Nibe“, sagte Pelus. „Vielleicht finden wir einen Weg um dir unser Land mal zu zeigen.“
Sie setzten ihren Weg ins Schloss fort. Als sie das Schloss erreichten sagte Jeda zu den anderen: „Wie sieht es mit einem erfrischenden Bad aus?“
„Du musst uns nur zeigen, wo wir baden können, lachte Pelus.“
„Dann bleibt auf euren Pferden sitzen wir müssen nur hinter das Schloss reiten.“ Jeda ritt voraus, es war nicht weit da sahen sie den See. Er hatte einen großen Wasserfall.
„Den benutze ich immer als Dusche“, rief Jeda.
Es dauerte nicht lange und sie alle waren im See. Das Wasser war herrlich erfrischend.
„So ein Bad tut gut“, lachte Kelas. „Was ist mit dir Nibe?“
„Ich kann nicht schwimmen“, rief sie.
Pelus kehrte zum Rand des Sees zurück. „Komm ich zeige es dir.“
Sie zierte sich am Anfang, doch als ihr alle Mut machten, ging sie langsam ins Wasser.
„Ich halte dich fest“, sagte Pelus.
Dan übte sie eine ganze Weile mit ihm. Am Anfang hatte sie noch ein wenig Angst. Doch von Minute zu Minute konnte sie es besser.
Nach einer halben Stunde rief sie zu den anderen: „Seht her ich kann schwimmen!“
Die anderen freuten sich mit ihr.
„Wie gerne wäre ich Baden gegangen, doch ich hatte immer Angst davor gehabt. Jetzt ist das alles Vergangenheit“, rief sie vor Freude.
Nubs machte sich am Ufer zu schaffen. Er spielte mit einem kleinen Fisch. So hatte jeder seinen Spaß.
Jeda verließ als erster das Wasser. „Wir müssen zurück“, rief er.
„Warum denn auf einmal“, fragte Lexe? „Weil es bald dunkel wird, und dann musst du aufpassen.
Suja kommt öfter am Abend zu uns.“
Sie kamen einer nach dem anderem aus dem kühlen Nass.
„Den werden wir öfter mal aufsuchen“, lachte Kelas. „Nibe wir sind schon alle fertig, nur du fehlst noch.“
„Ich finde es so wunderschön wen man schwimmen kann. Man merkt erst jetzt was man alles verpasst hat.“
Sie stellte sich noch mal unter den Wasserfall. „Nun komm aber bitte“, rief Pelus.
Mit seiner Kraft hielt er den Wasserfall an.
„Was tust du Pelus“, rief sie. „Lass das Wasser wieder fließen!
Das tat er auch, und mit einem Klatschen traf das Wasser, Nibe auf den Kopf.
Alle lachten sich halb tot vor Schadensfreude.
„Siehst du“, sagte Nubs. „Wärst du mit den anderen aus dem Wasser gelaufen würden sie dich jetzt nicht auslachen.“
Da traf Nubs ein voller Schwabs Wasser.
„Was tust du bloß. Mein Fell wird doch ganz nass“, rief er.
„Nun lachen sie alle über dich“, sagte Nibe.
Als Nibe fertig war stiegen alle auf ihre Pferde und ritten gemütlich nach Hause. Als sie die Pferde in den Stall gebracht hatten liefen sie in den großen Saal. Eine riesige Tafel war mit allerlei Speisen gedeckt.
„Ihr seid die letzten“, rief der König. „Wo kommst du her Jeda?
Ach deine Ohren, sind wieder normal.“
„Ja Vater, ich bin auf den Weg zur Normalität.“ „Was heißt das“, fragte Duba?
„Dass ich auch mit dem gemeinen Volk umgehen kann. Das gehört sich für einen Prinzen nicht.“ „Was hast du mit dem gemeinen Volk zu tun“, schrie der König?
„Vater lass uns jetzt in Ruhe essen, sonst wird Pelus dir den Mund verbieten!“
„Also die heutige Jugend wird immer frecher. Zu meiner Zeit gab es das nicht.“
Doch sie hörten sein Gelaber nicht mehr. Jeder von Ihnen ließ es sich gut und reichlich munden. Dann brachten die Diener noch frischgepressten Saft.
Ein Bediensteter stellte Nubs einen Teller mit Knochen hin. „Du bist wohl von allen guten Geistern verlassen? Ich esse doch keine Knochen“, rief er.
„Nehmt den Teller sofort wieder weg.“
Das tat er dann auch. Nubs bekam ein ganz zart gebratenes Täubchen.
„Muh, so gefällt es mir viel besser.“
„Es fehlt nur noch, du nimmst Messer und Gabel zum Essen“, sagte der Diener.
Da lachte der ganze Saal.
„Sehr witzig“, rief Nubs.
Als alle gegessen hatten, gingen sie in den Schloßhof. „Wir wollen uns noch ein wenig ausruhen bevor wir uns zur Ruhe legen“, sagte Jeda.
„Wirst du mal König dieses Reiches“, fragte Lexe? „Wenn mein Vater eines Tages tot ist, bestimmt. Aber ich habe keine richtige Lust.“
„Warum nicht? König sein ist doch das größte was man sich wünschen kann.“
„Sag das nicht. Bei uns ist das so eine Sache.
Es gibt immer einen, der mehr zu sagen hat, als der König selbst.“
„Dann musst du es ändern.“ „Das werde ich, wenn es einmal soweit ist, dass ich König werde.“ Nicht weit von ihnen saßen Nibe und Pelus. „Die anderen gehen schon zum schlafen, wollen wir ihnen nicht folgen?“
„Ich bleibe noch ein wenig“, sagte Nibe. „Es ist so schön heute Abend.“
„Ich bleibe in deiner Nähe“, sagte Pelus und ging zu den anderen.
Als Nibe eine Weile ganz ruhig dasaß, tauchte plötzlich Suja hinter ihr auf.
Als sie ihn bemerkte war es zu spät. Er schnitt ihr den Weg zum Schloß ab.
Pelus der auf sie aufpasste, hatte es auch bemerkt und schlich sich leise an.
Er wollte schon aus seinem Versteck heraustreten, doch was dann geschah konnten beide nicht glauben. Suja wurde auf einmal ein schöner Prinz. Er war vielleicht achtzehn Jahre alt und sehr hübsch. „Hab keine Angst“, sagte er zu ihr.
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