1 ...8 9 10 12 13 14 ...18 „Was willst du rief“, sie? „Ich möchte mich nur mit einem Menschen unterhalten der keine Angst vor mir hat!“
„Das ist aber nicht leicht“, sagte sie. „Du bist so böse, wenn du dich in die Gestalt des Drachen verwandelst!“
„Das ist mein Fluch, schon über hundert Jahre.“
Nibe hatte die Furcht etwas abgelegt. Er war so schön und liebevoll.
Da trat Pelus aus seinem Versteck. Suja ging auf Abwehrstellung.
„Nein“, rief Pelus. „Ich will dein Freund sein. Gib mir eine Chance.
Bitte Suja, ich mag dir nichts tun.“
Sein Gefieder das an den Armen heraus trat, verschwand wieder. „Ich möchte nur deine Geschichte hören.“
Da traten auch die anderen zu ihm.
„Also gut, ich war einmal genauso ein Prinz wie du Jeda. Etwas eitel und hochmütig, und genau das war mein Verhängnis.
Es gab einen Zauberer der belegte mich mit diesem Fluch. Ich muss für immer ein,- wie sagt ihr? Drache sein.
Für eine Stunde am Tag darf ich meine Gestalt annehmen, danach bin ich wieder der böse und tot bringende Suja. Doch seit ich dich gesehen habe, Nibe, tut mir das Herz weh.
Ich musste Dich sehen!“
„Was ist mit dem Zauberer geworden?“ „Den hat jemand getötet und mein Schicksal für immer besiegelt.
Wer soll den Fluch jetzt von mir nehmen? Ich selbst darf und kann es nicht.“
Nubs sagte ganz leise: „Ich habe mal von einem kleinen Buch gehört. Da sollen alle Zaubersprüche drin stehen.
Gasdar sprach mal mit einer Hexe von dem Buch der Sprüche. Es ist schon hunderte von Jahren alt. Doch nur diese Hexe weiss wo es ist.“
„Wie heißt die Hexe“, fragte Kelas? „Wenn ich mich richtig erinnere hieß die Hexe Mup, und wohnt in einem großen Wald.“
„Wenn die Schlacht morgen zu Ende ist, werden wir uns auf den Weg machen, um das Buch zu suchen. Vielleicht erlösen wir dich dan von dem Fluch, sagte Pelus grinsent.“
Suja trat an Nibe heran. „Wenn ich wieder ein Prinz bin, wirst du meine Gemahlin!“
Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Wenn du es willst dann ja.“
„Ich hoffe nur, dass ich dir nichts tue“, sagte er zu Pelus. „Wenn der Drache in mir durchbricht werde ich wieder ein Ungeheuer.“
„Ich bin sicher Suja, durch deine Augen wirst du deine neu errungenen Freunde erkennen!“
Dann war es wieder soweit. Er fing sich an zu krümmen und zu schütteln. Dann gab es einen kleinen Knall und der riesige Drache Suja flog in den Nachthimmel.
„Wir sehen uns“, rief er zum Abschied. Jeder von ihnen winkte ihm nach.
„Also so etwas hätte ich nie erwartet“, sagte Nubs. „Alle fliehen vor ihm, und in Wirklichkeit ist er ein gutaussehender Prinz. Was für eine Tragik.“
„Nun lasst uns zur Ruhe gehen. Heut geschieht nichts Aufregendes mehr.“
Als Nibe auf ihrem Lager lag, dachte sie noch lange an Suja. Er hatte ihr Herz erobert.
Wie einsam musste er sein? Sie konnte sich gar nicht vorstellen wie grausam es war, mit so seinem Fluch zu leben. Er musste erbarmungslos vorgehen und wenn er sein durfte was er ist, war er so zärtlich und liebevoll.
„He Nibe“, rief Pelus. „Bist du noch wach?“ Er kletterte über das Gitter vor ihrem Fenster und huschte in ihr Zimmer.
„Darf ich eine Weile bei dir sein?“
„Aber natürlich“, sagte sie. „Du bist mein bester Freund. Es gibt keine Geheimnisse vor dir.“ „Wie findest du Suja“, fragte er?
„Wenn mein Herz nicht lügt, bin ich in ihn verliebt.“
Pelus freute sich für sie. „Ich habe noch eine Gabe entdeckt.“
„Was für eine Gabe meinst du Pelus?“
„Ganz einfach, ich kann deine Gedanken lesen.“ „Du lügst“, sagte sie.
„Nein, Nibe ich kann es seit ein paar Stunden. Als die Ritter des Königs Duja vor uns standen.
Er wollte Jeda entführen. Jedenfalls hat er das gedacht, und ich habe es gehört.“
„Du wirst immer mächtiger, Pelus. Das kann aber auch ein böses Ohmen sein!“
„Du brauchst keine Angst haben Nibe, nie und nimmer werde ich die Kräfte für eine böse Sache hergeben.
Den so viele, die sich ihre Macht bewusst werden, haben sie für ihre Zwecke eingesetzt. Ich gebe sie nur für etwas Besseres oder zur Hilfe, um die man mich bittet.“
„Pelus, lese niemals meine Gedanken. Du würdest unsere Freundschaft aufs Spiel setzen.“
„Jetzt weis ich Nibe, das ich es kann. Bei bösen Menschen werde ich meine Kräfte nutzen.“
„Das ist auch eine gute Sache, denn wenn sie lügen, kannst du sie dafür bestrafen.“
„Du musst jetzt gehen“, sagte sie. „Ich will nun schlafen.“
„Lass mich hier auf dem Fußboden Wache halten.“
„Das würdest du für mich tun Pelus? Dann nimm diese Decke und schlaf gut.“
Sie lagen eine Weile ganz ruhig und Pelus Augen fingen schon an zu blinzeln, da fragte Nibe leise: „ Pelus schläfst du schon?“
„Nein, noch nicht aber gleich.“ „Darf ich dir eine persönliche Frage stellen? Bist du in mich verliebt?“
Pelus musste sich das Lachen verkneifen. „Du bist etwas älter als ich, denke ich zumindest.
Nein Nibe aber ich mag dich ganz gern.“ „Da bin ich aber froh“, sagte sie.
„Du weißt ja, ich habe mich in Suja verknallt.“ „Darüber bin ich auch froh.
Mir geht nur nicht dieser Fluch aus dem Kopf. Ich hoffe wir können ihn erlösen.“
„Das wäre sein schönstes Geschenk“, sagte Nibe.
„Weißt du Pelus, ich werde auch mit ihm gehen, wenn wir ihn nicht erlösen können.
Die eine Stunde am Tag wird er meine ganze Liebe bekommen.“
„Vielleicht wirst du ihn ein wenig friedlicher machen, denn seine Augen erkennen dich, auch wenn er böse ist, als Drache.“
„Weißt du das“, fragte sie? „Ja, ich habe es gespürt als er sich verwandelte.“
„Pelus du wirst einmal sehr stark werden. Ich hoffe dass deine Kräfte immer auf unserer Seite bleiben.“ Er antwortete aber nicht mehr.
„Sie rief ihn erneut: „Pelus schläfst du schon?“ Es kam erneut keine Antwort.
Da wusste sie, er schläft tief und fest. Sie lag noch lange wach, denn Suja ging ihr nicht aus dem Kopf.
Plötzlich klopfte es an ihr Fenster. „Wer ist da“, rief sie.
„Ich bin es Suja.“ Sie öffnete ihm sofort.
„Ich habe gerade an dich gedacht“, sagte sie. „Deswegen bin ich hier.
Sag bloß du kannst auch meine Gedanken lesen.“
„Nein Nibe, das kann ich nicht. Aber wenn du an mich denkst, dann spüre ich das.
Ich verliere dan meine Boshaftigkeit und muss zu dir kommen.
Willst du ein wenig mit Fliegen?“ „Wie geht das denn?“
„Du steigst auf meinen Rücken und hältst dich an den Hörnern fest. Dann geht es ab.“
Sie stieg leise auf seinen Hals, packte die Hörner und Suja flog in die Nacht.
„Es ist ein wunderschönes Erlebnis“, rief sie.
„Mit dir könnte ich bis ans Ende der Welt fliegen“, schrie er voller Freude.
„Das geht nicht“, sagte sie. „Warum nicht?“
„Weil ich morgen mit auf das Schlachtfeld ziehen muss.“ „Was für Schlachtfeld?“
„Das darf ich dir nicht sagen.“
Er landete am See mit dem Wasserfall. „Wir wollen uns doch ein wenig unterhalten“, sagte er. „Aber nur wenn es dir nichts ausmacht.“
„Nein ich bin gerne bei dir Suja. Ich habe schon viel gesehen, doch bei dir ist alles anders.
Wenn wir doch nur das Buch finden würden!“ „Ich würde so gerne wieder frei sein!“
„Wir haben jetzt gute Freunde, die werden uns helfen.“
„Hast du von dieser Hexe noch nie gehört“, fragte Nibe? „Nein, ich bin schon weit herum gekommen, aber von dieser Hexe Mup hab ich noch nie gehört.“
„Na ja Suja, du musst mich zurück bringen, den der Morgen kommt schon.“ „Dann steig auf, meine Liebe. Ich bringe dich ganz schnell zurück.“
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