Oliver Klamm - WAS BLEIBT, IST DAS LEBEN

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Auf seinem Weg zu einem Konzert an der Uferpromenade von Manila trifft Marian, ein deutscher Finanzberater, die 23-jährige Studentin Diwata, eine Frau von außerordentlicher Schönheit und Bildung. Sehr schnell entwickelt sich eine Liebe jenseits aller Tabus. Ihre Beziehung ist jedoch weit mehr als eine erotische Affäre. Beide spüren, dass sie als Seelenverwandte füreinander bestimmt sind. Überschattet wird der einjährige Traum von Diwatas konservativen Eltern, die das Paar immer stärker unter Druck setzen, endlich zu heiraten. Diwata gerät daraufhin ins Spannungsfeld zwischen Freiheitsdrang und Tradition, einen Konflikt, den sie in ihrem Roman Rosario entscheidet allein verarbeitet. Auch Marian kann nicht mehr verdrängen, dass er bereits verheirateter Familienvater ist, obwohl weder Diwata noch ihre Eltern bis zu seiner Rückkehr etwas davon erfahren.
Der Konflikt spitzt sich zu, als sich Marian in London für Ehefrau Lesley und Tochter Eliza entscheidet.

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Diwata wachte auf. Beide ließen sich von der Morgenröte betören. Keiner sagte ein Wort. Plötzlich flüsterte ihm seine Liebhaberin ins Ohr: „Du bist meine Morgenrot nach langer Nacht.“ Beide lachten über Diwatas geistreiches Wortspiel mit Marians Nachnamen Morgenroth.

Diwatas Elternwohnten in Ermitage, einem Viertel mit Häusern im spanischen Kolonialstil südlich des Rizal Parks. Das Haus in der Flores Avenue wirkte elegant, aber kalt. Die Fliesen bestanden aus weißem Marmor. Protzige, kunstvoll geschnitzte Möbel aus dunkelbraunem Molaveholz hoben sich vom Weiß der Wände und des Bodens ab. Kunstvolle Teppiche lagen auf dem Boden. Im Flur des Hauses und im Garten plätscherten Springbrunnen. An den Wänden hingen Bilder mit religiösen Motiven. Meterhohe Pflanzen standen in den Ecken.

Diwata öffnete die Tür und führte Marian zu ihrem Vater Bayran Dinguinbayan, der vor einem großen, mit einer Steinplatte bedeckten Tisch aus Molaveholz saß und eine Pfeife rauchte. Der Empfang war überaus herzlich. Marian wurde sofort zu Tisch gebeten. Zum ersten Mal sah Marian Diwatas Familie: ihre jeweils achtzehn und zwanzigjährigen Schwestern Miriam und Ariana sowie ihren Bruder Danil. Alle drei trugen eine etwas steife und formelle Kleidung. Auch die Großeltern saßen am riesigen Glastisch.

Das Essen war ein Fest für Gaumen und Sinne. Als Vorspeisen wurden kleine chinesische Frühlingsrollen sowie diverse Nudelgerichte serviert. Es folgten in Essig, Knoblauch und Zwiebeln gedünstetes Geflügel sowie verschiedene Fischarten, entweder roh in Knoblauch, Chili und Ingwer eingelegt oder in süß-saurer Soße gebraten. Ferner wurden Krabben, Garnelen und Langusten aufgetischt. Als Beilage gab es Reis. Edle Weine wurden zum Essen getrunken. Vor allem Diwatas Schwestern waren sehr neugierig und durchlöcherten den deutschen Gast mit Fragen über Gott und die Welt. Es wurde viel gelacht und das Mittagsmahl zog sich bis zum späten Nachmittag hin, als süße Desserts aus Reis, Eiern, Süßkartoffeln, Kokosnuss und Maniok verspeist wurden. Der Deutsche hatte die Herzen seiner Gastfamilie erobert und ging mit bester Laune nach Hause.

Kurze Zeit später machte Marian Bekanntschaft mit Diwatas Freunden: Masako aus Japan, Lin aus China und Anja aus Deutschland. Viele erschienen in leichten Sommerkleidern, manche in der traditionellen Tracht ihres Landes.

Auf dem Tisch auf Diwatas Terrasse türmten sich Sushi und Jiaozi, Paella und Bulgur, Börek, Falafel und Tabuli, leckere Crêpes und Quiches sowie eine große Auswahl an philippinischen Fischgerichten. Marian hatte einen Spargelsalat mit Schinken mitgebracht, um dem Klischee zu widersprechen, dass Deutsche auf Partys nur Nudel- und Kartoffelsalat essen. Auch für das Dessert wurde bestens gesorgt. Der Tisch bog sich geradezu vor Kuchen und Süßspeisen. Die geladenen Gäste waren fast alle Paare: Ling aus China war mit Seiji aus Japan liiert, Anja kam in der Begleitung ihres französischen Freundes François, die türkische Elif erschien eine Stunde später mit ihrem griechischen Freund Spiros und die Israelin Rachel, die in Manila Zwischenstation vor ihrer Weiterreise nach Auckland machte – kam Hand in Hand mit ihrem palästinensischen Freund Mohammed. Nur Masako, eine bildhübsche Frau mit japanischem Vater und italienischer Mutter, war Single, ebenso wie Manuel aus Kolumbien. Alle stellten sich die Frage, ob die beiden im Laufe der bevorstehenden langen Nacht zueinander finden würden.

Beim Buffet hatten alle die Möglichkeit, sich besser kennen zu lernen. Es waren alle Studenten, mit denen sich Diwata im In- und Ausland angefreundet hatte. Während des Essens führten sie lange Gespräche über ihre Herkunft und die Kultur ihres Landes und schlossen sehr schnell Freundschaft. Alle schien eine gewisse Seelenverwandtschaft zu verbinden. Das Essen schmeichelte den Sinnen. Da fast alle Gäste den ganzen Tag über beinahe nichts gegessen hatten, verschlangen alle geradezu die köstlichen Speisen mit großem Appetit, trotz der noch hohen Temperaturen. Ein ohrenbetäubendes Stimmengewirr ertönte, das selbst mehrere Gärten weiter noch zu hören war. Die Wirkung des Weines zum Nachspülen ließ nicht lange auf sich warten. Zur lauten Musik wurde kräftig getanzt. Die im Gegensatz zu anderen Japanerinnen keineswegs schüchterne Masako und der ebenfalls leidenschaftliche Manuel schienen sich tatsächlich schnell näher zu kommen. An Diwatas etwas abseits gelegenen Teich unterhielten sie sich lebhaft. Später konnte Marian von weitem sehen, dass sie sich leidenschaftlich küssten und berührten. Manuel schien im wahrsten Sinne des Wortes ein Latin Lover zu sein. Als Masako und Manuel, bereits schon recht benebelt vom vielen Wein, eng umschlungen die Tanzfläche betraten, skandierten alle: „Masako! Manuel! Masako! Manuel! Masako! Manuel!“, ganz so, als handelte es sich um Popstars.

Marian war bewegt. Eine solch elektrisierend fröhliche Stimmung hatte er noch nicht einmal auf seinen Studentenfeten in London erlebt, geschweige denn auf den langweiligen Partys mit seinen Schulkameraden, auf denen immer nur gesoffen und geknutscht worden war. Hier zeigte sich, dass sich Menschen aller Kulturen gut miteinander verstehen können. Marian beobachtete die anmutigen Paare, die ihn fast zu Tränen rührten. Das Band einer wunderbaren Freundschaft und Liebe vereinte alle und war stärker als die Vorurteile und historisch, politisch oder religiös geprägten Ressentiments ihrer Vorfahren. „Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weit.“ Diese Worte aus Schillers Hymne an die Freiheit schienen sich hier zu bewahrheiten.

Kurz vor Morgengrauen lief die feucht fröhliche Gesellschaft durch den menschenleeren Ayala Park. Singend und lachend liefen sie auf den Wegen unter großen subtropischen Bäumen. Es war so dunkel, dass man fast nicht seine eigene Hand vor dem Gesicht sehen konnte. Im Morgengrauen legten sich die Paare auf den Rasen. Schnell wurde es ruhig. Marian schloss die Augen und knöpfte Diwatas weißes Hemd auf. Hastig wanderten seine Hände über ihre sinnlichen und wohlgeformten Brüste. Diwatas Stöhnen vermischte sich mit den Schreien der anderen, in noch tiefere Körperregionen vordringenden, den Morgen lustvoll begrüßenden Paaren.

Zum zweiten Mal führte Marians Weg zum Rizal Park, der im Volksmund auch Luneta genannt wird. Es war der erste Mai 1991. Im Gegensatz zu jenem angenehm warmen Januarabend, an dem Marians Liebesgeschichte vor vier Monaten in diesem legendären Park begonnen hatte, brannte jetzt sogar die Abendsonne unbarmherzig. Eine stickige Schwüle lag über dem Park. Marian wartete vor dem mit fliegenden Drachen verzierten Tor zum Chinesischen Garten. Sie hatte ihm gesagt, dass sie an diesem Ort der Ruhe und Harmonie einen Abend verbringen würden, den er niemals vergessen sollte. Plötzlich stand sie vor ihm: eine Elfe in einem pinkfarbenen, leichten Kleid. Er konnte deutlich sehen, dass sie unter dem Kleid weder Slip noch BH trug, doch der Umriss ihres nackten Körpers wirkte keineswegs vulgär, sondern schien mit dem Rosa des Kleides geheimnisvoll zu verschmelzen. Ebenfalls rosa bemalte Lippen lächelten ihn an. „Komm“, sagte sie, nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch den Chinesischen Garten. Er schaute sie an und spürte, dass er kaum noch Kontrolle über seine außer Rand und Band geratenen Hormone hatte. Die Stimme der vermeintlichen Vernunft sagte ihm jedoch zugleich: „Was ist in sie gefahren? Was werden die Leute in diesem religiösen Land denken, wenn du dich mit dieser Frau an einem öffentlichen Ort vergnügst? Werden sie gar die Polizei holen?“

Das Krebsgeschwür seiner kleinbürgerlichen Erziehung hatte er seit dem Verlassen seiner Kleinstadt geheilt. Es hatten sich jedoch in seinem Geist Metastasen gebildet, die sich immer dann bemerkbar machten, wenn es darum ging, konservativ bürgerliche Werte gegenüber der Lust zu verteidigen. Tief in seinem Innern herrschte die Doppelmoral jenes Spießers, der an einem lauen Sommerabend bei offenem Fenster in der Dunkelheit seines Schlafzimmers ein attraktives nacktes Paar beim heißen Liebesspiel auf dem gegenüberliegenden Balkon beobachtet und dabei onaniert, sich zugleich jedoch überlegt, ob er nicht die Polizei wegen Störung der öffentlichen Ordnung anrufen sollte. War er besser als jener heuchlerische Geistliche, der sich heimlich an Pornofilmen erregt oder sich an Minderjährigen vergreift, am nächsten Tag jedoch auf der Kanzel den „Zerfall der Sitten“ geißelt und sowohl Lust als auch Sinnlichkeit als etwas ganz und gar Verwerfliches verdammt? Marian hasste jegliche Art der Bigotterie, die zu jeder Zeit der Geschichte die Gesellschaft prägte, gleichgültig in welchem Land. Ihm kamen jene deutschen Spießbürger in den Sinn, die gegen Hildegard Knefs nackte Brüste im Kinofilm Die Sünderin protestiert hatten. Dieselben Moralapostel hatten zuvor tatenlos zugesehen, als Millionen von Juden in Konzentrationslager verschleppt worden waren, ganz so, als wären sie Vieh gewesen. Später dachte er an jene einfältigen Amerikaner, die auf ihren Bildschirmen achselzuckend bis zur Unkenntlichkeit verbrannte vietnamesische Opfer amerikanischer Napalm-Bomben während des Vietnamkrieges gesehen hatten. Warum hatten sich diese Spießer über einige Nackte beim legendären Woodstock-Konzert im Jahre 1969 erregt? Marian stellte sich vor, wie brave Filipinos in Sonntagskleidern eine anmutige Frau ihres Landes beim Liebesspiel mit einem Deutschen beobachten und dies als Verletzung ihrer Moralvorstellung empfinden würden. Doch wer von ihnen hatte jemals seine Stimme gegen die Slums von Tondo und Valenzuela erhoben, deren weit über 700 000 Bewohner an Tuberkulose, Typhus, Malaria und Durchfall litten? Ein Liebesakt in der Öffentlichkeit schien schlimmer zu sein als der „Smokey Mountain“, ein fünfzig Meter hoher Müllberg mitten am Hafen, an dem 20.000 Menschen lebten. „Wie ist es möglich, dass es in einem Land so viele Huren gibt, obwohl Prostitution offiziell verboten ist?“, fragte sich Marian. Er hasste die Scheinheiligkeit…. und war doch selbst ganz und gar von ihr durchdrungen. Er war traurig, dass er nicht abschalten und den Zauber jenes Abends ungehemmt genießen konnte.

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