Ali Erbas - Schatten der Wahrheit

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Der Münchner Arzt Dr. Kayahan macht die Beobachtung, dass Jahre nach einer Gallenblasenoperation bei zwei seiner Patienten die rechte Niere nicht mehr zu finden ist.
Er vermutet zuerst ein noch unbekanntes medizinisches Phänomen und bittet den Chefarzt des renommierten Krankenhauses München Mitte um fachmännischen Rat. Damit hat er sich den falschen Ansprechpartner herausgesucht. Denn seit diesem Zeitpunkt gerät sein Leben aus den gewohnten Bahnen. Anschläge und Übergriffe auf ihn und seinen Besitz bestimmen von nun an seinen Alltag.
Er gibt jedoch nicht auf. Er verfolgt jede Spur mit vollem Engagement und setzt all die Puzzleteile zusammen; dabei macht er eine völlig unerwartete Entdeckung…

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„Was redest du für einen Unsinn?“, unterbrach ihn Tayfun, nach wie vor wütend.

„Jetzt komm´, leg´ dich bitte auf die Liege und zeige mir erst mal deine Operationsnarbe“, forderte Emin ihn auf.

Tayfun tat wie geheißen und zog dabei sein Hemd und Unterhemd hoch. Emin blickte irritiert auf den mächtigen Verband, der den gesamten Oberbauch und die rechte Flanke bedeckte. Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet, so dass er eine Zeitlang regungslos dastand und den Verband stierte. Er blinzelte mehrmals und rieb heftig seine Augen, als bäumte sich davor ein mächtiger Vorhang, den er gewaltsam zur Seite schieben wollte. Er spürte einen Kloß am Hals und musste mehrmals räuspern.

„Schön, gell?“, fügte Tayfun, diesmal noch erboster.

„Das glaube ich nicht!“ kam aus Emins Munde mühsam, als hätte man ihm einen schlimmen Vorwurf gemacht, gegen den er sich verteidigen musste. Er wählte die Nummer von der Rezeption und bat Necla ihm zu helfen. Kaum hatte er den Hörer aufgelegt, so stand sie bereits neben ihm. Auch sie machte ein völlig überraschtes Gesicht, als sie den Verband sah. Ihre fragenden Blicke trafen Emins müde Augen. Sie sahen matt, leblos, völlig fremd.

Mit Neclas Hilfe entfernte er vorsichtig den Verband, der an manchen Stellen klebte. Die Narbe darunter war noch frisch und nässte im mittleren Drittel. Ein gelb-rötlicher Belag glänzte unter der Deckenbeleuchtung und teilte die Wunde in zwei Hälften. Die Operationsnarbe reichte vom unteren Ende des Brustbeines bis in die rechte Flanke. Die Naht sah perfekt aus; eine Meisterarbeit, die auf begnadete Hände eines Chirurgen deutete. Trotzdem viel zu lang für eine gewöhnliche Gallenoperation, obwohl diese eigentlich nach dem aktuellsten Verfahren, das heißt mit drei kleinen Schnitten durchgeführt werden sollte. Sie widersprach somit nicht nur der Kunst der Minimalinvasiven Chirurgie, sondern auch jeglicher Logik im Rahmen der konventionellen Verfahren.

„Hast du keinen Entlassungsbrief bekommen?“, fragte er den Patienten immer noch von dem Anblick der Wunde erschüttert.

„Er liegt auf deinem Tisch!“

Emin öffnete den Umschlag und las mit einer flüsternden Lautstärke den mit dem PC geschriebenen Entlassungsbericht, der nur aus einigen wenigen Zeilen bestand.

Sehr geehrte Frau Kollegin,

Sehr geehrter Herr Kollege,

Hiermit berichten wir über Ihren Patienten, Herrn Tayfun Tatlidil, geb. am 23.05.1974, der sich in der Zeit vom 17.07.2002 bis 05.08.2002 in unserer stationären Behandlung befand.

Die Anamnese dürfen wir voraussetzen.

Am 18.07.2002 wurde Ihr Patient zu einer Minimalinvasiven Cholezystektomie in ITN vorbereitet. Aufgrund massivster Entzündung mit Übergreifen auf die Nachbarorgane gestaltete sich die Operation als sehr schwierig, so dass wir uns gezwungen sahen, sie nach der konventionellen Methode durchzuführen.

Nach Entfernen der Gallenblase und Revision der Nachbarorgane mit Debridement der entzündlich veränderten Areale erfolgte der schichtweise Wundverschluss und anschließend die Hautnaht.

Die Redondrainage entfernten wir am zweiten postoperativen Tag.

Der Patient erholte sich von der Operation rasch, so dass wir ihn in guter Allgemeinfassung und beschwerdefrei in Ihre hausärztliche Behandlung entlassen konnten.

Therapieempfehlung: Keine

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Prof. Dr. med. Th. Melker Prof. Dr. med. E. Martin

Chefarzt d. chirurgischen Abt. Ltd. OA d. chirurgischen Abt.

P. S. Aufgrund des Personalmangels erfolgt kein ausführlicher Bericht. Wir bitten um Verständnis.“

Das war ´s “, dachte Emin. „ Kurz und bündig .“ Viele Fragen entstanden in seinem Gehirn und lösten pulsierende Schmerzen an den Schläfen aus. Mit jedem Herzschlag nahmen sie an Intensität zu. Warum wurde Herr Tayfun Tatlidil gleich von vorne herein von dem Chefarzt und dem leitenden Oberarzt der Chirurgie persönlich operiert, obwohl er weder ein Privatpatient noch eine berühmte Persönlichkeit war? Konnten die beiden Chirurgen bereits vor der Operation ahnen, dass Tayfun an dieser massivsten Entzündung mit Übergreifen auf die Nachbarorgane litt? Wenn ja, wie gelang es ihnen? Emin dachte an Tayfuns erste Vorstellung. Er klagte nur über Bauchschmerzen ohne zusätzliche Beschwerden, die auf eine massive Entzündung hinweisen könnten. Eine massive Entzündung ohne antibiotische Therapie? Das klang wirklich merkwürdig. Er las den Brief noch einmal; diesmal langsam und aufmerksam. Nein, er verstand die Zeilen nicht falsch. Alles stimmte. Er wusste nichts mehr. Sein Denkvermögen versagte. Er fühlte sich schwach. Verlassen. Deprimiert. Einsam. Er erinnerte sich an seine Schulzeit. Damals, als er in der vierten Klasse war, erstickte der Lehrer die Schüler mit Hausaufgaben. Sie hatten kaum Zeit zum Essen, geschweige denn zum Spielen. Kein einziger Schüler schaffte rechtzeitig die Hausaufgaben. So beschlossen sie, den Lehrer um Gnade zu bitten. Er erklärte sich bereit, die einleitenden Worte zu übernehmen. Und danach sollten die anderen mit ihren Bitten ihn unterstützen. Am besagten Tag bat er den Lehrer um Erlaubnis, etwas mitteilen zu dürfen. Nach der Worterteilung sprach er, wie vereinbart, seine einleitenden Sätze und wartete, dass die anderen ihm folgten. Und da kam nichts. Gar nichts. Alle schwiegen. Er wurde verraten und billig verkauft, von seinen Freunden, von seinen Mitschülern. Der Preis dafür fiel ziemlich hoch. Er bekam auf jede Hand jeweils fünf Schläge mit dem dünnen Stock, der von einem Granatapfelbaum stammte. Und der Schlag mit diesem Stock verursachte die Schlimmsten aller Schmerzen.

Wie viele Minuten verstrichen waren, wusste er nicht. Irgendwann ergriff er das Wort und begann mit einer resignierten Sprache zu reden. „Lieber Bruder Tayfun. Ich kann dir versichern, dass ich dich ins beste Krankenhaus Münchens eingewiesen habe. Auch du wolltest ja in dieses Krankenhaus gehen, da es ziemlich neu und modern ist. Du wurdest sogar vom Chefarzt persönlich operiert, der international einen sehr guten Ruf genießt. Und hier steht, dass deine Gallenblase dermaßen entzündet war, dass der Chefarzt mit seinem leitenden Oberarzt zusammen bei der Operation massive Probleme hatte. Die Entzündung griff auch auf andere Organe über. Entschuldige bitte, dass ich offen zu dir spreche; diese Operation hätte ohne weiteres auch tödlich ausgehen können. Insofern wäre ich an deiner Stelle sogar froh. Außerdem wies ich dich bereits vor mehreren Monaten auf die Operation hin. Und du konntest dich nicht entscheiden und hast so lange gewartet, bis die Entzündung auch andere Organe in Mitleidenschaft gezogen hat. Nun frage ich dich, nicht als Arzt, sondern als Bruder, was hätte ich noch für dich tun können? Lege deine Hand aufs Herz und erst dann beantworte bitte meine Frage.“

Tayfun lag stumm und mit geschlossenen Augen auf der Liege. Sein Körper war im Zimmer anwesend. Aber nicht sein Geist. Er spazierte irgendwo in der Welt, vielleicht sogar im All und besuchte Planeten und Sterne, die nur für ihn, für seinen Geist erreichbar waren. Einige Tränen flossen seitlich herunter und hinterließen eine feine Spur, die im Licht schimmerte. Er machte seinen Mund auf, konnte aber keinen Ton herausbringen. Er räusperte einige Male krampfhaft und brachte mühsam ein einziges Wort: „Entschuldigung!“

- KAPITEL 10 -

Antakya (Türkei), März 2005

Emin saß mit seiner Schwester Hanife Köksoy und seinem Schwager Mahmut auf dem Balkon im Schatten und hoffte, dass die Brise Luft, die sporadisch vom Osten wehte und das Leben für die Einwohner von Iskenderun etwas erträglicher machte, an Stärke zunahm. Schon seit Tagen erstreckte sich der Himmel wie eine azurblaue Kuppel über die gesamte Stadt und gewährte keiner einzigen Wolke Platz. Die Nachmittagssonne schickte erbarmungslos ihre Strahlen herab, so dass sich auf dem Straßenasphalt kleine Blasen bildeten, die nach Erreichen einer gewissen Größe aufplatzten. Sie hinterließen runde Vertiefungen und erinnerten an Geschwüre. Eine feine Dunstschicht bedeckte die Oberfläche des Mittelmeers. Es sah so aus, als hätte man die Wasseroberfläche mit Watte bedeckt.

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