Burkhard Friese - Glutwächter

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Ein Dorf in Mecklenburg.
Ein Moor.
Ein Haus.
Der Zweite Weltkrieg.
Die Wiedervereinigung.
Nationalsozialismus.
Fremdenhass.
Neonazis.
Eigentlich wollten Stefan und Tanja nur ein Haus kaufen.
Im mecklenburgischen Krähenstein, einem verschlafenen Dreihundert-Seelendorf. Was daraus werden würde, und welche Fäden dort zusammenlaufen, war nicht absehbar.
Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt.
Dunkel, grausam, berührend.
Eines haben alle Geschichten gemein.
Das Moor vergisst keine von ihnen.

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„Hier, das sind ein paar Sachen von meinem Sohn. Sie werden dir zu groß sein. Aber bis deine trocken sind, wird es gehen.“ Hans zog sein Bein nach und schlug hinter sich die Tür in den Riegel.

Kurt zog seine sackleinene Hose aus und schrubbte sie ab. Seine Finger waren schon schrumpelig, als er mit der Kernseife seine Haut rot rieb. Erst als ihm kalt wurde, stieg er aus. Schwarzes Wasser blieb zurück. Selbst das harte Handtuch wurde vom Rubbeln noch schwarz.

Das Hemd und die Jacke musste Kurt umkrempeln. Dann steckte er alles in die grobe Drillichhose und band es mit einem Hanfseil zusammen. Die Hosenbeine stülpte er mehrfach um und die kratzigen Wollsocken rutschten beim Gehen.

Hans saß in der guten Stube auf dem roten Sofa, das rechte Bein auf einem Schemel von sich ausgestreckt. In der Ecke unter dem Fenster stand ein Gewehr und ein Fernglas lag auf der hinteren Fensterbank. Die Scheiben der Sprossenfenster waren von innen gefroren, und es roch nach glimmender Kohle. Kurt fröstelte, als er sich vor den Ofen setzte. Aus seinen Haaren stiegen friedlich kleine, nach Kernseife duftende Wolken in die Luft.

„Danke, Herr. Ich weiß nicht wohin mit dem Wasser und meinen Sachen.“

„Lass mal, ich schütte es gleich aus und die Kleidung hänge ich vors Feuer. Dann kannst du sie morgen wieder anziehen. Du brauchst aber nicht auf dem Boden sitzen. Komm her.“ Dabei klopfte Hans mit flacher Hand auf den freien Platz neben sich.

Kurt stockte kurz. Seine Knochen waren schwer, die Muskeln müde und mehr noch verlangte seine Kinderseele nach Geborgenheit und Schutz.

„Wie bist du hierher gekommen? Wo sind deine Eltern?“

Kurt schluckte. Er öffnete zweimal den Mund und schloss ihn zweimal wieder. Er blinzelte und starrte auf die Ofentür. Um sie herum schimmerte das lodernde Feuer durch feine Ritzen. Kurt zog seine Beine auf das Sofa und umschlang sie mit beiden Armen. Erst wurde sein Körper, dann seine Augen schwer. Last und Not zogen seine Lider nach unten und das Kinderherz schlug langsam ruhiger.

Hans lächelte. Er beobachtete, wie sich der kleine Brustkorb hob und senkte. Nach wenigen hektischen Atemzügen wurden sie tiefer und länger. Dann zuckte Kurt. Zuerst die Augenlider, dann ein Arm, ein Bein, dann beide Beine zugleich. Kurt murmelte undeutlich, nicht zusammenhängend, dann schrie er. Hans drückte sich schwer hoch und schlurfte zu seinem abgewetzten speckigen Ohrensessel. Er nahm die graue schwere Wolldecke, legte sie über das leidende Kinderfleisch, die ringende Seele und warf Holz in den Ofen. Danach ging er ins Nebenzimmer. Das Holz des Bettes ächzte unter seinem Gewicht. Hans musste sein rechtes Bein mit den Händen ins Bett heben. Er stöhnte auf. Dann keuchte er die Kerze aus. Im Nachbarzimmer brach Holz im Ofen. Die Wärme nahm auch Hans an die Hand und führte ihn in den Schlaf. Kaum drehte er sich, riss sein Beinschmerz ihn wieder aus der Schwere. Er lag mit offenen Augen da, lauschte auf Kurts Atmen und sein Gemurmel. Jeder tiefe Atemzug erinnerte ihn an seinen Sohn, an seinen Schmerz und an nicht heilende Wunden.

In dieser Nacht fand Hans noch weniger Schlaf als üblich. Er quälte sich auf den ledernen Sessel in der guten Stube und nahm drei große Schluck vom Selbstgebrannten. Dabei starrte er in die glimmende Glut hinter der offenstehenden Ofentür. Er nahm noch einen großen Schluck. Mit der Wärme in seinem Magen und der Wärme aus dem Ofen fand er den Schlaf, der ihm in der Kammer verwehrt geblieben war.

Hans drehte sich auf seinem Sessel. Das Leder klebte. Sein Gesicht schwitzte. Sein Rücken fror. Er blinzelte mühsam und brauchte einen Augenblick, um zu erinnern, wer auf seinem Sofa lag. Der Blick verschwommen. Das Bein schmerzend, der Rücken steif. Die Glut im Ofen lag im Sterben. Hinter ihm drang kalte Luft aus der Diele ins Zimmer. Hans schmatzte und schmeckte den Korn in seinem Atem und auf der Zunge. Er drehte sich halb auf die Seite und stützte sich benommen hoch. Kurt lag verdreht auf dem Sofa.

„Komm, steh auf Junge.“ Hans schüttelte Kurt an der Schulter. „Es ist schon hell.“ Kurt blinzelte und wischte sich einen Speichelfaden aus dem Mundwinkel. Dann schreckte er hoch. „Du hast lang genug geschlafen, komm in die Küche und iss was.“ Hans humpelte zum Dielentisch. Kurt schüttelte sich mehrmals und strich sich mit einer Hand durch die wirren Haare. Sein Blick wanderte zwischen Hans und dem Tisch hin und her.

„Morgen“, muffelte Kurt. Je klarer seine Augen wurden, desto höher stiegen seine Erinnerungen aus der Welt der Träume. Sein Körper war schwer und tat weh.

„Darf ich auf das Örtchen?“

„Ja, hinter dem Schuppen. Nimm einen Eimer Wasser mit. Kurt schlüpfte in die viel zu großen Schuhe und schlurfte am Schuppen vorbei. Er trampelte auf der Stelle, während er mit der Schwengelpumpe kämpfte. Mit einem halbvollen Eimer stürmte er den Holzverschlag.

Auf dem kleinen Küchentisch standen ein Glas warme Milch, eine jungfräuliche Haut bildete sich an der Oberfläche, ein Laib Brot, ein Ei, etwas Käse und Butter.

„Hast du Hunger?“

Kurt nickte.

„Dann nimm dir.“

Kurt nickte.

„Magst du mir heute deine Geschichte erzählen?“

Kurt nickte und schmatzte Worte mit vollem Mund. Die Sätze waren zu schwer für seinen kleinen Kopf. Kurt stützte ihn ab und dann polterten sie aus ihm heraus. Hans spielte mit seinen tellergroßen verhornten Händen.

„Ich mach dir einen Vorschlag Kurt. Ich weiß, dass du nicht bleiben möchtest.“

Tränen kullerten über Kurts Wangen. Seine Zunge fischte sie aus dem Mundwinkel. Er schaute kurz auf und schnäuzte sich die Nase.

„Ich kann mir denken, dass du zu deiner Familie möchtest. Es sind schwere Zeiten. Für uns alle. Ich muss sowieso nach Wismar. Dann kommst du mit und wir sehen uns auf dem Bahnhof um. Was hältst du davon?“

Hans wartete keine Antwort ab. Kinderaugen können Wärme und Glück erblühen lassen.

Nach dem Frühstück humpelte Hans mit Kurt die Moorbrücke hinauf. Sie gingen über den Markthof zum Kirchplatz und danach in einem Halbkreis am kleinen Friedhof vorbei. Viele Jahre lang lagen dort nur Kranke und Alte. Wenn Kinder dazugelegt werden, findet sich Not in jedermanns Herzen. Am Ende vom Friedhof gingen sie links an der Rückseite der Kirche entlang. Der schmale Kirchgang führte sie an der Schmiede und dann an zwei Dreiseitenhöfen vorbei. Bei dem vom Flisch stand das Scheunentor offen und der Mist dampfte. Der Zweite wirkte verlassen.

„Wir gehen zu Elisabeth, der Bäckerin. Sie hat einen Lastwagen. Sie wird uns mitnehmen.“

Vor der Bäckerei tuckerte der Hanomag schon stotternd vor sich hin.

„Warte du hier. Ich gehe kurz rein und sage, dass wir hier sind.“

Kurt sah durch das beschlagene Glas hindurch, wie beide heftig diskutierten. Hans hob seine Hand und zeigte durch das Fenster auf Kurt. Elisabeth schüttelte energisch ihren Kopf. Hans' Gesicht wurde rot. Er ruderte mit den Armen und schlug mit seiner rechten Faust in seine linke Hand. Resigniert zuckte Elisabeth mit ihren Schultern. Dabei schüttelte sie immer wieder ihren Kopf. Ihr rotes Haar leuchtete.

„Geh du hinten auf die Ladefläche“, sagte Hans. Kurt zitterte und drückte die schwere Plane nach oben. Es roch nach Mehl, Dung und Schweiß.

Jede Fehlzündung ließ Kurt zusammenzucken und drückte Abgase unter die Plane. Hinten auf der Ladefläche war es dunkel. Ein paar Säcke und Kisten lagen achtlos in der Ecke. Der Wagen hustete und polterte. In der Kurve, vom Kirchhof auf die Moorbrücke, rutschte Kurt aus. Er krallte sich am Aufbau der Ladefläche fest und drückte die Plane nach oben. Dunst versperrte seine Sicht. Es begann zu schneien. Der Hanomag rumpelte widerwillig nach links in einen Wald. Ein vorwitziger Ast schlug Kurt die Plane aus der Hand. Er wurde unruhig und drückte sie wieder nach oben. Dabei hockte er sich hin und legte die schwere Plane auf seiner Schulter ab. Er musste sich mit beiden Händen an der Lattung des Aufbaus festhalten. Bäume und Büsche schauten vorbei. Durch eine Lichtung hindurch erkannte er das Haus und den Schuppen von Hans. Ein weiterer Ast riss Kurt die Plane wieder von der Schulter und schlug ihm ins Gesicht. Kurt fiel auf die Pritsche. Der Hanomag ächzte und schlug schwer in seine Federn. Kurt drückte die Plane erneut hoch. Jetzt erkannte er Hans' Haus in der Ferne, hinter einem kleinen Hügel. Dazwischen lag das Moor, lag der Thorsberg.

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